Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Muttertagsgeschenk

Gartenzwerg Beunruhigende Bilder schickt mir mein Bruder aus dem Garten meiner Eltern:

Mein Vater hat meiner Mutter zum Muttertag einen Gartenzwerg geschenkt. Ich schwöre, bei meinem letzten Besuch in Linz waren beide noch geistig fit, räumlich und zeitlich orientiert. Und jetzt das.

Richtig fürchten macht mich die SMS, die mein Bruder nachgereicht hat:

Das ist auch nur der erste - ein 2. muss noch her damit er ned so allein ist …

Daß der Zwerg am Rücksitz des Autos mitgenommen wird, wenns an den Mondsee geht, ist dabei dann nur mehr eine Randnotiz … ;)


Wir sind Song Contest!

© ORF/Thomas RamstorferEs gibt ein paar Leute, deren Gesichter ich jetzt sehen möchte:

Die Verantwortlichen beim ORF, die sich seit Jahren redlich bemühen, dem teuren ESC-Sieg aus dem Weg zu gehen und die in der umstrittenen Conchita Wurst eine sichere Bank gesehen haben.

Udo Jürgens, der nun sein restliches Bühnenleben lang in einem Atemzug mit einer bärtigen Drag Queen genannt werden wird.

Und Deep Blue. :)

Conchita Wurst wurde vom dänischen Fernsehen noch im Semifinale zur „Queen of Austria“ ernannt. Europa, von Portugal bis Sibirien, von Israel bis Norwegen, hat sie heute zur „Queen of Europe“ gemacht.

Ich hätt nie dran geglaubt, nie. Top 10 vielleicht, ja, aber Sieg? Nie! (Vielleicht auch deswegen, weil das Lied nicht so 100%ig meins ist.) Aber es ist so gekommen. Und sogar aus dem bösen Putin-Russland, das uns angeblich so gar nicht mochte, gabs fünf Punkte.

Übrigens, um die Dinge ins rechte Licht zu rücken: Udo Jürgens war 1966 erster von 18 Ländern. Conchita Wurst hat sich an die Spitze von 37 Teilnehmern gesetzt. Erster Platz ist erster Platz, keine Frage, aber ein bißchen kommts schon auch drauf an, wie viele andere man dafür überholen muß. :)

Gratulation an Tom Neuwirth, dem dieser Sieg ja nicht in den Schoß gefallen ist. Großartige Leistung!


ESC 2014: Unser Voting

Ich weiß ja jetzt nicht so genau, ob es bei diesem Ergebnis noch irgendwen interessiert :) … aber hier sind die Ergebnisse unserer kleinen, aber feinen Song Contest Party:
Rang Land Interpret Punkte
    Song  
1 Norwegen Carl Espen 22
    „Silent Storm“  
2 Griechenland Freaky Fortune feat. RiskyKidd 20
    „Rise Up“  
3 Frankreich TWIN TWIN 18
    „Moustache“  
4 Schweden Sanna Nielsen 17
    „Undo“  
5 Schweiz Sebalter 15
    „Hunter Of Stars“  
6 Weißrussland Teo 14
    „Cheesecake“  
6 Niederlande The Common Linnets 14
    „Calm After The Storm“  
8 Montenegro Sergej Ćetković 13
    „Moj Svijet“  
8 Ungarn András Kállay-Saunders 13
    „Running“  
10 Rumänien Paula Seling & OVI 12
    „Miracle“  
11 Island Pollapönk 11
    „No Prejudice“  
11 Finnland Softengine 11
    „Something Better“  
13 Deutschland Elaiza 10
    „Is it Right“  
13 Malta Firelight 10
    „Coming Home“  
13 Dänemark Basim 10
    „Cliche Love Song“  
13 San Marino Valentina Monetta 10
    „Maybe (Forse)“  
13 Vereinigtes Königreich Molly 10
    „Children of the Universe“  
18 Ukraine Maria Yaremchuk 9
    „Tick Tock“  
18 Armenien Aram MP3 9
    „Not Alone“  
18 Polen Donatan & Cleo 9
    „My Słowianie - We Are Slavic“  
21 Spanien Ruth Lorenzo 8
    „Dancing In The Rain“  
22 Russland Tolmachevy Sisters 7
    „Shine“  
22 Slowenien Tinkara Kovač 7
    „Round and Round“  
24 Aserbaidschan Dilara Kazimova 5
    „Start A Fire“  
25 Italien Emma 2
    „La Mia Città“  

Mit einem Wort: voll daneben. *LOL*

Das lag natürlich auch daran, daß wir uns brav an die Regeln halten und nicht fürs eigene Land stimmen. Natürlich wußten wir beide ja schon immer, daß La Conchita gewinnt. Eh klar. Von Anfang an. (So wie ab morgen wahrscheinlich ganz Österreich. *LOL*)

Was soll ich sagen? Geilster Eurovisions-Abend ever! :)


ESC 2014: Die aktuellsten Wettquoten

Sanna Nielsen Nur noch ein Tag bis zum großen Finale. Die beiden Semifinalshows haben die Wettquoten sauber durcheinander gewürfelt.

