Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Handy als Webserver

Die spinnen, die Finnen - hätte ich fast gesagt, wie ich zum ersten Mal über den Handy-Webserver von Nokia gelesen habe. Aber eigentlich ist es doch eine interessante Sache:

Unter dem Namen Racoon hat Nokia eine Version des populären Apache-Webservers entwickelt, die auf S60-Handys läuft. Auf einer Seite mit dem schlichten Titel „Mobile Web Server“ steht der Quellcode zur Verfügung (Lizenz: Apache 2). Was man damit macht? Nokia hat eine Reihe von Concept Demos beigepackt. Unter anderem enthalten die Seiten Menüpunkte wie:

  • Sieh was ich sehe: Fordere mich auf, ein Foto zu machen!
  • Verwende mein Handy als Webcam (passwortgeschützt)
  • Suche mobile Websites in meiner Nähe
  • Info über meinen Aufenthaltsort
  • Mein Kalender / Meine Kontakte / Meine Nachrichten (passwortgeschützt)
  • Schick mir eine Nachricht

Weitere Anwendungsmöglichkeiten werden sich sicherlich finden lassen. Leider gibt es keine öffentlichen Testseiten. Ich würde zu gern das Handy irgendeines Nokia-Mitarbeiters als Webcam mißbrauchen.

Die Sache ist auch deshalb interessant, weil sie natürlich auch mir selbst ermöglichen würde, übers Netz auf mein zuhause vergessenes Handy zuzugreifen. Bin gespannt, ob sich daraus etwas entwickelt.


Unser Voting 2006

… und so sehen die Ergebnisse meiner kleinen, aber feinen Song-Contest-Party 2006 aus:
RangLandSongPunkte
  Interpret 
1DeutschlandNo No Never24
  Texas Lightning 
2Bosnien-HerzegowinaLejla22
  Hari Mata Hari 
3RumänienTornero20
  Mihai Traistariu 
3RusslandNever Let You Go20
  Dima Bilan 
5FinnlandHard Rock Hallelujah16
  Lordi 
5DänemarkTwist Of Love16
  Sidsel Ben Semmane 
7LitauenWe Are The Winners15
  LT United 
7MazedonienNinanajna15
  Elena Risteska 
9IrlandEvery Song Is A Cry For Love14
  Brian Kennedy 
10GriechenlandEverything13
  Anna Vissi 
10LettlandI Hear Your Heart13
  Cosmos 
12MaltaI Do12
  Fabrizio Faniello 
13TürkeiSuperstar11
  Sibel Tüzün 
13NorwegenAlvedansen11
  Christine Guldbrandsen 
15ArmenienWithout Your Love10
  Andre 
15FrankreichIl était temps10
  Virginie Pouchain 
17SchwedenInvincible9
  Carola 
18GroßbritannienTeenage Life8
  Daz Sampson 
19MoldauLoca7
  Arsenium & Natalia Gordienko 
19SpanienBloody Mary7
  Las Ketchup 
19UkraineShow Me Your Love7
  Tina Karol 
22SchweizIf We All Give A Little5
  six4one 
22KroatienMoja štikla5
  Severina 
24IsraelTogether We Are One4
  Eddie Butler 

Die großen Favoriten der Buchmacher und Online-Abstimmungen, Griechenland und Schweden, konnten unsere Herzen nicht so recht erwärmen. Umgekehrt hat das Siegerlied unseres Brötchen- und Sekt-Abends, „No No Never“ aus Deutschland, Europa nicht begeistern wollen. Was bleibt ist eine relativ hohe Trefferquote auf den oberen Rängen. Sogar die Sieger des Abends, Lordi, erreichen bei uns einen respektablen fünften Platz. Kein Wunder: Lead-Sänder Lordi schätzt ABBA. ;-)


Grüner Parlamentsklub tot?

Genau heute vor einem Jahr habe ich eine Anfrage an Mitglieder des Parlamentsklubs der Grünen zu der von ihnen mitbeschlossenen Novelle des Mediengesetzes gestellt. - Ein Jahr und zwei Urgenzen später noch immer keine Reaktion, abgesehen von einem "Kollegin Stoisits wird sich der Sache annehmen" ganz zu Beginn.

Sind die seit einem Jahr im Dornröschenschlaf? Oder ist das die Vorstellung österreichischer Parlamentarier vom Dialog mit dem Wählervolk? Was muß man hierzulande tun, um Kontakt mit den Leuten aufzunehmen, die einen doch vertreten sollen?


Song Contest 2006: Voting Sheet

Wie jedes Jahr gibt es auch heuer wieder das kunterbunte Voting-Sheet zum Song Contest 2006 für meine kleine Song-Contest-Party.

