Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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N900: Neues Security Update - und wer es nicht installieren sollte

Nokia hat ein kleines Security Update fürs gute alte N900 herausgebracht. Es sollte mittlerweile im Programm Manager auf jedem N900 zu sehen sein.

Um die Erwartungen zu dämpfen: Das Update schließt gerade mal eine Sicherheitslücke und bringt sonst weder Bugfixes noch neue Features. Daß man es sinnvollerweise trotzdem installiert, ist klar - es sei denn, man hat bereits das Community-SSU (CSSU) auf seinem Gerät laufen, über das ich hier berichtet habe. Das hat diese Sicherheitslücke nämlich bereits seit der Version von Anfang September (!) geschlossen. Das Installieren des Nokia-Upgrades würde sich mit dem CSSU nicht vertragen, die Entwickler raten CSSU-Usern ausdrücklich davon ab.


Mahlzeit am Klo

Gruß-Rituale in Unternehmen sind genial. Heute, kurz vor 12 auf der Herrentoilette: S. verläßt das Kabäuschen, die Wasserspülung rauscht noch, P. kommt ihm direkt entgegen und geht rein. Jeder kann sich denken, was P. in wenigen Augenblicken tun wird. S. zu P.: Mahlzeit!
Tja, meine Herrschaften, es ist Mittag. Was sein muß, muß sein.

It's Asha, Stupid!

Nokia Asha 303 Die Lifestyle-Journaille berichtet von der Nokia World 2011 unter dem Motto „Windows Phone 7“. Je nach Blattlinie wird der Bankert von Nokia und Microsoft zum Smartphone geadelt oder als Windows-Schrott verteufelt.

Was allesamt dabei zu übersehen scheinen ist die wahre Sensation der Hausmesse: die Asha-Reihe. Vier brandneue S40-Geräte für die „nächste Milliarde“ stellen alles in den Schatten, was Nokia bisher nach Indien geschmissen hat. Das Spitzenmodell bietet WLAN, USB OTG, kapazitiven Touchscreen, QWERTY, HSPA, 1GHz CPU, VoIP, 30 Tage Standby, … um rund € 115,- (Angry Birds included). Preislich gehts runter bis € 60,-, wobei dann entsprechende Einschränkungen bei der Leistung hinzunehmen sind.

Ich hab im Juni eine Vergleichstabelle zwischen N900, N9 und N8 gebaut, um die Unterlegenheit des N9 auf vielen Gebieten zu demonstrieren. Mal sehen, was die gleiche Tabelle ausspuckt, wenn man sie mit N9, Lumia 800 (dem Windows Phone Modell) und dem leistungsstärksten Gerät der Asha-Reihe befüllt:

Feature N9 Lumia 800 Asha 303
Prozessor ARM Cortex A8 1GHz Snapdragon 1,4GHz ??? 1GHz
RAM 1 GB 512 MB 128 MB
Massenspeicher 16GB oder 64GB 16GB max. 32GB
Bildschirm 3,9", 854x480 3,7", 800 x 480 2,6", 240 x 320
Kamera 8MP 8MP 3,2MP
SD-Karte
USB On The Go
Tastatur
HDMI Out
NFC
UKW Empfänger
UKW Sender
Infrarot Fernbedienung
Desktop-Widgets
Kamera-Auslöser (Hardware)
Stereo-Lautsprecher
Zwei Mikrophone
Zugänglicher Akku
Flash Support im Browser
Programme in Foldern organisieren
Kompaß
3G Video Calls

Da fällt einerseits auf, daß viele Zeilen durchgehend rot ge’x’elt sind, weil die entsprechenden Leistungsmerkmale nur bei Symbian oder Maemo unterstützt werden. Andererseits aber wird deutlich: Mit dem Asha 303 läßt sich mehr machen als mit dem N9 oder dem Lumia 800. Den Preis drückt nur das „Wie“. Ein kleines Display und wenig RAM verhindern nicht nur Multitasking, sondern wirken sich im Vergleich zu den teuren Modellen auch beim Surfen und Video-Schauen negativ aus. Bezahlt werden RAM, Bildschirmdiagonale (und einige andere Goodies) aber mit bis zu € 500,- Preisunterschied zum Asha-Topmodell. Da überlegt so ein Inder schon zweimal.

Ich für meinen Teil kann nur sagen: Hut ab. Zumindest das mit der nächsten Milliarde kann gut klappen.


Betalabs: Nokia Pulse und Nokia Drop

Nokia Pulse Ich spielt mich ja immer wieder mal gern mit mehr oder weniger nützlichen Dingen aus den Betalabs von Nokia. Zwei der aktuelleren Spielsachen finde ich besonders nett.

