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ESC 2014: Voting Sheets Semifinale

ESC 2014: Probe Griechenland Nur noch 5x schlafen, dann kommt der Eurovision Song Contest: erstes Semi am 6. Mai, zweites am 8. Mai und großes Finale am 10. Mai. Zeit für mich, die Voting Sheets für die Semifinalshows online zu stellen in der Hoffnung, daß adleräugige Leser mögliche Fehler entdecken und Korrekturvorschläge einsenden. :)

Hier also sind sie:

Voting Sheet zum ersten Semifinale (PDF, 431kB)

Voting Sheet zum zweiten Semifinale (PDF, 734kB)

Tatsächlich begonnen hat der Song Contest allerdings bereits am 29. April: Seit diesem Tag laufen nämlich die Proben in Kopenhagen. Zum ersten Mal gibt es eine kleine Vorstellung davon, wie die Songs live klingen und wie die Bühnenshow angelegt sein wird. Das hat die Top 10 der Wettquoten zumindest ein bißchen aufgemischt:

Rang Land Interpret Song
1 Armenien Aram MP3 Not Alone
2 Schweden Sanna Nielsen Undo
3 Dänemark Basim Cliche Love Song
4 Ukraine Maria Yaremchuk Tick Tock
5 Vereinigtes Königreich Molly Children of the Universe
6 Norwegen Carl Espen Silent Storm
7 Ungarn András Kállay-Saunders Running
8 Aserbaidschan Dilara Kazimova Start A Fire
9 Österreich Conchita Wurst Rise Like a Phoenix
10 Israel Mei Finegold Same Heart

Ich kann nur mehr verwundert den Kopf schütteln. Armenien ist ja nicht nur bei den Wettquoten ganz vorne, nein, auch alle ESC-Fanseiten jubeln das dröge Lied in den Himmel. Schweden? Geht gerade noch, ist aber von einer erdrückenden Langeweile. Dänemark ist das Klischee dessen, was ESC-Hasser unter einem „typischen Song-Contest-Lied“ verstehen … so etwas hat es schon seit Jahren nicht mehr gegeben bei diesem Bewerb.

Naja. Frau Wurst darf sich über einen kurzen Ausflug in die Top 10 freuen (wann war das einem österreichischen Beitrag zuletzt vergönnt?), wird dort aber voraussichtlich nicht allzulange bleiben: Sie gehört zu denen, die ihre ersten Proben bereits hinter sich haben und den Auftritt zu ihrem Vorteil Nutzen konnten. Andere Kandidaten hatten diese Chance noch nicht und werden wohl erst in den kommenden Tagen nachziehen.


Wahlkabine: Ergebnis für die EU-Wahl 2014

Ergebnis der Wahlkabine zur EU-Wahl 2014: Grüne vor Europa anders und SPÖDie Wahlkabine scheint ihre finanziellen Sorgen kurzfristig überwunden zu haben und bietet eine *räusper* „Entscheidungshilfe“ zur EU-Wahl an. Wie schon bei der Nationalratswahl sind die Fragen auch diesmal sehr eigentümlich: Ist die Frage nach einem europaweiten Rauchverbot in der Gastronomie als Entscheidungskriterium wirklich geeignet, wenn gleichzeitig TTIP/TAFTA verhandelt wird? Eher nicht. Auch die Fragen nach einer Direktwahl des Kommissionspräsidenten oder einer Vereinheitlichung der Lehrpläne halte ich für kosmetisch.

Sei's drum, ich hab mich durchgeklickt und folgendes Ergebnis erhalten:

Wären meine Übereinstimmungspunkte Wählerstimmen, würden Grüne, SPÖ und „Europa anders“ gleich stark mit je rund 20% ins EU-Parlament einziehen. Die Rechtsparteien ÖVP, NEOS und FPÖ wären ebenfalls in etwa gleich stark und könnten sich über je ca. 10% freuen. Ganz knapp dahinter liegt das BZÖ mit 7%, Ewald Stadler mit den REKOS geht leer aus.

Nicht berücksichtigt ist die Liste „EU STOP“ mit dem Spitzenkandidaten Robert Marschall, der sich als wackerer Kämpfer gegen Handy-Strahlen einen Namen gemacht hat, der Wahlkabine die inhaltlichen Fragen aber nicht beantworten konnte.

Die einzige vergleichbare online-Entscheidungshilfe, die ich bisher gefunden habe, ist EUvox. Allerdings ist denen gerade der Server wegen Überlastung eingegangen, es wird also wohl dauern, bis ich deren Test ausprobieren kann.


