Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Pixelpipe: Endlich wieder Mail an blip.tv

Schon vor einigen Monaten hat blip.tv seine Mail-Schnittstelle zum Hochladen von Videos abgeschafft. Die über diesen Weg hochgeladenen kurzen Handy-Clips entsprechen nicht den Vorstellungen der Betreiber vom semi-professionellen Unterhaltungsprogramm. (… we've discontinued this feature as it no longer fits with our core business of distributing episodic web series.)

Weil meine Clips nun aber meinen Vorstellungen von blip.tv entsprechen (und weil ich wegen der technischen Überlegenheit der Plattform auch nicht woanders hin wechseln möchte), hab ich eine Lösung für den mobilen Upload gesucht … und gefunden: Pixelpipe.

Pixelpipe nimmt Inhalte (Videos, Fotos, Texte oder Kurznachrichten fürs Microblogging) entgegen und verteilt sie an über 100 Services, darunter flickr, Ovi, blip.tv, YouTube, twitter, … Außerdem gibt es Schnittstellen zur Mail-Weiterleitung, zum FTP-Upload und zu diversen Blogging-APIs (wie z.B. zur von twoday.net verwendeten MetaWeblog API).

Der Upload erfolgt entweder ganz trivial per Mail oder über spezielle Clients wie Nokia Share (S60) oder Pixelpipe Lite (Android) - und zwar unabhängig davon, welche Möglichkeiten das Zielsystem anbietet. (Man muß ja nur Pixelpipe erreichen, die kümmern sich dann um den Rest.)

Damit ist es mit wieder möglich, vom Telefon direkt auf blip.tv zu publizieren. Theoretisch könnte ich die Videos sogar automatisch auch direkt hier ins Blog stellen lassen, leider ist aber der dabei produzierte HTML-Code so schauderbar, daß ich das lieber bleiben lasse. Was ich mir überlege ist die parallele Weiterleitung an Ovi. Der Herr schlosser hat mich kürzlich gefragt, warum ich diesen Dienst denn so gar nicht nütze. Nun, weil er häßlich, kompliziert, unzuverlässig, voller Fehler und technisch unausgereift ist. Aber jetzt, wo’s keinen zusätzlichen Aufwand macht... Eine Überlegung ist es schon wert. Zwei Datenspeicher sind besser als einer. (Vor allem dann, wenn blip.tv sich generell eher muffig zeigt, was die kurzen Amateur-Clips angeht.)


Sonne statt Wolken: Nieder mit der „Cloud“

Ich mag das ganze Geschwurbel von der „Cloud“ nicht. Ich mag den technischen Aspekt nicht. Ich mag die Auswirkungen nicht. Ich mag vor allem den Zirkus nicht, den selbsternannte Zukunftsforscher um das Thema veranstalten.

Aber ich glaub ich mag Harald Taglinger. Erstens heißt dessen Blog „Rain comes in clouds. Sun needs none.“ Zweitens aber und vor allem hab ich gerade einen netten und recht witzigen Text von ihm in der Futurezone gelesen: „Cloud-Computing: Im Nebel des Grauens

Gut gemacht, junger Mann. Weiter so!


Microblogging: Soll ich? Soll ich nicht?

Microblogging war für mich bisher immer mit Services wie Twitter verbunden und daher tabu. Dabei stimmt das ja alles gar nicht:

Seit Mitte 2008 gibt es eine offene Spezifikation, die Microblogging über Systemgrenzen hinweg ermöglicht - sofern sich der Anbieter daran hält, was Twitter natürlich nicht tut. Ein User auf identi.ca kann also einem anderen auf zwitscher.at „followen“; man ist nicht dazu gezwungen, sich beim Dienst XY zu registrieren, nur weil man einem Freund dort auf dessen 140-Zeichen-Nachrichten antworten will.

Auch den ganzen Zauber mit Hashtags gibt es, Posting und Verständigungen per Chat oder Mail … all das. (Sogar OpenID wird vorbildlich unterstützt: Ich hab schon auf einem dieser Services testweise gepostet, ohne mich im eigentlichen Sinn registriert zu haben.) Was offenbar Probleme macht ist die SMS-Integration: Klar, hier würde man Gateways in Mobilfunknetze benötigen, die die Hobby-Betreiber solcher Services nicht finanzieren wollen/können. SMS funktioniert daher nur dort, wo der Carrier eine Mail-zu-SMS-Schnittstelle anbietet … In Österreich tut das nur mehr T-Mobile, und auch das ist unbestätigt. Kleiner Fehler im System.

