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Conchita Wurst: Illuminaten, Freimaurer und der Antichrist
Illuminaten, Freimaurer, der Antichrist, die Templer, finstere Dämonen und die neue Weltordnung … all das findet sich in einem neuen Genre von Videos, das man auf YouTube mit Suchbegriffen wie „Illuminati Conchita Wurst“, „Antichrist Conchita Wurst“ oder auch „Eurovision Illuminati“ entdeckt.
Ich habs nicht geschafft, mir alles reinzuziehen. Aber ich hab doch eine Menge gelernt:
- Conchita Wurst ist entweder der Antichrist oder kündigt sein unmittelbar bevorstehendes Kommen zumindest an. Warum? Weil sie einen Bart hat und damit gängigen Jesus-Darstellungen ähnelt. Außerdem hatte sie auf der Bühne einmal beide Arme waagrecht ausgestreckt - eine eindeutige Anspielung auf die Kreuzigung.
- Der Phönix ist ganz klar ein Symbol des Satans, der aus der Hölle auffährt, um die Herrschaft über die Welt zu erlangen.
- Die würfelförmige Bühne des Song Contest ist ein Symbol für die Hölle. Die roten Flammen während Conchitas Auftritt symbolisieren die Flammen der Hölle.
- Ein Foto aus dem Backstage-Bereich läßt am Rücken der Frau Wurst eine Tätowierung erahnen, die wahrscheinlich das Auge der Vorsehung in einer Pyramide darstellt. Ob das jetzt ein Hinweis auf die Freimaurer oder die Illuminaten ist, darüber gehen die Meinungen in den Videos auseinander. Wahrscheinlich ist das aber sowieso alles eins.
- Auch wenn Conchita Wurst nicht der Antichrist sein sollte, eines ist sie ganz sicher: Baphomet, das angebliche Götzenbild der Templer. Auch Baphomet wurde nämlich als bärtiges Mischwesen aus Mann und Frau dargestellt … zumindest von einem französischen Schriftsteller rund 500 Jahre nach dem Ende der Templer.
- Michael Jackson war so etwas wie ein Wegbereiter von Conchita Wurst. Das hat etwas damit zu tun, daß er am DVD-Cover von „This Is It“ mit den Armen den Buchstaben Y formt, während seine Beine sich zu einem X überkreuzen. X- und Y-Chromosom, Geschlechtsausprägung also … und außerdem ist das „It“ in „This Is It“ das kommende Böse. So irgendwie.
- Der ganze Song Contest war eine einzige Propagandaveranstaltung von Illuminaten und/oder Freimaurern und übersät von deren Symbolen: Der dreieckige Halsschmuck eines Sängers - die Pyramide! Das alberne runde Klavier beim rumänischen Auftritt - wieder das Auge der Vorsehung! Immer wieder die von Scheinwerfern geformten Lichtkegel - Pyramiden wohin das Auge blickt!
Wie gesagt, die internationale Fachpresse ist sich noch nicht ganz einig, ob es nun die Freimaurer oder die Illuminaten waren, die die Sendung dermaßen unter ihre Kontrolle gebracht haben. Aber wenn man den vielen hochkarätigen Experten folgt, die die mehrere Stunden dauernde Show offenbar im Einzelbildmodus analysiert haben, um auch die kürzeste Spiegelung zu registrieren (ein siebenarmiger Leuchter, na aber hallo!), dann sitzen wir alle ganz, ganz tief in der Scheiße. Echt. Conchita wird in einem Flammensturm über die Erde fegen, wird uns alle in selbstdesignte Fetzen der Größe 34 einsperren und uns zwingen, uns die Beine zu rasieren. So stell ich mir die Hölle vor.
Was ich mir hingegen nicht vorstellen kann: Was bringt Leute dazu, an die Illuminaten und an erfundene Dämonen zu glauben und in sehr aufwendig gestalteten Videos Argumente zu verbreiten, wonach Conchita Wurst der Antichrist ist? Was ist in deren Leben schief gelaufen? (Man kanns natürlich auch positiv sehen: Solange sie Videos schneiden, sind sie wenigstens von der Straße weg.)
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Europawahl 2014: Grüne gewinnen in Österreich als einzige
Bleibt also ein bißchen Zeit, um die lokalen Teilergebnisse zu analysieren. Wie siehts in Österreich aus? Beeindruckend unverändert, wenn man bedenkt, daß
- bei dieser Wahl eine völlig andere Parteienlandschaft bestand als 2009 (NEOS, REKOS und Co waren neu, dafür trat die Kronen Zeitung mit ihrem Spitzenkandidaten Hans-Peter Martin nicht mehr an) und
- Österreich ein Mandat weniger zu vergeben hat als noch 2009.
Sehen wir uns die Mandate an. Die stehen jetzt schon ziemlich fest, obwohl wir nach wie vor kein amtliches Endergebnis haben:
Fraktion | 2009 | 2014 | ± |
EPP - Volkspartei | 6 | 5 | -1 |
S&D - Sozialdemokraten | 5 | 5 | ±0 |
Greens/EFA - Grüne | 2 | 3 | +1 |
ALDE - Liberale | 1 | 1 | ±0 |
Fraktionslos | 5 | 4 | -1 |
(Zum besseren Verständnis der Tabelle: Die Spalte „2009“ bildet den Letztstand auf Basis des Wahlergebnisses 2009 ab, nicht den Zustand im Jahr 2009. Das macht insofern einen Unterschied, als z.B. Angelika Werthmann zunächst als Fraktionslose mit dem Ticket der Kronen Zeitung ins Parlament eingezogen ist, sich dann aber den Liberalen angeschlossen hat.)
