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neuere Einträge ...ESC 2016: Meine ersten Top 10
Heute schaut die Sache schon anders aus. Mit dem vorhandenen Material lassen sich endlich die von mir so heiß und innig geliebten „Top 10“-Tabellen bauen. Wollen wir doch mal sehen, wer sich in mein Herz gesungen hat:
Rang | Land | Song | ⇅ |
Interpret | |||
1 | Zypern | Alter Ego | ↑ |
Minus One | |||
2 | Bosnien & Herzegowina | Ljubav Je | ↑ |
Dalal & Deen feat. Anan Rucner and Jala | |||
3 | Irland | Sunlight | ↘ |
Nicky Byrne | |||
4 | Island | Hear Them Calling | ↑ |
Greta Salóme | |||
5 | Spanien | Say Yay! | ↘ |
Barei | |||
6 | Belgien | What's The Pressure | ↘ |
Laura Tesoro | |||
7 | Georgien | Midnight Gold | ↑ |
Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz | |||
8 | Vereinigtes Königreich | You're Not Alone | ↑ |
Joe and Jake | |||
9 | Dänemark | Soldiers Of Love | ↑ |
Lighthouse X | |||
10 | Albanien | Përrallë | ↘ |
Eneda Tarifa |
Zypern hat sich seinen Song von G:son schreiben lassen. Der hats immerhin schon fünf Mal unter die Top 10 geschafft bei Song Contest, zuletzt 2012 mit „Euphoria“. Das für die seit 2009 bestehende Band Minus One geschriebene „Alter Ego“ wird das Zielpublikum beim Song Contest vielleicht nicht so 100%ig erreichen wie „Euphoria“, mich hats aber schon nach wenigen Sekunden gepackt.
Der bosnische Song ist so eine richtige Ex-YU-Nummer, wie sie eigentlich für jeden Song Contest verpflichtend vorgeschrieben sein sollte. Übrigens: Der Sänger mit Glatze und dunklem Bart, Deen, ist seit 1997 im Musikgeschäft aktiv und sollte ESC-Fans bekannt sein. Klingelts? Deen? Richtig: 2004, „In The Disco“, Platz 9. Ich kanns auch nicht glauben, aber allen Quellen zufolge ist das der gleiche Mann.
ESC 2016: Deutschlands Qualen
Die Tatsache, daß sich partout keine adäquaten Künstler aus dem Pop-Segment mehr opfern wollten, kaschierte man mit dem nur allzu durchsichtigen Schmäh, „möglichst viele Musikstile anbieten zu wollen“. Da wurde in Mönchskutten geheult, der NDW-Sound ausgepackt (wenn auch auf Englisch), Schlager geschunkelt und ARD-Kompatibles aus Wacken in bunte Song Contest Kostüme gesteckt... Zwischendurch standen auch immer wieder hagere, leichenblasse Frauen auf der Bühne, die ihre dünnen Stimmchen unschlüssig um den einen oder anderen Ton mäandern ließen.
Mit dem Siegertitel „Ghost“ kann ich im Moment nicht wirklich viel anfangen. Die Interpretin Jamie-Lee Kriewitz ist ein nur eingeschränkt sympathisches Casting-Show Retortenmädchen, für das all ihre 14jährigen Fans aus „The Voice of Germany“ angerufen haben - ohne Rücksicht auf den dargebotenen Song. Andererseits wüßt ich auch nicht, wen ich mir sonst wünschen hätt sollen. Insgesamt wirkten alle Songs so, als wären sie aus den 1990ern übriggeblieben.
Weniger unterhaltsam als sonst, ja fast ein bißchen unsicher war auch Moderatorin Barbara Schöneberger. Der gesungene Einstieg (bei dem sie den Text stellenweise ablesen mußte) war symptomatisch für die ganze Show: Es war einfach der Wurm drin.
Es fällt mir als bekennendem ORF-Hasser ja schwer es zuzugeben, aber: Die österreichische Vorentscheidung hatte heuer im Vergleich doch um einiges mehr Pfeffer im Arsch.