Zur Erinnerung: Zum ersten Mal habe ich Mitte März einen Blick darauf geworfen, was sich bei den Buchmachern so tut. Armenien lag an erster Stelle vor Schweden und Norwegen, Österreich kam irgendwo auf Platz 14. Die Doppelspitze Armenien/Schweden hielt sich über Wochen unverändert, Norwegen wurde irgendwann von Dänemark verdrängt … in Summe aber blieben die Top 10 konstant.

Heute sieht das Bild völlig anders aus, auch im Vergleich zur letzten Woche, als ich die Quoten zum letzten Mal veröffentlicht habe:

Rang Land Interpret Song
1 Schweden Sanna Nielsen Undo
2 Österreich Conchita Wurst Rise Like a Phoenix
3 Niederlande The Common Linnets Calm After The Storm
4 Armenien Aram MP3 Not Alone
5 Vereinigtes Königreich Molly Children of the Universe
6 Ungarn András Kállay-Saunders Running
7 Ukraine Maria Yaremchuk Tick Tock
8 Dänemark Basim Cliche Love Song
9 Griechenland Freaky Fortune feat. RiskyKidd Rise Up
10 Norwegen Carl Espen Silent Storm

Es gibt ganz knapp vor dem Finale noch zwei komplette Neueinsteiger, nämlich die Niederlande und Griechenland (Juhu! Griechenland! *gg*). Der Langzeit-Favorit Armenien steht nur mehr auf Platz 4, dafür hat Österreich es sich auf Platz 2 gemütlich gemacht.

In den vergangenen Jahren waren die Wettquoten immer ein recht guter Stimmungsbarometer. Ich bild mir aber ein, daß sie da immer etwas konstanter waren und sich gegen Ende hin eher verfestigt haben, statt sich immer dynamischer zu bewegen. Besonders auffällig ist das Favoritensterben in den Semis: Weder Israel noch Belgien haben das Finale erreicht, beide standen aber bereits in den Top 10 der Buchmacher (Belgien sogar auf Platz 5). Ich bin sehr gespannt, wie richtig oder falsch diese Tabelle heuer ist. Aktuelle Veränderungen gibts laufend bei Oddschecker im Überblick.


ESC 2014: Voting Sheet Finale

Die Finalteilnehmer stehen seit gestern Abend fest, die Startreihenfolge wurde noch in der Nacht bestimmt … Hier ist das beliebte Voting Sheet für das Finale des 59. Eurovision Song Contest in Kopenhagen:

Voting Sheet zum Finale (PDF, 960kB)

Wie üblich: gefundene Fehler möglichst rasch mitteilen bitte, recht viel Zeit zum Ändern bleibt ja nicht mehr. ;)

Häppy Brötchenabend!


ESC 2014: Semi #2 gelungen

Juhu! Wir sind drin! Fast zu 100% gelungen ist das zweite Semifinale des Eurovision Song Contest. Daß es um Größenordnungen besser war als das erste, hat man als Zuseher spätestens beim dritten Song des Abends mitbekommen: Das tief berührende „Silent Storm“ des norwegischen Teilnehmers Carl Espen gehört zum Großartigsten, was Kopenhagen heuer zu bieten hat - und ist natürlich weiter. :)

Ebenfalls weiter ist - ich bin aufgesprungen und hab getanzt vor Freude - Griechenland mit dem Song „Rise Up“. Eine sensationalle Bühnenshow, clevere Kameraeinstellungen, ein perfekter Song - 100% Spaß. Ich so liebe them! (Siegeschancen leider eher gering, solche Nummern gefallen den Jurys nicht.)

Der von den Fans in Kopenhagen heiß (und lautstark!) geliebten Conchita Wurst hab ich schon einen eigenen Gratulationsartikel gewidmet. Auch sie ist weiter. (Und jetzt sag ich zum ersten Mal in der Geschichte dieses Blogs was über einen österreichischen Beitrag: verdient weiter!)

Der eine faule Apfel im Finalistenkorb (ohne sowas gehts wohl nie) ist Slowenien mit dem nervtötenden „Round and Round“. Einen ganzen Punkt hat das Gedudel bei mir abgestaubt - mein letzter Platz, trotzdem im Finale.

Quasi als Ausgleich gibts, wie schon am Dienstag, den Tod eines Lieblings zu vermelden: Georgiens Beitrag „Three Minutes to Earth“ war das sinnlichste, erotischste, erfüllendste, greifbarste, räumlichste, schnellste, einfach wunderbarste Lied, das ich seit langer Zeit bei einem Eurovision Song Contest gehört habe. Raus.

Der Rest im Schnelldurchlauf. Weitere Finalisten, die mein Wohlgefallen finden:

  • Malta: „Coming Home“ (gewinnt bei mehrmaligem Hören, nett)
  • Polen: „My Słowianie - We Are Slavic“ (extrem unterhaltsam, freut mich sehr!)
  • Finnland: „Something Better“ (ein kleines bißchen zu glatt, aber absolut OK)
  • Weißrussland: „Cheesecake“ (ja ich schäme mich dafür, aber es ist ein absoluter Ohrwurm)
  • Schweiz: „Hunter Of Stars“ (wenn schon altbackener Schlager, dann gut gemacht; ich pfeife mit!)
  • Rumänien: „Miracle“ (geht beim ersten Mal schon voll ins Ohr)

Draußen sind also nun Georgien und:

Während ich im ersten, grundsätzlich schwächeren Semifinale fast allen ausgeschiedenen Songs (außer den lettischen Kuchenbäckern) ebenfalls wenig Punkte gegeben hatte, mußten diesmal zwei zumindest anständig gemachte Nummern aus meinem Mittelfeld dran glauben: Litauen und Irland haben nicht viel falsch gemacht und hätten am Dienstag vielleicht noch ihre Chance gehabt. Heute waren sie einfach … gut, aber nicht gut genug. Und es tut mir nicht wirklich leid, sie am Samstag nicht zu sehen. Israel hingegen und Mazedonien haben mich tatsächlich völlig kalt gelassen. Die hätte auch am Dienstag nichts mehr retten können.