Man kann also vorläufig sagen: Die Grünen haben als einzige dazugewonnen und ein Mandat von der Volkspartei kassiert. Das verlorene Mandat geht den Fraktionslosen ab, die damit ohnehin nicht viel anfangen hätten können … und ansonsten hat sich nichts geändert.
Vorläufig ist diese Aussage deshalb, weil - anders als 2009 - die zumindest theoretische Chance besteht, daß die Fraktionslosen aus ihrer Isolation ausbrechen und sich im Parlament neu formieren. Unabhängig von den Inhalten, die da vertreten werden, hätte das zumindest den demokratiepolitischen Vorteil, daß die Stimmen für diese Kandidaten nicht so halb verloren in der Luft hängen würden. Die vier Mandatare könnten dann tatsächlich arbeiten - auch wenn das die Truppe um Harald Vilimsky wahrscheinlich eher unvorbereitet treffen würde. :)
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Eisbären besuchen
So schlimm wars aber dann gar nicht, rein von den Menschenmassen her. Ja, an den Kassen standen die Schlangen zurück bis zum Wüstenhaus, aber drin im Tiergarten hat sich das dann alles brav verteilt - auf die Gastronomie in erster Linie. *LOL*
Sogar die Hauptattraktion, die neuen Eisbären eben, konnte man in Ruhe bewundern, ohne von hundert Besuchern erdrückt zu werden. (Das Foto stammt übrigens tatsächlich von unserem Besuch und ist kein Pressefoto des Tiergartens. So nah kommt man an die Biester ran.)
Nach den Bären, den Robben und den Flußpferden (die wir sehr beneidet haben bei ihrer Plantscherei) gings noch auf einen Fruchteisbecher (mit Erdbeeren und Ananas) in den Kaiserpavillon. Sehr fein und entspannend.
Wir haben übrigens gleich eine Jahreskarte gekauft und spazieren beim nächsten Besuch direkt durch, ohne an den Kassen anzustehen. War eine gute Entscheidung.
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Kreuzerl gemacht
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Plachutta mit Erdbeeren
Erwartungsgemäß ist alles eh so wie immer. Zeitungsartikel hin oder her. Die Kellner kichern immer noch, wenn sie bei uns servieren. Die Gäste an den Nebentischen sind extrapeinlich, aber unterhaltsam. Und das Essen: Yummie! Gänseleberpastete, Grießnockerlsuppe, Lungenbraten medium mit den üblichen Plachutta-Beilagen und als Nachspeis Buttermilcheis mit - Trommelwirbel! - Erdbeeren. So gut! Essen macht glücklich. Echt!
Schöner Abschluß des Abends: Beim Rausgehen hat uns der laue Abendwind den Duft von nasser Erde und Gras in die Nasen geweht. Herr M. kommentierte enthusiastisch: "Ah! So gut! Riecht nach F-" Frühling? Nein. "Riecht nach Friedhof", hat er gesagt. Ganz glücklich! ;)
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Jetzt geht's wieder los :(
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Mitmachen! „Volksfront gegen Europa“
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Conchita Live am Ballhausplatz
Die Stimmung war unbeschreiblich. Buntest gemischtes Publikum: Pensionistenpaare, 2jährige mit aufgemaltem Bart auf Papas Schultern, eine entrückt lächelnde Elfriede Ott, begeistert kreischende Mädchen genauso wie extra coole Jungs aus Ottakring, Regenbogenfahnenschwinger … alles war da. Auch wenn der extreme Körperkontakt auf dem vollgepackten Platz nicht so meins war (ich konnte teilweise nichtmal meine Arme zum Klatschen hochheben), auch wenn wir die kleine Gestalt auf der Bühne mehr erahnen als sehen konnten … die Begeisterung rundherum war einfach ansteckend.
Daß die einzige Sonnenstunde dieses ansonsten durch und durch verregneten Tages ausgerechnet mit Conchitas Auftritt zusammenfiel, soll auch erwähnt werden. Wir hatten extra einen Schirm mit, aber Frau Wurst zauberte kurzerhand strahlend blauen Himmel hervor (zumindest bis zum Ende des Konzerts *gg*). Das hat sich nicht nur für uns vor Ort ausgezahlt: Die Kameraschwenks von der Bühne über die Hofburg und den Heldenplatz mit den Museen im Hintergrund wurden bei diesem Wetter zur perfekten Grußkarte an alle ESC-Fans im Ausland, die sich das Video wohl ebenfalls ansehen werden.
Kleine Notiz am Rande: Zwei Kandidaten zur EU-Wahl konnte ich beobachten. Da war einerseits Ulrike Lunacek von den Grünen, die schon sehr früh mit Fahnen bewaffnet an uns vorbei zum Ballhausplatz eilte, um noch einen guten Platz zu ergattern. Andererseits hatte Eugen Freund von der SPÖ seinen Auftritt direkt vor mir: Rund eine halbe Stunde zu spät ließ er von einer größeren Gruppe seiner Mitarbeiter auf unfreundlichste Art eine Schneise in die Menge schlagen (Weg! Wir müssen da durch!
