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ESC 2014: Conchita, Queen of Hearts

© ORF/Thomas RamstorferDas zweite Semifinale in Kopenhagen ist vorbei - wieder fast perfekt. Bevor ich mich aber in einem eigenen Artikel an die Analyse der Ergebnisse mache:

Österreich ist weiter! Nach zwei völlig erfolglosen Jahren haben wirs wieder einmal ins Finale geschafft. Wobei - und das ist der Punkt - nicht wir habens geschafft. Die Wurst hats geschafft. Daß sich da eine ganz eigentümliche Stimmung zusammenbraut in Kopenhagen, hat man schon seit Conchitas Ankunft dort wahrgenommen: Ihre Pressekonferenz war die am besten besuchte. Die Wettquoten stiegen seit Conchitas erster Probe kontinuierlich, von Platz 15 auf (derzeit) Platz 4. In Fan-Blogs wurden ihre Auftritte euphorisch kommentiert.

Und heute: Auch in der TV-Übertragung war die lautstark geäußerte Begeisterung des Publikums während „Rise Like a Phoenix“ nicht zu überhören. Den endgültigen Beweis dafür, daß Conchita die Herzen der Fans in Kopenhagen erobert hatte, lieferte aber die kurze Interview-Sequenz im Greenroom (hat der ORF die überhaupt gezeigt?): Kaum kam die Moderatorin auf Conchita zu, brach in der Halle ein Donnersturm an Jubel, Trampeln, Applaus und sonstigen kreativen Begeisterungslauten los. Das Interview selbst konnte nur unter Mühen fortgesetzt werden.

Let’s face it: Die Wurst hat Kopenhagen erobert. Einfach so. Ihr gehören die Herzen der Stadt, zumindest in diesen Tagen. Ist das ein Hinweis auf einen möglichen Sieg? Ganz sicher nicht. Die 10.000 Hardcore-Fans in der B&W Hallerne sind in keiner Weise repräsentativ für das europäische Fernsehpublikum. Außerdem gilt die Sympathie wahrscheinlich mehr der Wurst als ihrem Lied. Aber: Diese unglaubliche Welle der Zuneigung ist ein Zeichen dafür, daß Tom Neuwirth es geschafft hat, seine Botschaft glaubhaft zu übermitteln. Die Menschen in Kopenhagen sehen in Conchita nicht eine verrückte Witzfigur aus einem Alpental. Sie sehen in ihr eine Repräsentantin für etwas, wonach sie sich sehnen.

Und damit steht fest: Tom Neuwirth hat den Song Contest gewonnen. Nicht den Wettbewerb ums erfolgreichste Lied, nein, aber den Kampf darum, verstanden zu werden. Es ist egal, ob er am Samstag gewinnt oder mit 0 Punkten letzter wird. Darauf kommts jetzt nicht mehr an. :)

 
Deep_Blue meinte am :
Na bravo
Hat diese Peinlichkeit noch immer kein Ende ?

Nachdem ich mir die Tränen der Rührung aus meinen rotgeweinten Augen gewischt habe, drängen sich doch Fragen auf.

Welche Botschaft hat Hr. Neuwirth geschafft zu übermitteln ?

Das jeder Mann zur Fummeltranse werden kann ?
Das Homosexuelle die besseren Frauen sind ?

Wonach sehnt er (nicht sie) sich ?

Das wir Männer welche sich ein Kleid anziehen als Frauen wahrnehmen ?
Nach einer Operation ?

Selbstverständlich ist er eine verrückte Witzfigur. #
Als Tom Neuwirth nix erreicht, zieh dir ein Kleid an und die größte homosexuelle Veranstaltung der Welt steht Kopf.

Aber ich muss nicht alles verstehen :-)

Schön das du Freude daran hast. 
Hase II (Gast) antwortete am :
Geh ...
lass es einfach ... Blue! Des wird nix mehr mit dir. Never ... :-/ 
Deep_Blue antwortete am :
Tja
Vermutlich bin ich zu unsensibel und trage nicht leidenschaftlich genug Frauenkleider.