Renaturierter Sonntagsspaziergang

Wienfluß Der regulierte Wienfluß führt ja ein eher unscheinbares Dasein neben der Strecke der U4. Gottseidank nimmt man sich der Sache langsam an und macht aus dem kanalartigen, regulierten Rinnsal mitten in der Stadt etwas Sinnvolles: Derzeit besteht von der Kennedybrücke stadtauswärts ein Spazier- und Radweg, der unten direkt neben dem Wasser entlangführt. Besser noch: Ab Höhe Hütteldorf wird die Regulierung „rückgebaut“, wie es so schön heißt, und der Fluß in einen naturnahen Zustand versetzt.

Heute haben wir uns das mal angeschaut. Die Idee ist uns gestern bei einem Besuch im Baumarkt gekommen. Was soll ich sagen? Schön isses! Zwar ist das Areal trotz des liebevollen Rückbaus keine Oase der Stille: Daß die Westeinfahrt und die U4 parallel dazu verlaufen, läßt sich nun mal nicht ändern. Trotzdem: Wir haben ziemlich viel Sonne abbekommen, sehr viele entzückende Hunde beim Baden gesehen (denen gefällts dort wirklich), lustige Szenen mit stürzenden Inline-Skatern (Midlife-Crises) und bizarr anmutenden Radgruppen erlebt, dazu klitzekleine Entenbabys und viele große Fische … Sogar ein Goldfisch ist dort drin herumgeschwommen! Wer hat den dort ausgesetzt? Egal, wir sehen uns das alles nochmal an! (Wieso machen die das mit dem Rückbau nur da draußen in den äußeren Abschnitten? So etwas hätten wir auch bei uns gern direkt vor der Haustür.)

Nach einer kleinen Erfrischung zuhause gehen wir gleich weiter: Der Schwabl wartet! :)


ESC 2014: Neue Wettquoten

Freaky Fortune feat. RiskyKidd beim ESC Nur mehr zwei Wochen sinds zum Song Contest in Kopenhagen. Gerade bin ich dabei, die Voting-Sheets zu basteln. (Eigentlich sind die ja schon fertig, es fehlen nur mehr einige Fotos.) Zeit, wieder mal einen Blick auf Wettquoten und Favoriten zu werfen. Das hab ich vor einem Monat zuletzt gemacht.

Wettquoten

Bei den Buchmachern hat sich gar nicht so viel getan. Armenien und Schweden stecken auf den ersten beiden Plätzen fest - und ich beginne langsam, diese Songs zu hassen. ;)

Rang Land Interpret Song
1 Armenien Aram MP3 Not Alone
2 Schweden Sanna Nielsen Undo
3 Dänemark Basim Cliche Love Song
4 Ukraine Maria Yaremchuk Tick Tock
5 Norwegen Carl Espen Silent Storm
6 Vereinigtes Königreich Molly Children of the Universe
7 Ungarn Kallay Saunders András Running
8 Aserbaidschan Dilara Kazimova Start A Fire
9 Rumänien Paula Seling & OVI Miracle
10 Belgien Axel Hirsoux Mother

Was sagen die Wettquoten über Österreich aus? Überraschenderweise hat sich das Blatt nach meinem Artikel über das zweite Halbfinale deutlich gewendet. Frau Wurst traut man im Semifinale einen vierten Platz zu. Fürs Finale sieht man sie auf Platz 11. Das mag ein bißchen optimistisch sein, verdeutlicht aber die unberechenbaren Schwankungen in der Publikumsgunst bei diesem Wettbewerb.

Meine Favoriten

Auch ich bin eher wenig veränderungswillig, was meine Top-Favoriten angeht. Damit sich wenigstens im restlichen Ranking was tut, habe ich eine maschinengestützte Methode versucht. Hier das Ergebnis:

Rang Land Interpret Song
1 Griechenland Freaky Fortune feat. RiskyKidd Rise Up
2 Lettland Aarzemnieki Cake to Bake
3 Frankreich Twin Twin Moustache
4 Georgien The Shin and Mariko Three Minutes to Earth
5 Rumänien Paula Seling & OVI Miracle
6 Norwegen Carl Espen Silent Storm
7 Weißrussland Teo Cheesecake
8 Deutschland Elaiza Is it right?
9 Polen Donatan & Cleo My Słowianie - We Are Slavic
10 Ungarn Kallay Saunders András Running

Zumindest haben meine heiß verehrten Griechen - wenns nach den Buchmachern geht - gute Chancen, das Semifinale zu überleben. Weniger gut schauts da für Weißrussland, Georgien und Lettland aus. Diesen meinen Freunden wird ein unsanftes Ende schon am 6. bzw. 8. Mai vorausgesagt. Schade drum, wenns so kommt.


