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Zoë: From Zero To Hero

Loin d'iciNoch vor dem ersten ESC-Semifinale hatten weder Buchmacher noch Journalisten den österreichischen Song „Loin d’ici“ am Radar. Wenn es nach den Wettquoten gegangen wäre, hätte Zoë den Finaleinzug verpaßt und wäre am Mittwoch wieder heimgefahren.

Erstens kommt es anders und zweitens wenn sie singt. Noch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben die Wettquoten ordentlich angezogen. Statt irgendwo zwischen Platz 20 und Platz 30 liegt Österreich nun in den Top 10: Platz 9, Tendenz weiter steigend.

Noch schöner allerdings ist etwas ganz anderes: Zwar ist der Sieg beim Eurovision Song Contest eine Sache, die sich gut im Lebenslauf eines Komponisten macht. Wirklich bringen tut er aber nichts außer einer Umarmung von Måns Zelmerlöw (naja, das ist schon was) und einer Trophäe in Form eines Mikrofons: Es gibt kein Preisgeld. Verdienen tut man als Teilnehmer nach wie vor an den Downloads und CD-Verkäufen, die der Auftritt vor 200 Millionen Zusehern natürlich ordentlich ankurbeln soll - so der Plan.

Diese Verkäufe setzen normalerweise erst nach dem Finale so richtig ein. In Schweden, dem heurigen Auge des ESC-Hurrikans, ist die Sache aber anders. Die Fans dort kaufen die Songs jetzt schon. Weil die klassische Apple-Zielgruppe und die ESC-Hardcore-Fans weitestgehend deckungsgleich sind, kann man die schwedischen iTunes-Charts als glaubwürdigen Indikator betrachten. Und die sehen derzeit so aus:

Außer Konkurrenz, aber immer noch im Rennen:

  • Platz 44: „Heroes“, Schweden 2015

¹) Frankreich hat seinen Beitrag 2x in den Charts, in einer englischen Fassung und im zweisprachigen Original. Beide Fassungen in Summe liegen also besser als Platz 55.

Mit einem Wort: Die Kassen im Hause Straub (Komponisten sind Zoë und ihr Vater Christof) klingeln derzeit lauter als die von Dimitris Kontopoulos und Philip Kirkorov, die den derzeitigen Buchmacher-Favoriten komponiert haben. (Zumindest bezüglich der Verkäufe in Schweden.)

Bedeutet das etwas für Samstag? Wird Zoë die neue Conchita? Nein. Zwar war bei Conchita 2014 wirklich exakt der gleiche Effekt zu beobachten: Die Quoten lagen noch eine Woche vor der Show im Keller und gingen erst nach dem ersten Semifinale nach oben. Allerdings hatte das alles damals eine völlig andere Dimension: Die Buchmacher hatten sie bald auf den ersten Plätzen, nicht nur gerade mal so in den Top 10. Und während Zoë beim Semifinale unbestreitbar eine der begeistertsten Publikumsreaktionen hervorgerufen hat, ist damals bei Conchita schlicht das Hallendach weggeflogen, weil die Leute so hingerissen waren. Aber, wie gesagt, unterm Strich kommts darauf nicht an. Unterm Strich muß die CD vermarktet werden. Und das scheint zu gelingen.


ESC 2016: Semi 1 durchwachsen

Zoë beim ersten Semifinale Grab your towels, it's time to come together! Mit dieser schlüpfrigen Anspielung auf das durchaus zweideutige Motto des heurigen Eurovsion Song Contest eröffnete die unvergleichliche Petra Mede die Show. Nun: So viel Gelegenheit, die Handtücher dann auch zu benutzen, ergab sich in den anschließenden zwei Stunden gar nicht. Tatsächlich gehörte die Moderation mit den eingebauten „Europe“- und „Final Countdown“-Gags schon zu den wenigen Höhepunkten des Abends.

Das Negative zuerst: Rausgeflogen sind mit Bosnien & Herzegowina, Island, Griechenland und San Marino gleich vier Länder, die ich persönlich gern ein zweites Mal im Finale gehört hätte. Ein zweites Mal hätte ich sie unter anderem deshalb gern gehört, weil sie dem gräßlichen Trend des Jahres 2016 etwas entgegenzusetzen hatten: der kalten, seelenlosen, glattgebügelten Stimmbandakrobatik. Dafür sind im Finale die zwei Songs, die von mir die wenigsten Punkte erhalten haben: Malta mit dem unerträglichen „Walk On Water“ sowie Aserbaidschan mit der uninspirierten Meterware „Miracle“. Auch Kroatien (ebenfalls weiter mit „Lighthouse“) ist nicht wirklich mein Liebling, wurde aber von mir nicht ganz so schlecht bewertet wie Malta und Aserbaidschan.