), um dann selbst mit dem entspanntesten Wahlkampf-Lächeln (aber völlig unberührt von Conchita) durchzuspazieren. Das ist ihm auch gelungen (Frechheit siegt), nur bei mir gings kurzfristig nicht mehr weiter: Im Gegensatz zu allen anderen bin ich nämlich keinen Zentimenter zur Seite gegangen. Ganz im Gegenteil: Ich hab meinen Bauch extra weit raushängen lassen. Und mein lautes Sowas kostet Stimmen am Sonntag
hat er auch gehört. :)
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Eurovision Debate: #tellEUROPE
Das klingt zunächst nicht so wahnsinnig aufregend. TV-Diskussionen vor Wahlen sind längst üblich, und auch Eurovisionssendungen sind keine Seltenheit. (Überraschend mag sein, daß auch Kanada und die Ukraine sich zuschalten.) Dennoch ist diese Sendung, zumindest nach meinem Wissensstand, eine Premiere: Noch nie gab es eine gemeinsame, europaweite mediale Öffentlichkeit für Europapolitik. Es gibt keine europäischen Zeitungen, keine europäischen TV-Programme. (Halbherzige Versuche wie arte oder euronews lasse ich hier unberücksichtigt.) Jede Berichterstattung, die wir konsumieren, verzerrt den Blick nach Brüssel durch die jeweilige nationale Brille und die Eigeninteressen der Lokalkaiser.
Die EBU schafft hier nun zum ersten Mal eine europäische Bühne für das politische Europa. Sie hebt ein EU-Thema heraus aus dem Sumpf nationaler Berichterstattung und sendet live über den ganzen Kontinent. (Und sie wäre nicht die EBU, hätte sie nicht für diese Sendung ein ebenso krauses Regelwerk geschaffen wie für den Song Contest. Es verwundert, daß nicht auch noch die Farben der Krawatten vorgegeben sind. *gg*)
Warum ist es so wichtig, daß dieser Schritt passiert? Weil wir in einer gefilterten Welt leben. Natürlich nehmen wir nur wahr, was uns die Medien häppchenweise servieren. Die wenigsten von uns haben die Zeit, aktiv andere Quellen zu durchsuchen. Nun befinden sich aber unsere nationalen Medien, aus jahrzehntelanger Gewohnheit oder böser Absicht, in einer dramatischen Schieflage, was dem Fokus der Berichterstattung betrifft. Die wichtigen Dinge werden nämlich längst in Brüssel entschieden. Die Kompetenzen des österreichischen Nationalrats werden de facto immer geringer. Dennoch geben die heimischen Nachrichtensendungen und Zeitungen selbst beim unbedeutendsten Thema beharrlich jedem stellvertretenden Fachsprecher irgendeiner Oppositionspartei endlos Gelegenheit zu erläutern, warum er grundsätzlich dagegen ist, unter bestimmten Bedingungen aber vielleicht doch zustimmen würde. Ist es dann unumgänglich, auch über ein EU-Thema zu berichten, heißt es nur knapp: „Die EU will …“ - Moment: Wer genau will? Welche Fraktionen im Parlament wollen was? Gibt es eine Mehrheit im Rat? Welche Länder sind dafür, welche dagegen - und warum? Das alles erfahren wir nie.
Hand aufs Herz: Wie berichtet die Zeit im Bild über Beschlüsse auf europäischer Ebene? Sagt Tarek Leitner: „Die EU hat beschlossen …“? Oder sagt er: „… wurde von Volkspartei, Liberalen und Sozialdemokraten gegen die Stimmen der anderen Fraktionen beschlossen. Im Rat konnte sich eine Mehrheit, inklusive Österreich, gegen Polen und Belgien für die neue Bestimmung durchsetzen“? Eben. Aus demokratiepolitischer Sicht haben diese Nachrichten keinen wie immer gearteten Informationswert. Auch vom Nationalrat hören wir ja nicht: „Der Bundesgesetzgeber hat beschlossen …“. Nein, da gönnt man uns die ganze Bandbreite, Interviews mit Politikern und selbsternannten Experten, bei wichtigen Themen über Tage hinweg vor und nach den eigentlichen Abstimmungen. Das ist sinnvoll: Nur so erfahre ich als Wähler (als Arbeitsgeber der Mandatare also), was meine Angestellten so treiben und wie sie sich inhaltlich positionieren.
Daß wir genau das auf EU-Ebene nicht wissen, daß wir in Wahrheit keine Ahnung haben, welche Kräfte so wichtige Dinge wie TTIP/TAFTA nach wie vor befürworten bzw. ablehnen, das ist das eigentliche Demokratiedefizit der EU. Die demokratische Legitimation der EU-Organe ist absolut ausreichend, aber nutzlos, solange wir unsere demokratischen Pflichten nicht (oder nur sehr schwer) wahrnehmen können. Und mit den „demokratischen Pflichten“ meine ich nicht das Abstimmen am Wahltag. Ich meine damit, stets auf dem Laufenden zu bleiben, sich zu informieren und daher am Ende genau zu wissen, für wen man abstimmt - und vor allem warum!
Für so eine europäische Medienöffentlichkeit kann die heutige Sendung ein erster Schritt sein. Natürlich ist klar, daß die ganze Sache nicht nur von hehren Zielen geleitet ist. Das heute ist auch ein Winkelzug im verfahrenen Machtspiel zischen Parlament und Rat um den Kommissionspräsidenten. (Wem ist diese schwachsinnige Formulierung im Lissabon-Vertrag eingefallen?) Sei's drum: Wenn sowas rauskommt dabei, kann ich gut damit leben. Mehr davon in Zukunft!
