Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Ovi Maps: Ganz Wien in 3D

Der Stephansdom aus Ovi Maps 3DDer RSS-Reader auf meinem Telefon macht mich auf den Artikel Ovi Maps 3D: The World is Not Flat aufmerksam. Unglaublich: Im Browser-Plugin ist ganz Wien in fotorealisitischen 3D-Aufnahmen zu sehen, die man nach belieben drehen und zoomen kann.

Das sieht ähnlich aus wie die 3D-Gebäudeansicht von Google Earth, ist aber im Gegensatz dazu erstens vollständig (deckt also wirklich ganz Wien ab), zweitens technisch besser gemacht (es geht z.B. kein Riß durch mein Haus) und drittens vom Bildmaterial her wesentlich aktueller.

Einen Eindruck von der Technik vermittelt das Video auf YouTube. Ausprobieren kann mans (Windows oder OS X vorausgesetzt) auf Ovi Maps.


Radio Austria revisited: Wikipedia!

Logo der Radio Austria AktiengesellschaftMeine berufliche Vergangenheit holt mich ein:

Gestern erst hab ich einen Eintrag über die Datakom-Erinnerungen veröffentlicht, die unsere Nespresso-Maschine im Büro bei mir hervorruft. Heute entdecke ich beim weiteren Herumsurfen einen Wikipedia-Artikel zur Radio Austria (das war der eigentliche und ewig gültige Firmenname - „Datakom“ galt ja schon als Post-Konstrukt, fast wie jet2web). Der Artikel ist noch gar nicht so alt: Erst am 14. Februar begann mein früherer Kollege Gerhard Kmet damit, den Eintrag zu erstellen. Dieter Zoubek hat ebenfalls mitgemacht, und so steht heute eine gute Übersicht über die knapp 80jährige Firmengeschichte online.

Fast noch lustiger für mich als früheren Mitarbeiter ist diese Club-Seite: Da gibts auch Fotos der Kollegen; auch solche aus einer Zeit, in der ich sie noch nicht kannte. ;)


Ossihase

Google-Suche nach „Ossihase“Links ein Screenshot aus dem Counter zu diesem Blog. Jaja. Die Leut wissen schon, wonach sie suchen im Internet. ;)

Anglizismenphobie: Nokia verkauft jetzt Türen

Man kanns auch übertreiben, wenn man Anglizismen vermeiden möchte:

Nokia hat laut dem Bericht eines Maemo-Users erst in diesen Tagen die Benutzeroberfläche des Ovi Store komplett ins Finnische übersetzt. Dieser Übersetzung fiel auch der Name des Services selbst zum Opfer. Aus „Ovi Store“ wurde ein finnisches „Ovi Kauppa“. Daß Kauppa „Geschäft“ heißt, ist dabei nicht so sehr das Problem. Das Problem ist, daß Ovi das finnische Wort für „Tür“ ist. Der irritierte Finne sieht sich nun also online mit einem „Türengeschäft“ konfrontiert.

Nokia liebt patscherte Übersetzungen. Am N900 heißt die Kamera-Voreinstellung für die Nahaufnahme von Personen nicht etwa „Porträt“, sondern „Hochformat“. Im Ovi Store lautete die deutsche Übersetzung für die Programmkategorie „Utilities“ lange Zeit „öffentliche Einrichtungen“. Die lassen offenbar keine Muttersprachler zum Kontrollieren drüber. Daß aber ausgerechnet in der finnischen Version so ein Lapsus passiert, ist schon extra fein. Das freut meine Ovi-gequälte Kundenseele. ;)


N900 YouTube-Werbung

Screenshot aus „N900 - The Journey Starts Here“Die bisherigen Nokia-Werbespots zum N900 unter dem Titel „Offline as it happens“ waren ja - ja, eh lieb und bemüht (siehe z.B. Wedding catastrophe! oder Greatest fish story ever). Ein Chat oder das Hochladen von Fotos als USP für ein ~€ 600,- teures Gerät … ja. Wenigstens nette Musik.