Ich freu mich auf Samstag! Brötchen! Brötchen! Brötchen! :)


ESC 2014: Conchita, Queen of Hearts

© ORF/Thomas RamstorferDas zweite Semifinale in Kopenhagen ist vorbei - wieder fast perfekt. Bevor ich mich aber in einem eigenen Artikel an die Analyse der Ergebnisse mache:

Österreich ist weiter! Nach zwei völlig erfolglosen Jahren haben wirs wieder einmal ins Finale geschafft. Wobei - und das ist der Punkt - nicht wir habens geschafft. Die Wurst hats geschafft. Daß sich da eine ganz eigentümliche Stimmung zusammenbraut in Kopenhagen, hat man schon seit Conchitas Ankunft dort wahrgenommen: Ihre Pressekonferenz war die am besten besuchte. Die Wettquoten stiegen seit Conchitas erster Probe kontinuierlich, von Platz 15 auf (derzeit) Platz 4. In Fan-Blogs wurden ihre Auftritte euphorisch kommentiert.

Und heute: Auch in der TV-Übertragung war die lautstark geäußerte Begeisterung des Publikums während „Rise Like a Phoenix“ nicht zu überhören. Den endgültigen Beweis dafür, daß Conchita die Herzen der Fans in Kopenhagen erobert hatte, lieferte aber die kurze Interview-Sequenz im Greenroom (hat der ORF die überhaupt gezeigt?): Kaum kam die Moderatorin auf Conchita zu, brach in der Halle ein Donnersturm an Jubel, Trampeln, Applaus und sonstigen kreativen Begeisterungslauten los. Das Interview selbst konnte nur unter Mühen fortgesetzt werden.

Let’s face it: Die Wurst hat Kopenhagen erobert. Einfach so. Ihr gehören die Herzen der Stadt, zumindest in diesen Tagen. Ist das ein Hinweis auf einen möglichen Sieg? Ganz sicher nicht. Die 10.000 Hardcore-Fans in der B&W Hallerne sind in keiner Weise repräsentativ für das europäische Fernsehpublikum. Außerdem gilt die Sympathie wahrscheinlich mehr der Wurst als ihrem Lied. Aber: Diese unglaubliche Welle der Zuneigung ist ein Zeichen dafür, daß Tom Neuwirth es geschafft hat, seine Botschaft glaubhaft zu übermitteln. Die Menschen in Kopenhagen sehen in Conchita nicht eine verrückte Witzfigur aus einem Alpental. Sie sehen in ihr eine Repräsentantin für etwas, wonach sie sich sehnen.

Und damit steht fest: Tom Neuwirth hat den Song Contest gewonnen. Nicht den Wettbewerb ums erfolgreichste Lied, nein, aber den Kampf darum, verstanden zu werden. Es ist egal, ob er am Samstag gewinnt oder mit 0 Punkten letzter wird. Darauf kommts jetzt nicht mehr an. :)


ESC 2014: Farid an Conchita

Marid MamadovZwei Wurstfilme als Einstimmung, bevor die Dame in wenigen Stunden die Bühne in Kopenhagen betritt:

Farid Mammadov war einer meiner Favoriten beim Song Contest 2013. Er ist schließlich mit „Hold Me“ auf dem zweiten Platz gelandet.

Jetzt bedankt er sich für die Punkte aus Österreich und singt Conchitas Song „Rise Like a Phoenix“ in einem höchst charmanten Video auf YouTube nach - zumindest in Ausschnitten:

Farid Mammadov „Rise Like a Phoenix“ cover

Charmant ist das Video nicht nur, weil er Frau Wurst die Ehre erweist, nein: Auch seine ganz persönliche Note in der Aussprache des Englischen hat etwas Wunderbares. Ein Kommentar weist darauf hin, daß Farid die Textzeile Rise like a phoenix, out of the ashes … ganz cool umwandelt in Rise like a phoenix, I'll do the dishes …. Und tatsächlich - genauso klingts. Aufstehen und abwaschen also. *LOL*

Ein zweites nettes Video für Frau Wurst gibts hier:

Songcheck: Österreich

Jan Feddersen und Torge Oelrich unterhalten sich über Conchitas Song. Sie finden ihn nett! Das läßt zumindest auf Stimmen aus Deutschland hoffen. :)

Der Artikel kann nur mit einem Zitat der Bärtigen enden. Aus ihrer Pressekonferenz nach den Proben: People ask me how long it takes ’til my hair is done. I always answer: I don’t know, I’m not in the room! Oh ain't she sweet. *LOL*


ESC 2014: Anrufen, anrufen, anrufen!