Željko Joksimović in der Kantine
(Ziemlich viele Diakritika für so einen kurzen Text …)
AEC Linz
Gestern wurde ich zu meinem Glück gezwungen, und das war gut so. Zur Auflockerung zwischen zwei inhaltlich eher durchwachsenen und belastenden Tagen, die ich beruflich in Linz verbracht habe, gabs eine 90minütige Führung für meine Kollegen und mich durch dieses „Museum der Zukunft“.
Ein sehr engagierter Kunststudent, dem die Arbeit als „Infotrainer“ dort sichtlich Spaß macht, hat uns zu einigen wenigen ausgewählte Stationen hochinteressante Infos geliefert. („Einige wenige“ ist ernst gemeint: Grob geschätzt haben wir in eineinhalb Stunden 10% der Ausstellung gesehen.) Ich weiß jetzt, wo die Polen ihr Holz herbekommen und wie die Behörden die widmungsgemäße Verwendung von Agrarförderungen kontrollieren. Beides erfährt man (neben eine Reihe anderer Dinge) bei den ESA-Satellitenfotos. Ich weiß, wie die Netzhaut von Angelika aussieht. Ich habe einen zum Windspiel umfunktionierten Geigerzähler gesehen, eine bemerkenswert beeindruckende Kombination von Malerei und Video, hochauflösende Filme in 8k und ein sehr raffiniertes medizinisches Gerät, das man fast für echt halten hätte können. ;)
Note to self für zukünftige AEC Besuche: Gar nicht erst versuchen, die ganze Ausstellung zu sehen. Das geht sowieso nicht und führt nur zu Hetze. Stattdessen einen Schwerpunkt setzen und sich dafür wirklich Zeit nehmen. Ach ja, und sich natürlich nicht vorher und nachher im Büro ärgern. :)
ESC 2016: Die ersten Top 5 :)
Also:
Rang | Land | Song | ⇅ |
Interpret | |||
1 | Irland | Sunlight | ↑ |
Nicky Byrne | |||
2 | Spanien | Say Yay! | ↑ |
Barei | |||
3 | Belgien | What's The Pressure | ↑ |
Laura Tesoro | |||
4 | Albanien | Përrallë | ↑ |
Eneda Tarifa | |||
5 | Weißrussland | Help You Fly | ↑ |
Ivan |
Die Tabelle wird sich hoffentlich bald ändern. Ein paar Länder haben ihre Entscheidungen schon für die nächsten Tage angekündigt.
ESC 2016: We've Got an Overdose
Der gemeinsam mit ihrem Vater geschriebene Hüttenschlager „Loin d’ici“ ist, das muß man zugeben, von ganz eigener Qualität. Er ist so alt, so fernab vom aktuellen Pop-Geschehen und erstickt in einer so kitschbeladenen Bühnenperformance, daß man sich auf jeden Fall an ihn erinnern muß. Und genau das kann der Faktor sein, der im Mai über den Einzug ins Finale entscheidet. Spätestens nach dem zweiten Mal wirds dann aber zu viel. We've got an overdose
, haben wir in der Speedvoting-Runde festgestellt. Von all den rosa Märchenblumenwiesen und narrischen Schwammerln wird einem schlecht.
Was gibts sonst noch? Gleichzeitig mit dem österreichischen Vertreter für Stockholm wurde die unsympathischste Frau Österreichs gekürt: Eine gewisse Madita saß in der Jury und hat sich auf dermaßen plumpe und primitive Art selbst inszeniert, daß es einem die Zehennägel aufgerollt hat. Auch in der Jury, aber wesentlich damenhafter: Conchita, immer noch Queen of Austria. Sie durfte die bissigsten Bemerkungen des Abends schieben, ohne daß ihr auch nur ein böses Wort über die Lippen gekommen wäre. (Zu irgendeinem längst vergessenen Auftritt meinte sie zum Beispiel, es hätte dem Song gut getan, wenn man ihn reduzierter
dargeboten hätte. Man hätte etwas weglassen können.
Es war völlig klar, daß sie die Sängerin gemeint hat.)