Ganz schlimm: Der vertrottelte Einfall der ARD, rund 25% des Bildes mit irgendwelchen (ohnehin kaum lesbaren) Social-Media-Einblendungen zu verdecken. Das ging so weit, daß man von der Tanzperformance während des Telefonvotings nur den Bühnenhintergrund sah. Die Körper der Tänzer wurden vollständig von den überflüssigen Inserts verdeckt. Wer immer dafür verantwortlich ist, hat morgen seinen Schreibtisch zu räumen. Unfähiges Pack.

Ebenfalls übel: Das Ergebnis spiegelt zu 90% die Wettquoten wider. Abgestimmt wurde fast genau so, wie es die Wettquoten vorhergesagt haben. Übel ist diese Übereinstimmung mit den Wettquoten deshalb, weil sie dem Wettbewerb natürlich viel von seiner Spannung nimmt. Der einzige Ausreißer ist - Österreich! „Loin d'ici“ hat sich entgegen aller Vorhersagen ins Finale geschwindelt. Das Bauernopfer dafür war Island, das die Buchmacher eigentlich sehr sicher auf dem 6. Platz des heutigen Abends gesehen hätten. Und mit Österreich und „Loin d'ici“ finden wir eine schöne Überleitung zu den positiven Seiten des ersten Semifinalabends:

Ja, ich gebs zu, ich hab mich für Zoë gefreut. Zwar mag ich den Song immer noch nicht besonders. (Erinnert sich noch jemand? Ich konnte auch „Rise Like A Phoenix“ nicht leiden.) Im Umfeld des ersten Semifinales aber war er wie eine wohltuende Wärmelampe nach einem kalten Wintersturm. Die leichte Fröhlichkeit, das Sich-Nicht-Kümmern um den Zeitgeist, das unbefangene Tralala zwischen Heulbojen und Musical-Dramas - das hat mich für einen Moment verstehen lassen, warum die Fans in Stockholm den Song so lieben. Ja, das Straub-Mäderl ist verdient weiter. Und natürlich macht so ein Song-Contest-Finale auch mir mehr Spaß, wenn man von Wien aus nicht nur als unbeteiligter Zaungast zusieht. :)

Wirklich schön am Ergebnis: Zypern ist weiter. Auch wenn kein Mensch dem Song „Alter Ego“ auch nur einen Platz in der ersten Hälfte zutraut, sind sie doch meine heimliche Liebe heuer. Genauso freue ich mich natürlich über Russland mit „You Are The Only One“, obwohl der Finaleinzug von Sergei Lasarew nun wirklich niemanden überrascht hat.

Weiter gehts am Donnerstag mit dem zweiten und deutlich schwächeren Semi. Wenn die Buchmacher auch da so treffsicher sind, erwartet uns da ein Overkill an langweiligen Heulbojen. Spannend werden könnte nur, ob die Ex-Großmacht Irland die Qualifikation schafft: Nick Byrne steht mit seinem Song „Sunlight“ nämlich quotentechnisch ebenso an der Kippe wie Zoë heute.


Dancing Stars: Glück kea, Glück kea

Großes Glück hatten wir gestern beim Finale der „Dancing Stars“: Zwar hat nicht unser Favorit Georgij Makazaria gewonnen. Aber mit Verena Scheitz können wir durchaus leben. Die kann was!

Das Allerwichtigste aber: Unser Langzeit-Haßobjekt Thomas Morgenstern wurde in letzter Minute noch ausgebremst. Es ist mir ein Rätsel, wie der Typ es (trotz regelmäßig mauer Jury-Wertung) ins Finale schaffen konnte: schiach wie die Nacht, dumm wie Brot, völlig humorlos und bar jeder Selbstironie … Es ist schwer zu sagen, was die größere Qual war: Seine holprigen Interviews zu hören oder ihm zuzusehen, wie er seine ungelenken Gliedmaßen ohne Rücksicht auf die Musik (oder die ihm mühsam beigebrachten Tanzschritte) übers Parkett hampeln ließ.

Wahrscheinlich waren es die Zuseher von TV-Sportübertragungen und die Leser des Sportteils der „Krone“, die in dem vom Leben benachteiligen jungen Mann eine Identifikationsfigur gesehen und für ihn angerufen haben. Tja. Mit solcher Unterstützung kommt man in Österreich offenbar zwar weit, für den Sieg sind dann aber doch Können und eine sympathische Ausstrahlung wichtiger. Noch. Gratulation, Frau Scheitz!


Ich bin so stolz auf mich ;)

Eigentlich ist es eine ziemlich simple Konversation per SMS:

Ich:

Lieber M., wir werden uns morgen nicht sehen weil ich nach Linz fahr. Ich besuch meine Familie und spiel mit ihrem Hund. Liebe Grüße, Ossi

M.:

Hallo Ossi, danke für die Info. [...] Ich wünsch Dir einen schönen Urlaub in Linz.

Ich:

Danke, bis nächste Woche!

M.:

OK, wir sehen uns nächste Woche!