Tweet von Jan Ola Sand Natürlich sind die Ergebnisse vom Dienstag noch nicht veröffentlicht. Trotzdem hat Jon Ola Sand, der Supervisor des ESC, ein kleines Detail bekannt gegeben: Das erste Semifinale 2014 hatte das knappste Ergebnis, seit es den Mechanismus mit den beiden Semifinalshows gibt. Nur drei Punkte trennten den 10. vom 12. Platz.

Wer die beiden Unglücklichen waren, die mit so wenigen Punkten Abstand den Einzug ins Finale versäumt haben, werden wir erst nach dem 10. Mai erfahren.

Die Lehre für heute Abend ist aber eindeutig: Anrufen! Ich werde nicht tolerieren, daß Griechenland mit einem knappen 11. PLatz rausfliegt, nur weil 1 oder 2 Punkte auf den 10. Platz gefehlt haben. Ist das klar?! :)


ESC 2014: Schulterklopfen für Voting Sheets

So. Das muß jetzt auch mal gesagt und erwähnt werden, weil es natürlich sonst wieder keiner tut:

Die EBU als Veranstalterin des Song Contest veröffentlicht auf der Homepage der Veranstalung auch die nützlichen Voting Sheets, in die man während der Show seine Punkte eintragen kann. Die sehen so aus:

Voting Sheet der EBU fürs zweite Semifinale

Im Vergleich dazu das Voting Sheet, das ich seit Jahren für meine treue Leserschar bereitstelle:

Mein Voting Sheet fürs zweite Semifinale

Na? Is da ein Unterschied? :)


ESC 2014: Semi #1 gelungen

Fast zu 100% gelungen ist das erste Semifinale des Eurovision Song Contest. Die vier von mir während der Show am höchsten bewerteten Länder sind ausnahmslos weiter:

(Aufmerksame Leser haben registriert: Da haben sich zwei ganz neue Favoriten eingeschlichen bei mir, die ich vorher überhaupt nicht am Radar hatte.)

Leider verabschieden mußte ich mich von meinen Herzenslieblingen, den Letten („Cake to Bake“). Daher das „fast“ im ersten Satz. Obwohl ich den Song selbst „nur“ mehr auf dem fünften Platz hatte heute, geht mir die sympathische Truppe am meisten ab. Das ist aber in jedem Jahr so: Einer meiner Lieblinge stirb im Semi einen grausamen Tod.

Apropos grausam: Aus irgendwelchen Gründen kam Aserbaidschan weiter. Das blutleere „Start A Fire“ war bei mir auf dem 16. und damit letzten Platz gereiht, noch hinter Wahnsinnigkeiten wie Belgien und Estland. Tja. Da müssen wir am Samstag nochmal durch. :)

Außerdem weiter sind:

  • Armenien: „Not Alone“ (durchschnittlich)
  • Island: „No Prejudice“ (das hätte nicht unbedingt sein müssen)
  • Russland: „Shine“ (tralalalala)
  • Ukraine: „Tick Tock“ (durchschnittlich)
  • San Marino: „Maybe (Forse)“ (unerwartet - und ich gebs zu, ich hab mich für den alten Mann gefreut)

Abgesehen vom oben erwähnten Lettland noch ausgeschieden sind demnach:

Um keines dieser Lieder ist es schade, die standen fast alle mit 2 Punkten am vorletzten Platz bei mir. (Dort hat es sich geschoppt, damit Aserbaidschan verdient alleine auf dem letzten thront. *gg*)

Belgiens Ausscheiden ist eine Warnung an Frau Wurst: Genauso wie unsere Conchita war der belgische Interpret nämlich zuletzt lange Zeit in den Top 10 der Wettquoten fürs Finale. Jetzt ist er nichtmal qualifiziert. Die immer noch optimistischen Quoten für Österreich heißen also gar nichts.

Ich hab mir die Show am garantiert Andi-Knoll-freien Sender Phoenix angesehen und bin damit auch in den Genuß der Pausenfüller gekommen, die der ORF durch Werbung ersetzt. Dringende Empfehlung an alle, die sich das zweite Semi am Donnerstag und das Finale am Samstag ansehen möchten: Den ORF meiden! Andi Knoll meint seit Jahren, daß es beim ganzen ESC nur um ihn geht. Mit seinem Drang zur Selbstdarstellung ruiniert er den ganzen Abend. Zurück zum ORF schalten muß man nur, wenn das Voting losgeht, damit die richtigen Telefonnummern eingeblendet werden. Herzlichen Dank an die freundlichen Herrschaften von A1, die mir Phoenix in bester Bild- und Tonqualität ins Wohnzimmer liefern. :)


NEOS: Die Fassade bröckelt

Angelika Mlinar Plakattechnisch versuchens die NEOS im aktuellen EU-Wahlkampf mit dem gleichen Trick wie bei der Nationalratswahl 2013: Mit sinnfreien Sprüchen ohne Inhalt machen sie sich zur leeren Projektionsfläche für die unartikulierten Wünsche und Sehnsüchte aller, die irgendwie unzufrieden sind. Das derzeit plakatierte „Greif nach den Sternen“ ist genauso unverbindlich wie das damalige „Habe Mut“ - und erreicht genau die gleiche Wählerschicht: Alle, denen eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Inhalten zu aufwendig erscheint, die aber definitiv „mal was anderes probieren“ wollen und eine unverbindliche Feelgood-Alternative brauchen.