Wie auch immer: Ich könnte jetzt also. Es gibt Microblogging außerhalb meiner ideologischen Bannmeile. Was mich vor die unangenehme Frage stellt: Was mach ich jetzt damit? Soll ich? Einfach nur so? Würde ich dort nicht nur eine Kurzfassung dieses Blogs reinstellen, vielleicht aufgepeppt mit manchen Einträgen aus delicious und soup.io? Wozu ist Microblogging eigentlich gut? Any ideas?


HTML 5: Das Ende der Zukunft

HTML: 1991-2009Die Industrie hat gewonnen. Dollars siegen über Visionen. Die Zukunft des Web wurde letzte Woche offiziell zu Grabe getragen:

Das World Wide Web Consortium (W3C) hat am 7.2.2009 das Ende der Arbeiten nicht nur an XHTML 2, sondern auch an so gut wie allen anderen XHTML-Varianten bekannt gegeben. Die entsprechende Arbeitsgruppe wird sich mit Ende des Jahres auflösen.

Ich bin darüber ehrlich traurig. XHTML und die damit zusammenhängenden Technologien waren ein seltenes Beispiel für schöne, brillant konzipierte und wirklich zukunftsweisende Technik. Die mutige, fast unglaubliche Vision hinter XHTML war es, die mich überhaupt noch fürs an sich dröge Webdesign begeistert hat. Ein Web in XHTML! Das hätte Anwendungen gebracht, wie wir sie nur vom Raumschiff Enterprise kennen - und es war bereits in greifbarer Nähe, eigentlich in Ansätzen schon fertig!

Am Ende wäre aus der heutigen Zettelwirtschaft Web eine gezielt durchsuchbare Datenbank geworden. Suchmaschinen, aber auch jeder Browser allein hätten auf Anfragen wie „Telefonnummern aller italienischen Restaurants in der Nähe des Westbahnhofs, die am Sonntag vegetarische Pizza liefern“ eine Liste von Telefonnummer ausgespuckt. Das heutige Web mit Google liefert dieses Ergebnis … Am Surfen im Browser hätte sich bei all dem nichts geändert, die Webseiten der einzelnen Pizza-Lokale hätten trotz aller eingebauter Intelligenz genauso ausgesehen wie heute.

Noch einen Vorteil hätte das „neue“ Web gehabt: Trotz all der neuen Funktionen wäre es schlanker gewesen. Es wäre wesentlich simpler geworden, gute und sichere Browser zu schreiben, die wenig Speicher benötigen und damit auch in den kleinsten und billigsten Geräten Platz gefunden hätten.

Genau dieser Punkt war es wohl, der die Platzhirsche der Industrie (Apple, Opera und Mozilla) gestört hat. Billigkonkurrenz war nicht gefragt. Außerdem wollte man endlich wieder schicke darstellungsbezogene Features einbauen, die den stagnierenden Markt beleben - es sollte wieder <blink>en. Also schloß man sich 2004 zu einer Rebellengruppe unter dem Namen WHATWG zusammen und stöpselte auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bereits sieben (!) Jahre alten HTML-Version 4 eine neue Web-Sprache zusammen, die alle Erfahrungen seit der Erfindung von HTML über Bord warf und so gut wie jeden Designfehler älterer Versionen wiederholte. Zum Drüberstreuen verabschiedete man sich von den technischen Wurzeln der Sprache (HTML 5 versteht sich nicht mehr als SGML-Anwendung) und der Bedeutung der Abkürzung „HTML“: Statt eine HyperText Markup Language zu entwerfen, in der Text entsprechend seiner Bedeutung gekennzeichnet wird, schrieb die WHATWG eine Spezifikation für Web-Applikationen. Das freut große Unternehmen wie Google, die damit billiger eine beeindruckende Textverarbeitungs-Applikationen in den Browser zaubern können. Mit der Grundidee, die HTML erfolgreich gemacht hat, hat es allerdings nichts mehr zu tun - ganz zu schweigen davon, daß Browser noch komplexer, schwerfälliger und anfälliger für Sicherheitslücken werden.