Warum dieser triviale Dialog einen Blog-Eintrag wert ist? Weil sich die Sache so nicht zugetragen hat. Die ganze Unterhaltung hat sich nämlich nicht auf Deutsch, sondern auf Türkisch abgespielt. Und daß ich nach grad mal einem Semester VHS-Kurs in der Lage bin, zwar simple, aber durchaus alltagstaugliche (und laut M.: fehlerfreie) Unterhaltungen mit native speakers zu führen, das macht mich schon auch stolz. Und nicht nur mich. Der ausgelassene Teil in dem Text oben nach Danke für die Info lautet nämlich:

Seninle gurur duyuyorum, çünkü senin Türkçen çok güzel.

Yeah! :)


ESC 2016: Thunder and lightning, it's getting exciting...

Sergei Lasarew bei den Proben Es geht los, es geht los! Seit gestern laufen in Stockholm die Proben zum 61. Eurovision Song Contest. Zum ersten Mal gibt es im Internet (sehr) kurze Einblicke in die Bühnenshows der einzelnen Länder. (Kurz deswegen, weil die ersten Probedurchläufe eigentlich unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden. Journalisten sind nicht zugelassen, die EBU gibt nur wenige Sekunden Videomaterial von der Bühne frei … gefilmt von irgendwo in der Halle, ohne die professionelle Tonabmischung der TV-Show.)

Trotz aller Einschränkungen erhält man einen schönen Vorgeschmack auf das, was uns nächste Woche erwartet. Besonders nett sind auch die Backstage-Videos: Favorit Sergei Lasarew darf in diesem Video z.B. seinen Song nochmal in der Garderobe proben, „unplugged“ sozusagen. Klingt fast besser als die Studiofassung. :)

Auf der News-Seite des Song Contest gibt es jeweils einen Artikel pro Probetag, in dem auch Videos und Fotos untergebracht sind. Die Videos finden sich am YouTube-Kanal des ESC, soweit ichs verstehe legen die dort für jeden Probentag eine eigene Playlist an.


Eurovision Song Contest 2016: Voting Sheets Semifinale

ESC 2016 Voting Sheets Semi Finals Nur mehr neun Tage bis zum Eurovision Song Contest 2016. Wenn die EBU nicht in letzter Minute noch ein Land rauswirft, steht der Ablauf zumindest für die beiden ESC-Semifinalshows fest. Zeit also, die jedes Jahr aufs Neue beliebten Voting Sheets zu veröffentlichen:

Voting Sheet Semifinale 1 (PDF)

Voting Sheet Semifinale 2 (PDF)

Und auch diesmal gilt: ESC-Freunde mögen bitte einen letzten kritischen Blick auf die beiden Dokumente werfen. Sind Künstlernamen und Titel richtig geschrieben? Passen die Fotos dazu? Hab ich die Startnummern richtig eingetragen? Noch ist Zeit für eine Korrektur. :)


Statler and Waldorf beim Hotel Kummer

Leut schaun auf der MaHüDer samstägliche Bummel auf der Mariahilfer Straße entwickelt sich zur Tradition. Allerdings muß ich zugeben: Wir werden schrulliger und schrulliger.

Haben wir früher zumindest noch den Anschein erweckt, als würden wir uns beim Eisessen in erster Linie miteinander unterhalten, so ist jetzt der letzte Rest der dünnen Lackschicht ab, die gutes Benehmen vorgegaukelt hat.

Wir sitzen also im Schanigarten vor dem Hotel Kummer in der ersten Reihe. Der eine links, der andere rechts vom Tisch. Die Sessel stehen parallel zueinander (wir müssen einander also nicht ansehen) und im rechten Winkel zur Straße. Blickrichtung: Straßenmitte. (Apropos Straßenmitte: Dort geht ja bekanntermaßen überhaupt niemand, wie die Anti-Fußgängerzonen-Dodltruppe aus FPÖ, ÖVP und ein paar Wahnsinnigen auf Facebook seit dem Umbau beharrlich behauptet. *LOL*)

Während wir kerlig Pfirsich-Eistee, gemischtes Eis und Hugo (Huuugo!) genießen, spült es das Leben in seiner schönsten Pracht an uns vorbei:

Da ist der freundliche junge Herr mit den Dreadlocks, der sich aus einer Bierbank ein überdimensionales Skateboard gebastelt hat und damit elegant durch die Menge surft. (Die Beine sind zwar eingeklappt, aber noch dran an der Bank; er kann sie also jederzeit aufstellen und kurz Pause machen.)

Unbezahlbar peinlich: Das eingebildete Modemännlein mit dem schicken Schal, dem völlig deplatzierten Sakko und der geckenhaften Kombination aus hellgrünen Socken und mauvefarbenen Raulederschuhen.