Das neueste Video kommt in einer gänzlich anderen Tonlage daher und trifft erstmals auch meinen Nerv: Es wurde zuerst in neun Teilen an verschiedene Blogger verschickt, die es mühsam zusammeneditiert haben. Erst seit gestern steht die vollständige Fassung bereit: Das Nokia N900 - die Reise beginnt hier.

Da fühl ich mich doch gleich angesprochen und zum Kauf animiert. Die Reise beginnt. ;)


no.support@nokia.com

Ovi.com ist ein Quell steter Freude. Noch besser ist aber der Nokia „Support“. (Auch den hab ich ja bereits in der Vergangenheit hier gewürdigt.) Mein heutiges Erlebnis kurz erklärt: Meine Account-Settings bei Ovi.com stellen sich nach jedem Login um. Ich stell die Sprache auf „Deutsch“, verlasse Ovi, steig wieder ein, die Sprache im Account-Setup ist wieder „English“. (Wozu ich überhaupt eine Spracheinstellung setzen muß, wenn mein Browser ohnehin im http-request ausdrücklich deutschsprachige Inhalte anfordert, wollen wir hier nicht weiter diskutieren …)

Ich klicke also in Ovi.com auf den Link „Support“. Über einige Umwege werde ich zu einem Formular auf nokia.at weitergeschickt, in dem ich als Thema meiner Anfrage (Pflichtfeld!) Dinge wie Mobiltelefone, Klingeltöne, Software, Nokia Music usw. usw. auswählen kann. Was steht nicht zur Auswahl? Ovi. Ist ja auch egal: Als erklärtermaßen zentrales Element der Nokia-Unternehmensstrategie kann man Ovi ruhig unter „Sonstiges“ einreihen. Ach ja: Ich war auf Ovi.com identifiziert, wie ich auf „Support“ geklickt hab. Die kennen dort meinen Namen, meine Telefonnummer, meine E-Mail-Adresse … unnötig zu erwähnen, daß ich das alles im Supportformular erneut einklopfen mußte.

Hier einige Auszüge aus dem Mailverkehr, stark zusammengekürzt:

Am Dienstag, den 27.10.2009, schrieb Oskar Welzl:

Was wirklich nervt ist, daß er mich jedes Mal mit der Spracheinstellung „English“ begrüßt. Ich bin draufgekommen, daß sogar die Spracheinstellungen in meinem Ovi-Account regelmäßig bei jedem Einstieg auf „English“ zurückgesetzt werden, egal wie oft ich sie auf „Deutsch“ setzte.

Am Mittwoch, den 28.10.2009, schrieb ContactCentre.Europe@nokia.com:

Ich vermute also Sie nutzen einen alternativen Browser. Ovi ist auf die Nutzung mit dem Internet Explorer 7 in seiner finalen Version ausgelegt.

Des Weiteren ist es auch wichtig neben den Spracheinstellungen im Nutzerkonto unter Basisinformationen sowohl das Land auf Österreich und auf Deutsch zu stellen.

Für weitere Fragen oder Anregungen können Sie sich gerne jederzeit wieder an uns wenden.

Wann haben wir die Formulierung vom alternativen Browser zum letzten Mal gehört? 2001? 2002? Firefox hat im deutschsprachigen Raum 40%, der IE7 30% Marktanteil - welcher ist der alternative Browser? Welcher Film ist das hier?

Und: Hab ich nicht eigentlich bereits geschrieben, daß die Account-Einstellungen das Problem sind und nicht die Lösung? Macht ja nix: Die Tante meint ja ausdrücklich, ich darf mich wieder an sie wenden mit meinem Englisch-Problem. Das machen wir doch glatt!

Am Mittwoch, den 28.10.2009, schrieb Oskar Welzl:

Der Effekt tritt bei *allen* genannten Browsern auf. Auch mit dem IE7
unter Windows Vista.