Nokia Drop

Ein Browser-Plugin spielt hier mit einem am Telefon installierten Programm zusammen. Beide müssen meinen Nokia-Account kennen. Sobald sich das Programm vom Telefon aus mit diesem Account im Netz identifiziert hat, kann ich verschiedene Informationen in Echtzeit auf mein Handy „schieben“, ohne eine Bluetooth- oder USB-Verbindung aufbauen zu müssen. Das Telefon muß nichtmal im gleichen Netz hängen wie mein Rechner.

Momentan unterstützte Funktionen:

  • Die im Desktop-Browser geöffnete URL wird im Handy-Browser geöffnet. Praktisch vor allem, wenn man beim Surfen auf eine Seite kommt, die direkt die Installation einer bestimmten Software ermöglicht.
  • Ein Bild, das man im Desktop-Browser geöffnet hat, wird entweder einfach so ans Handy verschickt oder dort gleich als Hintergrundbild gesetzt.
  • Kartenmaterial aus Nokia Maps geht ebenfalls sofort ans Telefon.
  • Falls man den Nokia Store gerade am PC oder Laptop durchstöbert hat: Auch die Software-Installation läßt sich so anstoßen.

Ein kleines Video veranschaulicht die Funktionsweise. Herunterladen kann man das Programm bzw. das Plugin hier von den Betalabs.

Nokia Drop funktioniert auf S60 Touch Geräten wie dem N97 und auf allen neuen Symbian Modellen wie dem N8 oder dem C7. Kompatiable Browser sind (unabhängig vom Betriebssystem) Firefox und Chrome.

Nokia Pulse

Nicht wirklich innovativ, aber im Gegensatz zu den großen Vorbildern ideologisch vertretbar ist Nokia Pulse, das die Betalabs derzeit sowohl einzeln als auch als Teil der Nokia Maps Suite anbieten. Pulse ist eine abgespeckte Mischung aus Facebook, Twitter und Google+ mit ganz starkem Fokus auf Geodaten. Der Gedanke dahinter: Man richtet eine oder mehrere kleine, nicht-öffentliche Gruppen ein, zu denen man Freunde hinzufügt. An diese Gruppen schickt man dann Status-Updates mit Foto und Geodaten, wobei letztere wieder mit dem Datenbestand der Nokia Maps abgeglichen werden. Aus reinen Koordinaten/Adressen wird also sofort der Name des Restaurants mit Rezensionen, Telefonnummer und Routenplanung. Nett für Use Cases wie dem in diesem Video beschriebenen - falls man Fußball spielende Töchter hat. :)

Um Pulse zu nutzen, benötigt man entweder einen Browser mit Geolocation-Unterstützung (funktioniert am Desktop und auf den meisten Telefonen) oder, falls vorhanden, einen Client fürs Handy (verfügbar für Windows Phone 7, Symbian und bald auch für S40). Ausgerechnet am N9 gibt es, wie übrigens auch am iPhone, noch Probleme, da kann auch die mobile Web-Version nicht genutzt werden.

Ich hab mal eine Gruppe eingerichtet und laß mich überraschen, wie das System so funktioniert. Viel spannender finde ich die Frage, warum Nokia jetzt mit diesem Ding an den Start geht. Soziale Netzwerke neu erfinden? Mal sehen.


Wienerwald

Himmel war das geil! Weil der Schwabl am Mittwoch immer zu hat, gings zum Essen in den Wienerwald. Daß wir dort schon recht lang nicht mehr waren, hatte seinen Grund: schlechtes Essen, ganz einfach.
Heute wars gar nicht so schlimm. Neue Karte, andere Kellner, bessere Küche … riecht nach Neuübernahme. Auch die seltsam angestaubte Musik (1950er-Jahre Juke Box) gabs da früher nicht.
Der absolute Höhepunkt war aber die über zwei Tische hinweg lautstark geführte Konversation zweier älterer Herren, die an Schrulligkeit kaum zu überbieten war. In atemberaubendem Tempo ging es da von den ÖBB über das Schulsystem bis hin zu Griechenland und der Tiroler Mentalität. Wir haben extra noch mal Getränke nachbestellt, um länger zuhören zu können. Wunderbar!

Büro: Karamellgebäck, Russentechnik

Karamellgebäck mit Russentechnik Hach, wie schön! Ein besonders netter Kollege schlichtet das von mir in Cafés so heiß und innig geliebte Lotus Karamellgebäck neben unserer Nespresso-Maschine auf. Ich liebe es!