Echte Favoriten, an denen mein Herzblut hing, hatte ich überhaupt nicht. Ich mag Sankil Jones sehr und habe für ihn angerufen, allerdings eher aus Respekt vor ihm und vor seinem älteren Song „Fire“, mit dem er sich 2012 beworben hatte. Sein heuriger Versuch „One More Sound“ wollte dagegen nicht so recht abheben. Ebenfalls OK: Orry Jackson mit „Pieces In A Puzzle“. Aber, wie gesagt, beides keine Herzblut-Nummern. Beides OK. Beides besser als Zoë Straub wahrscheinlich, aber das hat die Punkteverteilung nicht hergegeben.
Apropos Punkteverteilung: Zum Schluß der Show bestand die akute Gefahr, daß ein auf Christkind und Rotkäppchen gleichzeitig gestyltes Mädchen namens Elly V den Schaß gewinnt. „I’ll Be Around (Bounce)“ hieß ihr - ihr Ding, das man „Lied“ nicht nennen kann, weil ihm einfach die dafür wesentlichste Zutat fehlte: eine Melodie. (Der „Song“ war bei mir auf dem letzten Platz. Mit Abstand.) Allein um diesen Wahnsinn zu verhindern, hab ich schließlich doch auch für Zoë angerufen im abschließenden Speedvoting … und bin dem ORF damit in die Falle gegangen. Der hat wohl genau damit kalkuliert: Die an sich unbeliebte Straub-Tochter gegen jemanden ins Finale zu schicken, der noch entsetzlicher ist. Die Rechnung ist aufgegangen.
Schwabllos
Wir haben versucht, die Lücke mit Johanna Maier zu füllen. Naaaja. Einem Direktvergleich halten die knorpeligen Hendlstückerln nicht stand. Anyway: Wir hatten was Warmes im Magen und Semmerln gabs auch dazu.
Ab 10. ist der Schwabl wieder da. Der nächste Sonntag ist also gerettet. :)
Warum Hunde nicht auf dem Rücken schlafen
Meine Mutter hatte sich zum Fernsehen in Kuscheldecken eingewickelt und auf die Couch gelegt. Das Tier, hundemüde, wollte das offenbar auch mal ausprobieren: Reingezwängt also zwischen Frauchen auf der einen und Couch-Lehne auf der anderen Seite, Kopf nach hinten gestreckt und - schnaaarch. Die Kiefer klappen auseinander, die Haxerln finden sich in anatomisch gänzlich unmöglichen Stellungen wieder (Bin ich der einzige, den diese Position der Vorderpfoten an ein Brathendl erinnert?) … von der Geräuschkulisse ganz zu schweigen.
Zur Verteidigung unseres armen Hascherls muß man sagen: Die wenigsten Menschen sehen vorteilhafter aus, wenn man sie im Tiefschlaf fotografiert. Menschen sagen dann aber: „Wenn du dieses Foto nicht sofort löschst …!“ Das kann sie nicht. Tja. ;)
Foodporn für Conny
Wir haben uns neulich erst über die nur ganz leicht dekadente Unsitte unterhalten, daß Leute heutzutage jedes nicht bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Essen zur Heldentat erklären, es 15 Mal fotografieren und ins Internet stellen. Jede Nudel bekommt da ihre eigene Facebook-Fanpage. Hätten meine Mutter, meine Großmütter, die Generationen davor ein ähnliches Gedöns ums gleiche Essen gemacht - die Familie wäre vor hunderten von Jahren schon kläglich verhungert, weil die Dame des Hauses das Aquarell vom Tafelspitz nicht und nicht fertig bekommt. Das war Grund eins. Ich muß jetzt einfach mitmachen im Internet-Nudel-Klub. *LOL*
Grund zwei ist unsere gemeinsame Vorliebe für Falafel, eingebettet in des Fräulein Connys generelle Lust am Tierproduktfreien.