Des Weiteren ist es auch wichtig neben den Spracheinstellungen im Nutzerkonto unter Basisinformationen sowohl das Land auf Österreich und auf Deutsch zu stellen.

Genau das haut ja nicht hin! Das war der Grund, warum ich mich an Sie
gewendet habe. Ich darf nochmal meine eigene Mail zitieren:

„Ich bin draufgekommen, daß sogar die Spracheinstellungen in meinem
Ovi-Account regelmäßig bei jedem Einstieg auf ‚English‘ zurückgesetzt
werden, egal wie oft ich sie auf ‚Deutsch‘ setzte.“

2 Minuten darauf die Antwort auf Englisch:

Am Mittwoch, den 28.10.2009, schrieb ContactCentre.Europe@nokia.com:

Thank you for the email.

Our support is not available via direct emails, please send your question with the Ask Nokia form that you can find on the local Nokia webpages at the following link http://www.europe.nokia.com

[This is an automatically generated acknowledgement. Please do not reply to this e-mail.]

Wir fassen zusammen:

  • This site is best viewed with Microsoft Internet Explorer. Standards? Hamma net. Nokias eigene Browser (Webkit auf S60, Firefox auf Maemo)? Wurscht.
  • Nokia hat die Mail nicht gelesen, das Problem nicht erfaßt und mir als Lösung genau das verkauft, was eben nicht funktioniert.
  • Eine ausdrückliche Einladung, weitere Fragen zu stellen, ist nur Schmäh. Antwortmails werden nicht bearbeitet. Besser noch: Die Autoreply mit der entsprechenden Mitteilung kommt nach einem durchgehend deutschsprachigen Schriftverkehr (ausgehend vom Formular auf nokia.at) in Englisch. Im Zusammenhang mit dem von mir geschilderten Problem eine subtile Extrawatschn mit Stil. Chapeau!

Nokia Ovi Store: „Would You Like a Hannah Montana Screensaver?“

Mit meinem Nokia-Telefon bin ich ja zufrieden und glücklich. Mit dem N800/N810 auch. Mein Bild von Nokia wird derzeit aber dennoch vom wahrscheinlich größten Fiasko der Internet-Geschichte geprägt: Ovi. Diese lieblose Ansammlung völlig trivialer Web-Services haben die Finnen sowas von in den Sand gesetzt, daß man eigentlich die gesamte dafür verantwortliche Abteilung in die Ostsee kippen sollte. (Mhm … hatte ich so eine ähnliche Idee nicht schon mal? Tatsächlich!)

Ein Teil des Desasters ist der Ovi Store. Ich liebe es, wie er mich immer vergißt, wie er meine Account-Settings selbständig verändert, wie umständlich die Bezahl- und Download-Prozedur gestaltet ist …

Auf Vimeo gibt es ein schönes Video dazu. Der Trickfilm parodiert die Customer Experience (net fragn, wo i so a Wort herhab) vorzüglich. Ich fühl mich, als hätten sie mich bei meinem letzten Einkauf dort mit versteckter Kamera aufgenommen.


Fuck You Contest: La France, Douze Points

Fuck You auf Finger geschriebenWieder bin ich Monate zu spät. Es ist alles schon im Mai passiert. Da wurde auf Initiative des Australiers Steven Bishop eine aus verschiedenen Zusendungen zusammengeschnittene Version von Lily Allens „Fuck You“ online gestellt. Kurz darauf folgte die Videoantwort der französischen Seite gayclic.com. Etwas später, im Juni, gab es dann eine Replik aus Berlin. Das Programm radioeins von RBB hatte seine Hörer aufgefordert, zum CSD 2009 mit „Fuck You!“ ein Zeichen zu setzen.