Werde mich in Zukunft von solchen Themen fernhalten.

Tut leid, ich kann mit der Zumpferl-Romantik nix anfangen. 
ossi1967 antwortete am :
@Blue

Nö, Sweetie, bei Dir täten auch sensibel getragene Frauenkleider nix mehr helfen. Du bist einfach einbetoniert in eine sehr enge, traurigen Welt aus Zwängen, Stillstand und Verboten, die Du Dir ausschließlich selbst gebaut hast und aus der heraus Du Dich immer wieder unzufrieden zu Wort meldest. Das einzig Schlimme daran ist, daß Du diese Mauern auch um andere bauen willst … und damit bist Du nicht alleine. Oliver Rau formuliert so schön in seinem Artikel Europa liebt die Wurst:

Dass der Saal der bärtigen Frau zujubeln würde, stand zu erwarten – dass die Stimmung dermaßen brodelte, dass man am TV-Schirm dachte, jeden Moment trägt es das Hallendach weg, machte mich sehr, sehr glücklich. Ebenso wie die Art und Weise, wie das dänische Fernsehen, stellvertretend für das liberale und aufgeklärte Europa, in der Form der Moderatorin Lise Rønne beim Green-Room-Interview die österreichische Drag Queen umarmte, sie als “Seelenverwandte” apostrophierte, über ein gemeinsames Plattenprojekt scherzte (‘The Wiener takes it all’), sich also öffentlich mit ihr verschwesterte und damit einen erneuten subtilen Mittelfinger an die Spießer und die Homophoben schickte. Klarer konnte die Botschaft nicht sein: wir begrüßen, schätzen und feiern Diversität, sie ist unverbrüchlicher Teil, ja Grundlage der europäischen Kultur.

Nothing more to say. (Um bei „The Wiener Takes It All“ zu bleiben.)

 
Deep_Blue antwortete am :
guggst du
ossi1967 antwortete am :
@Deep:

Wir haben schon geschnallt, daß Du's nicht verstanden hast. Du mußt es nicht wiederholen. :)

 
Kysira (Gast) meinte am :
Vegan vs Wurst
Was passiert hier mit mir?

Ich wach um 5:40 auf und meine erste Tat des Tages is beim OW vorbei zu schauen :D

Also ich frei mich wirklich ehrlich für die Wurst auch wenn ich mit dem Lied recht wenig anfangen kann... Aber es freut mich dass sie solche Begeisterung auslöst. War sicher ned immer leicht als Wurst und drum ist soviel positiver Zuspruch echt fein :)

Ich drück ihr auf jedenfall dir Daumen für eine gute Platzierung.

A Wurst die i a mag *g*

PS: Schad dass meine Kuchenbäcker weg san.

PPS: Brötchen!!!!! 
ossi1967 antwortete am :
Brötchen!

Gell? Immer noch schad um die Kuchenbäcker. :( Aber das ist wirklich jedes Jahr so, daß lovely people scheitern. (Macht ja nix. Es gibt ja YouTube und eine ESC-CD. *gg*)

Völlig genialisch ist natürlich, daß Du plötzlich Fleisch magst. Nachdem sie im Greenroom-Interview für die „Conchita“-Wurst von Tom Neuwirths Vater Werbung gemacht haben … die wirst Du kosten müssen, Hasi! *LOL*

 
schlosser antwortete am :
Das heisst...
...SCHNITTCHEN, ihr Banausen! *LOL*

@Kysira: Jo hey, schäh, dassma wieda amoi wos heart von Dir. Wenn a ned am Schlosserblog. ;-) 
ossi1967 antwortete am :
@schlosser

Ah geh, „Schnittchen“ klingt so transig. *LOL*

 
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