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Conchita, Queen of Charts
Obwohl ich Apple gern aus dem Weg gehe, sind die iTunes Charts nun mal ein guter und vor allem tagesaktueller Indikator zur Beantwortung dieser Frage. Wie schlägt sich der Song Contest dort nieder?
Verblüffend: „Rise Like a Phoenix“ ist auf Platz 1 der europäischen Download-Charts bei iTunes. Viel verblüffender noch: Der Song hat es in die Top 10 der weltweiten Charts geschafft und liegt dort heute auf Platz 9. Na? Von wegen „nicht relevant im Musikgeschäft“. :)
Die folgende Tabelle zeigt, welche der Teilnehmer es unter die besten 250 der europäischen Charts geschafft haben:
Platz | Land | Interpret |
Song | ||
1 | Österreich | Conchita Wurst |
„Rise Like a Phoenix“ | ||
4 | Niederlande | The Common Linnets |
„Calm After The Storm“ | ||
11 | Schweden | Sanna Nielsen |
„Undo“ | ||
18 | Armenien | Aram MP3 |
„Not Alone“ | ||
19 | Dänemark | Basim |
„Cliche Love Song“ | ||
23 | Norwegen | Carl Espen |
„Silent Storm“ | ||
26 | Deutschland | Elaiza |
„Is it Right“ | ||
30 | Schweiz | Sebalter |
„Hunter Of Stars“ | ||
32 | Vereinigtes Königreich | Molly |
„Children of the Universe“ | ||
33 | Ungarn | András Kállay-Saunders |
„Running“ | ||
47 | Frankreich | TWIN TWIN |
„Moustache“ | ||
50 | Weißrussland | Teo |
„Cheesecake“ | ||
51 | Spanien | Ruth Lorenzo |
„Dancing In The Rain“ | ||
52 | Griechenland | Freaky Fortune feat. RiskyKidd |
„Rise Up“ | ||
60 | Finnland | Softengine |
„Something Better“ | ||
67 | Island | Pollapönk |
„No Prejudice“ | ||
70 | Rumänien | Paula Seling & OVI |
„Miracle“ | ||
80 | Italien | Emma |
„La Mia Città“ | ||
98 | Russland | Tolmachevy Sisters |
„Shine“ | ||
179 | Polen | Donatan & Cleo |
„My Słowianie - We Are Slavic“ | ||
228 | San Marino | Valentina Monetta |
„Maybe (Forse)“ | ||
229 | Irland | Can-Linn (featuring Kasey Smith) |
„Heartbeat“ |
Natürlich ist jedem Leser sofort eins aufgefallen: Die Spitzenplätze stimmen mit dem Ergebnis des ESC auffallend überein. Conchita Wurst, The Common Linnets, Sanna Nielsen und Aram MP3 scheinen genau in der Reihenfolge wie beim Song Contest auf. Danach gibt es leichte Unterschiede in der Reihenfolge: András Kállay-Saunders, Basim und Carl Espen haben es aber da und dort unter die erfolgreichsten 10 geschafft. Dafür tanzen Elaiza, Sebalter und Molly aus der Reihe und verkaufen sich deutlich besser, als sie beim Song Contest abgeschnitten haben.
Interessant finde ich, in welchen Ländern Conchita Wurst in den Top 3 der iTunes Charts gelandet ist:
- Russland (1)
- Ukraine (1)
- Weißrussland (1)
- Finnland (1)
- Griechenland (1)
- Schweiz (1)
- Österreich (1)
- Malta (1)
- Schweden (2)
- Belgien (2)
- Dänemark (2)
- Luxemburg (2)
- Litauen (3)
- Lettland (3)
- Slowenien (3)
- Deutschland (3)
Russland? Ukraine? Weißrussland? Hatten wir da Vorurteile über die Bevölkerung in diesen Ländern, nur weil sich da ein paar Politiker blöd äußern? Die ladens offenbar auch runter, wenns einen Bart hat. (Jemand hat am Sonntag gesagt: Die sinds ja auch gewohnt von ihren Frauen.
- Ich distanziere mich ausdrücklich von dieser herabwürdigenden Aussage. *gg*)
Übrigens: Die Tücken der modernen Technik und was so alles passieren kann. Conchita Wurst ist gleich dreifach vertreten in den Top 200: Die alten Singles aus 2011/2012 sind ja auch noch käuflich zu erwerben und werden auch gekauft. „That's What I Am“ steht auf Platz 125, „Unbreakable“ auf 186. Nur Adele hat mehr Titel gleichzeitig im Rennen.
Das einzige, was ich grad nicht kapier: Die Frau hat keinen Plattenvertrag. *LOL*
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Muttertagsgeschenk
Mein Vater hat meiner Mutter zum Muttertag einen Gartenzwerg geschenkt. Ich schwöre, bei meinem letzten Besuch in Linz waren beide noch geistig fit, räumlich und zeitlich orientiert. Und jetzt das.
Richtig fürchten macht mich die SMS, die mein Bruder nachgereicht hat:
Das ist auch nur der erste - ein 2. muss noch her damit er ned so allein ist …
Daß der Zwerg am Rücksitz des Autos mitgenommen wird, wenns an den Mondsee geht, ist dabei dann nur mehr eine Randnotiz … ;)
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Wir sind Song Contest!
Die Verantwortlichen beim ORF, die sich seit Jahren redlich bemühen, dem teuren ESC-Sieg aus dem Weg zu gehen und die in der umstrittenen Conchita Wurst eine sichere Bank gesehen haben.