(Und bevor jemand fragt: Ja, auf meinem Kaffeehäferl steht „Russentechnik“. Das muß so sein, wenn man es im U-Boot-Shop in Peenemünde gekauft hat. *gg*)


Nokia N9: Eigenes Bild am Lock-Screen

N9 mit eigenem „Operator Logo“Na da soll nochmal einer sagen …

Das N9 bietet im Ruhemodus eine wunderschöne Digitaluhr am Bildschirm. Das wars dann. Eigentlich würds ja auch reichen, wenn da nicht im Internet Menschen dumme Ideen veröffentlichen würden:

Man kopiert ein Bild (Format PNG, maximal 120x120) aufs Gerät, steigt per SSH ein und schreibt einen GConf-Eintrag um. Auf der Kommandozeile geht das mit

gconftool-2 \
--set /desktop/meego/screen_lock/low_power_mode/operator_logo \
--type string "/home/user/MyDocs/A1_white.png"

(unter der Voraussetzung, daß man die Grafik unter dem Dateinamen A1_white.png in MyDocs abgelegt hat).

Zack! Schon erscheint ein nettes Bild unterhalb der Uhrzeit. Ich hab mich aus Liebe und Dankbarkeit für ein A1-Logo entschieden. Ein verkehrtherummes, farblich gesehen. ;)

Hacking my time away … (Gestohlen hab ich die Idee hier von Nick Leppänen Larsson, dem wir übrigens auch die MMS-Funktion am N900 verdanken.)


Ubuntu retten mit apt-get autoremove

Ein Ubuntu-Update hat bisher bei mir immer klaglos funktioniert. Seit 2009 mach ich den 6monatigen Release-Zyklus brav mit, sitz immer neben meinem Rechner, schau wie er tut, wie's ihm geht - und hab mir diesmal gedacht: Ach was, laß die Festplatte rattern und geh zum Billa.

Zurück in der Wohnung seh ich auf einem völlig zerschossenen Bildschirm irgendwas von „nicht vollständig” und „vielleicht nicht benutzbar“ … alle Fenster, die sonst vielleicht noch Hinweise liefern hätten können, waren unleserlich. Hilfe!

Es folgte eine Reihe von Neustarts, die Erkenntnis, daß zwar die 2D-Session, nicht aber die normale 3D-Session funktioniert, sowie eine Reihe mysteriöser Abstürze bei längst bewährten Programmen. Google war nicht mein Freund: kein bekanntes Problem des Oneiric Ocelot offenbar.

Der Lösung näher gebracht hat mich dann eine Compiz-Fehlermeldung im Xorg.log, die sich auf eine Bibliothek mit dem Namen libnux bezog. Die hab ich gesucht und auf meinem Rechner gleich 2x gefunden. Tatsächlich: Auch andere Pakete waren doppelt installiert, je einmal mit bekannter, einmal mit unbekannter Quelle. Jetzt konnte Google helfen: Mit apt-get autoremove, sagt das Internet, kriegt man solche Leichen von der Platte. Obwohl ich mich mit der Debian-Paketverwaltung immer noch nicht wirklich auskenne, hab ich mich drübergetraut. Und? Paßt! Alles geht wieder. Scheint so, als ob hier einfach neue und alte Versionen von Programmen und Bibliotheken durcheinander geraten wären.

Mein Laptop ist oneiric, ich bin um eine Erfahrung mit apt-get reicher. File it under „note to self“. :)


N9 in da house

Mein N9 mit meiner Applikation Yep! Jetzt ists da, das N9. Mit „da“ mein ich: bei mir. Auf meinem Couchtisch. Blöd: Ich muß es gleich wieder zurückgeben. Irgendwas is mitm Display. (Seltsame grün/lila Farbverläufe und verwischte Streifen über die ganze Bildschirmbreite bei hohem schwarz/weiß-Kontrast.)

Abgesehen davon: Sehr, sehr edel. Man wußte ja, was einen erwartet: Das ist kein Smartphone mehr, das ist nur mehr ein Beautiphone. S40 auf Speed. Vielleicht ein Vorgeschmack auf das geheimnisvolle Meltemi, wer weiß. Das mit dem „Beauty“ ist aber hervorragend gelungen, sowohl innen als auch außen.

Das hochgelobte Swipe-Interface bringt einen die ersten 3 Stunden zur Verzweiflung. Wo war das jetzt? Wo bin ich? Wieso ist das jetzt da? Dann hat mans irgendwie raus - und versucht völlig verblödet, auch auf Symbian mit one simple gesture (*LOOOL*) von einer laufenden Applikation in den Multitasking-Schirm zu wechseln. Lustig, wie man sich dran gewöhnt.

Ein paar Dinge gehen noch ab (wie zum Beispiel das andere Swype, das mit dem Ypsilon), sollen aber demnächst nachkommen. Nokia-Insider Urho Konttori will gleich fürs erste, unmittelbar bevorstehende Update des Betriebssystems 3.500 Verbesserungen und Fehlerbehebungen gezählt haben. Swype, so hört man, ist dabei.