Überhaupt: Mode! Was man da für Einblicke gewinnt! Der Hugo hat schon bewußtseinserweiternd gewirkt, wie sich gegen Ende folgender Dialog zwischen uns entsponnen hat:

Er:

„Die jungen Leute tragen heutzutage etwas anderes als wir.“

Ich:

„Mhm …“

[Pause]

 

Ich:

„Weißt Du, wovor ich mich fürchte?“

Er:

„Mhm?“

Ich:

„Vor dem Jahr, in dem unsere Kleidung plötzlich wieder modern ist. Was machen wir dann bloß?“

Er:

„Scheiiiße …“

Egal, wir habens uns nicht verdrießen lassen. Bis zum nächsten Mal! :)


Was haben Hofer-Wähler und Migranten gemeinsam?

So schlecht der Standard als Zeitung auch ist, so genial sind hin und wieder die Leserkommentare auf seiner Online-Ausgabe:

Der Artikel „Wer wen warum gewählt hat“ schlüsselt formale Bildung, Alter, Geschlecht, Beruf etc. der Wähler pro Kandidat auf. Wieder einmal das alte Bild: FPÖ-Wähler haben keine über die Pflichtschule hinaus gehende Bildung und sind in ihrer Mehrzahl junge Männer.

Der Leser Edvard Odsun kommentiert das trocken:

Was haben Hoferwähler und Migranten gemeinsam?

Beide sind vorwiegend ungebildete junge Männer.

Ja, ich weiß. Überhaupt nicht politisch korrekt und ganz böse. Ich hab trotzdem herzlich gelacht. :) (Außerdem erinnerts mich an meinen eigenen Artikel vom Dezember, in dem ich die komplette inhaltliche Übereinstimmung zwischen radikalen Islamisten und radikalen Rechtspopulisten hervorgehoben habe.)


Wahlgang eins, das lachende Auge

Waren Sie wählen?, fragt mich der aus arabischen Gefilden stammende Taxifahrer beim Aussteigen. Ja, natürlich., antworte ich. Er strahlt mich an: Sie sind klug! Ich verstehe nicht, den ganzen Tag ich führe Leute die nicht gehen wählen. Sind sie glücklich Sie leben in Österreich! Sie dürfen wählen! Sie müssen wählen! - Wahrscheinlich war das der positivste Moment des Wahlabends: Hofer, Khol, Lugner, was auch immer. Regen wir uns nicht auf. Andere beneiden uns darum, daß wir überhaupt frei wählen dürfen.

Ansonsten? Gabs noch mehr zu lachen? Und worüber müssen wir weinen?

The Good

Auch wenn seit 17:00 Uhr mein Handy nur mehr entsetzte Smileys ausspuckt 😟 😧 😱 😨 … ganz so trist ist die Sache nicht:

  • Zum ersten Mal in der zweiten Republik ist es ausgeschlossen, daß ein von SPÖ oder ÖVP vorgeschlagener Kandidat Präsident wird. Das ist ein Systembruch, der zum richtigen Zeitpunkt kommt. Nicht falsch verstehen, die SPÖ gehört durchaus zu den Blüten, deren Duft mich als parteipolitisch Heimatlosen gelegentlich anzieht. Gleichzeitig bin ich der Letzte, der sich einen Bundespräsidenten Hofer wünscht. Allerdings lebt eine Demokratie auch vom Machtwechsel. Der schwarz/rote Zwang zum Kompromiß ist als stabilisierende Kraft nur kurzfristig sinnvoll. Wir haben längst den Punkt erreicht, an dem er jede Gestaltungsmöglichkeit raubt.
  • Griss ist weg. Nicht nur, daß mir diese Frau Dr. Seltsam bei jedem ihrer Auftritte von ihrer Persönlichkeit her Angst gemacht hat. (Damit stehe ich übrigens nicht allein da: Die Wiener Justiz fürchtet sie als zickige, unberechenbare Egomanin, nennt sie eine „unguided missile“.) Sie ist auch rein ideologisch ein höchst problematischer Mischmasch aus zur Schau getragener Kerzerlschluckerei und engsten Beziehungen zu Großindustriellen und bekannten Privatstiftungen. (Hat sich nie jemand gefragt, warum sie ihren Wahlkampf so problemlos über Spenden finanzieren konnte? Glauben tatsächlich alle, daß da nur Münzgeld von Studenten und Pensionisten zusammengetragen wurde? Ob da nicht doch wieder jemand Marke Haselsteiner und Stronach „Politik spielen“ wollte?) Kurz: Gegen die Griss ist die ÖVP eine linksliberale Partei und der Khol ein Sympathieträger.
  • Van der Bellen ist in der Stichwahl. Ja, das ist nun keine Überraschung und mit der Paarung Hofer-Van der Bellen wurde seit Wochen gerechnet. Trotzdem war es alles andere als fix und ist in dieser Konstellation ja auch nicht wirklich eine Bestätigung des Vorhergesagten. Ein von einer 12%-Partei unterstützter Kandidat hätte in diesem 6-Personen-Wahlkampf mit Kandidaten der drei größten Parlamentsparteien eigentlich keine Chance haben dürfen. Im jungen, urbanen Umfeld der Großstadt Wien kommt Van der Bellen sogar auf 32% und liegt damit noch vor Norbert Hofer (29%). Das gibt doch auch Anlaß zur Hoffnung: Es gibt ein weltoffenes, positives, mutiges und intelligentes Österreich. Die Verzagten und Ängstlichen, die den Überblick verloren haben und sich überfordert fühlen, mögen lauter sein. Vielleicht sind sie sogar in der Mehrheit. Aber es gibt einen ganz starken Gegenpol am anderen Ende des Spektrums.