Udo Jürgens, der nun sein restliches Bühnenleben lang in einem Atemzug mit einer bärtigen Drag Queen genannt werden wird.
Und Deep Blue. :)
Conchita Wurst wurde vom dänischen Fernsehen noch im Semifinale zur „Queen of Austria“ ernannt. Europa, von Portugal bis Sibirien, von Israel bis Norwegen, hat sie heute zur „Queen of Europe“ gemacht.
Ich hätt nie dran geglaubt, nie. Top 10 vielleicht, ja, aber Sieg? Nie! (Vielleicht auch deswegen, weil das Lied nicht so 100%ig meins ist.) Aber es ist so gekommen. Und sogar aus dem bösen Putin-Russland, das uns angeblich so gar nicht mochte, gabs fünf Punkte.
Übrigens, um die Dinge ins rechte Licht zu rücken: Udo Jürgens war 1966 erster von 18 Ländern. Conchita Wurst hat sich an die Spitze von 37 Teilnehmern gesetzt. Erster Platz ist erster Platz, keine Frage, aber ein bißchen kommts schon auch drauf an, wie viele andere man dafür überholen muß. :)
Gratulation an Tom Neuwirth, dem dieser Sieg ja nicht in den Schoß gefallen ist. Großartige Leistung!
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ESC 2014: Unser Voting
Rang | Land | Interpret | Punkte |
Song | |||
1 | Norwegen | Carl Espen | 22 |
„Silent Storm“ | |||
2 | Griechenland | Freaky Fortune feat. RiskyKidd | 20 |
„Rise Up“ | |||
3 | Frankreich | TWIN TWIN | 18 |
„Moustache“ | |||
4 | Schweden | Sanna Nielsen | 17 |
„Undo“ | |||
5 | Schweiz | Sebalter | 15 |
„Hunter Of Stars“ | |||
6 | Weißrussland | Teo | 14 |
„Cheesecake“ | |||
6 | Niederlande | The Common Linnets | 14 |
„Calm After The Storm“ | |||
8 | Montenegro | Sergej Ćetković | 13 |
„Moj Svijet“ | |||
8 | Ungarn | András Kállay-Saunders | 13 |
„Running“ | |||
10 | Rumänien | Paula Seling & OVI | 12 |
„Miracle“ | |||
11 | Island | Pollapönk | 11 |
„No Prejudice“ | |||
11 | Finnland | Softengine | 11 |
„Something Better“ | |||
13 | Deutschland | Elaiza | 10 |
„Is it Right“ | |||
13 | Malta | Firelight | 10 |
„Coming Home“ | |||
13 | Dänemark | Basim | 10 |
„Cliche Love Song“ | |||
13 | San Marino | Valentina Monetta | 10 |
„Maybe (Forse)“ | |||
13 | Vereinigtes Königreich | Molly | 10 |
„Children of the Universe“ | |||
18 | Ukraine | Maria Yaremchuk | 9 |
„Tick Tock“ | |||
18 | Armenien | Aram MP3 | 9 |
„Not Alone“ | |||
18 | Polen | Donatan & Cleo | 9 |
„My Słowianie - We Are Slavic“ | |||
21 | Spanien | Ruth Lorenzo | 8 |
„Dancing In The Rain“ | |||
22 | Russland | Tolmachevy Sisters | 7 |
„Shine“ | |||
22 | Slowenien | Tinkara Kovač | 7 |
„Round and Round“ | |||
24 | Aserbaidschan | Dilara Kazimova | 5 |
„Start A Fire“ | |||
25 | Italien | Emma | 2 |
„La Mia Città“ |
Mit einem Wort: voll daneben. *LOL*
Das lag natürlich auch daran, daß wir uns brav an die Regeln halten und nicht fürs eigene Land stimmen. Natürlich wußten wir beide ja schon immer, daß La Conchita gewinnt. Eh klar. Von Anfang an. (So wie ab morgen wahrscheinlich ganz Österreich. *LOL*)
Was soll ich sagen? Geilster Eurovisions-Abend ever! :)
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ESC 2014: Die aktuellsten Wettquoten
Zur Erinnerung: Zum ersten Mal habe ich Mitte März einen Blick darauf geworfen, was sich bei den Buchmachern so tut. Armenien lag an erster Stelle vor Schweden und Norwegen, Österreich kam irgendwo auf Platz 14. Die Doppelspitze Armenien/Schweden hielt sich über Wochen unverändert, Norwegen wurde irgendwann von Dänemark verdrängt … in Summe aber blieben die Top 10 konstant.
Heute sieht das Bild völlig anders aus, auch im Vergleich zur letzten Woche, als ich die Quoten zum letzten Mal veröffentlicht habe:
Rang | Land | Interpret | Song | ⇅ |
1 | Schweden | Sanna Nielsen | Undo | ↗ |
2 | Österreich | Conchita Wurst | Rise Like a Phoenix | ↗ |
3 | Niederlande | The Common Linnets | Calm After The Storm | ↑ |
4 | Armenien | Aram MP3 | Not Alone | ↘ |
5 | Vereinigtes Königreich | Molly | Children of the Universe | ↔ |
6 | Ungarn | András Kállay-Saunders | Running | ↗ |
7 | Ukraine | Maria Yaremchuk | Tick Tock | ↘ |
8 | Dänemark | Basim | Cliche Love Song | ↘ |
9 | Griechenland | Freaky Fortune feat. RiskyKidd | Rise Up | ↑ |
10 | Norwegen | Carl Espen | Silent Storm | ↘ |
Es gibt ganz knapp vor dem Finale noch zwei komplette Neueinsteiger, nämlich die Niederlande und Griechenland (Juhu! Griechenland! *gg*). Der Langzeit-Favorit Armenien steht nur mehr auf Platz 4, dafür hat Österreich es sich auf Platz 2 gemütlich gemacht.