Übrigens: Natürlich war ich „schon drin“. Mit einem Klick läßt sich der SSH-Server aktivieren (früher mußte man den aus dem Community-Repository runterladen). Dann klinkt man sich vom PC aus auf die Kommandozeile des Geräts ein und ändert z.B. ein paar der zuvor angelegten Favoriten um. (Weil das N9 eben kein Smartphone mehr ist, gibts dafür keine Funktionen im offiziellen User Interface.) Lovin’ it! ;)

(PS: Hab ich erwähnt, daß mein Programm auch fürs N9 im Nokia Store zur Verfügung steht? Geil.)


Doch wieder? Me(h)r von MeeGo!

mer-Logo MeeGo wurde von seinen beiden Eltern verlassen. Sowohl Nokia als auch Intel haben sich vom Projekt zurückgezogen. Ist MeeGo tot? Nicht, wenn es nach Carsten Munk, David Greaves und Robin Burchell geht. Alle drei sind Veteranen aus der Maemo-Zeit vor dem N900 und überraschen mit dem Vorschlag, das Projekt Mer (ursprünglich: Maemo Reconstructed) als „MeeGo Reconstructed“ fortzuführen.

Unlogisch ist es nicht, wenn man die Geschichte kennt:

Mer entstand 2008 als Versuch, die proprietäre Elemente in Maemo durch gleichwertige freie Software zu ersetzen und so eine Basis für ein herstellerunabhängiges mobiles GNU/Linux zu schaffen. (Ich habe frühe Versionen von Mer erfolgreich auf meinem N800 verwendet.) Mit dem Start des tatsächlich offenen MeeGo schien es dem Projektteam sinnvoller, MeeGo statt Maemo als Basis zu benutzen. Mer in seiner ursprünglichen Form schlief ein.

In einer gemeinsamen Nachricht an die MeeGo Mailing List kündigen die drei genannten Entwickler jetzt an, unter dem alten Namen weitermachen zu wollen. Offenbar traut man Tizen noch nicht so 100%ig über den Weg. Eine Plattform, die unabhängig von Unternehmensinteressen und nur dem technischen Ideal verpflichtet ist, scheint auch mir der interessantere Ansatz. Tatsächlich unterscheidet sich Mer von Tizen nach allen vorliegenden Informationen weniger in der technischen Grundstruktur als im organisatorischen Ansatz: Mer ist prinzipiell offen und sieht sich strukturell dem Prinzip der Meritokratie verpflichtet. Tizen, so scheint es im Moment, wird von denen gesteuert, die Geld herbeischaffen.

Ähnlich wie MeeGo sieht sich Mer nicht als Produkt für Enduser. Es soll eine Infrastruktur entstehen, auf deren Basis marktreife Produkte schnell und ohne Aufwand realisiert werden können. Daß die MeeGo Community Edition for Nokia N900/N950/N9 dabei eine zentrale Rolle als Referenz spielen wird, läßt sich bereits absehen. (Auch die läuft ja bei mir schon am N900.)

Ganz chancenlos ist Mer (diesmal) nicht, wenn Tizen seine Ankündigungen einhält: Es wurde ja versprochen, am Prinzip „upstream first” festzuhalten. Es sollte also keine Anpassungen und Optimierungen geben, die für Tizen entworfen werden und nicht sofort wieder ans Ursprungsprojekt zurück gespielt werden, von dem dann auch Mer sie abholen kann. Mit ausreichender Tizen-Kompatibilität im Rücken könnte Mer das noch bessere, noch freiere, vor allem aber unabhängige Tizen werden, das man auf OEM-Hardware aufspielen kann. Möglicherweise profitieren davon Projekte wie das Cordiatab, das bisher an dubiosen (und illegalen) Geschäftspraktiken solcher Hardwarelieferanten gescheitert ist.


♬ Ding Dong! ♫ The Witch Is Dead ♪

Wir haben im Büro immer wieder mal das „Lied zum Tag“. Heute ganz klar mein Favorit:

Klaus Nomi: Ding Dong! The Witch Is Dead

Ich krieg den Song schon den ganzen Tag nicht aus dem Kopf, seit mich mein Radiowecker heute um 7:00 Uhr mit den Nachrichten geweckt hat.

Wake up, you sleepy head!
Rub your eyes, get out of bed!
Wake up, the wicked witch is dead!

Japs, hechel, plonk: Sex nebenan

Aus der beliebten Hörspielreihe „Meine Nachbarin“: Fängt sie doch gestern so um Mitternacht an, ganz erbärmlich zu hecheln und zu japsen. Ehrlich, das waren Geräusche, die heranwachsende junge Männer in die Homosexualität treiben. Ich spitz die Ohren: War er schon dran? Will er nochmal? Dann hör ich (unmittelbar an der Wand zu meiner Wohnung): Lade auf, plonk, Lade zu.
Ich frag mich jetzt: Wollt ichs so genau wissen? Ich könnt rübergehen und genau auf den Schrank zeigen, in dem das Ding liegt. Ungereinigt. Stadtwohnungen sind ein unheimlicher Ort.

