Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Web



Für alle coolen Webdesigner

Offensichtlich habe ich mir in technischen Fragen so einen „gewissen Ruf“ erarbeitet ;-) … Jedenfalls meint man hier bei mir im Büro, die folgende Geschichte würde mir gefallen:

Der Suchmaschinen-Robot und der Webdesigner - ein unidirektionales, virtuelles Märchen aus Düsseldorf

Tatsächlich zaubert sie ein freundliches Schmunzeln auf meine Lippen. Flash-begeisterte, Javascript-verliebte, immer den letzten Trends folgende „DHTML“-Designer werden eher säuerlich den Kopf schütteln. Ebenso jene Leute, für die HTML in erster Linie dazu da ist, um eine optische Idee umzusetzen. Gerade deswegen gefällt mir die Story. Sie ist etwas lang, aber lieb. Und wahr. Sehr wahr.


Web-2.0-mania Casting

Hab ichs doch glatt verpaßt: Da ist eine Veranstaltung zu meinem Lieblingsthema „Web 2.0“ bei mir in der Firma, und ich kriegs nicht mit! (Wahrscheinlich hab ichs ja auf dem Weg zum Mittagessen sogar aus dem Augenwinkel heraus wahrgenommen und bin nur nach dem Motto „Augen zu und durch“ vor den vielen schicken, modernen Menschen davongelaufen.)

Anyway: Internet (Web 1.0, wohlgemerkt) und Michael Schuster sei Dank konnte ich mir jetzt eines der Highlights als Video-Stream ansehen: Die Podiumsdiskussion „Web 2.0 und Multimedia – Wie verändern Web 2.0 und Social Software die Medien?“. Mit viel Mut und gestärkt von der Gewißheit, daß ich jederzeit den Stecker ziehen kann, habe ich mir dieses … dieses Ding ohne Namen jetzt in voller Länge reingezogen. Es ist ein bißchen wie ein Starmania-Casting: grauenerregend, schlecht und peinlich, aber man kann einfach nicht wegschauen.

Unbestrittener Star war von Anbeginn an Moderatorin Elisabeth „Okayyy“ Gardavsky, die mit „Web 0.2“ und der Frage „Wieviel Breitseite braucht man dafür?“ (gemeint: „Welche Bandbreite …“) mühelos die ganze angetretene Expertenrunde an die Wand spielte.

Rainer Grünwald (Chefredakteur e-Media) hätte mir dann fast ein bißchen den Spaß verdorben: Er hat nämlich gleich in seinem Eingangsstatement Wahrheiten verbreitet, die man unter dem Titel „Web 2.0“ einfach nicht hören will: daß die ganze Interaktivität absolut gar nichts Neues ist; daß das Internet immer schon von allen seinen Nutzern gespeist wurde; daß sich im Usenet bereits „soziale Netze“ gebildet haben, wie die versammelten Web 2.0-Gurus noch in die Windeln geschissen haben. (OK, letzteres hat er ganz so drastisch nicht formuliert, aber doch sehr laut gedacht.) Das ist einfach uncool, aber ur! Nein, da wollten alle schnell weiter. Grünwald durfte daher nur sehr kurz reden und zur Strafe dann lange gar nicht mehr.

Lustiger war schon Michael Rossipal (Gesamtleitung für Multimedia, Verlagsgruppe News). Der war ganz aufgeregt darüber, daß Leute jetzt mit Web 2.0 auch andere Möglichkeiten der Kommunikation mit ihrer Zeitung haben als den Leserbrief. Und außerdem ist an Web 2.0 so richtig arg spannend, daß es keine fixen Erscheinungstermine gibt. Die schreiben da einfach was, und dann ist es online. Sapperlot! Ach ja, und jetzt, im Web 2.0, stellen auch User private Inhalte ins Netz und man kann Urlaubsfotos sehen und etwas über das Hobby lesen. Gottseidank, daß es das früher nie gab, hab ich mir da gedacht. Man hätt am Ende was über mich auf meiner Homepage erfahren.

