Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Alles und noch mehr



Der Grund für den Samstag war der Sonntag

Der Grund dafür, daß wir gestern ganz gegen unsere Gewohnheit schon am Samstag zum Schwabl gehen mußten, war unser heutiges Date mit dem Plachutta. Der nämlich war am Samstag schon voll und wir mußten auf Sonntag ausweichen, weswegen dann eben der Schwabl … aber das sagte ich ja schon. ;)

Ich hatte mir ganz fest vorgenommen, mit jeder Tradition zu brechen und mir das weiße Scherzel zu bestellen … Angesichts der großen Töpfe am Nebentisch hat mich dann aber der Mut verlassen, es blieb bei Lungenbraten mit Kartoffelpüree. (Ich frag mich ja manchmal, ob die meine Bestellung schon aufschreiben, wenn ich den Tisch reserviere.)

Sehr nett wars. Ich durfte sogar surfen beim Essen, um nachzusehen: Nächstes Jahr haben wir Porzellan. Leder liegt bereits hinter uns. ;)


Samstag statt Sonntag

Daß sie uns heute nicht sehen werden beim Schwabl, haben G. und ihre Familie grad noch gesagt. Weil ja Samstag ist und weil wir bekanntermaßen immer am Sonntag kommen.

Tja. Man soll sich nicht täuschen, was unsere Flexibilität angeht. Plötzlich standen wir in der Tür. Trotz Samstag. ;)

(Witzig wars wohl, weil ja auch G.s Familientreffen beim Schwabl sonst regelmäßigst an Sonntagen über die Bühne gehen. Wir haben also beide am gleichen Wochenende den Tag gewechselt - hat erst recht nix gnutzt. *LOL*)

Geplaudert wurde über diesen und jene... Und weil ich mich gar so gschreckt hab, daß jetzt auch schon der ansonsten hochanständige Schwabl die Suppe im Glas serviert, hab ich mir zur Beruhigung Apfelspalten als Dessert gegönnt. Die haben seit Omas Zeiten einen positiven Einfluß aufs Wohlbefinden.

Fein wars. Trotz Glas. ;)


Empathische Weihnachtsfeier

Je kleiner die Weihnachtsfeiern sind, desto erträglicher werden sie für einen soziophoben Grinch. :)

Daß wir heute nur zu acht im Lokal saßen, kam mir also durchaus entgegen. Auch das Essen war fein (OK, der Mohr im Hemd war nicht so gut wie bei Muttern), das Restaurant gerade richtig ausgewählt … Doch, hat gepaßt. Kein Vergleich zu den monströsen Veranstaltungen der Vergangenheit.

Ein ganz besonderer Abend wurde es natürlich wegen der vielen Empathie, die am Tisch zu spüren war. Nicht sofort, wohlgemerkt, wir mußten erst die Bedeutung des Wortes auf Wikipedia nachschlagen. Aber dann war sie da. Empathie pur. Frohe Weihnacht! ;)


Ich hab das Christkind gesehen!

Rechtzeitig zum 1.12. hab ich gestern am Abend doch tatsächlich das Christkind gesehen! Also nicht nur kurz im Vorübergehen gesehen, nein, wir haben uns 2 ½ Stunden lang angeregt unterhalten - über Themen, die nicht alle unbedingt blogtauglich sind. :)

Arrangiert hat das Treffen Herr D., den ich ja auch schon lange nicht mehr getroffen hatte. Sehr fein wars! Lokal genossen, Toast genossen, Gesellschaft genossen, Unterhaltung genossen … So muß Vorweihnachtstreffen! Ohne Punsch und ohne Kinderchöre! :)


Apothekenservice

Es gibt Berufsgruppen, denen man oft einen sparsamen Umgang mit Kundenfreundlichkeit nachsagt. Apotheker gehören dazu. Der Gedanke hinter dem Vorurteil ist offenbar: „Krank werden die Leut sowieso, da muß sich der Apotheker nicht anstrengen, um sein Gschäft zu machen.“

(Ganz so weit hergeholt ist das vielleicht auch nicht: Ich kann mich an ziemlich wüste Erlebnisse in drei verschiedenen Wiener Apotheken erinnern. In einer davon hab ich Hausverbot, weil mir der Kragen geplatzt ist und ichs mir nicht gefallen lassen wollte.)

