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Nokia C7-00: Erfahrungsbericht

Nokia C7 mit Nokia N900 und Nokia 6110 NavigatorIch bin ja nicht der talentierteste Praxistester. Mein erster „Erfahrungsbericht“ nach ca. einer Woche mit dem N900 war z.B. vorsichtig durchwachsen - dabei hab ich damals noch bewußt freundlich formuliert. Wenn ich mir das, was ich damals geschrieben habe, nach einem Jahr wirklicher Praxis mit dem N900 durchlese, muß ich mich schon wundern. Die einstige Distanz ist in wild-romantische Zärtlichkeit umgeschlagen. Warum ist das wichtig? Weils mir mit dem C7-00 im Moment genauso geht. Weil man aber aus Erfahrung klüger wird und sich denkt: Eigentlich sollte jemand wie ich nicht schon nach weniger als einem halben Jahr Praxistests schreiben. Aber was solls? Die jugendlich-ungeduldige Leserschaft verlangts. Wir geben also gnädig zu Protokoll, was uns beim C7-00 beeindruckt (oder auch nicht). Am Foto zu diesem Artikel finden sich übrigens nicht zufällig das 6110 Navigator und das N900: In meiner Wahrnehmung muß das C7-00 genau gegen diese zwei Geräte bestehen. Das N900 verwende ich parallel, das 6110 wurde vom C7-00 abgelöst.

Executive Summary¹

Ein schönes, ausgewogenes Gerät für Freunde des Touch-Screens (also nicht unbedingt für mich). Alles drin, alles dran. Allerdings hält die praktische Handhabung im Detail unangenehme Überraschungen bereit, die mich manchmal dazu bringen, mir mein N900 oder das 6110 Navigator zurück zu wünschen.

 6110 NavigatorN900C7-00
Telefon+-+
Computer-+o
Multimediaoo+
Qualität+oo
User Interface++o

Als Telefon

Symbian eben. Da kann nichts schief gehen. Alles, was man auch nur irgendwann von einem Mobiltelefon brauchen könnte, ist mit dabei: hervorragende Sprachqualität, Videotelefonie, Voice over IP (automatisches Setup von A1 over IP), MMS, Sprachwahl, SyncML-Support für Kontakte, Text-2-Speech für das Vorlesen von Mails und SMS-Nachrichten, Hochgeschwindigkeits-Internet via HSPA usw. usw.

Da kann eigentlich kaum jemand mit, mein heiß und innig geliebtes N900 schon gar nicht. Allerdings: Auch das uralt-Gerät 6110 Navigator hatte fast alle dieser Features bereits integriert - 2007. Dafür bringt das 6110 Navigator diese geballte Telefonie-Funktion in einer wesentlich angenehmeren Größe unter. Auch läßt sich das 6110 aufgrund der numerischen Tastatur und der Softkeys besser als Telefon bedienen.

Fazit: Das C7-00 hat als reines Telefon nur wenig mehr zu bieten als ein fast vier Jahre altes Vorgängermodell, das dafür aber handlicher und benutzerfreundlicher ist. Nicht schlecht, aber eben auch nicht überragend.

Als mobiler Computer

Bei allem, was über die klassischen Telefonfunktionen hinausgeht, ist das N900 der direkte Konkurrent des C7. Und siehe da: Abgesehen von einigen No-Na-Schwächen schlägt sich das C7-00 recht wacker. Natürlich: Ich kann nicht per SSH ins Dateisystem einsteigen und Dateien im Verzeichnis /etc/ ändern. Symbian ist eben im Gegensatz zu Maemo nicht auf einem Desktop-Betriebssystem aufgebaut. Aber ansonsten ist alles da, was man sich von einem Computer in der Hosentasche erwartet: Echtes Multitasking mit gelungenem Task-Manager, anwendungsübergreifendes Copy&Paste, freier Datenaustausch in alle Richtungen via USB oder Bluetooth direkt mit dem Dateisystem des Geräts, uneingeschränkte Installation von nativer Software aus den Tiefen des Internets, vor allem aber: Leistung, Leistung, Leistung ohne nennenswerten Akku-Verbrauch. Es ist erstaunlich, wie scheinbar mühelos das C7-00 mit dem N900 in Sachen Geschwindigkeit gleich zieht, obwohl es auf der gleichen alten CPU-Generation aufbaut wie das deutlich lahmere 6110. Die etwas geringeren „Hacker-Möglichkeiten“, die ich am Anfang dieses Abschnitts erwähnt habe, werden durch das für Symbian doch wesentlich größere Software-Angebot kompensiert. Hier spürt man die Macht des Marktführers. Ich habe Tage damit verbracht, Programme zu installieren und auszuprobieren. Nicht zuletzt (aber wahrscheinlich nur für mich wichtig): Das Ding läßt sich auch programmieren wie ein normaler PC. Mein Primzahlen-Programm, das ich schon auf dem N900 und dem 6110 installiert hatte, läuft auch am C7-00 prächtig. (Kennt eigentlich jemand das Video dazu noch nicht?)

Ist das C7-00 dem N900 also als Computer in der Hosentasche überlegen? Nein. Das liegt an der Bedienung; doch dazu später.

Multimedia

Kamera, Musik, Radio, … das alles gehört auch bei den Geräten unter € 100,- längst zum Standard. Wie schauts beim C7-00 aus? Die Kamera mit 8MP bietet eine ganze Reihe fortgeschrittener Einstellungen, die ich sowohl beim 6110 als auch beim N900 vermisse und die ich bisher nur von meiner (ebenfalls nicht mehr ganz taufrischen) Canon IXUS kenne. Dafür fordert das extra-dünne Gerätedesign sein Opfer bei der Fotoqualität: 8 Megapixel sind sehr schnell acht stark verrauschte Megapixel. Von der legendären Bildqualität des N8 ist mein C7-00 weit, weit weg. Dafür kann man den Blitz benutzen, ohne einen Blaustich ins Bild zu kriegen: ein Vorteil gegenüber dem N900 und dem 6110.