Der Hüter aller Web-Standards, das W3C, hat zunächst eisern an den Zukunftsplänen rund um XHTML festgehalten. Erst als Apple und Co. zu verstehen gaben, daß sie die eigene Spezifikation zur Not auch ohne W3C umsetzen und XHTML sicher nicht weiter verfolgen würden, gab man sich geschlagen und nahm das neue Projekt als „HTML 5“ in den Schoß der W3C-Entwicklung auf - damals vielleicht noch in der Hoffnung, durch einen langatmigen Standardisierungsprozess und leichten Druck wenigstens die wichtigsten XHTML-Eigenschaften in „HTML 5“ hineinschwindeln zu können. Einige Zeit wurden beide Standards parallel entwickelt, die XHTML-Schiene zuletzt aber mit deutlich weniger Energie. Welche Hoffnungen das W3C auch immer hatte, sie haben sich nicht erfüllt: Nichts von den revolutionären Ideen aus XHTML ist bisher in „HTML 5“ eingeflossen. Nichts außer einer bloß oberflächlichen Spezifikation, die die Darstellung von „HTML 5“ im XML-Syntax regelt. Das nennt sich dann „XHTML 5“, hat aber wenig mit dem zu tun, was XHTML sein hätte können.

Was heißt das jetzt für mich? In erster Linie Langeweile. Tabulose erotische Spielereien an der äußersten Grenze dessen, was unter XHTML legal ist, haben mir so manchen Abend versüßt. Mir war klar, daß das meinen Marktwert nicht steigert (der Rubel rollte schon seit Jahren mehr in Richtung WHATWG), allerdings war es ein Spiel mit real existierenden, in Browsern implementierten Technologien, die sich auch weiterentwickelten. Seit Anfang Juli steht nun fest: Es ist ein perverses Spiel mit Toten, bestenfalls ein Wühlen in Erinnerungen. So etwas macht keinen Spaß. Diese geldgierigen kleinen Blutsauger haben nicht nur das Web ruiniert, sie haben mir auch mein Spielzeug genommen. :(


nokia geht net mer noch softwer

Heute um 4:29 Uhr (also ganz früh am Morgen) in meinen Google-Suchbegriffen:

nokia geht net mer noch softwer

Ich hab lang gebraucht, aber ich vermute: Da will jemand wissen, ob er nicht noch mehr Software auf seinem Nokia-Telefon installieren kann …

Jaja, die grundlegenden Kulturtechniken …

PS: Übrigens, die Antwort ist „Ja“. Jede Menge!


PDF Reader herunterladen

Get a free PDF readerAuf Seiten, die PDF-Dateien zum Herunterladen anbieten, ist fast immer das rote Adobe-Logo zu sehen. Ein Klick darauf führt zur Downloadseite des Adobe PDF-Readers.

Eigentlich unverständlich: PDF ist mittlerweile ein ISO-Standard und kann mit einer ganzen Reihe von Programmen geöffnet werden. Das Quasi-Monopol von Adobe auch noch zu unterstützen ist also unnötig.

Die Free Software Foundation Europe (FSFE), die sich hin und wieder auch über meine finanzielle Unterstützung freuen darf, hat aus diesem Grund eine Übersichtsseite mit freien PDF-Readern für verschiedenste Betriebssysteme zusammengestellt. Passend dazu gibt es eine Reihe von Buttons, die Autoren von Webseiten anstelle des roten Adobe-Download-Buttons verwenden können und die den Benutzer auf diese Übersichtsseite führen.

Georg Greve, Präsident der FSFE, sagt zu dieser Aktion:

Interoperabilität, Wettbewerb und Wahlfreiheit sind die wichtigsten Vorteile von offenen Standards, welche zu Herstellerunabhängigkeit und einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis führen.

Obwohl viele Versionen von PDF all diese Vorteile für formatierte Texte und Dokumente bieten, werden diese PDF-Dateien typischerweise zusammen mit der Information verteilt, dass die Anwender ein bestimmtes Produkt verwenden müssen. PDFreaders.org stellt eine Alternative zur Verfügung, um die Stärke von PDF als offenen Standard hervorzuheben.

Gute Idee eigentlich. Warum sollte man seinen Lesern vorschreiben, daß sie den Abobe-Reader verwenden müssen, wenn man ein PDF online stellt?