The Bad

  • No na: 35% für einen der ideologischen Baumeister der heutigen FPÖ, das trifft hart. Daß der Mann offenbar auch eine Schwäche für Verschwörungstheorien hat (berühmt seine parlamentarische Anfrage wegen Chemtrails), wirkt dagegen wie eine liebenswerte Schrulle … die er halt nur nicht in der Hofburg ausleben sollte. Wenns geht.

The Ugly

  • Überraschenderweise ist der erste Platz für Norbert Hofer nicht das Beunruhigendste, was der Wahlabend zu bieten hat. In Hinblick auf die Stichwahl in einem Monat lohnt sich ein kurzer Blick auf die Verteilung der Stimmen nach dem bewährten „Reichshälfte-Schema“: Auf liberale Kräfte entfallen heute 32% der Stimmen. Das konservative Lager kann mit Hofer, Griss, Khol und wahrscheinlich auch Lugner 68% auf sich vereinen. Das ist natürlich keine taugliche Basis für die Vorhersage eines 68%-Sieges von Norbert Hofer … aber es zeigt: Es wird durchaus sehr gefährlich. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ein in der Wolle schwarz gefärbter Khol-Wähler von heute in ein paar Wochen den früheren Chef der Grünen wählt. Mit den Blauen hatte die ÖVP bekanntermaßen aber nie ein Problem. Auch Irmgard Griss hat sich im Wahlkampf näher bei der FPÖ als bei den Grünen positioniert. Ich hab da kein gutes Gefühl für die nächsten Jahre.
  • Der Wahlkampf wurde zu einem sehr großen Teil über tagespolitische Themen geführt - und zwar offenbar erfolgreich. Wieder einmal (wie schon bei den Landtagswahlen) wählen gewissen Gruppen den Bundespräsidenten nach Kriterien, auf die er in seinem Amt überhaupt keinen Einfluß nehmen kann.

Bürgerpflicht erfüllt

Stimmzettel BP-Wahl 2016Des Wetters wegen doch nicht ganz so früh wie geplant, schließlich aber doch hab ich meine Bürgerpflicht erfüllt und meine Stimme dem richtigen Kandidaten/der richtigen Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten gegeben. Go, Richie, go! :)

Ich bin ja gespannt, ob heute schon feststehen wird, wer es in die Stichwahl schafft. Die vielen ausgestellten Wahlkarten sind da schon ein Faktor, der die Spannung erhöht …


Verschwörung aufgedeckt: EU will 70 Millionen Flüchtlinge bis 2017

Ich hatte ja keine Ahnung. Ich bin ja so naiv! Hätte ich gestern kein Frühstücksbrötchen kaufen wollen, ich lebte noch unbefangen und glücklich in der von der Lügenpresse für uns gezimmerten Scheinwelt.

Die Wagerltante war schon völlig fertig, wie ich im vierten Stock ankam. 70 Millionen!?, stotterte sie ungläubig und ließ fahrig ihre Finger durch das Münzfach gleiten, ohne tatsächlich Wechselgeld abzuzählen. 70 Millionen? Aber wie soll denn das gehen? Wo sollen denn die alle hin?

Der junge Kollege, der sich zwischen mich und mein Eiergatschbrot gestellt hatte, stachelte sie weiter an: Da sieht man, was die uns alles nicht erzählen. Das sagen sie ja nicht in den Nachrichten! Die wollen uns nur dumm halten!

Die Betonung liegt hier wohl auf „halten“, dachte ich im Stillen und versuchte, an der hitzigen Diskussion vorbei an die Brötchen zu gelangen oder mich wenigstens bemerkbar zu machen. Vergeblich. Die Wagerltante hatte mittlerweile ihre Geldbörse beiseite gelegt und sah den gut 20cm größeren Kollegen mit weit aufgerissenen Augen an: Und das ist alles wegen der EU! Denken die sich denn gar nichts dabei? 70 Millionen! Und die sind ja nicht wie wir. Das sind ja - naja, Menschen sind das schon, aber halt andere. Die haben eine ganz andere Sprache als wir und einen Glauben. Und die Leut wissen ja gar nichts davon!