Ähnliches gilt für Videos: Hohe Auflösung (720p), im Gegesatz zu N900 und 6110 kann sogar mit „Scheinwerfer“ (=Blitz) gefilmt werden … trotzdem: Ist die Sonne erst mal weg, ist auch hier die Qualität eher mau.

Erfreulich die Editor-Programme sowohl für Video als auch Bilder. Bei Symbian war das ja an sich schon immer Standard, beim N900 mußte ich aber auf das Schneiden von Videos direkt am Gerät verzichten.

Was das Abspielen von Inhalten betrifft, gibts eigentlich wenig zu meckern: Video wie man es erwartet, Radio mit RDS und und Radiotext (für Titel/Interpret), eine sinnvolle Einbindung des Ovi Music Store in den Music Player, Web-TV, Ausgabe nicht nur am Gerät selbst, sondern auch am TV-Gerät oder via UKW auf jedem x-beliebigen Radio, hervorragende Qualität beim Abspielen z.B. über den BH-905 Bluetooth Kopfhörer … paßt schon. Trotzdem: Hier ist der Wurm drin. Es sind Kleinigkeiten, die unrund wirken. Die vom N900 gewohnte Funktion „zur aktuellen Playlist hinzufügen“ fehlt. Web-TV ist manchmal einfach nicht verfügbar. Der Radio-Empfänger hat den einzigen echten Bug aufzuweisen, den ich bisher überhaupt am Gerät entdeckt habe: Er stürzt manchmal beim Senderwechsel ab. Hier wird deutlich, daß zu viel Energie in die von den Billigmedien geforderte Behübschung der Oberfläche gesteckt wurde. Schade: An sich ergibt die Kombination von Symbian-Stärken und einigen neuen N900-Features ein fast perfektes Paket. (Da sieht man dann auch über die gerade im Vergleich zum satten Sound des N900 klägliche Leistung der Lautsprecher gnädig hinweg: Die sind ganz eindeutig nur zum Lautschalten eines Telefonats gedacht, nicht für Musik.)

Fazit: eine Multimedia-Maschine, die wirklich alles kann. Deutlich besser sowohl als das N900 oder das 6110. Was fehlt ist nur mehr ein bißchen Liebe zur Abrundung des Gesamtpakets.

Hardware, Verarbeitung, Qualität

Das C7-00 erntet im Web großes Lob bzgl. Verarbeitung und Design. Das ist großteils auch berechtigt. Es ist auffallend dünn (10.5mm) und tatsächlich schick. Stabiler Rahmen, kratzfester Touch-Screen … daß der Akku-Deckel extrem locker und wackelig sitzt, trübt das Bild. Das hätte nicht sein müssen. Interessant auch, daß es gerade die allseits gelobten physischen Eigenschaften sind, die mir in der Praxis Probleme bereiten: So sehr ich vor einem Jahr auch über die Dicke des ziegelförmigen N900 geschimpft habe, so wenig kann ich mich derzeit mit dem dünnen C7-00 anfreunden. Dünn, groß, abgerundete Ecken, glatt … in meinem Gehirn läutet ununterbrochen der „Das rutscht dir jetzt aus der Hand!“-Alarm, wenn ich das C7-00 halte. Ein bißchen Speck an den Hüften ist auch bei Mobiltelefonen eine recht positive Sache. (Größenvergleich auf Sizeasy.)

Der Bildschirm wirkt, trotz der eigentlich vergleichsweise geringen Auflösung von 360x640 (N900: 800x480), überraschend scharf und klar. Im direkten Vergleich zum N900 sieht man Unterschiede, bei der täglichen Verwendung des C7-00 gibt es aber nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil.

Ein Kritikpunkt noch: Aus irgendeinem unerfindlichen Grund landet mein Finger beim Halten des Geräts immer genau auf der Kamera-Linse. Die ist nicht abgedeckt (wie noch beim N900 und bei 6110) und sammelt so alles Fett ein, was ich so von Schnittlauchbroten und Big Macs mit mir herumtrage. Eine Abdeckung hätts hier durchaus vertragen. Zu dick ist das Gerät, wie schon erwähnt, ja sowieso nicht.

Zum Thema Qualität gehört auch die Stabilität der Software, die mich ehrlich überrascht hat. Ich habe, wie gesagt, erst einen einzigen ernsthaften Bug entdeckt. Der allerdings lebt in der Radio-Applikation, die ich ohnehin sehr selten verwende. Außerdem läßt er sich umgehen, wenn man ihn kennt. Zwei, drei weitere Unschönheiten noch, ja, aber nichts wirklich Gravierendes. Das ist bei Nokia eine Erwähnung wert. Die Finnen sind für softwaretechnische Schlampigkeit ja allgemein berühmt.

User Inteface: Das neue Symbian und ein Touch Screen

Man weiß ja nicht, ob man jetzt noch „Symbian^3“ schreiben darf oder ob es tatsächlich nur noch „Symbian“ heißt. Wie auch immer: Die Neugier auf Nokias Zwischenschritt vor dem wirklich neuen Symbian war ja der eigentliche Grund, warum ich mir das Ding gekauft hab.