In den vergangenen Jahren waren die Wettquoten immer ein recht guter Stimmungsbarometer. Ich bild mir aber ein, daß sie da immer etwas konstanter waren und sich gegen Ende hin eher verfestigt haben, statt sich immer dynamischer zu bewegen. Besonders auffällig ist das Favoritensterben in den Semis: Weder Israel noch Belgien haben das Finale erreicht, beide standen aber bereits in den Top 10 der Buchmacher (Belgien sogar auf Platz 5). Ich bin sehr gespannt, wie richtig oder falsch diese Tabelle heuer ist. Aktuelle Veränderungen gibts laufend bei Oddschecker im Überblick.
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ESC 2014: Voting Sheet Finale
Voting Sheet zum Finale (PDF, 960kB)
Wie üblich: gefundene Fehler möglichst rasch mitteilen bitte, recht viel Zeit zum Ändern bleibt ja nicht mehr. ;)
Häppy Brötchenabend!
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ESC 2014: Semi #2 gelungen
Ebenfalls weiter ist - ich bin aufgesprungen und hab getanzt vor Freude - Griechenland mit dem Song „Rise Up“. Eine sensationalle Bühnenshow, clevere Kameraeinstellungen, ein perfekter Song - 100% Spaß. Ich so liebe them! (Siegeschancen leider eher gering, solche Nummern gefallen den Jurys nicht.)
Der von den Fans in Kopenhagen heiß (und lautstark!) geliebten Conchita Wurst hab ich schon einen eigenen Gratulationsartikel gewidmet. Auch sie ist weiter. (Und jetzt sag ich zum ersten Mal in der Geschichte dieses Blogs was über einen österreichischen Beitrag: verdient weiter!)
Der eine faule Apfel im Finalistenkorb (ohne sowas gehts wohl nie) ist Slowenien mit dem nervtötenden „Round and Round“. Einen ganzen Punkt hat das Gedudel bei mir abgestaubt - mein letzter Platz, trotzdem im Finale.
Quasi als Ausgleich gibts, wie schon am Dienstag, den Tod eines Lieblings zu vermelden: Georgiens Beitrag „Three Minutes to Earth“ war das sinnlichste, erotischste, erfüllendste, greifbarste, räumlichste, schnellste, einfach wunderbarste Lied, das ich seit langer Zeit bei einem Eurovision Song Contest gehört habe. Raus.
Der Rest im Schnelldurchlauf. Weitere Finalisten, die mein Wohlgefallen finden:
- Malta: „Coming Home“ (gewinnt bei mehrmaligem Hören, nett)
- Polen: „My Słowianie - We Are Slavic“ (extrem unterhaltsam, freut mich sehr!)
- Finnland: „Something Better“ (ein kleines bißchen zu glatt, aber absolut OK)
- Weißrussland: „Cheesecake“ (ja ich schäme mich dafür, aber es ist ein absoluter Ohrwurm)
- Schweiz: „Hunter Of Stars“ (wenn schon altbackener Schlager, dann gut gemacht; ich pfeife mit!)
- Rumänien: „Miracle“ (geht beim ersten Mal schon voll ins Ohr)
Draußen sind also nun Georgien und:
- Israel: „Same Heart“
- Litauen: „Attention“
- Irland: „Heartbeat“
- Mazedonien: „To the Sky“
Während ich im ersten, grundsätzlich schwächeren Semifinale fast allen ausgeschiedenen Songs (außer den lettischen Kuchenbäckern) ebenfalls wenig Punkte gegeben hatte, mußten diesmal zwei zumindest anständig gemachte Nummern aus meinem Mittelfeld dran glauben: Litauen und Irland haben nicht viel falsch gemacht und hätten am Dienstag vielleicht noch ihre Chance gehabt. Heute waren sie einfach … gut, aber nicht gut genug. Und es tut mir nicht wirklich leid, sie am Samstag nicht zu sehen. Israel hingegen und Mazedonien haben mich tatsächlich völlig kalt gelassen. Die hätte auch am Dienstag nichts mehr retten können.
Ich freu mich auf Samstag! Brötchen! Brötchen! Brötchen! :)
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ESC 2014: Conchita, Queen of Hearts
Österreich ist weiter! Nach zwei völlig erfolglosen Jahren haben wirs wieder einmal ins Finale geschafft. Wobei - und das ist der Punkt - nicht wir habens geschafft. Die Wurst hats geschafft. Daß sich da eine ganz eigentümliche Stimmung zusammenbraut in Kopenhagen, hat man schon seit Conchitas Ankunft dort wahrgenommen: Ihre Pressekonferenz war die am besten besuchte. Die Wettquoten stiegen seit Conchitas erster Probe kontinuierlich, von Platz 15 auf (derzeit) Platz 4. In Fan-Blogs wurden ihre Auftritte euphorisch kommentiert.
Und heute: Auch in der TV-Übertragung war die lautstark geäußerte Begeisterung des Publikums während „Rise Like a Phoenix“ nicht zu überhören. Den endgültigen Beweis dafür, daß Conchita die Herzen der Fans in Kopenhagen erobert hatte, lieferte aber die kurze Interview-Sequenz im Greenroom (hat der ORF die überhaupt gezeigt?): Kaum kam die Moderatorin auf Conchita zu, brach in der Halle ein Donnersturm an Jubel, Trampeln, Applaus und sonstigen kreativen Begeisterungslauten los. Das Interview selbst konnte nur unter Mühen fortgesetzt werden.