Ich hab mir die ganzen Clips heute erst angesehen, weil sie mir via derstandard.at entgegengefallen sind. And here are the results of the Austrian jury:

Rang Land Song Punkte
Kommentar
1 Frankreich Fuck You 12
Perfekt umgesetzt, wunderschön anzusehen, vollständig
2 Deutschland Fuck You 10
Trotz technischer Schwächen: Die beste Laune
3 Australien Fuck You 8
Perfekt, sehr schön, leider gekürzt

Toller Song, von allen Gruppen 10x besser in Szene gesetzt als im irritierend unpassenden Originalvideo. Was will man mehr? Richtig! Mehr! Wer also Lust, Laune und eine Videokamera hat … ;)

PS: YouTube hat die Videos aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen großteils erst ab 18 freigegeben. Wer sich nicht extra einloggen will, könnte hier Glück haben: (noch) freie Versionen des australischen und des französischen Projekts.


N900: Don't touch and ride … oder so

Freihändig mit dem N900Aus einem Forum wissen wir, daß dieses Video mit dem N900 aufgenommen wurde. Ich würde mal sagen: Das Gerät ist der Verkehrssicherheit offenbar nicht besonders zuträglich. (Wobei: Auch ich neige ja dazu, vom Fahrrad aus zu filmen. Nokia-Geräte scheinen dafür wie gemacht zu sein.)

Aufgetaucht ist der Link zu dem Video in einem anderen Zusammenhang. User wollten wissen, wie gut die Kamera des N900 ist. Von Nokia selbst gibt es dazu noch keine prahlerischen Demo-Fotos, weil die Software zur Bildverarbeitung noch nicht fertig ist. Was es aber gibt, ist ein flickr-Pool mit Bildern, die mit den Testgeräten und Beta-Software entstanden sind. Bemerkenswert viel Essen.


HTML 5: A New Hope? 76!

Am 8.7.2009 hab ich mir meinen Frust und Ärger bezüglich „HTML“ 5 von der Seele geschrieben. Einer meiner Hauptkritikpunkte: die fehlende Möglichkeit, maschinenlesbare Daten in den HTML-Quelltext einzubetten. XHTML 1.1 und XHTML 2.0 hatten dies in Form von RDFa schon längst vorgesehen.

Heute stolpere ich über Issue-76, die am 10.8.2009 von Shelley Powers vorgebracht wurde und derzeit (neben anderen Dingen) die weitere Standardisierung der Norm verhindert. Kurzfassung: Die aktuelle Fassung des Entwurfs widerspricht dem Arbeitsauftrag der HTML Working Group, der eine Erweiterbarkeit durch (unter anderem) RDFa ausdrücklich empfiehlt. Es gibt darüber hinaus zwei konkrete Vorschläge zur Lösung der Situation. Bis zur endgültigen Klärung kommt „HTML“ 5 nicht in den „Last Call“-Status.

Auch auf anderer Seite tut sich Erfreuliches: Sir Tim Berners-Lee teilt meine Bedenken bezüglich der fehlenden Erweiterbarkeit von „HTML“ 5. (Auch hier im Gegensatz zu XHTML 1.1 und XHTML 2.0, die von vornherein modular aufgebaut waren.) Der Einwand wurde bereits 2007 von Dan Connolly als Issue-41 erhoben, in weiterer Folge aber eben auch von Tim Berners-Lee unterstützt.

Ich kenne den Standardisierungsprozess im W3C nicht gut genug um zu wissen, ob solche „Issues“ tatsächlich einer Lösung zugeführt werden müssen oder ob man sie auch per Mehrheitsbeschluß übergehen kann. Jedenfalls tut es gut zu wissen, daß ich mit meiner Kritik nicht alleine dastehe … und daß zumindest ein paar Leute in den verantwortlichen Gremien noch in die richtige Richtung steuern. Vielleicht nützts ja was. (Nicht daß es an den grundlegenden Designfehlern von „HTML“ 5 noch irgendetwas ändern könnte … aber jetzt ist einfach Schadensbegrenzung angesagt.)