Am Anfang hatte ich meine Probleme. Die waren aber subjektiv und einfach erklärt: Nokia verwendet vom 6110 über das N900 bis hin zum C7-00 einen ähnlichen Look, teilweise identische Icons. In manchen Fällen ist Bedienung auch die gleiche … in vielen aber auch nicht, gerade wenn man vom N900 kommt. Das verwirrt dann doch, gibt sich aber mit der Zeit.

Ich mag Symbian. Ich mochte es auf dem 6110 und ich mag es am C7. Es gibt aber Aufgabenstellungen, die Nokia am mittlerweile fast 1½ Jahre alten N900 mit Maemo deutlich besser gemeistert hat als mit der taufrischen Symbian-Variante. (Ironie des Schicksals: Was mir heute am N900 besser gefällt sind großteils ausgerechnet die Dinge, die ich bei der Markteinführung des N900 als völlige Fehlentwicklungen verteufelt habe.) Dazu gehören vor allem das Umschalten zwischen laufenden Anwendungen, das Fenster-Management im Allgemeinen, der Browser (viel zu simpel!), die Homescreens und der Umgang mit Menüs und modalen Dialogen. Auch nach mehr als zwei Wochen mit dem C7-00 kann ich mich nicht daran gewöhnen, daß es einen extra Button für „Abbrechen“ in den Dialogen gibt. Die N900-Lösung (einfach auf den unscharf dargestellten Hintergrund tappsen) scheint mir viel naheliegender.

Trotzdem wirkt Symbian auf mich in Summe gelungen, leistungsfähig und frisch. Gegenüber Maemo, das von Grund auf neu entwickelt wurde, gibt es vielleicht Nachholbedarf (v.a. wirkt Maemo klarer, fast minimalistisch) - im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen, die nicht einmal einen RSS-Feed am Homescreen darstellen können, ist es der Himmel auf Erden. Auch gegenüber dem 6110 hat sich das System deutlich verbessert. Es ist stabiler, schneller und bietet mehr Möglichkeiten (wie eben die vielen Widgets am Desktop).

Zufrieden bin ich mit der Bedienung dennoch nicht. Das liegt nicht (oder nur indirekt) an Symbian, es liegt an der Hardware. Es liegt am kapazitiven Touchscreen und am Fehlen einer echten Hardware-Tastatur. Bis zum Kauf des C7-00 war ich ja mehr oder weniger der Ansicht, die Entscheidung kapazitiver/resistiver Touchscreen sei eine reine Glaubensfrage und in der Diskussion überbewertet. Stimmt nicht. Der kapazitive Bildschirm des C7-00 macht eine rasche, fehlerfreie Bedienung sehr schwierig bis unmöglich. Er reagiert eben wirklich auf jede noch so leichte Berührung - in erster Linie auf unbeabsichtigte. Wenn ich den Zeigefinger von „Feed aktualisieren“ zu „Ovi Store“ bewege und der Taxler gerade in dem Moment ein bißchen gröber schaltet, hab ich schon den Browser offen und gleichzeitig den Eintrag meiner Mutter aus den Kontakten aktiviert. Ich habe noch auf keinem anderen Gerät so oft „Zurück“, „Halt!“, „Abbrechen“, „Holt mich hier raus!“ gedrückt wie am C7. Das ist ein unschlagbarer Vorteil des 6110 mit seinen physischen Tasten und auch des N900: Bei beiden muß man drücken, nicht zufälig ankommen.

Das ganze wird dann richtig schlimm in Verbindung mit der fehlenden Tastatur. Texteingabe am kapazitiven Screen ist nur möglich, wenn sich nichts bewegt (und selbst dann ist es schwierig). Das bedeutet: Keine SMS im Gehen, kein Forum-Eintrag im Taxi, kein Bloggen in der Straßenbahn. Deshalb habe ich oben auch geschrieben, daß das C7-00 dem N900 als Hosentaschen-Computer unterlegen ist. Ohne komfortable Texteingabe wird das einfach nichts.

Unterm Strich: An sich ein gutes Betriebssystem, das in der Gesamtbedienung aber am Touchscreen scheitert. Ich könnte mir vorstellen, daß das E7 mit seiner Hardware-Tastatur schon viel, viel angenehmer zu bedienen ist. Würde Nokia dann noch den genialen Touchscreen des N900 dazu verbauen, wäre das ideale Symbian-Handy perfekt.

Erwartungen

Es geistern Gerüchte durchs Netz, wonach ein größeres Systemupdate noch im Jänner erfolgen soll. Jedenfalls, so heißt es, wird damit der Browser und die Texteingabe verbessert (letztere mittels Swype, das derzeit nur als Extra-Download aus dem Ovi Store zur Verfügung steht). Davon wird der Touchscreen nicht besser, aber vielleicht hilft es, ihn auszuhalten.

Abgesehen davon gibt es wenig, wo ich mir softwareseitig eine Verbesserung wirklich wünsche. Das C7-00 „flutscht“. Die wirklichen Mängel sind hardwareseitig (Akkudeckel, fehlende Kamera-Abdeckung) und werden daher auch nicht durch Updates beseitigt. Andererseits: Ich warte ja eigentlich eh aufs N9 … ;)

 

¹) Jo mei. Siehe dieser Artikel. ;)


Bullshit! Von Business-English und Kindern

Es gibt so Fragen im Leben, die man sich einfach nicht stellen sollte. Dazu gehört die, warum in manchen Kreisen der Geschäftswelt die banalsten Ausdrücke des täglichen Lebens durch englische, viel öfter noch pseudo-englische Konstruktionen ersetzt werden. Die Wortliste des Programms Bullshit-Bingo auf meinem Handy Telefon umfaßt Begriffe wie Meeting, Timeline, Challenge, Enabler, Sales, Feature, Complaint, Launch, Impact, Key Findings, Mindset, Next Steps, Pain Point, Re-Scoping, Milestones, Quick and Dirty, Solution, Issues, Mission Statement, Stream, Go Live, Wording, Deep Dive, … und wächst täglich. Schlimmer noch: Dieser Unfug breitet sich auch in meinem Gehirn aus und wandert vom passiven in den aktiven Wortschatz. Am Ende des Tages kommuniziere auch ich Pain Points in Meetings an das Management. Wieso? Weshalb? Warum?