Im Nationalratswahlkampf 2013 konnte das zu 100% funktionieren, weil die Massenmedien die neue Gruppierung nicht im Fokus hatten und nicht aktiv mit unangenehmen Fragen bedrängten. (Siehe: Was NEOS ohne TV-Auftritte nicht allen sagen müssen) Der Schwung von damals hält noch an, aber vereinzelt kommt die neoliberale Truppe doch in die unangenehme Situation, Farbe bekennen zu müssen. So geschehen heute in der Pressestunde in ORF2, wo Spitzenkandidatin Angelika Mlinar sich nicht mehr auf Orakelsprüche wie „Wir schauen über den Tellerrand“ beschränken konnte.

Konkret wissen wir nun:

  • Die NEOS nehmen zur Kenntnis, daß Österreich im internationalen Vergleich Arbeitseinkommen extrem hoch und Vermögen extrem niedrig besteuert. Ein Ausgleich kommt für sie aber nicht infrage.
  • Öffentliche Leistungen der Infrastruktur und Daseinsvorsorge sollen allesamt privatisiert werden, wenn es nach den NEOS geht. Ausdrücklich genannt hat Mlinar Wasserversorgung (!), Müllabfuhr, das Gesundheitssystem und Krankenhäuser.
  • Das Bundesheer wollen die NEOS auflösen und seine Aufgaben einer zentralen EU-Armee übertragen. Die konkrete Frage, wer sich dann um den Katastrophenschutz kümmern soll, konnte Angelika Mlinar zunächst nicht beantworten. Nach einer kurzen Nachdenkpause ist ihr die Feuerwehr eingefallen … (Wahrscheinlich müßte man aber auch hier die Berufsfeuerwehren zuerst privatisieren, schätz ich mal.)
  • Laut Angelika Mlinar war die Kluft zwischen Arm und Reich noch nie so klein (!) wie heute. Nachdem sie darüber aufgeklärt wurde, daß genau das Gegenteil der Fall ist, lautete ihre wenig empathische Antwort auf die Frage, ob und inwieweit Politik sich da im Sinne einer Verteilungsgerechtigkeit einmischen soll: Wir sind so gestrickt daß es immer Reiche gibt und solche, die eben weniger haben. (So etwas nennt man dann wohl „politischen Gestaltungswillen“. Der passende Plakatspruch dazu war „Packen wirs an“, oder?)
  • TTIP/TAFTA ist super, findet Mlinar, man hats nur irgendwie ungeschickt verkauft. Und wenn man die allseits kritisierten Schiedsgerichte in „Handelsgerichte“ umbenennt, kann keiner was dagegen haben. (Wegen der eben erst publik gewordenen Geheimverhandlungen zu TISA müßten die NEOS also Luftsprünge machen vor Freude.)

Es wird Wähler geben, die ebenfalls genau diese Meinungen vertreten und nun besser als zuvor wissen, wen sie wählen müssen. Hervorragend!

Es wird Wähler geben, die diese Pressestunde nicht gesehen haben und am 25.5. die NEOS wählen, weil die ja nichts Böses wollen und eigentlich eh nur verträumt „nach den Sternen greifen“.

Es gibt aber - und das ist das Schöne an der regelmäßigen Medienpräsenz der Strolz-Truppe - jetzt auch immer mehr Menschen, die sich ein konkretes Bild davon machen können, wofür die NEOS wirklich stehen, obwohl die das über zwei Wahlkämpfe hinweg erfolgreich zu verbergen versucht haben. Je öfter das gelingt, desto mehr politische Normalität kann wieder einkehren. Desto weniger werden die pinken Plakate nach dem Vorbild von „Ein Politiker der neuen Art“ ausreichen.


ESC 2014: Voting Sheets Semifinale

ESC 2014: Probe Griechenland Nur noch 5x schlafen, dann kommt der Eurovision Song Contest: erstes Semi am 6. Mai, zweites am 8. Mai und großes Finale am 10. Mai. Zeit für mich, die Voting Sheets für die Semifinalshows online zu stellen in der Hoffnung, daß adleräugige Leser mögliche Fehler entdecken und Korrekturvorschläge einsenden. :)

Hier also sind sie:

Voting Sheet zum ersten Semifinale (PDF, 431kB)

Voting Sheet zum zweiten Semifinale (PDF, 734kB)

Tatsächlich begonnen hat der Song Contest allerdings bereits am 29. April: Seit diesem Tag laufen nämlich die Proben in Kopenhagen. Zum ersten Mal gibt es eine kleine Vorstellung davon, wie die Songs live klingen und wie die Bühnenshow angelegt sein wird. Das hat die Top 10 der Wettquoten zumindest ein bißchen aufgemischt:

Rang Land Interpret Song
1 Armenien Aram MP3 Not Alone
2 Schweden Sanna Nielsen Undo
3 Dänemark Basim Cliche Love Song
4 Ukraine Maria Yaremchuk Tick Tock
5 Vereinigtes Königreich Molly Children of the Universe
6 Norwegen Carl Espen Silent Storm
7 Ungarn András Kállay-Saunders Running
8 Aserbaidschan Dilara Kazimova Start A Fire
9 Österreich Conchita Wurst Rise Like a Phoenix
10 Israel Mei Finegold Same Heart

Ich kann nur mehr verwundert den Kopf schütteln. Armenien ist ja nicht nur bei den Wettquoten ganz vorne, nein, auch alle ESC-Fanseiten jubeln das dröge Lied in den Himmel. Schweden? Geht gerade noch, ist aber von einer erdrückenden Langeweile. Dänemark ist das Klischee dessen, was ESC-Hasser unter einem „typischen Song-Contest-Lied“ verstehen … so etwas hat es schon seit Jahren nicht mehr gegeben bei diesem Bewerb.