Ich jedenfalls wußte nichts davon und war mir auch noch nicht sicher, wie viel ich noch hören wollte. Die Entscheidung wurde mir abgenommen:

Natürlich darfs keiner wissen! Ich habs auf Facebook gelesen, sonst hätt ich ja auch keine Ahnung. 70 Millionen Flüchtlinge will die EU nächstes Jahr zu uns holen, das ist ein Geheimplan. Mittlerweile hatte auch mein hochgewachsener Kollege hektische Flecken im Gesicht, so sehr hatte er sich in Rage geredet. Mir war der Appetit vergangen, ich trollte mich in Richtung Büro.

Am Gang wurde ich dann doch stutzig. „Die EU will“? Die gleiche EU, deren Mitgliedsstaaten sich schon gegen die Aufnahme der jetzt in Europa befindlichen Migranten wehren? Warum sollten denn Ungarn, Polen, Tschechien, die Slowakei, Bulgarien, Rumänien, die baltischen Staaten usw. usw. zusätzliche 70 Millionen zu sich holen wollen, wenn sie bisher keinen Syrer ins Land gelassen haben? Andererseits: Wenns auf Facebook zu lesen war, muß es doch stimmen, nicht wahr? :)

Die Sache hat mir keine Ruhe gelassen, ich hab die raffiniertesten Forschungsmethoden angewendet, die zur Aufdeckung von Verschwörungen zur Verfügung stehen: das Internet und seine Suchmaschinen. Und siehe da, es gibt da tatsächlich einen Anknüpfungspunkt für die Raubersgschicht, mit der mein Herr Kollege der armen Wagerltante den Tag versaut hat:

EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos hat kürzlich darauf hingewiesen, daß wir bis 2020 (also nicht 2017) rund 70 Millionen Zuwanderer (also nicht Flüchtlinge) bräuchten, um den durch die fortschreitende Vergreisung Europas bedingten Bevölkerungsrückgang auszugleichen. Falls man ihn denn ausgleichen will. Kein Wort also von „die EU will“, kein Wort von „Flüchtlingen“. Einfach nur die Wiederholung der seit Jahren sattsam bekannten demographischen Fakten. (Die Zahl ist übrigens zu niedrig angesetzt: Forscher gehen davon aus, daß der natürliche Bevölkerungsrückgang in der EU beschleunigt wird durch eine aktive Immigrationspolitik anderer Staaten wie z.B. der USA oder Australiens, die Europäer zum Auswandern überreden. Es könnte 100 Millionen Zuwanderer oder mehr brauchen, um die bis 2020 entstandene Lücke aufzufüllen.)

Was haben wir unterm Strich? Ich: kein Eiergatschbrot. Wir alle: einen Einblick in die Dummheit der empörungsgeilen Anti-EU/Anti-Ausländer/Anti-Wissen-Front. Der Herr Kollege, dem überhaupt nicht auffällt, daß sein auf Facebook entdecktes „Die EU will …“-Märchen in krassem Gegensatz zur realen Politik der Mehrheit der EU-Länder steht, der nicht einmal einen einzigen Gegencheck für nötig hält und alle eventuellen Ungereimtheiten auf die „Lügenpresse“ schiebt statt auf seine eigene Borniertheit. Die Wagerltante, deren Nachrichtenkonsum sich offenbar überhaupt im Tratsch beim Wechselgeldzählen erschöpft - die aber, im Gegensatz zu vielen rechtspopulistischen Politikern, Migranten aus dem arabischen Raum zumindest für Menschen hält.

Ich habs einmal gesagt und ich sag es wieder: Ich würd mir wünschen, daß das bewußte Irreleiten von Menschen durch Lügen und Falschinformation strafrechtlich verfolgt werden kann. Es ist teilweise nur mehr schwer zu ertragen, wie sich solche bösartigen Legenden vor allem auf Facebook verbreiten und in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken.


ESC 2016: Rumänien ist raus

ESC: Rumänien 2016 OK, es ist kein Verlust für die Show: Ovidiu Anton mit seinem „Moment Of Silence“ war mehr Zählkandidat denn Siegesanwärter. Trotzdem ist der Vorgang höchst ungewöhnlich in der Geschichte des ESC:

Nur 18 Tage vor dem erste Semifinale hat die EBU den rumänischen Sender TVR von allen ihren Services ausgeschlossen. Dazu zählen neben dem Kerngeschäft der Organisation (dem Austausch von Nachrichten, Sportübertragungen und technischem Know-How) eben auch die Teilnahme am Eurovision Song Contest. Der ESC 2016 findet ohne Rumänien statt.

Grund für die harte Maßnahme ist der Schuldenberg von 16 Millionen Schweizer Franken (€ 14,5 Millionen), die die Rumänen bei der EBU mittlerweile angehäuft haben. Es ist davon auszugehen, daß es bei einem solchen Betrag bereits mehrere Verhandlungen hinter verschlossenen Türen gegeben hat und die jetzige Maßnahme für die Verantwortlichen bei TVR nicht ganz so überraschend kommt wie für uns ESC-Fans.