Jolla: Hotfix für MMS im Netz von A1

So kanns gehen im Leben. Gestern erst denkt der Herr Blue über die Behebung von Fehlern in der aktuellen Sailfish-Version „Paarlampi“ nach … und heute schon steht der Hotfix von 1.0.5.16 auf 1.0.5.19 zum Download bereit. Dieses nur 2 MB große Update behebt (zumindest meinen ersten Erfahrungen nach) tatsächlich alle mit MMS zusammenhängenden Probleme, die es im Netz von A1 gegeben hat.

Die von Herrn Blue erträumten vollen 80 Fehlerbehebungen sinds nicht geworden, „nur“ 10 Veränderungen in den für MMS verantwortlichen Programmteilen sorgen jetzt für problemlosen Bildaustausch auch im besten Netz Österreichs. Aber das überrascht nicht, Herr Blue liegt ja öfter mal daneben. Was zählt, ist sowieso das Ergebnis. :)

Ein kleines bißchen stolz bin ich natürlich auch darauf, daß ich persönlich mein Scherflein beitragen konnte. Gleich nachdem ich erste Probleme mit MMS-Nachrichten festgestellt hatte, hat Jolla detaillierte Logfiles von mir bekommen. Ein paar Stunden später schon war die Antwort da:

Thanks, Oskar

This was very useful. It's indeed a bug in our MMS PDU decoder. Will be fixed in the next update.

Ich bin schon ein genialer Kerl. Ich rette da so nebenbei das ganze MMS-Gschäft für A1 … Sauber! :)


Ich bin wieder 15!

Antic: The Atari ResourceIch glaubs ja nicht! Ich lese „Antic, The Atari Resource“! Diese Zeitschrift war in den Jahren ab 1982 meine Hauptinformationsquelle in Sachen Computer; meine Nabelschnur nach Silicon Valley; und rückblickend gesehen wohl auch der erste Ansporn für mich, die in der Schule erworbenen Englischkenntnisse auch im Alltag nutzbringend einzusetzen.

Ich hatte das Magazin von der ersten Ausgabe an und hab während eines USA-Aufenthalts auch die Redaktion besucht, die mich mit diversen Werbegeschenken ausgestattet hat. Zunächst erschien Antic nur zweimonatlich, ab April 1983 bis kurz vor der Einstellung dann aber im Monatsrhythmus. Das erste Cover war zweifärbig (links), später kam das Magazin mit Hochglanzfotos auf der Umschlagseite daher.

Heute bin ich wieder auf Antic gestoßen: Auf Atarimagazines.com sind alle 88 Ausgaben elektronisch archiviert. Man kann die einzelnen Texte nach Ausgaben. Kolumnen oder Autoren durchsuchen. Die Artikel sind nicht einfach nur eingescannt, sondern liegen tatsächlich als Text vor. Viele der redaktionellen Fotos sind ebenfalls mit dabei (wenn auch in bescheidener Qualität).

Der Nachteil dieser Archivierungsmethode ist, daß der zeitgeistige Charme der ganzen Werbung dazwischen fehlt. Als kleines Trostpflaster gibt es zumindest eine Auswahl ganzseitiger Anzeigen von damals. Das Tüpfelchen auf dem i bildet die Rubrik Where Are They Now, in der die Biographien der Autoren nach ihrer Antic-Zeit erzählt werden.

Das wirklich Verrückte dabei ist, daß ich mich an ziemlich viel davon heute noch erinnern kann. An die Cover, an die Artikel (teilweise noch an genaue Formulierungen), an einzelne Inserate, die ja über Monate hinweg unverändert abgedruckt wurden. Antic war nicht einfach eine Zeitschrift, die man am Bahnhofskiosk kauft und nach 75 Minuten Bahnfahrt im Zug liegen läßt. Antic war in der Zeit vor dem Internet so etwas wie eine wachsende Enzyklopädie. Es war neben einem deutschsprachigen Atari-BASIC-Buch und dem Standardwerk „De Re Atari“ eigentlich die einzige Informationsquelle, und im Gegensatz zu den anderen beiden die einzig laufend aktuelle. Ich hab die Hefte aufgehoben und noch nach Monaten und Jahren den einen Artikel gesucht und wieder gelesen, in dem eine bestimmte Programmiertechnik beschrieben war. Und dann nochmal. Und noch einmal. Jedes Mal, wenn ich aus irgendeinem Grund diesen Kopfstand gebraucht hab auf dem 8bit-System mit 48kByte RAM und 1,77 MHz. Und ganz nebenbei: „Artikel lesen“ war auch schwerer, als sich das ein Jungnerd heutzutage so vorstellt. Man konnte ja nicht einfach im Internet nachschlagen, wenn man eine Formulierung nicht verstanden hat. Grad die marketinglastigen Ami-Sprüche in Produktbesprechungen haben mich dann gelegentlich mal zur Englischlehrerin laufen lassen. ;)