Typisch öffentlich-rechtlicher ORF: schicken die zu dieser Diskussion doch so einen faden Typen mit Bodenhaftung. Karl Pachner ist noch dazu so lang im Geschäft, daß er schon vor dem Platzen der Dot-Com-Blase an den gleichen Podiumsdiskussionen teilgenommen hat. Behauptet der doch glatt, User Generated Content (wenigstens die Vokabeln du jour hat er gelernt) wäre keine Web 2.0-Erfindung, sondern würde auch „offline“ funktionieren, zum Beispiel in Form der „Ö3ver“ beim Ö3-Verkehrsservice. Er traut sich auch, die Frage nach der inhaltlichen Relevanz der -zig Millionen Web 2.0-Egotrips in den Raum zu stellen. Außerdem rechnet er ständig so lästig rum, ob so Community-/Social-Network-Services denn auf Dauer wirtschaftlich zu führen wären; wer denn für sein eigenes soziales Netzwerk zu zahlen bereit wäre … Trantüte! Langweiliger Realist! Schnell weiter.

Markus Raith von Vorarlberg online hilft, wo er helfen kann. Ich für meinen Teil zum Beispiel kenn mich ja nie aus, was Web 2.0 eigentlich ist. So überhaupt und allgemein. Also die Sache ist jetzt die, sagt Markus Raith: Vorarlberg Online hat von Anfang an immer schon auf den Communitygedanken gesetzt. Und jetzt nennen sie das halt Web 2.0. Und sie haben jetzt auch ein online-Kartenspiel, das ist auch im Web 2.0-Projekt. Und so etwas wie flickr wollen sie jetzt auch machen launchen, obwohl: Auf flickr findet man schon über 4.000 Fotos mit dem tag „Bregenz“. Und das ist schon auch sehr viel. (Ich finde übrigens nur 872 Fotos mit dem tag „Bregenz“ auf flickr - ich glaube halt aber auch nicht an Web 2.0.)

Von knallgrau saß dann noch Dieter Rappold am Podium, der zunächst recht unspektakulär und souverän darlegte, wie der Onlinebereich einen immer größeren Anteil am gesamten Medienkuchen ergattert. Die hypnotische Kraft schöner New-Economy-Worthülsen hat meine Aufmerksamkeit dann aber immer mehr auf seine angenehme Stimme und sein sympathisches Lächeln gelenkt … Ich weiß nicht mehr, was er gesagt hat. Ich kann nicht so schnell languages switchen, da verliere ich irgendwann auch den trust in den content. Wahrscheinlich bin ich als Mensch für so etwas noch zu sehr „1.0“. (Wer ebenfalls „Mensch 1.0“ ist, kann in diesem Blog-Eintrag fast ohne Newspeak lesen, worum es ihm in etwa ging.)

Wieder eingestiegen bin ich bei Rainer Grünwalds bissiger Erwähnung des Mediums „Telefon 1.0“, über das seine Redaktion nach seinen Angaben immer noch erreichbar ist. Ich bin versucht, es an seinem persönlichen Anschluß zu versuchen. Der Mann hat mir imponiert. Ansonsten wenig Neues am Podium, nur die Bestätigung dessen, was wir bereits vorher wußten: Es gibt kein Web 2.0. Aber es macht immer wieder enormen Spaß, den Fachleuten zuzuhören.

Und: Wer wie ich eine Schwäche für Nachmittags-Talkshows und Reality-TV hat, sollte den Stream ansehen. Kultpotential ist sicher vorhanden.


Kontrolle des Jabber Servers

Wenn ich per Instant Messaging nicht erreichbar bin, kann das, wie ich soeben wieder feststellen mußte, zwei Gründe haben:
  • Ich bin wirklich offline.
  • Mein Jabber-Server ist gerade nicht in Betrieb.

Daß letzteres überhaupt vorkommen kann, ist mir erst seit letzter Woche bewußt. Gerade jetzt passiert es wieder. Es gibt gottseidank eine ausführliche Verfügbarkeitsstatistik (übrigens für die meisten öffentlichen Jabber-Server), die mich zumindest in der tröstlichen Gewißheit läßt, daß ich nicht der einzige Betroffene bin und daß wohl andere den Fehler ebenfalls bereits bemerkt haben müssen.


1-Euro-Job: Onanieren

Mein Arbeitskollege aus dem Nebenzimmer äußert sich hier entsetzt darüber, daß sein Blog am häufigsten über den Suchbegriff „Onanieren“ gefunden wurde.