Wie auch immer: Meine Stammapotheke ist nicht umsonst meine Stammapotheke geworden - die sind schon recht gut drauf dort. Was allerdings heut passiert ist, damit hätt ich nie gerechnet:

Es ist rundherum alles blöd gelaufen, ich hab mich viel zu spät um meine Angelegenheiten gekümmert, und wie ich schließlich heute um 17:30 Uhr mein Rezept auf die Budel gelegt hab, war alles zu spät. Bedauerndes Kopfschütteln, die Dinge waren nicht lagernd und konnten auch so schnell nicht bestellt werden. Zwar wurden mir Lösungen angeboten, mit denen ich zumindest übers Wochenende gekommen wäre, so richtig glücklich haben die mich aber nicht gemacht. Ich hab mich also entschlossen, noch die umliegenden Apotheken abzuklappern und auf das Angebot erst zurückzukommen, wenn wirklich alle Stricke reißen. Das war eine ziemlich öde Sache, so von einer Apotheke zur nächsten. (Naja, eine hab ich mir ja gespart, da hätt ich sowieso nicht rein dürfen.)

Erfolg hatte ich keinen. Das hat man mir in meiner Stammapotheke schon vorausgesagt. Das böse Wort vom „Lieferengpaß“ …

Ich war also eher schlechter Laune, als ich kurz aufs Handy geschaut hab. Eine Mail von einem mit unbekannten Sascha, aha. Wahrscheinlich Spam. Gottseidank hab ich die ersten Zeilen noch überflogen: Ich soll um 18:15 Uhr nochmal in die Apotheke kommen, stand da, es ist alles geregelt.

Ich weiß bis jetzt nicht, was genau sie angestellt haben (der Chef hat beim Abholen etwas von Harry Potter gemurmelt ), jedenfalls hat das Team …

  1. … die nicht vorrätigen Medikamente trotz Lieferengpaß organisiert (die anderen Apotheken hatten mich auf Montag vertröstet)
  2. … sich nicht davon abschrecken lassen, daß sie keine Kontaktdaten von mir haben, sondern einfach mal das Internet nach meinem Namen durchsucht
  3. … meine Homepage gefunden und
  4. mir eine Mail mit der guten Nachricht und der Abholzeit geschickt.

Ich bin echt platt. Im Managementsprech gibts den unerträglichen Ausdruck „die extra Mile gehen“. Der Apotheker ist heute gleich einen extra Marathon gelaufen. Da kann man dann auch mal ein herzliches Dankeschön aus der Schokothek überreichen … und sich ein Vorbild dran nehmen.

Ach ja: Wer irgendwann ausgerechnet in Hernals Hustenbonbons, Verbandsstoffe oder edle Hautpflege benötigt: die Bartholomäus Apotheke am Elterleinplatz ist es. (A bisserl Werbung darf ich jetzt schon machen. *gg*)


Tit For Tat

Niederegger Marzipan im Büro Tja, so funktioniert das eben: Ich genehmige einem Kollegen im Büro einen Urlaubstag, dafür kommt er aus dem hohen Norden mit dem besten Marzipan wo gibt zurück: Niederegger Marzipan.

Wenn ich runtergeschluckt hab, bedanke ich mich. Mit vollem Mund soll man ja nicht sprechen. ;)

(Und bevor's jetzt böse Kommentare regnet: Nein, er hat's nicht mir mitgebracht. Wir haben so eine Schokoecke neben der Kaffeemaschin, was dort liegt ist für alle da. *gg*)


Mazedonien: Von Starmania zum Song Contest

Daniel Kajmakoski Da zeichnet sich ein Muster ab: Conchita Wurst wurde in der dritten Starmania-Staffel des ORF einem größeren Publikum in Österreich bekannt und stellte sich heuer beim Song Contest ganz Europa vor.