Let’s face it: Die Wurst hat Kopenhagen erobert. Einfach so. Ihr gehören die Herzen der Stadt, zumindest in diesen Tagen. Ist das ein Hinweis auf einen möglichen Sieg? Ganz sicher nicht. Die 10.000 Hardcore-Fans in der B&W Hallerne sind in keiner Weise repräsentativ für das europäische Fernsehpublikum. Außerdem gilt die Sympathie wahrscheinlich mehr der Wurst als ihrem Lied. Aber: Diese unglaubliche Welle der Zuneigung ist ein Zeichen dafür, daß Tom Neuwirth es geschafft hat, seine Botschaft glaubhaft zu übermitteln. Die Menschen in Kopenhagen sehen in Conchita nicht eine verrückte Witzfigur aus einem Alpental. Sie sehen in ihr eine Repräsentantin für etwas, wonach sie sich sehnen.
Und damit steht fest: Tom Neuwirth hat den Song Contest gewonnen. Nicht den Wettbewerb ums erfolgreichste Lied, nein, aber den Kampf darum, verstanden zu werden. Es ist egal, ob er am Samstag gewinnt oder mit 0 Punkten letzter wird. Darauf kommts jetzt nicht mehr an. :)
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ESC 2014: Farid an Conchita
Farid Mammadov war einer meiner Favoriten beim Song Contest 2013. Er ist schließlich mit „Hold Me“ auf dem zweiten Platz gelandet.
Jetzt bedankt er sich für die Punkte aus Österreich und singt Conchitas Song „Rise Like a Phoenix“ in einem höchst charmanten Video auf YouTube nach - zumindest in Ausschnitten:
Farid Mammadov „Rise Like a Phoenix“ cover
Charmant ist das Video nicht nur, weil er Frau Wurst die Ehre erweist, nein: Auch seine ganz persönliche Note in der Aussprache des Englischen hat etwas Wunderbares. Ein Kommentar weist darauf hin, daß Farid die Textzeile Rise like a phoenix, out of the ashes …
ganz cool umwandelt in Rise like a phoenix, I'll do the dishes …
. Und tatsächlich - genauso klingts. Aufstehen und abwaschen also. *LOL*
Ein zweites nettes Video für Frau Wurst gibts hier:
Jan Feddersen und Torge Oelrich unterhalten sich über Conchitas Song. Sie finden ihn nett! Das läßt zumindest auf Stimmen aus Deutschland hoffen. :)
Der Artikel kann nur mit einem Zitat der Bärtigen enden. Aus ihrer Pressekonferenz nach den Proben: People ask me how long it takes ’til my hair is done. I always answer:
Oh ain't she sweet. *LOL*I don’t know, I’m not in the room!
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ESC 2014: Anrufen, anrufen, anrufen!
Wer die beiden Unglücklichen waren, die mit so wenigen Punkten Abstand den Einzug ins Finale versäumt haben, werden wir erst nach dem 10. Mai erfahren.
Die Lehre für heute Abend ist aber eindeutig: Anrufen! Ich werde nicht tolerieren, daß Griechenland mit einem knappen 11. PLatz rausfliegt, nur weil 1 oder 2 Punkte auf den 10. Platz gefehlt haben. Ist das klar?! :)
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ESC 2014: Schulterklopfen für Voting Sheets
Die EBU als Veranstalterin des Song Contest veröffentlicht auf der Homepage der Veranstalung auch die nützlichen Voting Sheets, in die man während der Show seine Punkte eintragen kann. Die sehen so aus:
Voting Sheet der EBU fürs zweite Semifinale
Im Vergleich dazu das Voting Sheet, das ich seit Jahren für meine treue Leserschar bereitstelle:
Mein Voting Sheet fürs zweite Semifinale
Na? Is da ein Unterschied? :)
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ESC 2014: Semi #1 gelungen
- Montenegro: „Moj Svijet“
- Schweden: „Undo“
- Niederlande: „Calm After The Storm“
- Ungarn: „Running“
(Aufmerksame Leser haben registriert: Da haben sich zwei ganz neue Favoriten eingeschlichen bei mir, die ich vorher überhaupt nicht am Radar hatte.)
Leider verabschieden mußte ich mich von meinen Herzenslieblingen, den Letten („Cake to Bake“). Daher das „fast“ im ersten Satz. Obwohl ich den Song selbst „nur“ mehr auf dem fünften Platz hatte heute, geht mir die sympathische Truppe am meisten ab. Das ist aber in jedem Jahr so: Einer meiner Lieblinge stirb im Semi einen grausamen Tod.