Und das kam dann in meinem Kopf am gestrigen Abend zusammen. (Conny, Du mußt ein ordentliches hıçkırık gehabt haben.) Das Setting: Meine Eltern hatten beschlossen, sich die Nacht im Linzer Bermuda-Dreieck um die Ohren zu schlagen. Ich war zum Hundesitten abkommandiert. Für mein Abendessen war die Küche bestens gerüstet: Käse, Wurst, Pasteten, Semmerl vom Brandl, Avocados, Toast, Schwarzbrot, Essiggurkerl, Streichwurst, Eier, Frankfurter, pikant eingelegte Kirschpapkrika, … Ich hätt mir den Speiszimmertisch auf volle Länge ausziehen und ein Buffet anrichten können. Außerdem gabs noch: Falafel. Spar „Veggie by NENI“-Falafel, um genau zu sein.
„Falafel?“, fragt der Leser jetzt neugierig. Ja, Falafel. Und ja, das paßt so überhaupt nicht in die Vorratshaltung meiner Eltern. Meine Mutter hat das Ding beim Spar gesehen und mitgehen lassen, weil ich irgendwann erzählt hab, daß ich mir im Zug nach Linz ein Falafel-Sandwich servieren hab lassen. Das hat damals eine längere Erklärung meinerseits erfordert (der Versuch mit Sowas wie Hummus, nur als frittierte Bällchen
war auch nicht hilfreich) und ist deshalb offenbar in Erinnerung geblieben.
So, und da stand ich nun am Abend mit einer extra für mich gekauften Portion Falafel, die allein schon der Ehre wegen weg mußte. Nur: Wie? Die von meiner Mutter in Unkenntnis des Nahrungsmittels vorgesehene Form des Verzehrs (einfach so, mit nix, ausm Packerl) scheidet bei diesen doch eher trockenen Dingern grundsätzlich aus. Wer die Trümmer vom Spar kennt, der weiß auch: Die sind darüber hinaus ziemlich pikant gewürzt. Nein, es mußte also irgendetwas her, was dem von mir so geschätzten Falafel-Sandwich oder Falafel-Dürüm nahe kommt. Was Frisches dazu. Was Saftiges. Was Gschmeidiges.
Bergbaron, Gorgonzola, Salami und Schinkenwurst blieben daher unangetastet im Kühlschrank. Zum Einsatz kamen ein letzter Rest vom grünen Salat, die eingelegten Kirschpaprika (deren pikante Marinade als Salatdressing herhalten mußte - Zeit verschwendet wird da nicht unnötig) sowie ein paar Löffelchen von der butterweichen Avocado. Falafel-Bällchen in der Mikrowelle warm gemacht: Mjam mjam mjam!
So ganz Conny-kompatibel wars doch nicht. Die Peppersweet-Kirschpaprika sind mit Frischkäse gefüllt. Fürs Foto hab ich sie alle so gelegt, daß man davon nichts sieht und die Frau Conny sich ein veganes Erlebnis zumindest vorstellen kann. Auch bei den Falafelbällchen selbst hab ich nicht auf die Zutatenliste geschaut. Ob da irgendwo tierisches Fett verwendet wurde? Spar Veggie ist vegetarisch, aber nicht zwingend vegan.
Naja, mir wars wurscht. Ich bin ja nicht veg-, weder -etarisch noch -an, mir muß es nur schmecken. Was es getan hat. Und ich hab mich abghaut über den völlig fertigen Hund, der überhaupt nimmermehr begriffen hat, was da jetzt passiert. Sie ist es ja gewohnt, daß ich mal zum Kühlschrank geh und mir einen Marzipankartoffel raushol oder mir ein Wurstbrot mach. Aber: Mehrere Zutaten zusammentun, Salat waschen, Avocado auslöffeln, Falafel warm machen - da hat sogar der Hund bemerkt, daß irgendwas Ungewöhnliches im Gange ist, wenn ich das mach. Schlaues Tier! :)
Bit far awell
in a few minutes we will arrive St. Pöltenhaben die ÖBB jetzt einen zweiten Schatz in ihrem Englisch-Büchlein:
We bit far awell.Ich hab zwei Anläufe gebraucht um zu verstehen, was gemeint war. (Wenn mans geschrieben vor sich sieht, ist es wahrscheinlich leichter.)