Die Frage wird sich nicht einfach beantworten lassen. Da gibts wohl verschiedene Faktoren, die eine Rolle spielen … und Vieles dürfte sich auf die einfache Erklärung Gewohnheit zurückführen lassen. Einen anderen Aspekt beleuchtet Jens Jessen in einem Artikel, der schon 2007 auf Zeit Online erschienen ist. Ihm gehts um Anglizismen und den Einfluß des Englischen im Allgemeinen. Aber auch dem Pänomen Business-English widmet er ein paar Gedanken:

Es lohnt sich, bei der Psychologie des Sprachimporteurs zu verweilen. […] Der Sprachimporteur ist vor allem ein Marketingexperte in eigener Sache. Er will angeben mit der frisch erworbenen Kenntnis, er kehrt ins verschnarchte Dorf seines Ursprungs zurück und brilliert dort im Glanze seiner Glasperlen, die er den zurückgebliebenen Landsleuten andrehen will. Die Undeutlichkeit und die Euphemismen des Business-Englisch sind kein Mangel, sie sind die Voraussetzung des betrügerischen Tuns. So werden dem „Trainee“ (deutsch: Lehrling) die „Karriere-Optionen eröffnet“ (deutsch: Hoffnungen gemacht), zum „Asset Manager“ (deutsch: Kaffeekocher) aufzusteigen.

[…] In den allermeisten Fällen ist, was uns ärgert, auch beabsichtigt. Der Business-Schwafler will uns ein X für ein U vormachen. Der Vergleich mit den Glasperlen ist nicht zufällig gewählt. Der Sprachimporteur handelt mit Waren, die in ihrem Herkunftsland bereits als wertlos gelten. Über die Ausdrucksweise der PowerPoint-Präsentationen wird in den USA längst gespottet.

Der Geist eines ridikülen Marketings, der in der Managersprache steckt, will Exklusivität, die elitäre Anmutung eines arkanen Wissensvorsprungs. Den Zweck der Ausschließung teilt sie mit der Jugendsprache, der es seit alters darum geht, sich von der Erwachsenenwelt abzuschotten. Töricht wäre es, sich über Kürzel aufzuregen, die von den Eltern nicht verstanden werden – denn das ist ihr Sinn. Es fragt sich allerdings, was von Geschäftsleuten zu halten ist, die sich wie Kinder gebärden, die Erwachsene verblüffen und ärgern wollen.

Vor allem der letzte Satz gefällt mir: Es fragt sich, was von Geschäftsleuten zu halten ist, die sich wie Kinder gebärden. In mir wächst der Verdacht, allzu üppige Verwendung englischer Wendungen im Berufsleben kann ein Indikator für die Notwendigkeit sein, inhaltliche Schwächen, mangelnde Kompetenz zu kaschieren. Die sprachliche Krawatte sozusagen. Das hat durchaus auch eine Parallele zur Jugendkultur, die sich ja unter anderem deshalb so dringend von der Erwachsenenwelt abgrenzen muß, weil sie mit ihr im direkten Wettbewerb nicht bestehen kann.

Wie gesagt - gewisse Fragen sollte man sich nicht stellen. Gerade bei diesem Thema geht es mir so, daß ich tagtäglich Menschen gegenübersitze und mir denke: „Wie ist das jetzt bei dem? Wieso sagt der das so?“ - Vielleicht sollte mans aber auch gar nicht weiter hinterfragen, sondern sich einfach nur laut lachend drüber lustig machen. Via Deep Blue kommt hier ein schönes Video zu diesem Thema als Abschluß und Belohnung für alle, die durchgehalten haben:

Wir leben im Plem-Plem-Land!


Qt 4.6: Wird das Palm Web OS auch „cute“?

Mhm. Ob das was mit dem Wechsel des früheren Maemo-Chefs Ari Jaaksi von Nokia zu HP/Palm zu tun hat? Ob es überhaupt was zu bedeuten hat?

Jedenfalls: In der Liste der für Palm WebOS 2.0 verwendeten Open Source Komponenten findet sich seit einigen Tagen auch das Nokia-Framework Qt in einer halbwegs aktuellen Version. (Genauer gesagt ungefähr in der Version, die auch auf dem N8 zum Einsatz kam.)

Draufgekommen sind einige wenige interessierte Entwickler, die die Änderungen an dieser Liste verfolgt haben. Ich hab keine offizielle Stellungnahme von HP gefunden, welche Rolle sie im neuen WebOS für Qt sehen. Die Interpretationen im Netz reichen von „wird nur für ausgesuchte Sonderfunktionen gebraucht“ bis hin zu „ist Teil der offiziellen API für WebOS-Entwickler“. Spannend auf jeden Fall: Wenn WebOS Qt offiziell unterstützt und weiterhin mit aktuellen Versionen nachzieht, ist das für Entwickler ein hochinteressantes Angebot. Maemo, MeeGo, Symbian in allen Varianten, Windows Mobile bis Version 6.5 … und schließlich WebOS. Da kommt schon einiges an bequem erreichbaren Zielplattformen zusammen.