Apropos grausam: Aus irgendwelchen Gründen kam Aserbaidschan weiter. Das blutleere „Start A Fire“ war bei mir auf dem 16. und damit letzten Platz gereiht, noch hinter Wahnsinnigkeiten wie Belgien und Estland. Tja. Da müssen wir am Samstag nochmal durch. :)
Außerdem weiter sind:
- Armenien: „Not Alone“ (durchschnittlich)
- Island: „No Prejudice“ (das hätte nicht unbedingt sein müssen)
- Russland: „Shine“ (tralalalala)
- Ukraine: „Tick Tock“ (durchschnittlich)
- San Marino: „Maybe (Forse)“ (unerwartet - und ich gebs zu, ich hab mich für den alten Mann gefreut)
Abgesehen vom oben erwähnten Lettland noch ausgeschieden sind demnach:
- Estland: „Amazing“
- Albanien: „One Night's Anger“
- Belgien: „Mother“
- Moldau: „Wild Soul“
- Portugal: „Quero ser tua“
Um keines dieser Lieder ist es schade, die standen fast alle mit 2 Punkten am vorletzten Platz bei mir. (Dort hat es sich geschoppt, damit Aserbaidschan verdient alleine auf dem letzten thront. *gg*)
Belgiens Ausscheiden ist eine Warnung an Frau Wurst: Genauso wie unsere Conchita war der belgische Interpret nämlich zuletzt lange Zeit in den Top 10 der Wettquoten fürs Finale. Jetzt ist er nichtmal qualifiziert. Die immer noch optimistischen Quoten für Österreich heißen also gar nichts.
Ich hab mir die Show am garantiert Andi-Knoll-freien Sender Phoenix angesehen und bin damit auch in den Genuß der Pausenfüller gekommen, die der ORF durch Werbung ersetzt. Dringende Empfehlung an alle, die sich das zweite Semi am Donnerstag und das Finale am Samstag ansehen möchten: Den ORF meiden! Andi Knoll meint seit Jahren, daß es beim ganzen ESC nur um ihn geht. Mit seinem Drang zur Selbstdarstellung ruiniert er den ganzen Abend. Zurück zum ORF schalten muß man nur, wenn das Voting losgeht, damit die richtigen Telefonnummern eingeblendet werden. Herzlichen Dank an die freundlichen Herrschaften von A1, die mir Phoenix in bester Bild- und Tonqualität ins Wohnzimmer liefern. :)
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NEOS: Die Fassade bröckelt
Im Nationalratswahlkampf 2013 konnte das zu 100% funktionieren, weil die Massenmedien die neue Gruppierung nicht im Fokus hatten und nicht aktiv mit unangenehmen Fragen bedrängten. (Siehe: Was NEOS ohne TV-Auftritte nicht allen sagen müssen) Der Schwung von damals hält noch an, aber vereinzelt kommt die neoliberale Truppe doch in die unangenehme Situation, Farbe bekennen zu müssen. So geschehen heute in der Pressestunde in ORF2, wo Spitzenkandidatin Angelika Mlinar sich nicht mehr auf Orakelsprüche wie „Wir schauen über den Tellerrand“ beschränken konnte.
Konkret wissen wir nun:
- Die NEOS nehmen zur Kenntnis, daß Österreich im internationalen Vergleich Arbeitseinkommen extrem hoch und Vermögen extrem niedrig besteuert. Ein Ausgleich kommt für sie aber nicht infrage.
- Öffentliche Leistungen der Infrastruktur und Daseinsvorsorge sollen allesamt privatisiert werden, wenn es nach den NEOS geht. Ausdrücklich genannt hat Mlinar Wasserversorgung (!), Müllabfuhr, das Gesundheitssystem und Krankenhäuser.
- Das Bundesheer wollen die NEOS auflösen und seine Aufgaben einer zentralen EU-Armee übertragen. Die konkrete Frage, wer sich dann um den Katastrophenschutz kümmern soll, konnte Angelika Mlinar zunächst nicht beantworten. Nach einer kurzen Nachdenkpause ist ihr die Feuerwehr eingefallen … (Wahrscheinlich müßte man aber auch hier die Berufsfeuerwehren zuerst privatisieren, schätz ich mal.)
- Laut Angelika Mlinar war die Kluft zwischen Arm und Reich noch nie so klein (!) wie heute. Nachdem sie darüber aufgeklärt wurde, daß genau das Gegenteil der Fall ist, lautete ihre wenig empathische Antwort auf die Frage, ob und inwieweit Politik sich da im Sinne einer Verteilungsgerechtigkeit einmischen soll:
Wir sind so gestrickt daß es immer Reiche gibt und solche, die eben weniger haben.
(So etwas nennt man dann wohl „politischen Gestaltungswillen“. Der passende Plakatspruch dazu war „Packen wirs an“, oder?) - TTIP/TAFTA ist super, findet Mlinar, man hats nur irgendwie ungeschickt verkauft. Und wenn man die allseits kritisierten Schiedsgerichte in „Handelsgerichte“ umbenennt, kann keiner was dagegen haben. (Wegen der eben erst publik gewordenen Geheimverhandlungen zu TISA müßten die NEOS also Luftsprünge machen vor Freude.)
Es wird Wähler geben, die ebenfalls genau diese Meinungen vertreten und nun besser als zuvor wissen, wen sie wählen müssen. Hervorragend!
Es wird Wähler geben, die diese Pressestunde nicht gesehen haben und am 25.5. die NEOS wählen, weil die ja nichts Böses wollen und eigentlich eh nur verträumt „nach den Sternen greifen“.
Es gibt aber - und das ist das Schöne an der regelmäßigen Medienpräsenz der Strolz-Truppe - jetzt auch immer mehr Menschen, die sich ein konkretes Bild davon machen können, wofür die NEOS wirklich stehen, obwohl die das über zwei Wahlkämpfe hinweg erfolgreich zu verbergen versucht haben. Je öfter das gelingt, desto mehr politische Normalität kann wieder einkehren. Desto weniger werden die pinken Plakate nach dem Vorbild von „Ein Politiker der neuen Art“ ausreichen.
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