Bestes Bild von den Feiertagen

Oh my God, it’s a laptop (© Daniel Gebhart)Daniel hat das beste Bild der Feiertage online gestellt. Es ist Teil einer Fotoserie und zeigt, wie die Mutter seiner Freundin ihr Weihnachtsgeschenk auspackt:

Oh my God, it’s a laptop!

Ich kann mir die Situation so gut vorstellen! Das wäre in etwa das Gesicht, das meine Mutter dabei machen würde. Die gesamte Geschichte dazu (mit noch mehr Bildern) gibt es hier auf seiner Site Mamamiya.


Linz 09 bringt mich unter die Top 10

Was mein Blog betrifft: Ich bin ja keine Quotennutte. Allerdings eher wegen mangelnden Erfolges als wegen moralischer Skrupel. Das mit dem Erfolg könnte sich ändern:

Gleich der erste Eintrag 2009 hat es unter die Top 10 der „Hot Stories“ auf twoday.net geschafft. Zum Beweis hier ein Screenshot, das glaubt mir ja sonst nachher wieder keiner. ;)

Tatsächlich finden sich Links auf meinen Beitrag sogar im ORF-Forum unter einem Bericht zur Eröffnungsveranstaltung, aber auch anderswo im Internet. Da kommen dann schnell ein paar hundert Besucher innerhalb weniger Stunden zusammen.

Ich sollte öfter im Sektrausch bloggen. ;)


Top 10

Zuletzt gabs eine Hitparade über die beliebtesten Beiträge in meinem Blog vor über zwei Jahren. Da wird wieder mal was fällig.

Im Gegensatz zur alten Auflistung werte ich diesmal nicht die absolute Zahl der Zugriffe: Damit würde ich alte Beiräge gegenüber den neueren bevorzugen. Ich habe stattdessen die Zugriffe pro Tag als Kriterium für die Reihung herangezogen. Also, Trommelwirbel:

PlatzZugriffe pro TagDatumTitel
13825.08.2008Nationalratswahl 2008: Ergebnis in Prozent
23420.07.2008Jede Zelle meines Körpers ist glücklich
31211.05.2006Wie finde ich Längen- und Breitengrad meines Wohnortes?
4515.10.2007Mamma Mia! Streep und Brosnan auf Skopelos
5517.10.2007Nokia N810
6523.10.2007Semantic Web à la twoday
7518.12.2007Fall Zogaj: „Richtige Raufertypen“
8402.01.2006CyMotion Master Linux ohne Zusatzsoftware
9431.10.2005Robbie Williams nackt im Büro
10329.11.2006Ich bin berühmt!

Das ist doch eine recht bunte Mischung. Ich hätte vor allem nicht erwartet, daß Themen wie das Semantic Web oder Mosaros Körperzellen-Rock so weit vorn sind. Scheint so, als ob ich hier erfolgreich eine Marktnische besetzt hätte. ;)

(Übrigens: Die Werte in der Spalte „Zugriffe pro Tag“ sind hier gerundet dargestellt, die Beiträge auf den Plätzen 4-7 bzw. 8-9 liegen also nicht gleich auf.)


RSS: Änderungen im Feed

Knallgrau hat heute die Behandlung der RSS-Feeds auf twoday.net geändert. Wer bisher den Feed Comments abonniert hatte, um meine Blogeinträge mit den dazugehörigen Kommentaren zu lesen, hat unter einem seit mindestens 2003 bestehenden Fehler gelitten. Endlich wurde uns geholfen:

Ab sofort ist es notwendig, zwei Feeds zu abonnieren. All Posts (enthält meine Beiträge) und Comments (enthält alle Kommentare). Das muß so sein, weil der bisher verwendete Feed ja unter dem Namen „comments.rdf“ abrufbar war, sagen die knallgrauen Götter.

Ich hab gebeten, eine weitere Alternative bereit zu stellen, die (wie bisher) alles auf einmal enthält. Man zeigt sich wohlwollend. Mal sehen. (Also eigentlich hab ich nicht gebeten, sondern nur rumgemeckert, und dann hat's geheißen, ein zusätzlicher Feed wär vielleicht gar nicht schwer. *g*)

Ach ja, noch was ist neu, aber von mir noch nicht sauber eingebaut: Es gibt Einzelfeeds pro Thema, also:

Ich weiß, daß einige hier ja ausschließlich an den Technik-Themen interessiert sind. Die kann man sich damit gezielt abholen. ;)