Ovi: The Real Tuesday Weld

Seit Ovi Music DRM-frei, daher also auch für mich nutzbar ist, stöber ich immer wieder gerne im legalen Musikangebot rum. (Nein, ideologisch einwandfrei ist es noch nicht: Die verkaufen dort nach wie vor nur MP3-Files.)

Wie auch immer: Heute wollte ich mir die wunderbar 80er-Jahre-mäßige Coverversion meines Lieblings-ABBA-Songs „The Day Before You Came“ von Blancmange runterholen. Tippst Du „The Day Before You Came“ - staunst Du! Daß es da mittlerweile so viele Coverversionen gibt, wußte ich nicht. (Hätt ich aber wissen können: „The Day Before You Came“ ist trotz des 1982 bescheidenen Chart-Erfolges einer der bei Fans beliebtesten ABBA-Songs überhaupt.)

Wo war ich? Ja: Tippen und staunen. Neben Blancmange (deren Version man sich vor allem als Video unbedingt reinziehen muß!) gabs da noch eine Fassung von The Real Tuesday Weld. Die hat wirklich was! Anhören kann man sie auf YouTube, kaufen hier bei Ovi. Ich schätz ich weiß jetzt, was mich auf der mir bevorstehenden Taxifahrt vor der Knallerei schützt. ;)


N900 führt Amazon Verkaufsliste an

Nicht schlecht für ein experimentelles Nischenprodukt (siehe Step 4 of 5), das noch dazu über ein Jahr alt ist:

Amazon hat gestern die am häufigsten verkauften, am häufigsten gewünschten und am häufigsten als Geschenk versendeten Artikel des Jahres 2010 bekannt gegeben. In der Disziplin „am häufigsten als Geschenk versendet“ gewinnt in der Kategorie „Wireless“ (dort fallen alle Mobiltelefone rein) das Nokia N900. Gut gemacht, altes Mädchen!

Interessant: Tatsächlich am häufigsten verkauft in der Kategorie „Wireless“ wurde das Samsung Captivate. Das bestätigt die von Experten seit langer Zeit geäußerte Meinung, daß die Schlacht um Platz 1 in der Smartphone-Branche nicht zwischen Nokia und Apple oder Nokia und Google ausgetragen wird. Samsung ist der im Moment stärkste Konkurrent der Finnen. Im gesamten Telefonmarkt liegt Samsung bereits auf Platz 2, bei den Smartphones noch auf Platz 4. Dabei hat Samsung aber einen Trumpf im Ärmel: Das hauseigene Betriebssystem Bada hat in nur sechs Monaten einen Marktanteil von 2% errungen und läßt damit Apples iOS oder Googles Android deutlich hinter sich (bezogen auf deren Markanteile nach jeweils einem halben Jahr). Ich bin gespannt, wie sich Samsung 2011 entwickelt.


Mit dem C7-00 ins neue Jahr

Nokia C7-00Was steckt da kurz nach Weihnachten in meinem Briefkasten? Ein überraschend leichtes Päckchen von Amazon. Innendrin ein fast lächerlich dünnes Stück Handy mit dem aktuellen Symbian-Betriebssystem von Nokia: Das C7-00 ist die Mittelklasse im derzeitigen Angebot. Mit rund € 300,- (incl. Versand) deutlich günstiger als das N8-00, aber teurer als das Billigmodell C6-01, dem man dafür auch nur einen sehr kleinen Bildschirm und keinen UKW-Sender spendiert hat.

Worauf muß ich jetzt beim C7-00 verzichten im Vergleich zum „Hero“ N8-00? Es fehlen ein paar Media-Codecs, es gibt kein HDMI-out (wohl aber den üblichen analogen TV-Ausgang), das Gehäuse ist kein anodisiertes Aluminium … Vor allem aber: Die Kamera ist das klassische Billig-Handy-Teil und macht nur eher klägliche Fotos.

Als Betriebssystem läuft Symbian^3 in all seiner Pracht - an die ich mich erst gewöhnen muß. Viele optische Ähnlichkeiten mit Maemo und dann doch ganz andere Bedienkonzepte. Keine Hardware-Tastatur, leider nur ein kapazitiver Touchscreen... Da merkt man auch, wo gespart wurde.

In Summe ist es ein geiles Teil und vor allem höchst erschwinglich für jemanden, der eigentlich nur mal mit Symbian^3 spielen will. (Abgesehen davon, daß es ja eh vom Christkind kam.) Mal sehen, was ich in ca. einer Woche zu loben und zu meckern habe. ;)


Christkindlmarkt

christkindlmarktIch bin ja an sich nicht so der Freund weihnachtlichen Gezaubers. Ich bin auch kein Freund frischer Luft. Kälte mag ich erst recht nicht. Daß Helena uns heute aber zum Christkindlmarkt beim Napoleon-Denkmal verschleppt hat, war keine schlechte Idee. Lebkuchen gabs und Bratkartoffeln und Nettes zum Ansehen. ;)

Sweet!


Einweihungsessen

einweihungsessen-nr8
Zwischen „Einstiegsgag“ (irre!) und dem Eierlikör- Bunbury-Medley zum Schluß erstreckte sich ein beeindruckender und kurzweiliger Abend mit Heimkino, Staubsauger, dem unverzichtbaren Mauve, einer Dschungeldusche und jeder Menge guten Essens. Und: What a scene! What a joy! What a lovely sight! Toll ist es geworden. So ein kleines bißchen Hand Anlegen an die Wohnung zahlt sich schon aus.