Tja. Und jetzt ist Antic plötzlich wieder da und ich bin wieder 15. Ich sitz fassungslos vor dem Computer und tauche ein in eine ferne Welt. Meine Lippen formen die Sätze, die ich vor 30 Jahren schon gelesen habe. Ich weiß, nein: fühle plötzlich wieder, wie es ist, Daten von einer Tonbandcassette laden zu müssen oder nach dem Abtippen ewig langer BASIC-Listings den bescheuerten Tippfehler nicht zu finden. Und ich hab zum ersten Mal seit langer Zeit wieder eine ungefähre Ahnung davon, wie es ist, nicht alles Wissen dieser Welt jederzeit zugänglich zu haben, nicht jederzeit aktiv nachfragen zu können, sondern Monat für Monat darauf warten zu müssen, welche Häppchen die Redaktion diesmal auswählt und abdruckt. Es war schon alles sehr viel anders damals …


Osterschinken

OsterschinkenWir haben das Schwein artgerecht gehalten, es hatte Auslauf im ganzen Garten und durfte sich nachweislich in jedem regennassen Blumenbeet suhlen. (Das sieht man ihm auch noch an.) Nicht lang allerdings, denn bald schon wurde es von messerscharfen Reißzähnen zerlegt. Die Innereien wurden entfernt … und jetzt wird einfach drauf herumgekaut. Osterschinken halt.

Ganz wichtig dabei ist: Niemand anderer darf es haben. Auch wenn grad nicht dran gekaut wird oder Ohren abgerissen werden: Es wird streng bewacht. So ein Schwein wird nicht geteilt, erst recht nicht, wenn man sich vorher die ganze Arbeit angetan hat mit der Bio-Haltung und der Hausschlachtung. Nicht wahr?


Reindling in Linz

Reindling auf der TerrasseTja. „Des is ois wegn da EU“, wahrscheinlich. Den klassischen Kärntner Reindling gibt's jetzt auch auf der Terrasse in Linz. Willkommen im freien Markt also. :)

Der geübte Blog-Leser weiß jetzt: Ostern verbringe ich ganz traditionell in Linz. Das Wetter paßt, die Natur hat ihren grünen Vorhang endlich zugezogen und ich sitze abgeschottet von der Welt auf der Terrasse. Erdbeeren mit Schlag gabs schon, Reindling gibt's jetzt - und das Hundsi schaut mir bei all dem aufmerksam zu. Wahrscheinlich paßt sie auf, daß mir niemand mein Essen wegnimmt. Oder so. ;)

Endlich wieder ein langes Wochenende!


Osterputz

Fensterputzer im Büro Es ist ja nicht das erste Mal, daß bei uns im Büro die Fenster geputzt werden. Wir sind das durchaus gewöhnt. Was neu ist: Daß sich die Herrschaften so rasant aus dem 7. Stock abseilen. Ehrlich, uns hats richtig g'rissen heut, wie die Fensterputzer gegenüber buchstäblich aus dem Nichts ins Blickfeld gerutscht sind und dann ruckartig abgebremst haben. In der Geschwindigkeit kennt man das sonst nur aus Action-Filmen: Abseilen, mit den Beinen voran durch die Glasscheibe und dann elegant abrollen im Gebäude.

Unsere Osterputzer haben den Teil mit „Beine voran durchs Glas“ ausgelassen und sich auf die Reinigung der Scheiben beschränkt. Ich werd aber dann sicherheitshalber nochmal alle Fenster mit dem Zoom vom handy absuchen: Vielleicht haben sie ja Osternester liegen lassen. ;)


Nutellapinzen

Nutella am Gründonnerstag Du schreibst am Gründonnerstag 'wurscht'?, haben mich meine Kollegen beim Meeting ganz verwundert gefragt, wie ich so verträumt die Lippen bewegt hab beim Niederschreiben meiner Gedächtnisstütze (… Eingangsmedium E-Mail, System wurscht.“). Naja, ich habs ja nicht so mit den kultischen Speise- und Kleidungsvorschriften. Auch daß Katholen am Gründonnerstag kein Fleisch essen, war mir neu. (Ich kenn das nur vom Karfreitag.) Jedenfalls - und deswegen erzählt ich die ganze Gschicht eigentlich - waren wir damit beim Thema „Essen“ angelangt. Und Frau N. griff unter den Tisch.