Jedenfalls: Ein Teilnehmerland weniger. Bin ich froh, daß ich die Voting-Sheets noch nicht erstellt hab. :)


Umfragen zur Bundespräsidenten-Wahl

Die verschiedenen Meinungsforschungs-Institute haben mehrfach durchblicken lassen: So wirklich vertrauen sie ihren eigenen Ergebnissen für die Wahl am Sonntag nicht. Zu ungewöhnlich ist die Ausgangslage mit den vielen Kandidaten, die vor allem nicht alle den traditionellen Parteilagern zugerechnet werden können. Klassische Methoden der Nachschärfung bei politischen Umfragen versagen hier.

Eines allerdings läßt sich mit Sicherheit sagen: Die von den Medien in den letzten Wochen regelmäßig zitierten Ergebnisse sind mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch. Dies schlicht und ergreifend deshalb, weil sie nicht einmal den Umfragen entsprechen. Was liest man seit Wochen?

  • Van der Bellen unangefochten auf Platz 1 mit ca. 25%
  • Hofer auf Platz 2 mit ca. 23% (es gab eine einzige Umfrage, die ihn nur auf Platz 3 hinter Griss sah)
  • Griss auf Platz 3 mit ca. 20%

Das wars also. Stichwahl zwischen Van der Bellen und Hofer und die Gschicht hat sich.

Mitnichten. Wieder einmal offenbart ein Blick auf neuwal.com, was die Meinungsforscher eigentlich sagen - und was Journalisten der kurzen Schlagzeile zuliebe weglassen: Natürlich geben die Institute Schwankungsbreiten zu ihren Umfragen an, die unterschiedlich groß sind, aber meist so zwischen drei und fünf Prozent liegen; drei und fünf Prozentpunkte nach oben und nach unten, um genau zu sein. Wenn also im Kurier steht, daß Alexander Van der Bellen 25% der Stimmen vorhergesagt werden, dann hat OGM in Wahrheit berichtet: Irgendwas zwischen 22% und 28% wirds wohl sein. Für den gleichen Kandidaten hat Gallup irgendwas zwischen 22% und 30% errechnet - das klingt ganz anders als die punktgenauen 26%, die der Auftraggeber (die Zeitung Österreich) draus macht.

Das Spiel mit der Schwankungsbreite ist deshalb so spannend, weil es ja am Sonntag nicht darum geht, ein Parlament repräsentativ zu besetzen. Da freut oder ärgert sich eine Partei über den Unterschied zwischen 22% und 24%. Am grundlegenden Kräfteverhältnis ändert das kaum jemals etwas. Anders bei dieser Bundespräsidentenwahl, die (und das läßt sich sicher vorhersagen) in eine Stichwahl münden wird: Schon eine Nachkommestelle macht den Unterschied zwischen dem undankbaren dritten Platz und intakten Chancen im zweiten Durchgang.

Es gibt seit Wochen kein Umfrageergebnis mehr, das unter Einbeziehung der Schwankungsbreite ein klares Bild an der Spitze zeichnet. Neuwal.com macht es in der Detailinterpretation der Ergebnisse klar: Die Aussage „Kandidat X liegt mit Sicherheit vor Kandidat Y“ läßt sich in Bezug auf Van der Bellen, Griss und Hofer nicht tätigen. Eine Stichwahl Hofer-Griss ist genauso möglich wie die Konstellationen Griss-Van der Bellen oder Van der Bellen-Hofer.

(Ziemlich gesichert scheint hingegen, daß die Kandidaten der ehemals großen Volksparteien SPÖ und ÖVP kaum noch Chancen auf die ersten beiden Plätze haben. Sollten Kohl oder Hundstorfer es in die Stichwahl schaffen, hätten alle Meinungsforscher versagt. Ein zweiter Wahldurchgang ohne einen Kandidaten der Parteien, die in der zweiten Republik ununterbrochen an der Macht waren, teils mit absoluter Mehrheit … das kann man auch als Befreiungsschlag für das Land begreifen.)

Was heißt das alles für den Wähler? Taktisch wählen hat noch weniger Sinn als sonst jemals. Einen anderen Kandidaten als den eigentlich favorisierten zu wählen, nur um ein laut Umfragen zu erwartendes Ergebnis zu verhindern - das ist absurd, wenn die Umfragen so viel Spielraum lassen.


Unser Hund im TV-Business

Auf einem der Grundstücke unserer Familie sind gerade Dreharbeiten für kurze Szenen eines TV-Krimis im Gange. Die Mitarbeiter der Produktionsfirma machen der Reihe nach Selfies mit dem Hundsimausi. Ich hoffe, das Tier kommt mit dem plötzlichen Starrummel zurecht. Außerdem befürchte ich, daß sich meine Eltern die Rechte am entstandenen Bild- und Filmmaterial nicht gesichert haben. Womöglich entstand nicht nur ein Krimi, sondern ganz nebenbei auch „Lassie - The Next Generation“ als abendfüllender Spielfilm - und wir haben gar nix davon! ;)

3, 2, 1 - erwachsen

Olli genießt die Frühlingssonne Es ist doch grad erst ein paar Tage her, da ist das kleine Hundebaby mit den viel zu großen Pfoten auf meiner Brust gelegen und hat sich in den Schlaf wiegen lassen.