Frühstück im Zug

FruehstueckRailjet
Proppenvoll hin oder her: Die Versorgung klappt. Es gibt Frühstück mit von allem etwas. Zugfahren in der Früh hat was. ;)

Railjet: Voll?!

Unglaublich: Im Railjet nach Linz ist alles voll. Ein einziges Mal bin ich locker und spontan und hab keinen Sitzplatz reserviert... Und jetzt das. In den hinteren Zugteil hat man mich erst gar nicht einsteigen lassen, weiter vorn ist sogar die Premium-Class proppenvoll. Um diese Uhrzeit! Was zum Henker machen diese Menschen alle hier? Müssen die nicht einkaufen heute?

Weihnachtsfeier

Zwar sind die Zeiten vorbei, als ich noch zur Eröffnung der Weihnachtsfeier höchstselbst das Mikrofon schwingen mußte... aber auch die darauffolgende Ruhephase ist zu Ende, während der ich dem Trubel überhaupt fernbleiben durfte. Meine Anwesenheit heuer ist wieder ausdrücklich erwünscht, also baumelt die fünf Jahre alte Weihnachtsmann-Krawatte um meinen Hals (es begrapschen mich immer noch alle deswegen) und ich jage den Schoko-Desserts hinterher. So wie's aussieht kein Table-Dance dieses Jahr. Schade. War eine nette Idee damals. ;)

Wolfgang 2010

Wie schon 2005 gabs auch heuer das Wolfgang-Überraschungsfest, und wie schon 2005 war die Überraschung auch dieses Jahr keine mehr. Was absolut gar nichts dran geändert hat, daß es ein sehr schöner, unterhaltsamer Abend mit gutem Essen, bitterbösem Geläster und (trotzdem) einigen Geheimnissen wurde.

Für mich persönlich wars eine Rückkehr in frühe Jugendtage: Feste mit Menschen, die arte statt „Wetten Dass“ schauen, trotzdem Sendungen wie „Project Runway“ in- und auswendig kennen - … Very inspiring! Fierce! ;)

Ich jedenfalls freu mich auf 2015. Irgendwann muß es ja mal klappen mit der Überraschung. *gg*


Bar, Restaurant, Catering: Motto

Wie jedes Jahr um diese Zeit ziehts uns ins Motto. Gleichbleibend gutes (wenn auch stets zu kaltes) Essen, gleichbleibend reizende Bedienung (keine Spur zu kalt), gleichbleibend scheußliche Inneneinrichtung. Neu: Den an der Decke fix eingemauerten Föten haben sie jetzt plattgefahrene Hendln angeklebt. (Es gibt auch reichlich Geflügel auf der Karte. Ich hatte Ente.)

Irritierend: Der Kellner ist mit mir per Sie. Das ist mir dort noch nie passiert - und auch ihm nicht, denn die anderen Gäste rundherum werden nach wie vor geduzt. Naja ... Das mit den 10% Trinkgeld ist ja auch nur so eine unverbindliche Empfehlung, junger Mann, gell?

Übrigens gilt die alte Faustregel nicht mehr, wonach man am besten um 19:00 kommt und um 20:00 Uhr geht, um dem ganzen Agentur- und Consultingpack zu entkommen. Man muß jetzt deutlich vor 19:00 Uhr dort sein und hat beim Schokomousse dann trotzdem noch genau die Leut am Nebentisch, für die der liebe Gott den nassen Fetzen erschaffen hat.

Seis drum: Wir hatten mordsmäßig viel Spaß, haben das Essen und das geschmackvolle Personalarrangement genossen und freuen uns aufs nächste Mal.


Ein guter Tag beginnt mit dem besseren Handy: N8, Swype, Kipferl

Nokia N8 blauStolper ich doch heut in der Früh ganz zufällig über den Haus- und Hofschlosser meines Brötchengebers. Gut so: Er kauft mir ein Schokokipferl und läßt mich an seinem Ding rubbeln. Der Schlosser ist nämlich stolzes Herrchen eines Nokia N8 und hat mich unbeaufsichtigt dran rumspielen lassen, während er um Kaffee und Kipferl angestanden ist. (Das mit unbeaufsichtigt war ein Fehler: Ich weiß jetzt, daß er als wahrscheinlich einziger Mensch auf diesem Planeten seinen Hund unter den Kontakten im Telefonbuch gespeichert hat.)

Es is schon ein geiles Teil. Allein wie's in der Hand liegt - sehr schick! Swype zur Texteingabe ist faszinierend. Man muß zwar umschalten im Hirn (ich hab Schwierigkeiten den nächten Buchstaben zu lokalisieren, wenn ich dazwischen nicht absetze), aber nach kurzem Üben machts Spaß und geht sehr flott.

Für intensives Spielen mit Kamera und Browser war leider die Zeit zu kurz: Ich mußte gleich anschließend zu einem Meeting, außerdem wollten eine ganze Menge Freunde und vor allem vorbeieilende Kollegen ausgerichtet werden. Aber macht ja nix, andern Tag ist auch noch ein Tag. Ich werd schon nochmal zu Ende rubbeln dürfen an dem Ding. :)

Ja. Danke fürs Kipferl, für den Einblick ins Telefonbuch und für die bösen Gschichtln. Gerne wieder.


Open Data in Wien: Bald doch Fahrplandaten am N900?