Hervorgezaubert hat sie ein wunderbares Stück Osterpinzen (von Ölz, wenn ich mich richtig erinnere) und, was noch viel wichtiger ist, ein Gläschen Nutella! Das wird man ja wohl essen dürfen, grün hin, Donnerstag her. Richtig? Also haben wir uns über die sündige Versuchung gestürzt und Pinzen sowohl pur als auch mit Nutella gemampft, was der Verständlichkeit unserer Wortmeldungen in dieser inhaltlich durchaus relevanten Besprechung keinesfalls zuträglich war. Vor allem die via „Schwammerl“ (=Tischmikrofon und -lautsprecher für die Telefonkonferenz) zugeschalteten Kollegen aus Linz haben sich mehrfach über die regelmäßig nachlassende Tonqualität beschwert. *LOL*

(Wir hatten denen aber auch erzählt, daß N. Obst mitgebracht hat zum Naschen. Damit sie nicht zu sehr leiden müssen. Rücksichtsvoll sind wir ja. *gg*)

Jedenfalls ein netter Einstieg sowohl in ein Meeting als auch in einen Arbeitstag. Könnte man öfter so machen. ;)


Jolla: Paarlampi ist da!

Zack, zack, zack! Nur 25 Tage (!) nach dem letzten Update ist heute schon wieder eine neue Version von Jollas Betriebssystem Sailfish OS erschienen. „Paarlampi“ heißt sie, benannt nach einem See etwa vier Autostunden nördlich von Helsinki, und trägt die Nummer 1.0.5.16.

Paarlampi enthält gut 50 für den Benutzer erkennbare Verbesserungen bzw. neue Leistungsmerkmale. Darüber hinaus wurden über 80 Fehler behoben, darunter die in Medien derzeit so prominent diskutierte OpenSSL-„Heartbleed“-Sicherheitslücke. Besonders wichtig sind die erweiterte Exchange-Unterstützung, eine Reihe von Verbesserungen bei Android-Applikationen sowie - Trommelwirbel! - erstmals MMS am Jolla-Telefon. Die altertümliche und verquere MMS-Architektur ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für neue Handy-Betriebssysteme. Wir erinnern uns: Apple hat nach Einführung des iPhone noch volle zwei Jahre gebraucht, um MMS auf seiner Plattform zu implementieren. Auch Nokia konnte dem Sailfish-Vorgänger Maemo erst nach zwei Jahren MMS beibringen. Bei Jolla gings nun etwas schneller, rund vier Monate nach der Auslieferung der ersten Geräte im Dezember wurde die von vielen Kunden sehnsüchtig erwartete Funktion eingebaut. Mit einem Haken:

Die Finnen haben darauf verzichtet, die mit Paarlampi ausgelieferten Einstellungen mit anderen als ihren heimischen Providern zu testen. Daher findet sich im Changelog zum Update beim Punkt MMS auch eine Fußnote: Jolla bittet um Rückmeldungen von Kunden, bei denen die voreingestellte MMS-Konfiguration nicht auf Anhieb funktioniert. Das ist der Preis für die vergleichsweise rasche Umsetzung.

Spannende Frage daher: Wie sieht es bei mir aus? Kann ich in Österreich im Netz von A1 MMS senden und empfangen?

Fast. ;)

Der Empfang funktioniert problemlos mit den Standardeinstellungen. Beim Versand allerdings haperts: Der A1-Server behauptet, daß die Nachricht in einem ungültigen Format vorliegt. Das Jolla-Team hat eine eigene Mail-Adresse eingerichtet, an die man in solchen Fällen die Logfiles schicken kann. Schon unterwegs! :)


Mamma Mia! Was für eine Nacht …

Ana Milva Gomes in Mamma Mia! Das Christkind hats gebracht, der Osterhase hats umgetauscht und wir habens genossen: rund 2½ Stunden allerfeinster Unterhaltung im Raimundtheater. „Mamma Mia!“ Eine herausragende Produktion, gekrönt von einer wirklich außergewöhnlichen Hauptdarstellerin: Ana Milva Gomes ist so unglaublich genial, sie hat es geschafft, das Publikum noch während ihrer Interpretation von „Der Sieger hat die Wahl“ zu lauten Beifallskundgebungen hinzureißen. Das hab ich in meiner Karriere als Musical-Fan noch nie erlebt. Aber auch sonst paßt und sitzt in dieser Produktion jedes Detail. Das ist Musiktheater!

Wer ungefähr erahnen will, warum „Mamma Mia!“ seit 1999 überall auf der Welt die Häuser füllt, muß sich nur das Publikum des heutigen Abends ansehen: Mein größter Schock gleich zu Beginn waren die 12-14jährigen Schüler (Wienwoche?), die man busweise angekarrt hatte und die vor Beginn der Vorstellung von ihren nervösen kleinen Lehrerinnen mehr schlecht als recht unter Kontrolle gehalten wurden. Gottseidank wurden die recht bald in den ersten und zweiten Rang gestopft. Neben uns im Parkett Herren im besten Alter, die ihre Mütter ausführten … herzige Seniorenpärchen … vom Leben gezeichnete Vorstadtkinder jenseits der 50 … schicke Gören Mitte 20 mit ihren langweiligen Begleitern … alles war da. Wirklich alles.