Daniel Kajmakoski machts jetzt genauso: Er war bei der zweiten Staffel von Starmania dabei (leider habe ich kein Video mehr davon gefunden). 2015 wird er als Vertreter Mazedoniens in Wien beim Song Contest antreten. Ob man sich seinen Song Esenski lisja bis ins Finale merken wird müssen, steht auf einem anderen Blatt.

Jedenfalls: Erster ESC 2015-Content am Blog. Jippeldidu!


Weltnudeltag

Gleich in der Früh ist heute eine SMS von Frau Kysira gekommen: Weltnudeltag ist! 25. Oktober ist Weltnudeltag! Also haben wir ganz spontan unseren Speiseplan umgestellt und essen gerade Nudelknudel. Extra viel Crème Fraîche und extra viel Kresse. Ich leg grad die dritte Portion nach. ;)

Heizsaison

Kein Strandkorb mehr in Trassenheide In Trassenheide wurden gestern die letzten Strandkörbe ins Winterquartier verfrachtet. Ich habe das zum Anlaß genommen, die Heizung anzuwerfen: Heute war der erste Tag, an dem ich in einem angenehm warmen Schlafzimmer aufgewacht bin und meine morgendlichen Besorgungen in einem mollig warmen Bad verrichten konnte.

Ich hasse dieses naßkalte Wetter. Und bald is dann Weihnachten auch wieder. :(


Les Misérables in Linz: Wow!

Les Misérables in Linz
Wollt ihr, daß der Sieg gelingt?
Seid ihr bereit und steht uns bei?
Hinter den Barrikaden winkt
uns eine Welt, gerecht und frei!
Hört ihr, wie das Volk erklingt?
Hört ihr den fernen Trommelschlag?
Es ist die Zukunft, die er bringt,
und der neue Tag.
Der neue Tag!

Wer hätts gedacht? Das Linzer Landestheater hat mit dem (zumindest für mich noch neuen) Musiktheater nicht nur einen wuchtigen Bau in die Landschaft gesetzt, sondern eine ebenso wuchtige (und des Stücks daher würdige) Inszenierung von „Les Misérables“ auf die Bühne gebracht, die wir uns gestern Abend gegönnt haben. (Ein 2minütiges Video zur Aufführung gibt es hier auf YouTube.)

Zu erwarten wars ja durchaus, daß die Produktion nicht ganz so übel ist: Die Kritiken waren euphorisch, die Vorstellungen binnen kürzester Zeit so gut wie ausverkauft. Vier Zusatztermine im Juni 2015 wurden gerade erst eingeschoben. Daß sie mir aber so gut gefällt, hatte ich doch nicht erwartet. Mittlerweile bin ich ja anspruchsvoll, was französische Massensterben betrifft. ;)

Was machts also im Detail aus? Vorneweg: Es ist das erste Mal seit 1990, daß ich Les Misérables wieder in der deutschen Fassung erlebe. Zwar kenne ich den englischen Text in- und auswendig und könnte bei jeder Szene mitsingen, trotzdem macht die Sprache einen Unterschied. (Und es kommen die Erinnerungen ans Raimund-Theater hoch … Meine Güte! Damals hab ich noch studiert!) Sehr schöne Entscheidung des Landestheaters.

Zweiter großer Faktor: das Bühnenbild. Eine ebenso dramatische wie vielseitig verwendbare Kombination trist-schwarzer Blöcke steht in Kontrast zur Farbgebung der dezenten Projektionen im Hintergrund oder am Bühnenboden. Auch überraschende Effekte wie bei Javerts Selbstmord oder beim Ende der Barrikadenschlacht lassen sich dadurch erzielen. Sehr fein. Sehr, sehr fein.