Über dieses Stadium bin ich raus, ich bin nämlich jetzt Profi:

Am 1.9. um 17:04 Uhr landete ein T-Online-Kunde mit der Suchanfrage „Für Euro beim Onanieren zusehen“ bei mir. Dazu möchte ich festhalten: Verehrter Internet-Voyeur, ich bin gut, aber nicht billig. Falls Sie tatsächlich Interesse haben, sollten wir über den Preis nochmal reden. Für einen Euro greif ich mir noch nicht mal an die Gürtelschnalle. Meine Preisvorstellungen beginnen ungefähr dort, wo meine Erwerbsarbeit für immer aufhören würde. Machen Sie ein neues Angebot!


Warme Küche

Hummer von Wolfis WebsiteLust auf gebratene Entenbrust mit Papardelle und Kumquats? Dann auf zur „Warmen Küche“. Die Site ist gerade heute online gegangen (nach langer Vorbereitungszeit, die ich ja teilweise mitbekommen hab *g*) und bietet Rezepte (no na), Kräuter, Lokale und natürlich Amy.

Verantwortlich dafür ist (siehe auch Impressum (brav!)) der Wolfi. Und daß er weiß, wovon er da schreibt, durfte ich selbst ja auch schon mehrmals erfahren. Fragt sich nur, wozu er das alles aufschreibt … So richtig schmecken tuts ja doch nur, wenn er es selber kocht. *g*


wahlkabine.at

Die Nationalratswahlen stehen an und wahlkabine.at ist wieder online. Ich hab die Fragen schon beantwortet - scheint fast so, als ob das sogenannte „bürgerliche Lager“ sich diesmal meiner Unterstützung nicht ganz sicher sein dürfte *g*.

1000 Tage Weblog

Der Zähler rechts unten ist ab heute dreistellig:

Seit genau 1000 Tagen ist mein Weblog online. Mit dieser kecken Aufforderung hat alles begonnen. Geändert hat sich seither wenig; nur mein Nokia 6230 mit Kamera und MMS-Funktion sorgt seit Juni 2005 für mehr Echtzeit-Feeling.

Übrigens, die 10 populärsten Einträge seit Bestehen dieses Blogs sind:

Platz Zugriffe Datum Titel
1 1710 13.10.05 Jane Comerford, Teil 2
2 1041 05.10.05 Eponine als Dancing Queen
3 673 13.08.04 Eurovision Song Contest 2005
4 558 02.01.06 CyMotion Master Linux ohne Zusatzsoftware
5 506 05.03.04 song null vier
6 467 24.12.04 Danke, Polen!
7 449 31.10.05 Robbie Williams nackt im Büro
8 448 19.10.03 Wunschliste online
9 443 05.02.06 Euro, Mohammed-Karikaturen und Erdöl
10 425 02.12.03 Weihnachtseinkäufe

Das ist für mich nicht unbedingt nachvollziehbar (was war damals an Danke, Polen! so wahnsinnig interessant?), aber Statistiken lügen ja nicht. Und ich werd den Teufel tun und hier den Geschmack meiner Leserschaft hinterfragen *gg*.


Friendster oder FoaF: US Patent 7069308

Menschen haben Freunde. Neue Freundschaften schließt man oft, wenn man die Freunde seiner Freunde kennenlernt. In Amerika wurde diese Erfindung nun unter der Nummer 7069308 vom Online-Service Friendster patentiert. Zitat:

A computer system collects descriptive data about various individuals and allows those individuals to indicate other individuals with whom they have a personal relationship. The descriptive data and the relationship data are integrated and processed to reveal the series of social relationships connecting any two individuals within a social network. […] A communications tool allows individuals in the system to be introduced (or introduce themselves) and initiate direct communication.

Es ist dies ein weiteres, wunderschönes Beispiel für den metastasierenden US-Patentwahnsinn, erinnert mich aber ganz nebenbei an meine fast schon vergessenen FoaF-Experimente. FoaF ist eine computerlesbare Beschreibung einer Person und ihres sozialen Netzwerks, die auf dezentralen Files und offenen Standards beruht. Das Format erfüllt somit den gleichen Zweck wie Friendster&Co., ist aber nicht an einen einzelnen Anbieter und seine Datenbank gebunden. Jeder kann sein FoaF File erstellen und online zugänglich machen. Was damit geschieht, in welcher Form die Daten aufbereitet werden, ist nicht definiert und liegt in der Hand kreativer Köpfe mit eigenen Servern, etwas Programmiererfahrung und viel Langeweile. Ich selbst habe vor Jahren damit herumgespielt und eine (unvollständige und mittlerweile veraltete) FoaF-Datei auf meinem Webspace abgelegt, die von experimentellen Services wie FoaF Explorer oder FOAFMap gelesen und verarbeitet wird.