Zu behaupten, daß alle im Publikum das Stück in gleicher Weise genossen hätten, wäre falsch. Genau das passiert bei „Mamma Mia!“ nicht. „Mamma Mia!“ steckt jeden auf eine andere Weise an. Die Dame rechts von mir (vom Sohn ausgeführt) hat dezent das Stofftaschentuch aus der Handtasche geholt, wie Sam auf der Bühne Sophie die Geschichte seiner Scheidung erzählte („Ich bin ich, Du bist Du“). Das Ehepaar hinter mir hat sein Schluchzkonzert begonnen, wie Donna in „Durch meine Finger rinnt die Zeit“ die vielen versäumten Chancen in der Beziehung zu ihrer Tochter Revue passieren ließ. Der gesamte erste Rang hat getobt, wie die schicken jungen Griechen den angehenden Bräutigam Sky zu stampfenden Rhythmen und in eng anliegenden Taucheranzügen zum Polterabend holten. Und die Altersverteilung im Publikum ließ sich auch bei Dunkelheit klar erkennen: Über die Anspielungen von Rosie und Tanja bezüglich ihrer „wilden Zeit“ in den 1970ern haben nur die gelacht, die sich an die heile Welt vor dem Neoliberalismus erinnern konnten.

Ist „Mamma Mia!“ also ein Rührstück? Genau das Gegenteil. Zwar findet so gut wie jeder im Publikum sich in einem der Charaktere und seinem Schicksal wieder, die einen im Brautpaar und seinen Freunden, andere in Donna als Mutter, in Sam als verlassenem Ehemann etc. Diese Identifikationsmöglichkeit hält über die Dauer des Stücks an und bewahrt es davor, ins völlig Belanglose abzudriften. Trotzdem bleibt „Mamma Mia!“ erfrischend oberflächlich im schönsten Sinn des Wortes. Wortwitz und Situationskomik, die herrlich ausgelassenen Tanzszenen der Gruppe rund um Sophie und Sky, das alles läßt die eine oder andere Träne recht bald wieder trocknen. Die Pointen liegen hart an der Gürtellinie, sind aber kindertauglich … und vereinen so tatsächlich den Großteil des Publikums.

War da noch was …? Ach ja, die Musik! :)

Kinders, nicht bös sein, aber das ist der Teil, der mir Gänsehaut macht vor Rührung: Der älteste Song, ders in dieses Musical geschafft hat, ist exakt 41 Jahre alt („Honey, Honey“). Der jüngste, „Under Attack“, hat immerhin noch 32 Jahre auf dem Buckel. Die Kinder im 2. Rang waren vielleicht 12 - und sie haben gebrüllt und gejohlt, daß sie beim Abholen ihrer Sachen an der Garderobe keine Stimme mehr hatten. Ja, Björn Ulvaeus hat die Songs für die Bühnenfassung leicht modernisiert, die Instrumentierung behutsam angepaßt. Aber es sind die Songs aus den 1970ern, aus der Zeit von Donna, Tanja und Rosie. „Honey, Honey“ wurde 1973 geschrieben, um damit für ein paar Wochen Erfolg in den schwedischen Charts zu haben. 2014 wirkt das Lied, als wärs wirklich heuer erst für diese Produktion komponiert worden. Ich kann mir nicht helfen, ich find das genial.

Abgesehen vom begeisterten Mitklatschen während der Songs, vom bereits erwähnten Beifall für Ana Milva Gomes … Wie sehr die Musik von ABBA auch 2014 noch „zieht“, zeigt sich beim Schlußapplaus: Da richten sich die Scheinwerfer in den Zuschauerraum, und wie auf Kommando springen 1.200 Menschen im ausverkauften Raimundtheater von ihren Sitzen und verwandelt das Theater - nein, nicht in eine Disco, das wäre übertrieben, aber doch in ein sehr fröhliches Bierzelt. Geschunkelt und geklatscht wird, ein paar Mutige tanzen in den Gängen … Das sind Szenen, die sich seit 1999 so abspielen nach jeder „Mamma Mia!“ Vorstellung. Das Stück macht die Menschen wohl glücklich für einen Abend. Uns auch. :)


FPÖ: Das also ist die Grenze

Fußballfans Das hält er nicht durch war M.s Einschätzung zur Mölzers Fußballer-Äußerung. Zur Erklärung für die Leser aus dem Ausland: Andreas Mölzer war Spitzenkandidat der rechtspopulistischen FPÖ für die Wahlen zum Europaparlament. Er hat sich - unter einem Pseudonym, aber erkennbar - über einen in Österreich offenbar populären Fußballer abfällig geäußert, weil dieser eine dunkle Hautfarbe hat. Das konnte die FPÖ-Führung nicht verkraften: Daß er einen Fußballer beschimpft. Hier liegt also die Grenze für die FPÖ.