Naja. Frau Wurst darf sich über einen kurzen Ausflug in die Top 10 freuen (wann war das einem österreichischen Beitrag zuletzt vergönnt?), wird dort aber voraussichtlich nicht allzulange bleiben: Sie gehört zu denen, die ihre ersten Proben bereits hinter sich haben und den Auftritt zu ihrem Vorteil Nutzen konnten. Andere Kandidaten hatten diese Chance noch nicht und werden wohl erst in den kommenden Tagen nachziehen.


Wahlkabine: Ergebnis für die EU-Wahl 2014

Ergebnis der Wahlkabine zur EU-Wahl 2014: Grüne vor Europa anders und SPÖDie Wahlkabine scheint ihre finanziellen Sorgen kurzfristig überwunden zu haben und bietet eine *räusper* „Entscheidungshilfe“ zur EU-Wahl an. Wie schon bei der Nationalratswahl sind die Fragen auch diesmal sehr eigentümlich: Ist die Frage nach einem europaweiten Rauchverbot in der Gastronomie als Entscheidungskriterium wirklich geeignet, wenn gleichzeitig TTIP/TAFTA verhandelt wird? Eher nicht. Auch die Fragen nach einer Direktwahl des Kommissionspräsidenten oder einer Vereinheitlichung der Lehrpläne halte ich für kosmetisch.

Sei's drum, ich hab mich durchgeklickt und folgendes Ergebnis erhalten:

Wären meine Übereinstimmungspunkte Wählerstimmen, würden Grüne, SPÖ und „Europa anders“ gleich stark mit je rund 20% ins EU-Parlament einziehen. Die Rechtsparteien ÖVP, NEOS und FPÖ wären ebenfalls in etwa gleich stark und könnten sich über je ca. 10% freuen. Ganz knapp dahinter liegt das BZÖ mit 7%, Ewald Stadler mit den REKOS geht leer aus.

Nicht berücksichtigt ist die Liste „EU STOP“ mit dem Spitzenkandidaten Robert Marschall, der sich als wackerer Kämpfer gegen Handy-Strahlen einen Namen gemacht hat, der Wahlkabine die inhaltlichen Fragen aber nicht beantworten konnte.

Die einzige vergleichbare online-Entscheidungshilfe, die ich bisher gefunden habe, ist EUvox. Allerdings ist denen gerade der Server wegen Überlastung eingegangen, es wird also wohl dauern, bis ich deren Test ausprobieren kann.


Renaturierter Sonntagsspaziergang

Wienfluß Der regulierte Wienfluß führt ja ein eher unscheinbares Dasein neben der Strecke der U4. Gottseidank nimmt man sich der Sache langsam an und macht aus dem kanalartigen, regulierten Rinnsal mitten in der Stadt etwas Sinnvolles: Derzeit besteht von der Kennedybrücke stadtauswärts ein Spazier- und Radweg, der unten direkt neben dem Wasser entlangführt. Besser noch: Ab Höhe Hütteldorf wird die Regulierung „rückgebaut“, wie es so schön heißt, und der Fluß in einen naturnahen Zustand versetzt.

Heute haben wir uns das mal angeschaut. Die Idee ist uns gestern bei einem Besuch im Baumarkt gekommen. Was soll ich sagen? Schön isses! Zwar ist das Areal trotz des liebevollen Rückbaus keine Oase der Stille: Daß die Westeinfahrt und die U4 parallel dazu verlaufen, läßt sich nun mal nicht ändern. Trotzdem: Wir haben ziemlich viel Sonne abbekommen, sehr viele entzückende Hunde beim Baden gesehen (denen gefällts dort wirklich), lustige Szenen mit stürzenden Inline-Skatern (Midlife-Crises) und bizarr anmutenden Radgruppen erlebt, dazu klitzekleine Entenbabys und viele große Fische … Sogar ein Goldfisch ist dort drin herumgeschwommen! Wer hat den dort ausgesetzt? Egal, wir sehen uns das alles nochmal an! (Wieso machen die das mit dem Rückbau nur da draußen in den äußeren Abschnitten? So etwas hätten wir auch bei uns gern direkt vor der Haustür.)

Nach einer kleinen Erfrischung zuhause gehen wir gleich weiter: Der Schwabl wartet! :)


ESC 2014: Neue Wettquoten

Freaky Fortune feat. RiskyKidd beim ESC Nur mehr zwei Wochen sinds zum Song Contest in Kopenhagen. Gerade bin ich dabei, die Voting-Sheets zu basteln. (Eigentlich sind die ja schon fertig, es fehlen nur mehr einige Fotos.) Zeit, wieder mal einen Blick auf Wettquoten und Favoriten zu werfen. Das hab ich vor einem Monat zuletzt gemacht.