Friesenhof-Gedächtnis-Grillabend III

Eisbecher mit Feenstaub, Netbook mit Ubuntu GNU/Linux Wer hätte das gedacht? Es ist Oktober, trotzdem geht sich nochmal einer der wunderbaren Friesenhof-Gedächtnis-Grillabende auf der Südterrasse bei Raini und Wolfi aus. (Zur Erinnerung: Den ersten hatten wir am 21.8., den zweiten am 4.9.)

Wie am Friesenhof tun Kochs auch hier alles, um den Abend zum Fest werden zu lassen. Ich sag nur: Feenstaub satt! ;)

Wer sich wundert, warum am Foto hinter dem Friesenhof-kompatiblen Eisbecher relativ un-urlaubig ein Netbook zu sehen ist: Das war das zweite Highlight des Abends. Ich hatte zufällig einen USB-Stick in Bärenform mit (der braune Fleck auf der linken Seite des Netbooks ist ein Bärenkopf). Rein in den Laptop, und schon startet Ubuntu 11.04. Eine gute Gelegenheit, die GNU/Linux-Distribution mal kurz herzuzeigen. (Mir war übrigens gar nicht bewußt, wie gut sich die auch von mir sonst nicht innig geliebte Unity-Oberfläche auf so einem kleinen Netbook macht.)

Mit diesen Videos und solchen Grillabenden läßt sich die Zeit zwischen den Urlauben ein bißchen leichter ertragen. Thx for the fun and the Feenstaub! ;)

(PS: Nein, sie hüpfen immer noch nicht über die Showtreppe und nein, den Spezial-Nudelsalat trauen sie sich auch noch nicht zu. Aber es muß ja noch ein Unterschied bleiben zwischen Original und Kopie. *LOOOL*)


Trassenheide: 3x neu

Imagefilm Trassenheide Wie geil ist das denn? ;)

Der YouTube-Kanal von Trassenheide versorgt mich mit neuem Stoff:

Unser Trassenheide Song ist als Video zwar eher nichtssagend (nur eine Aneinanderreihung von Adressen), dafür hört man gleich 2x das Trassenheide-Lied des Duos Music Men. (Klingelts bei meinen Stammlesern? Genau! Hier und hier hatten wir die schon mal. *gg*) Das Trassenheide-Lied wurde schon 2008 vorgestellt, war aber bisher nicht im Internet zu finden.

Außerdem: Ein Imagefilm (der mir in Ausschnitten sehr bekannt vorkommt: Ist der nur nur neu zusammengeschnitten?) und Ausflugsempfehlungen der Kurverwaltung. Beide sind sehenswert, zeigen sie doch auch Seiten der Region, die ich mir vor Ort niemals freiwillig ansehen würde. (Vor allem der Imagefilm ist in dieser Beziehung eine Klasse für sich.)

Ich werd den YouTube-Kanal jetzt abonnieren. Schon das hier ebenfalls bereits erwähnte „1965er-Video“ stammt ja von dort. Ich hatte ursprünglich angenommen, daß von denen nur alle heiligen Zeiten mal was kommt. Offenbar sind die aber ganz aktiv, die Leuts im Norden. ;)


Ich hab ein Widget gemacht!

Widget „Oskars Tech Views“ am Nokia C7 Ja sapperlot! Das sagt einem ja keiner! Mein Programm für Symbian (das ich mit dem AppWizard zusammengeklickt hab) stellt auch ein Widget zur Verfügung. Das sitzt jetzt am Desktop und zeigt mir, ob ich einen neuen Technik-Artikel geschrieben hab. Cool. ;)

Song Contest 2012: Lys Assia und Ralph Siegel

Lys Assia Die Schweiz steckt schon mitten in der Vorausscheidung für den Eurovision Song Contest 2012. (Bis heute könnte man übrigens noch einen Song einreichen.)