Das ist durchaus interessant. Mölzer fällt seit Jahrzehnten unangenehm auf, beleidigt alles und jeden, stellt sich weithin sichtbar außerhalb des rechten Randes und wedelt dort eifrig mit allen möglichen Fähnchen. Erst kurz vor Bekanntwerden der Fußballer-Äußerung hat er noch erklärt, die EU sei ein (wörtlich) Negerkonglomerat und schlimmer als Nazi-Deutschland. Diese beiden Äußerungen brachten Mölzer nichts als die ausdrückliche Rückendeckung seines Parteichefs ein: Für einen Rücktritt seien sie kein Anlaß, meinte Strache vor wenigen Tagen noch. Kein Wunder, so etwas ging bei der FPÖ immer durch. Das sind alles Mißverständnisse, Einzelfälle, unglückliche Formulierungen, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate, … und wenn man sich gar nicht mehr anders zu helfen wußte, war Mölzer eben edler Verteidiger der Meinungsfreiheit gegen die linke Jagdgesellschaft. Seit Jahrzehnten sah man keinen Grund, Mölzer zurückzupfeifen. Seit Jahrzehnten fragt man sich in Österreich, wo für die FPÖ die Grenzen des Anstands sind, was selbst für einen Herrn Strache zu abstoßend wird. Jetzt wissen wirs. Der Fußball ist die Grenze. Über alles darf man auf mieseste Art und Weise hetzen, aber der Fußball hat unantastbar zu sein.

Ganz überraschend ist das natürlich nicht. M.s Das hält er nicht durch kam ja nicht von ungefähr. Die „Sportbegeisterten“, die bei Fußballspielen volltrunken von den Tribünen grölen und sich anschließend gegenseitig die Fresse blutig schlagen, sind mit 98,7%iger Sicherheit auch potentielle FPÖ-Wähler. (Ein sehr weiser Mann hat diesbezüglich einmal geschrieben: Der Genpool ist der gleiche.) Die FPÖ kann es sich leisten, alle möglichen Gruppen zu vergraulen … nicht aber die Fußballfans. Da hört sich der Spaß auf. Das ist Kern-Kern-Kernwählerschicht. Und darum ist genau das die Grenze. Fußball ist tabu. Nicht sehr viel eigentlich, bei Licht betrachtet …


Mediterran 2.0

Money, Money, Money beim Abendessen Ich weiß nicht, was da ins Essen gemischt war gestern. Oder in die Getränke. Vielleicht waren ja auch nur Koksreste auf den Hundert-Euro-Scheinen, die als Gruß aus der Küche auf den Tellern lagen. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, wann mir zuletzt so viele Körperflüssigkeiten übers Gesicht geronnen sind vor lauter hysterischem Lachen. Atmen war Schwerstarbeit.

Dabei (und das stärkt die Theorie vom stimmungsaufhellenden Substanzen) wars nachträglich betrachtet gar nicht so entsetzlich witzig, was uns da lachen und grunzen gemacht hat. Die Erfindung eines bestimmten Diadems als Maßeinheit für die Größe von Beef Tartare, ein Humboldt-Kurs als Leibschüsselspüler („mit Gehaltserhöhung“), Empfehlungen bislang wenig bekannter Blogs (inklusive Leseproben), das unabsichtliche Hochziehen von Kräuterschnaps durch die Nase („Schnapsnase“ kommt wohl daher), klassische Loriot-Zitate, die Neuinterpretation des Cha-Cha-Cha-Grundschritts … Was man so tut während eines Abendessens. :)

Apropos Abendessen: Eine mediterrane (und fast vegane) Vorspeise gabs, eine gepimpte Version unserer eigenen mediterranen Brettljausn vom letzten Wochenende. Die gleiche Grundmasse, erweitert einerseits um balsamicoumschmeichelte Tomaten-Mozarella-Häppchen und andererseits um völlig unvegan umwickelte Zuckermelonen. Sowas könnt ich 24 Stunden am Tag essen. Und eigentlich war ich danach auch schon satt. *LOL*

Als Hauptgang gereicht wurden („keine Experimente“) käsegefüllte Putenrouladen an Kartoffelpüree à la Wratschko im Dialog mit knackigen Brokkoli-Karfiol-Röschen. Genau so mag das der Ossi. Mjamm!

Das beste war natürlich die Nachspeis, keine Frage. Eine fluffy-bouffant Sachertorte, liebevoll dekoriert mit den kleinen Kügelchen, die mich schon als Kind am Pariserspitz so fasziniert haben. Seit gestern weiß ich auch, wie man sie nennt: Engelsrotz. *LOL* - Zum Niederknien und mit viiiel Schlagobers Runterschlucken.