Im heute veröffentlichten rot-grünen Regierungsübereinkommen für Wien steht auf Seite 65 ganz unten:

„Open Data“, „Open Government“

Nach internationalen Vorbildern zur Modernisierung der Stadtverwaltung wird ein Symposium veranstaltet und in weiterer Folge von einer Experten-Gruppe ein Konzept erstellt, das die Möglichkeiten und etwaige Risiken von „Open Data“ und „Open Government“ - also der freie Zugang zu bestimmten öffentlichen (nicht personenbezogenen) Daten in für Menschen und Maschinen lesbarer Form - für Wien erörtert.

Open Source - Strategie

Basierend auf der bisherigen Strategie zur Minimierung der Abhängigkeiten von einzelnen Software-Produzenten wird eine Weiterführung der Nutzung von Open Source Software in allen Bereichen der Stadt Wien, ein verstärkter Fokus auf die internen Beschaffungsrichtlinien im Hinblick auf Open Source sowie auf eine aktive und innovationsfördernde Beschaffung
gelegt.

ITS Vienna

Das Informations- und Steuerungsinstrument für die Verkehrslage in Wien wird weiterentwickelt und das Modul „AnachB.at“ verstärkt in Richtung plattformunabhängige Applikationen forciert.

(Beistrich- und Rechtschreibfehler hab ich korrigiert diesmal. *g*)

In Bezug auf Open Data sind das zwar nur schöne Worte und Absichtserklärungen: Symposium, Experten-Gruppe, erörtert … Aber: Das ist ein Fortschritt! Am 17.9. noch hat die Wiener SPÖ den „Open Data“-Antrag des Grünen Gemeinderats Marco Schreuder abgelehnt (siehe dieser Eintrag). Jetzt wollen sie zumindest erörtern. Wichtiger noch: Das Thema bleibt am Leben.

Was das alles mit einer guten Fahrplanabfrage am Nokia N900 zu tun hat? Die Fahrplandaten der Wiener Linien sind öffentliche Daten, die daher auch als „Open Data“ für jedermann in maschinenlesbarer und daher per Software weiterverarbeitbarer Form zugänglich gemacht werden müßten. Das sehen eigentlich alle so, nur die Wiener Linien bisher nicht. Sie haben die Löschung einer bereits verfügbaren Software erzwungen und argumentieren unnachvollziehbar gegen die Zugänglichmachung ihres Datenbestandes für die Öffentlichkeit. Datenschutz für Straßenbahnen also - selbst um den Preis der Verstümmelung des eigenen Web-Angebots.

Open Data als Grundprinzip der Stadt könnte dem ein Ende bereiten. Wie in anderen Städten auch wären die Daten der öffentlichen Verkehrsmittel (Fahrplan, aktuelle Verspätungen usw.) dann in maschinenlesbarer Form im Netz verfügbar. Jeder Programmierer kann darauf zugreifen und schicke kleine Programme schreiben … mit Ideen, auf die die Wiener Linien und ihre ihr Partnerunternehmen nie gekommen wären; für Geräte und Betriebssysteme, von denen sie noch nie gehört haben; für Menschen, die ihnen bisher einfach wurscht waren.

Aufgrund des Abstimmungsverhaltens am 17.9. geh ich mal davon aus, daß dieser Open-Data-Passus nicht auf Initiative der SPÖ im Regierungsübereinkommen steht. Danke also an die, die drauf bestanden haben.


Cross-Platform-Development: Brainfuck am N900

Während Nokia noch von der Cross-Platform-Strategie mit auf Basis von Qt träumt, hat Adrian Chiang die plattformunabhängige Entwicklungsumgebung schlechthin auf N900 portiert: Brainfuck.

Brainfuck ist für Maemo, für so gut wie alle Desktop-Betriebssysteme, iPhone, Android und natürlich als J2ME-Applikation auch für Symbian und S40 verfügbar. Brainfuck ist extrem leicht zu lernen, weil es nur aus insgesamt acht (!) Befehlen besteht. Das klassische „Hello World“ schaut in Brainfuck so aus:

>+++++++++[<++++++++>-]<.>+++++++[<++++>-]<+.+++++++..+++.[-]>++++++++[<++++>-] <.>+++++++++++[<++++++++>-]<-.--------.+++.------.--------.[-]>++++++++[<++++>- ]<+.[-]++++++++++.

Noch gibts nicht mal ein Debian-Paket fürs N900, Brainfuck ist daher auch nicht im Extras-Devil oder sonstwo. Man kann sich aber den Tarball hier runterladen, die Datei ./brainfuck/bin/linux-arm/bf aufs N900 kopieren, ausführbar machen und dann mit einem beliebigen Brainfuck-Programm als Argument starten. Ich z.B. hab gleich als erstes mal das Abenteuerspiel The Lost Kingdom Brainfuck Edition gespielt - man muß nur die Schriftgröße im Terminal auf 10pt reduzieren, dann läufts perfekt. ;)

Übrigens: Manche Leute finden, Brainfuck habe zu wenige Vokale. Es gibt daher auch eine schönere Version davon. Sie heißt Ook! und funktioniert (bis auf die Notation) absolut gleich. Auch Ook! wurde bewußt als Sprache mit sehr einfacher Syntax entwickelt, die darüber hinaus das Wort „Affe“ vermeidet. „Hello World!“ in Ook! sieht so aus:

Ook. Ook? Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook! Ook? Ook? Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook? Ook! Ook! Ook? Ook! Ook? Ook. Ook! Ook. Ook. Ook? Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook! Ook? Ook? Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook? Ook! Ook! Ook? Ook! Ook? Ook. Ook. Ook. Ook! Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook! Ook. Ook! Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook! Ook. Ook. Ook? Ook. Ook? Ook. Ook? Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook! Ook? Ook? Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook? Ook! Ook! Ook? Ook! Ook? Ook. Ook! Ook. Ook. Ook? Ook. Ook? Ook. Ook? Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook! Ook? Ook? Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook? Ook! Ook! Ook? Ook! Ook? Ook. Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook. Ook? Ook. Ook? Ook. Ook? Ook. Ook? Ook. Ook! Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook. Ook! Ook. Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook. Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook! Ook. Ook. Ook? Ook. Ook? Ook. Ook. Ook! Ook.