Für die Besetzung hat die Landesbühne alles aufgeboten, was ihr zur Verfügung steht: das fixe Musical- und Opernensemble, der Opernchor, aber auch extra für die Großproduktion eingeladene Sänger ergeben einen Mix, der sich durchaus sehen lassen kann. Absoluter Star des Abends und mit Kreischkonzerten von den billigen Plätzen belohnt (unsere teureren waren mit Gästen der Altersklasse 60+ gefüllt, die mit Bussen aus dem Mühlviertel angekarrt worden waren): Christian Alexander Müller als Jean Valjean. So geht „Bring Him Home“, Mr. Jackman. In your face! Ebenso genial: Konstantin Zander, der abwechselnd als Marius und - für uns gestern - als Javert zu sehen ist. (Dem Applausometer nach wird er der neue Liebling des Linzer Musical-Publikums.) Allein diese beiden sind absolute Glücksgriffe bei der Besetzung. Aber auch Alen Hodzovic (Marius), Barbara Obermeier (Cosette) und Ariana Schirasi-Fard (Eponine) holen alles aus ihren Rollen heraus und lassen die Tränen kullern.

Einzige Schwachstelle des Abends: Caroline Vasicek übernahm die Rolle der Fantine von Kristin Hölck und haucht nicht nur ihr Leben sehr rasch aus (was grundsätzlich ja so vorgesehen ist), sondern auch lange Töne.

Die Inszenierung von Matthias Davids macht keine überflüssigen Experimente, bereitet aber in vielen Szenen Freude durch liebenswerte Details. So wird das erste Duett Cosette/Marius entschmalzt, indem die Liebenden sich genauso verhalten, wie man es von Jugendlichen in ihrer Situation erwartet: auf sympathische Weise unbeholfen. Das ringt dem Publikum das gleiche Lächeln ab, das auch der Anblick spielender Welpen hervorruft. Trotzdem bleibt die Szene gefühlvoll und romantisch. Ein deutliches Plus gegenüber der Londoner Fassung oder der Verfilmung.

Ebenso wunderbar gelöst sind die Kampfszenen an den Barrikaden, in denen einige wenige durchchoreographierte Bewegungen die Übermacht der Gegner wuchtiger vermitteln, als Lichteffekte und Rauchschwaden es in London konnten.

Die größte Idee der Inszenierung und ein Gänsehaut-Moment, der mich absolut unvorbereitet getroffen hat: Im Epilog läßt Matthias Davids einen Teil des Chors im Zuschauerraum singen, zur Bühne gewandt. Einst erreichen wir den Garten, den das Unrecht uns verwehrt. Wir marschieren hinter Pflugschar'n und zerbrechen stolz das Schwert … - Das kann Theater. *fahneschwenk* (Die Rohrbacher neben uns haben die Idee dabei wohl nicht verstanden.)

Apropos Theater:

Das Linzer Musiktheater, das ich ja noch nie von innen gesehen hatte, ist wunderschön und großzügig geworden. Bequeme Sessel mit ausreichend Beinfreiheit, ein Info-Touchscreen vor jedem einzelnen Platz, … ach ja, der Touch-Screen: Jeder, der mich kennt, kann sich vorstellen, daß ich mich ausführlich damit beschäftigt habe. Das Ding spuckt nicht nur diverse Informationen zu Stück, Besetzung und Theater aus, es liefert nicht nur auf Wunsch die Liedtexte während der Vorstellung (wahlweise Deutsch, Englisch, Tschechisch), nein, es ermöglicht auch die Bestellung von Getränken für die Pause noch vor Beginn der Vorstellung. Genial! Wir sind völlig stressfrei zu Tisch 4 geschlendert, wo unsere Safterlen schon auf uns gewartet haben, während der Rest der 1.200 Besucher sich am Buffet angestellt hat. I so love Technik! :)

Ein rundherum gelungener Abend. Douze durchgerotzte Taschentücher.

Wie gesagt: Wer die Elenden in Linz noch sehen möchte, muß schnell zuschlagen und lange warten. Die ursprüngliche Aufführungsserie ist de facto ausverkauft, nur an wenigen Tagen gibt es noch 1-3 verstreute Einzelplätze. Die vier Zusatzaufführungen im Juni sind ebenfalls bereits gut gebucht.