Zugegeben: Gerade Services für Soziale Netzwerke leben nicht von ihrer technischen Eleganz und political correctness, sondern ausschließlich von der Anzahl der Benutzer, die die Wahrscheinlichkeit sinnvoller Vernüpfungen erhöht. Mein FoaF-File ist eine Insel und wird es wohl auch auf Jahre hinweg bleiben, solange nicht die von mir referenzierten Personen ebenfalls ins FoaF-Netz einsteigen und ihrerseits wieder Teilnehmer mit ins Boot holen. Dennoch, gerade vor dem Hintergrund des soeben erteilten Patentes: Lieber bin ich Teil eines kleines Experimentes, das ich politisch, moralisch und technisch vertreten kann, als Benutzer eines erfolgreichen kommerziellen Social Networking Services, das aufgrund patentrechtlicher Schwierigkeiten vielleicht schon morgen seinen Betrieb einstellen muß (wie es Mitbewerbern von Friendster nun passieren könnte) und dessen Datenbestand dann unwiederbringlich vernichtet sein wird.

Übrigens: Es gibt Stimmen, die befürchten, Patent 7069308 würde aufgrund seiner allgemeinen Formulierung auch FoaF-basierende Dienste betreffen. Ich halte das für praktisch ausgeschlossen: Die Patentschrift beschreibt die Darstellung des sozialen Netzwerks von registered users. FoaF dagegen zeichnet sich gerade dadurch aus, daß es keiner Registrierung bedarf und FoaF-Services nur die im Web ohnehin frei verfügbaren Informationen zusammenbauen.

Ich werd berühmt!

hi ossi !

wenn du meinen blog in deinem blog verlinkst, dann verlinke ich deinen blog in meinem blog.

und irgendwann einmal werden wir beide berühmt :-)))

http://deepbluesix.blogspot.com/

lg
Michi

Diese Mail hab ich heute im Büro vorgefunden. Michi ist ein Arbeitskollege, der im Zimmer nebenan sitzt und der meinetwegen kein Blog führen müßte: Die Wände hier sind so dünn, daß ich jedes Wort von ihm auch so mitbekomme *g*.

Anyway, Link ist gesetzt (rechts unten), jetzt freu ich mich aufs berühmt werden.


Handy als Webserver

Die spinnen, die Finnen - hätte ich fast gesagt, wie ich zum ersten Mal über den Handy-Webserver von Nokia gelesen habe. Aber eigentlich ist es doch eine interessante Sache:

Unter dem Namen Racoon hat Nokia eine Version des populären Apache-Webservers entwickelt, die auf S60-Handys läuft. Auf einer Seite mit dem schlichten Titel „Mobile Web Server“ steht der Quellcode zur Verfügung (Lizenz: Apache 2). Was man damit macht? Nokia hat eine Reihe von Concept Demos beigepackt. Unter anderem enthalten die Seiten Menüpunkte wie:

  • Sieh was ich sehe: Fordere mich auf, ein Foto zu machen!
  • Verwende mein Handy als Webcam (passwortgeschützt)
  • Suche mobile Websites in meiner Nähe
  • Info über meinen Aufenthaltsort
  • Mein Kalender / Meine Kontakte / Meine Nachrichten (passwortgeschützt)
  • Schick mir eine Nachricht

Weitere Anwendungsmöglichkeiten werden sich sicherlich finden lassen. Leider gibt es keine öffentlichen Testseiten. Ich würde zu gern das Handy irgendeines Nokia-Mitarbeiters als Webcam mißbrauchen.

Die Sache ist auch deshalb interessant, weil sie natürlich auch mir selbst ermöglichen würde, übers Netz auf mein zuhause vergessenes Handy zuzugreifen. Bin gespannt, ob sich daraus etwas entwickelt.