Unglaublich, aber wahr: Die unverwüstliche Lys Assia, erste ESC-Gewinnerin in der Geschichte der Menscheit, hat sich ihr Handtascherl und „Ein bißchen Frieden“-Komponist Ralph Siegel geschnappt und den Song „C'était ma vie“ zur Abstimmung aufs Videoportal des Schweizer Fernsehens hochgeladen. Ob das Team, das zusammen gute 150 Jahre alt ist, realistische Chancen hat, überhaupt bis ins Schweizer Finale zu gelangen? Eigentlich völlig egal. Ich finds einfach einen gelungenen Einfall, ein nettes kleines Lied und einen Beweis dafür, daß es mit dem Song Contest nie fad wird. ;)


Besuch vom N9

Mein Weblog bekommt Besuch von N9-Besitzern. In den Aufzeichnungen des Counters finde ich diesen UA-String:

Mozilla/5.0 (MeeGo; NokiaN9) AppleWebKit/534.13 (KHTML, like Gecko) NokiaBrowser/8.5.0 Mobile Safari/534.13

Wie aufregend! :)


Maemo 7? Nokias „Meltemi“

Das Timing ist von einer ausgesuchten Bösartigkeit: Am 27.9. kündigt Nokia den Beginn der Auslieferung seines ersten und einzigen MeeGo-kompatiblen Modells an. Nur wenige Stunden später läßt Intel ausrichten: MeeGo-Kompatibilität ist eh lieb, aber irrelevant; wir Spielen jetzt „Tizen“ mit Samsung. Worauf Nokia, ebenfalls nicht müde, irgendwelche „gut unterrichtete Kreise“ beim Wall Street Journal anrufen läßt, die erstens anonym bleiben wollen und zweitens folgende Geschichte zum Besten geben:

Das Projekt Meltemi, das Nokia bereits im April in einem Nebensatz erwähnt hat, ist angeblich ebenfalls ein auf GNU/Linux basierendes Beriebssystem für Handys. Es wird aber (im Gegensatz zu Maemo/MeeGo/…) nicht als Smartphone-OS positioniert, sondern soll die Nachfolge der S40-Featurephone-Plattform antreten. Daher ist das Programm auch unter Mary McDowell angesiedelt, die von früheren Nokia-Kollegen mit dem entzückenden Spitznamen Mary McMental geadelt wurde.

Ätsch also, liebe Ex-Lover bei Intel. Wir haben wieder unser eigenes GNU/Linux bei Nokia.

Wie nun? Schon wieder ein neues Betriebssystem? Was soll jetzt mit Meltemi klappen, was man nicht auch mit MeeGo fertig gebracht hätte? Kann das überhaupt realistisch sein oder sind die Boys and Girls vom Wall Street Journal einem Telefonscherz aufgesessen?

Noch glaube ich an einen stark an einen Telefonscherz oder eine Fehlinterpretation. Andererseits: Meltemi wurde tatsächlich im April 2011 in einem Register-Artikel erwähnt. Daß irgendwo bei Nokia ein Projekt dieses Namens existiert, halte ich für sicher. Im Artikel vom April gings um Personalabbau und darum, daß frühere MeeGo/Symbian-Entwickler auch Chancen im Meltemi-Team haben werden. In diesem Zusammenhang schien mir (und anderen) klar, daß Meltemi der interne Codename für die Windows Phone Entwicklung bei Nokia war. Man transferiert die Entwickler vom alten System ins neue; von Symbian/MeeGo zu Windows Phone, zu Meltemi. So hätte mans verstehen können. Dazu paßt aber nicht, daß Meltemi nun angeblich bei Mary McDowell hängt. Die hat mit Windows Phone nix am Hut.

Weitere Hinweise für oder gegen ein „GNU/Linux for the masses“ unter dem Codenamen Meltemi? Ganz stark für den Bericht des Wall Street Journal spricht: Nokia hat offiziell bestätigt, daß die Geräte für die „nächste Milliarde“ mit dem Entwicklerframework Qt ausgestattet sein sollen. Dabei hat man die Bezeichnung „S40“ auffällig nicht verwendet, obwohl S40 jetzt das Betriebssystem für diese Geräte ist. Zwar benötigt Qt keinesfalls einen Linux-Kernel, sondern läuft auch sehr fröhlich unter Windows, Symbian oder OSX, wäre also sicher auch irgendwie auf S40 zu portieren … Andersrum wird aber viel eher ein Schuh draus: Wenn man schon mal plant, auf einem GNU/Linux System aufzusetzen, ist das bewährte Qt jedenfalls das Toolkit der Wahl. Tatsächlich spricht die Ankündigung von „Qt für die nächste Milliarde“ dafür, daß die aktuellen Meltemi-Gerüchte nicht ganz substanzlos sind.

In etwa in die gleiche Kerbe schlagen jüngste Aussagen von Marko Ahtisaari, der nicht müde wird zu betonen: Das ganze Swipe-UI, wie es am N9 vorgestellt wurde, wird in Zukunft auch auf anderen Nokia-Handys zu finden sein. Nicht auf den High End Geräten mit Windows Phone, sondern im Feature-Phone Segment. Das war eine fixe und offizielle Ankündigung seinerseits. Natürlich gilt auch hier: Unter einem Betriebssystem muß kein Linux-Kernel stecken, damit eine Oberfläche wie Swipe nachgebaut werden kann. Aber es wäre doch voraussichtlich deutlich wirtschaftlicher, vorhandenes Know-How aus der N9-Entwicklung zu nutzen, anstatt ganz von vorn anzufangen. Auch das spricht für Meltemi als GNU/Linux-Projekt.