Ich finds aufregend, was sich da so tut. Da basteln Trolltech bzw. Nokia jahrelang an einem Megapaket wie Qt zur Cross-Platform-Entwicklung … und dann kommt so ein rund 110kB großer Brainfuck-Interpreter und erreicht mit iOS und Android auch Systeme, die Qt bisher verschlossen geblieben sind. Was da wohl sonst noch kommt? ;)


Wiener Linien: Kleinkrieg um Echtzeitdaten, Runde II

Die Wiener Linien haben in ihrem bizarren Kleinkrieg rund um die online-Abfrage der dynamischen Fahrgastinformation i.tip eine neue Runde eingeläutet: Man kann die Abfrage nun auch in einem ganz normalen Internet-Browser nur mehr eingeschränkt nutzen. Eine Session-ID verhindert, daß man sich Lesezeichen für häufig benötigte Stationen anlegt.

Aber der Reihe nach: Die Wiener Linien stellen die (meinem Verständnis nach aufgrund ihres Zustandekommens und ihrer Finanzierung ohnehin öffentlichen) Daten über die aktuellen Abfahrtszeiten von Bus und Bim auf der i.tip-Seite zur Verfügung. Eine Abfrage dieses Datenbestandes durch Drittsoftware, so hat man mir auf ausdrückliche Nachfrage erklärt, ist aber unerwünscht - es sein denn, die Software wäre ein Web-Browser. Ein für das N900 entwickeltes Programm, das die Abfrage wesentlich besser beherrschte, wollte man nicht zulassen und zwang den Autor zur Löschung der Applikation.

Sinn der Sache: Die in Zusammenarbeit mit der Fluidtime GmbH entwickelte Software Qando soll offenbar ihre diesbezügliche Monopolstellung behalten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Die ganze Geschichte wurde nicht nur auf meinem eigenen Weblog hier und hier diskutiert. Auch Marco Schreuder fand die Sache uncool. Er hat darüber geschrieben, zusätzlich und vor allem aber einen Antrag im Wiener Gemeinderat eingebracht. „Open Data“ als gefordertes Grundprinzip der Stadt hätte auch den Wiener Linien die Möglichkeit genommen, ihre Blockadetaktik weiter zu verfolgen. Die SPÖ, damals mit absoluter Mehrheit ausgestattet, lehnte ab.

In den letzten Wochen habe ich vermehrte Suchanfragen über Google registriert, mit denen sehr konkret nach „Welzl Qando“ oder „Oskar Welzl Wiener Linien“ geforscht wurde - ein halbes Jahr, nachdem ich das Thema ursprünglich aufgeworfen hatte, aber in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Anfrage im Gemeinderat. Seit ein paar Tagen nun funktionieren die Lesezeichen nicht mehr, die ich mir am Handy direkt auf die Abfahrtszeiten des 43ers am Schottentor gesetzt habe. Ich sehe nichts anderes als:

Auf Grund einer technischen Störung, ist eine Abfrage derzeit leider nicht möglich.

Wir ersuchen um Ihr Verständnis.

(Den Beistrichfehler hab ich 1:1 übernommen, man verzeihe mir diese lächerliche kleine Bösartigkeit.)

Die technische Störung allerdings ist gar keine. Es ist eine absichtliche Blockade: Anders als früher vergibt der i.tip-Server jetzt bei jedem Aufruf der Linienübersicht (damit steigt man normalerweise ein) eine Session-ID für die laufende Abfrage. Der Trick dabei: Die Session-ID ist zeitlich befristet. Eine Seite, die ich jetzt mit ihrer Session-ID als Lesezeichen abspeichere, ist in wenigen Minuten schon nicht mehr gültig. Ohne Session-ID läßt sich die Seite gleich gar nicht aufrufen.

Was die Wiener Linien damit bezwecken? Man kann nur spekulieren. Vielleicht sind sie draufgekommen, daß der Welzl ihr Service immer noch nützt und wolltens mir endgültig verleiden. (Man sollte mich nicht unterschätzen; wget for the rescue?) Vielleicht wollten sie auch die Argumentationslinie schwächen, wonach sie durch die öffentliche Zurverfügungstellung der Daten auf i.tip schon wegen des Informationsweitergabegesetzes gezwungen sind, auch anderen die Nutzung der Daten zu gestatten. Ich weiß es nicht. Ich finde es nur in höchstem Maße affig, den Zugang auf die eigene Website (!) in dieser Form zu blockieren. Ich hoff es freut sich jetzt jemand einen Haxn aus drüber. Und jetzt schau ich, wie das geht: mit wget die erste Seite auslesen; Session-ID in einem der Links suchen; URL mit Liniennummer und Session-ID zusammensetzen; Browser starten … ob das funktioniert? ;)


Herbst in Velden

veldenokt2010
Man setzt sich in den Zug (4 Stunden Business Class) und genießt einen strahlend schönen, sonnigen Herbsttag am Wörthersee. Luxusfrühstück mit Nutella (Friesenhof läßt grüßen), lecker Schnittchen im Kaffeehaus und Kaffee und Kuchen anschließend zur Stärkung. So läßt sicht ein Wochenende aushalten. ;)