Ich bin überzeugt davon, daß die Rezepte für die „offiziellen“ Gaumenfreuden im bald Internet auftauchen werden oder bereits dort zu finden sind. Allerdings, liebe Gastgeber … was Ihr uns da zum Gackern in die Drinks gemixt habt, das müßt Ihr uns nochmal beichten. Davon wollen wir mehr. :)


ESC 2014: Das zweite Semifinale

© ORF/Thomas RamstorferÜbers erste Semifinale hab ich noch gar nichts geschrieben - ich fang gleich mit dem zweiten an. Schließlich ist das die Show, die der ORF am 8. Mai übertragen wird und bei der wir von Österreich aus anrufen können. Wie stehen die Chancen für die Teilnehmer, für wen ruf ich an, was sagen die Buchmacher zu Frau Wurst?

Zunächst einmal die Startreihenfolge:

Nr. Land Sänger Titel
1 Malta Firelight Coming Home
2 Israel Mei Finegold Same Heart
3 Norwegen Carl Espen Silent Storm
4 Georgien The Shin & Mariko Three Minutes To Earth
5 Polen Donatan & Cleo My Słowianie
6 Österreich Conchita Wurst Rise Like a Phoenix
7 Litauen Vilija Matačiūnaitė Attention
8 Finnland Softengine Something Better
9 Irland Can-linn Featuring Kasey Smith Heartbeat
10 Weißrussland TEO Cheesecake
11 Mazedonien Tijana Dapčević To The Sky
12 Schweiz Sebalter Hunter of Stars
13 Griechenland Freaky Fortune + RiskyKidd Rise Up
14 Slowenien Tinkara Kovač Spet (Round and round)
15 Rumänien Paula Seling & Ovi Miracle

Alle 15 Songs zum Kurzliebhaben gibts hier auf YouTube in einem 6-Minuten-Clip. Das ist die kürzere, aber auch die stärkere der beiden Semifinalshows. Beides kann die Chancen von Conchita beeinflussen - das und ihr Startplatz. Dazu aber später noch mehr.

Meine Telefonanrufe

Fürs Semifinale erspar ich mir ein ausführliches Ranking. Ich entscheide einfach nur: Für wen ruf ich an? Eine Stimme geht wohl an Irland. Nicht des Songs wegen, sondern weil Onkel Gerard sich freut. :) Unbedingt weiter muß aus meiner Sicht Griechenland, also klopf ich da auf Wahlwiederholung, bis mir A1 das Handy sperrt. *LOL*

Dann aber wirds schwerer. Fast alle meine Favoriten sind in diesem einen Semifinale vertreten, die langweiligen Nieten singen in Semi #1. (Was hat sich die EBU dabei gedacht?) Will ich meine Anrufe so breit streuen? Oder wähle ich nur die, die ich absolut und unbedingt wiedersehen will im Finale? Die zweite Variante erscheint mir allein schon deshalb angemessener, weil sich so mehr Anrufe für Griechenland ausgehen. Ich entscheide mich für die ruhige Ballade aus Norwegen und das rundherum erstaunlich Ding aus Georgien. Polen, Weißrussland und Rumänien find ich zwar auch irgendwie nett, sie müssen aber dann doch ohne mich weiterkommen.

Die Wettquoten

Die Buchmacher sehen im zweiten Semifinale Rumänien, Norwegen, Griechenland, Israel und Polen ganz vorne. Ausscheiden würden - gehts nach den Wettquoten - Litauen, Mazedonien, Georgien, Weißrussland und die Schweiz. Und Österreich?

Conchita Wurst und ihre Qualifikation

Tendenz: fallend. Conchita Wurst hat sich bei den Buchmachern recht gut geschlagen bisher, ihr Einzug ins Finale galt eigentlich monatelang als sicher. Seit sie aber am 18.3. ihre doch recht vorgestrige Schmalzhymne vorgestellt hat, stürzt sie in den Tabellen immer weiter ab. Derzeit liegt sie nur mehr auf Platz 10, das würde sich fürs Finale noch haarscharf ausgehen. Eine Position weiter hinunter und es ist aus. Leider ist der Abwärtstrend seit 18. März ungebrochen, ich sehe da also wenig Chancen. Daß sie gegen die starke Konkurrenz im zweiten Semi ankämpfen muß hilft genausowenig wie der Startplatz, der nach jetzigem Stand direkt nach der ersten Werbepause liegt. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist, daß nur 5 Länder in diesem Semifinale ausscheiden (und nicht 6, wie im ersten). Außerdem sind die Nachbarn aus Deutschland stimmberechtigt. Gerade in piefkenesischen ESC-Blogs steht man Frau Wurst bisher sehr wohlwollend gegenüber. Mal sehen was es bringt.