Vor allem aber fällt mir ein Artikel ein, den Quim Gil am 26. Juni geschrieben hat - zu einem Zeitpunkt also, zu dem irgendein Projekt Meltemi längst existierte. Quim Gil ist ja seit Maemo-Zeiten in den GNU/Linux-Büros von Nokia tätig. Die legendären Internet Tablets, das N900, das N9, all das hat er aus der Perspektive eines Nokia-Angestellten erlebt. Anläßlich der Präsentation des N9 und als Reaktion auf die Frustration der Konsumenten darüber, daß Nokia ein so vielversprechendes System wie MeeGo nicht weiter verfolgt, schrieb er:

One problem in this discussion is that a lot of focus is being put in the word “MeeGo”. […] Now, let’s have a look under the hood to see what parts of it really matter […]:

Linux Kernel: We are talking about the mainline Kernel. Needless to say this project will continue to live and evolve. Nokia may keep contributing to this project and using it for R&D and future products. […]

Qt: […] The project is in good shape with a promising future […]. Nokia just announced that Qt will have a central role in its ‘next billion’ strategy.

WebKit: Another key OSS project where Nokia is a veteran contributor. […] Both WebKit upstream and the team(s) working on it at Nokia have a bright and busy future.

swipe UX: Stephen Elop has said that it will live forward and evolve in future Nokia products.

[…]

[…] look back at the four essential pieces above and keep in mind that Nokia is investing in all of them. Even if working on them is really fun, you may guess that Nokia is not paying the teams for the fun of it. It is sensible to expect more to come in a form or another.

De facto sagt er also: Hängt Euch nicht auf MeeGo als Markennamen auf. Nokia arbeitet weiter an Webkit, Qt, dem Linux Kernel und dem Swipe User Interface - und es investiert in diese Technologien nicht aus Spaß, sondern um damit Produkte auf den Markt zu bringen. - Meint er damit so etwas wie Meltemi? Ein kleines bißchen erinnert man sich auch an Stephen Flops Aussage, daß die Entwicklungen und Erfahrungen aus dem MeeGo-Projekt für future disruptions weiter verwendet werden …

Warum aber Meltemi? Warum nicht wirklich mit MeeGo weiter machen? Vielleicht gibt uns die Tatsache, daß es über Meltemi bisher nur spärliche Gerüchte gibt, einen Hinweis: Es kann sein, daß das neue Nokia das offene Entwicklungsmodell nicht mehr verfolgen möchte, das MeeGo ausgezeichnet hat. Denkbar ist also, daß der Unterschied zu Maemo/MeeGo weniger ein technischer, sondern ein taktischer, firmenpolitischer ist; geheim, hinter verschlossenen Türen und nur im Haus entwickeln, so wie Google es nun mit Android macht. Denkbar, daß man deshalb aus der Intel-Partnerschaft ausgestiegen ist, weil man sich nicht mehr in die Karten sehen lassen wollte.

Selbst wenn Meltemi aber ein GNU/Linux-OS ist: Wirklich entscheidend für mich sind nicht Kernel und Low-Level-Technologien, sondern die grundsätzliche Offenheit des Systems, das Entwicklungsmodell, die Lizenzen. Ich traue Mr. Flop den Weitblick nicht zu, auf ein offenes System zu setzen. Meine Vermutung: Wenn überhaupt, dann kocht da ein zweites Android. Etwas, was die vorhandenen Ressourcen freier Software aufsaugt, ohne je etwas zurück zu geben. Der einzig positive Aspekt dabei: GNU/Linux lebt innerhalb von Nokia weiter. Es gilt ja, einen „Plan B“ zu entwickeln für die Zeit nach Stephen Flop, für den (natürlich höchst unwahrscheinlich *LOL*) Fall, daß weiterhin kein Konsument ein Windows Phone will. Bisher hatte das eifrig weiterentwickelte Symbian beste Chancen, als Phoenix aus der Asche zu steigen. Mit Meltemi hätten die Finnen ein zweites Eisen im Feuer, aus dem sich wahrscheinlich schnell wieder ein „Maemo 7“ schmieden ließe.


Rosa

Nokia N9, rosa Schwarz oder blau? fragt der Verkäufer, wie er meine Bestellung für das Nokia N9 aufnimmt. Ich war kurz überfordert und hab offenbar zu lange nicht geantwortet, weshalb er erklärend nachsetzt: Ich mein: Rosa kommt ja für Sie wohl nicht in Frage!