Wettquoten

Bei den Buchmachern hat sich gar nicht so viel getan. Armenien und Schweden stecken auf den ersten beiden Plätzen fest - und ich beginne langsam, diese Songs zu hassen. ;)

Rang Land Interpret Song
1 Armenien Aram MP3 Not Alone
2 Schweden Sanna Nielsen Undo
3 Dänemark Basim Cliche Love Song
4 Ukraine Maria Yaremchuk Tick Tock
5 Norwegen Carl Espen Silent Storm
6 Vereinigtes Königreich Molly Children of the Universe
7 Ungarn Kallay Saunders András Running
8 Aserbaidschan Dilara Kazimova Start A Fire
9 Rumänien Paula Seling & OVI Miracle
10 Belgien Axel Hirsoux Mother

Was sagen die Wettquoten über Österreich aus? Überraschenderweise hat sich das Blatt nach meinem Artikel über das zweite Halbfinale deutlich gewendet. Frau Wurst traut man im Semifinale einen vierten Platz zu. Fürs Finale sieht man sie auf Platz 11. Das mag ein bißchen optimistisch sein, verdeutlicht aber die unberechenbaren Schwankungen in der Publikumsgunst bei diesem Wettbewerb.

Meine Favoriten

Auch ich bin eher wenig veränderungswillig, was meine Top-Favoriten angeht. Damit sich wenigstens im restlichen Ranking was tut, habe ich eine maschinengestützte Methode versucht. Hier das Ergebnis:

Rang Land Interpret Song
1 Griechenland Freaky Fortune feat. RiskyKidd Rise Up
2 Lettland Aarzemnieki Cake to Bake
3 Frankreich Twin Twin Moustache
4 Georgien The Shin and Mariko Three Minutes to Earth
5 Rumänien Paula Seling & OVI Miracle
6 Norwegen Carl Espen Silent Storm
7 Weißrussland Teo Cheesecake
8 Deutschland Elaiza Is it right?
9 Polen Donatan & Cleo My Słowianie - We Are Slavic
10 Ungarn Kallay Saunders András Running

Zumindest haben meine heiß verehrten Griechen - wenns nach den Buchmachern geht - gute Chancen, das Semifinale zu überleben. Weniger gut schauts da für Weißrussland, Georgien und Lettland aus. Diesen meinen Freunden wird ein unsanftes Ende schon am 6. bzw. 8. Mai vorausgesagt. Schade drum, wenns so kommt.


Jolla: Hotfix für MMS im Netz von A1

So kanns gehen im Leben. Gestern erst denkt der Herr Blue über die Behebung von Fehlern in der aktuellen Sailfish-Version „Paarlampi“ nach … und heute schon steht der Hotfix von 1.0.5.16 auf 1.0.5.19 zum Download bereit. Dieses nur 2 MB große Update behebt (zumindest meinen ersten Erfahrungen nach) tatsächlich alle mit MMS zusammenhängenden Probleme, die es im Netz von A1 gegeben hat.

Die von Herrn Blue erträumten vollen 80 Fehlerbehebungen sinds nicht geworden, „nur“ 10 Veränderungen in den für MMS verantwortlichen Programmteilen sorgen jetzt für problemlosen Bildaustausch auch im besten Netz Österreichs. Aber das überrascht nicht, Herr Blue liegt ja öfter mal daneben. Was zählt, ist sowieso das Ergebnis. :)

Ein kleines bißchen stolz bin ich natürlich auch darauf, daß ich persönlich mein Scherflein beitragen konnte. Gleich nachdem ich erste Probleme mit MMS-Nachrichten festgestellt hatte, hat Jolla detaillierte Logfiles von mir bekommen. Ein paar Stunden später schon war die Antwort da:

Thanks, Oskar

This was very useful. It's indeed a bug in our MMS PDU decoder. Will be fixed in the next update.

Ich bin schon ein genialer Kerl. Ich rette da so nebenbei das ganze MMS-Gschäft für A1 … Sauber! :)


Ich bin wieder 15!

Antic: The Atari ResourceIch glaubs ja nicht! Ich lese „Antic, The Atari Resource“! Diese Zeitschrift war in den Jahren ab 1982 meine Hauptinformationsquelle in Sachen Computer; meine Nabelschnur nach Silicon Valley; und rückblickend gesehen wohl auch der erste Ansporn für mich, die in der Schule erworbenen Englischkenntnisse auch im Alltag nutzbringend einzusetzen.

Ich hatte das Magazin von der ersten Ausgabe an und hab während eines USA-Aufenthalts auch die Redaktion besucht, die mich mit diversen Werbegeschenken ausgestattet hat. Zunächst erschien Antic nur zweimonatlich, ab April 1983 bis kurz vor der Einstellung dann aber im Monatsrhythmus. Das erste Cover war zweifärbig (links), später kam das Magazin mit Hochglanzfotos auf der Umschlagseite daher.

Heute bin ich wieder auf Antic gestoßen: Auf Atarimagazines.com sind alle 88 Ausgaben elektronisch archiviert. Man kann die einzelnen Texte nach Ausgaben. Kolumnen oder Autoren durchsuchen. Die Artikel sind nicht einfach nur eingescannt, sondern liegen tatsächlich als Text vor. Viele der redaktionellen Fotos sind ebenfalls mit dabei (wenn auch in bescheidener Qualität).

Der Nachteil dieser Archivierungsmethode ist, daß der zeitgeistige Charme der ganzen Werbung dazwischen fehlt. Als kleines Trostpflaster gibt es zumindest eine Auswahl ganzseitiger Anzeigen von damals. Das Tüpfelchen auf dem i bildet die Rubrik Where Are They Now, in der die Biographien der Autoren nach ihrer Antic-Zeit erzählt werden.