Kaum dreht man sich zwei Mal um, ist das Vieh ausgewachsen und erwachsen: Läufig is' sie, die kleine Prinzessin! Zum ersten Mal in ihrem viel zu kurzen Leben. (Auch sie wird ja seit den ersten Lebenswochen einem kontinuierlichen Giftcocktail aus Blausäure, Arsen, Ammoniak, Blei, Teer und Feinstaub weit jenseits aller im öffentlichen Raum geltenden Grenzwerte ausgesetzt. Wir müssen unbedingt die bisher höchst erfolgreiche familieninterne Versuchsreihe „Krebs bei Haustieren in Raucherhaushalten“ mit neuen Daten vervollständigen.) Wahnsinn, wie schnell das alles geht.

Süß is sie natürlich immer noch: Sie selbst hat nämlich auch noch nicht begriffen, daß sie kein 4kg-Welpe mehr ist. Auf dem Schoß sitzen und mit dem Kopf auf dem Arm einschlafen, das ist für den ausgewachsenen Boxer ganz normal. :)


ESC 2016: The King Has Lost His Crown

Sergei Lasarew ist Favorit bei den Buchmachern Gestern hat die EBU die Startreihenfolge für die beiden Semifinalshows bekannt gegeben. Das sollte ein Anlaß sein, noch einmal einen Blick auf die Wettquoten zu werfen. Da schau her, kann man nur sagen. Gegenüber der letzten Tabelle von Mitte März hat sich da doch nochmal einiges verändert. So hat Schweden seine Favoritenrolle verloren:
Rang Land Song
    Interpret  
1 Russland You Are The Only One
    Sergey Lazarev  
    (Berechnend und professionell konstruiert. Gelungen.)  
2 Frankreich J'ai Cherché
    Amir  
    (Juhu-uhuhu…)  
3 Schweden If I Were Sorry
    Frans  
    (Selbstverliebter Teenie-Herzschmerz. Professionell gemacht, gewinnt mit der Zeit.)  
4 Australien Sound Of Silence
    Dami Im  
    (Man sehnt sich nach silence.)  
5 Ukraine 1944
    Jamala  
    (Seltsam. Was ja nicht per se schlecht ist.)  
6 Malta Walk On Water
    Ira Losco  
    (Bemühte Mittelklasse.)  
7 Armenien LoveWave
    Iveta Mukuchyan  
    (Paßt ins Radio.)  
8 Lettland Heartbeat
    Just  
    (Just bekämpft einen Song, der vielleicht nicht übel wäre.)  
9 Serbien Goodbye (Shelter)
    ZAA  
    (Gut gemeint, fürchte ich. Man sollte sich beim ESC nicht als Clown maskieren und dann wichtig nehmen.)  
10 Spanien Say Yay!
    Barei  
    (Das schwedische Lied kommt diesmal aus Spanien?)  

Schon wenige Tage nach der schwedischen Vorentscheidung ist das etwas zeitgemäßere If I Were Sorry zunächst auf den zweiten Platz zurückgefallen und hat dem stark nach Helene Fischer duftenden russischen Beitrag You Are The Only One die Führung überlassen. Daß Frankreich so nach oben zieht, ist eine Entwicklung der letzten Woche und war nicht vorherzusehen - mich jedenfalls freuts: J'ai Cherché ist eine wunderbar altmodische, unprätentiöse Nummer, zu der auch Großmütter ihre Finger an den Rand der Teetasse klopfen können.

Den überwiegenden Rest halte ich in den Top 10 derzeit für überbewertet, nur Lettland und Spanien finden mein Wohlgefallen.

Von den Buchmachern auf die hinteren Plätze verfrachtet wurden Kroatien, Aserbaidschan und Zypern, die sich alle drei im März noch über gute Wettquoten freuen durften. Vor allem dem zypriotischen Beitrag Alter Ego würde ich wünschen, daß die Wettquoten seine tatsächlichen Chancen zu negativ einschätzen. Er ist nach wie vor mein Favorit.

Österreich liegt mit dem von Christof Straub für seine Tochter Zoë komponierten Loin d'ici auf Platz 23. Bei den erst seit gestern laufenden Wetten bzgl. der einzelnen Semis spielt der Song überhaupt noch keine Rolle, niemand hat bisher auf Zoës Finaleinzug gewettet. Wer mag, kann sich unsere Konkurrenz im ersten Semi in einem von der EBU auf 6½ Minuten eingedampften Video ansehen.