Ja. Eh. Ich laß mir jetzt schwarz und blau auf die Seite legen. (Der andere Farbton ist übrigens Magenta. Banause!)


Tizen, MeeGo, Maemo, Babylon, Wayne juckts?

Gerade noch hab ichs geschrieben: Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Seit heute brennt das Feuer offiziell: Tizen heißt das neue Projekt, das für Intel die Rolle des ins Stocken geratenen Betriebssystems MeeGo übernehmen soll.

Noch ist es schwierig, aus all den (bewußt) unklaren Meldungen echte Fakten herauszufischen. Versuchen kann mans:

  • Hinter Tizen stehen organisatorisch die Linux Foundation (die auch und immer noch MeeGo unterstützt) und die LiMo Foundation , die starke Hardware-Partner mitbringt.
  • Hauptspieler sind Intel und Samsung.
  • MeeGo ist freie Software unter der Schirmherrschaft der Linux Foundation und bleibt offiziell am Leben. Wie lang dieses Leben noch dauert, wenn Intel sein Geld Tizen zuwendet, bleibt abzuwarten.
  • Tizen soll nicht weniger offen sein als MeeGo. Gegenüber LiMo ist das ein Fortschritt. Auch bei Tizen soll der Grundsatz gelten: „Upstream first“.
  • Wie MeeGo (und anders als LiMo) soll Tizen auf verschiedenen Geräteypen laufen: Tablets, Telefone, TV-Geräte usw.
  • Entwickler sollen in erster Linie Web-Applikationen auf Basis der einschlägigen W3C-Spezifikationen schreiben. Genauer spezifiziert werden die zu unterstützenden Techniken durch die Arbeit der Wholesale Applications Community (WAC). Ein SDK für native Anwendung wird vorbereitet.
  • Über den Status von Qt in Tizen wird offiziell wenig gesagt. Die einzige Aussage war: Die Netbook-Variante von Tizen soll zu Qt-Programmen aus der MeeGo-Welt kompatibel sein. Das Schweigen bezüglich anderer Tizen-Versionen (Handys, Tablets etc.) ist vielsagend und entmutigend.

Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Ja, es ist schön und gut, wenn große Unternehmen Geld in die Hand nehmen und ein (hoffentlich) wirklich offenes GNU/Linux System bauen, das Android die Stirn bietet. Aber: Muß man denn dazu wirklich schon wieder komplett neu anfangen? Zuerst Maemo (bzw. bei Intel: Moblin), dann MeeGo, jetzt Tizen? Da gehen nicht nur die Namen aus, sondern vor allem die Leute, die das Theater noch interessiert.

Besonders beeindruckend für mich: Ausnahmslos alle Kommentare zu den Ankündigungen waren kritisch bis ablehnend, und zwar nur wegen des fehlenden Bekenntnisses zu Qt in Tizen. Die Entwickler (und nur die verfolgen derzeit MeeGo-News) sind nicht interessiert an Firmen, Logos, Namen und Marketingblafasel. Sie haben Qt in der Praxis kennengelernt, sie kennen die Entwicklung von Web-Applikationen - und sie wollen Qt. Anders als MeeGo wird Tizen nichts von der Community der Vorprojekte mitnehmen können, wenn es sich von Qt trennt. (Wobei ich eine kritische Haltung von Intel und Samsung gegenüber Qt verstehe: Qt ist der einzige Teil von MeeGo, der noch von Nokia beeinflußt wird.) Damit ist in Erfüllung gegangen, was Nokias Visionäre vor Mr. Flop prophezeit haben: Die Zeit ist vorbei, in der Betriebssysteme für Entwickler relevant sind. Man entwickelt für Qt und hat keine besondere Präferenz für ein Betriebssystem.

Andererseits: Der Fokus auf Web-Entwicklung ist auch nicht so ganz ohne. Mit hübschen Worten wird nämlich hier umschrieben, was Nokia schon seit Jahren mit seiner Web Runtime (WRT) für Symbian macht. (Auch die Web Apps für S40 beruhen auf einem ähnlichen Konzept.) Kein Wunder: Nokia ist Mitglied der Wholesale Applications Community, auf deren Empfehlungen Tizen seine Entwicklergemeinde jetzt einschwören will. (Detail am Rande: Auch die Telekom Austria Group sitzt bei der Wholesale Applications Community im Board of Directors.) Realistisches Szenario also: Tizen könnte jene Symbian-Entwickler anziehen, die bisher schon auf Basis von Nokias WRT entwickelt haben und nicht zu Windows Phone wechseln wollen. Für diese Gruppe wäre die Umgewöhnung mit nur minimalem Aufwand verbunden.

Naja. Mal sehen. Es kann noch alles gut werden. Für den schlimmsten Fall hat die Firma Novomok bereits „Tizen mit integriertem Qt“ im Programm. :)