Das wirklich Verrückte dabei ist, daß ich mich an ziemlich viel davon heute noch erinnern kann. An die Cover, an die Artikel (teilweise noch an genaue Formulierungen), an einzelne Inserate, die ja über Monate hinweg unverändert abgedruckt wurden. Antic war nicht einfach eine Zeitschrift, die man am Bahnhofskiosk kauft und nach 75 Minuten Bahnfahrt im Zug liegen läßt. Antic war in der Zeit vor dem Internet so etwas wie eine wachsende Enzyklopädie. Es war neben einem deutschsprachigen Atari-BASIC-Buch und dem Standardwerk „De Re Atari“ eigentlich die einzige Informationsquelle, und im Gegensatz zu den anderen beiden die einzig laufend aktuelle. Ich hab die Hefte aufgehoben und noch nach Monaten und Jahren den einen Artikel gesucht und wieder gelesen, in dem eine bestimmte Programmiertechnik beschrieben war. Und dann nochmal. Und noch einmal. Jedes Mal, wenn ich aus irgendeinem Grund diesen Kopfstand gebraucht hab auf dem 8bit-System mit 48kByte RAM und 1,77 MHz. Und ganz nebenbei: „Artikel lesen“ war auch schwerer, als sich das ein Jungnerd heutzutage so vorstellt. Man konnte ja nicht einfach im Internet nachschlagen, wenn man eine Formulierung nicht verstanden hat. Grad die marketinglastigen Ami-Sprüche in Produktbesprechungen haben mich dann gelegentlich mal zur Englischlehrerin laufen lassen. ;)

Tja. Und jetzt ist Antic plötzlich wieder da und ich bin wieder 15. Ich sitz fassungslos vor dem Computer und tauche ein in eine ferne Welt. Meine Lippen formen die Sätze, die ich vor 30 Jahren schon gelesen habe. Ich weiß, nein: fühle plötzlich wieder, wie es ist, Daten von einer Tonbandcassette laden zu müssen oder nach dem Abtippen ewig langer BASIC-Listings den bescheuerten Tippfehler nicht zu finden. Und ich hab zum ersten Mal seit langer Zeit wieder eine ungefähre Ahnung davon, wie es ist, nicht alles Wissen dieser Welt jederzeit zugänglich zu haben, nicht jederzeit aktiv nachfragen zu können, sondern Monat für Monat darauf warten zu müssen, welche Häppchen die Redaktion diesmal auswählt und abdruckt. Es war schon alles sehr viel anders damals …


Osterschinken

OsterschinkenWir haben das Schwein artgerecht gehalten, es hatte Auslauf im ganzen Garten und durfte sich nachweislich in jedem regennassen Blumenbeet suhlen. (Das sieht man ihm auch noch an.) Nicht lang allerdings, denn bald schon wurde es von messerscharfen Reißzähnen zerlegt. Die Innereien wurden entfernt … und jetzt wird einfach drauf herumgekaut. Osterschinken halt.

Ganz wichtig dabei ist: Niemand anderer darf es haben. Auch wenn grad nicht dran gekaut wird oder Ohren abgerissen werden: Es wird streng bewacht. So ein Schwein wird nicht geteilt, erst recht nicht, wenn man sich vorher die ganze Arbeit angetan hat mit der Bio-Haltung und der Hausschlachtung. Nicht wahr?


Reindling in Linz

Reindling auf der TerrasseTja. „Des is ois wegn da EU“, wahrscheinlich. Den klassischen Kärntner Reindling gibt's jetzt auch auf der Terrasse in Linz. Willkommen im freien Markt also. :)

Der geübte Blog-Leser weiß jetzt: Ostern verbringe ich ganz traditionell in Linz. Das Wetter paßt, die Natur hat ihren grünen Vorhang endlich zugezogen und ich sitze abgeschottet von der Welt auf der Terrasse. Erdbeeren mit Schlag gabs schon, Reindling gibt's jetzt - und das Hundsi schaut mir bei all dem aufmerksam zu. Wahrscheinlich paßt sie auf, daß mir niemand mein Essen wegnimmt. Oder so. ;)

Endlich wieder ein langes Wochenende!


Osterputz

Fensterputzer im Büro Es ist ja nicht das erste Mal, daß bei uns im Büro die Fenster geputzt werden. Wir sind das durchaus gewöhnt. Was neu ist: Daß sich die Herrschaften so rasant aus dem 7. Stock abseilen. Ehrlich, uns hats richtig g'rissen heut, wie die Fensterputzer gegenüber buchstäblich aus dem Nichts ins Blickfeld gerutscht sind und dann ruckartig abgebremst haben. In der Geschwindigkeit kennt man das sonst nur aus Action-Filmen: Abseilen, mit den Beinen voran durch die Glasscheibe und dann elegant abrollen im Gebäude.

Unsere Osterputzer haben den Teil mit „Beine voran durchs Glas“ ausgelassen und sich auf die Reinigung der Scheiben beschränkt. Ich werd aber dann sicherheitshalber nochmal alle Fenster mit dem Zoom vom handy absuchen: Vielleicht haben sie ja Osternester liegen lassen. ;)