Und weil ich mir denk, daß vielleicht der eine oder andere auch gern mitschreibt, wen er wie gern hat, stell ich das Ding als PDF zum Dowload hierher, in Farbe und bunt:

Eurovision Song Contest 2006 - Voting Sheet (PDF)

Wer das ganze selbst noch aufpeppen möchte oder einen Fehler ausbessern muß, bekommt es auch in bearbeitbarer Form als Open Document File:

Eurovision Song Contest 2006 - Voting Sheet (ODT)


Song Contest: Gut geraten

Dima Bilan (Russland)Selten haben meine persönliche Punktewertung und das Ergebnis des ESC-Semifinales so gut übereingestimmt: Meine Favoriten sind drin, die von mir mit weniger als 6 Punkten bedachten Länder sind raus.

Einzige Ausnahmen: Schweden und Polen. Ich hätte gerne Polen mit dabei gehabt und dafür auf die 150. Darbietung des immer gleichen schwedischen Songs verzichtet. Man kann ja aber bekanntlich nicht alles haben, und wer weiß, wie weit Carola mit ihrem Heuler am Samstag noch kommt. Jedenfalls sind Armenien, Irland, Mazedonien, Russland, die Türkei, die Ukraine, Finnland, Litauen, Schweden und vor allem Bosnien-Herzegowina im Finale.

Besonders amüsiert hat mich, daß Silvia Night aus Island doch glatt ausgebuht worden ist. So richtig ausgebuht, nicht nur vereinzelte Buh-Rufe unter den Applaus gemischt. So was gabs, so weit ich mich erinnern kann, noch nie. (So was wie ihren Auftritt allerdings auch nicht.)


Song Contest Semifinale

Tatsächlich: TRTint überträgt! Zusätzlich gibt es einen Livestream von eurovision.tv. Alles ist gut. Ich bin glücklich.

seminar

aus irgend einem mir nicht bekannten grund steh ich wieder im vorraum eines seminarraums und wünsch mir, es wär schon vorbei.

Avanti La Vie

Jacques Zegers bei ESC 1984 in LuxemburgSo ist das Netz: dicht, verwoben und ganz und gar spontan. Auf der Suche nach der Lösung für ein Softwareproblem entdecke ich eines dieser Geisterlieder: Musik, die mir seit Jahren immer wieder durch den Kopf geht, die ich aber nicht zuordnen kann.

Im konkreten Fall wußte ich, daß es ein französischsprachiger Beitrag zum Song Contest war. Nicht mehr. Kein Jahr, kein Land, kein Interpret, kein Titel. Nur die Melodie blieb hängen, obwohl ich das Lied nur ein einziges Mal gehört habe.

Wie sich jetzt durch Zufall, Chat und Google herausstellt, war es „Avanti la vie“ von Jacques Zegers. Er sang es 1984 für Belgien und wurde damit den fünfter, ex aequo mit Alice & Franco Battiato und ihrem beeindruckenden „I Treni Di Tozeur“. Für Österreich sicherte Anita („Einfach weg“) den traditionellen letzten Platz. Gewonnen haben, und das ist das tatsächlich Bemerkenswerte am Eurovision Song Contest 1984, die Herrey’s mit dem gräßlichsten Siegerlied der Eurovisionsgeschichte, „Diggi-Loo Diggi-Ley“. Einen reich bebilderten, modisch erschütternden Rückblick bieten „Les petites histoires 1984“. (Apropos erschütternd: Die Herrey’s treten immer noch auf.)

Mein Softwareproblem ist noch immer nicht gelöst. Aber ich habe jetzt ein Video des Auftritts von Jacques Zegers, den kompletten Text und vor allem die Gewissheit, daß ich nicht ganz verrückt bin: Manche der Lieder, die in mir klingen („… Danke für den Spaß am Singen …“), gibt es tatsächlich. *g*

PS: Die Semifinal-Party ist geplatzt. Ich sags nur. Falls jemand NDR empfangen kann und mich kennenlernen möchte ;-).


Nokia 770 mit Google Talk

Ein Artikel auf „Internet Tablet Talk“ läßt mich gespannt auf Dienstag warten:

Angeblich werden Google und Nokia am 16. Mai in einer gemeinsamen Erklärung ihre Zusammenarbeit bezüglich des Nokia 770 Tablet PC bekannt geben. In einem ersten Schritt wird das VoIP-Service Google Talk für den Nokia 770 verfügbar gemacht.

Die Ankündigung sorgt für Überraschung und Verwirrung gleichzeitig:

Überraschung, weil Nokia zwar für 2006 ein Software-Update mit VoIP- und IM-Funktion angekündigt hatte. Daß es sich dabei jedoch um Google Talk handeln würde, hatte zunächst niemand erwartet.

Die Verwirung geht auf die Formulierung der Agenturmeldung zurück, in der es heißt: Nokia will introduce a new version of the Internet Tablet with upgraded software and hardware elements. Der Hinweis auf „new hardware elements“ läßt die Wogen in den Foren und Mailing-Lists hochgehen: Es wird befürchtet, daß die neuen Features nur auf einer neuen Hardwareversion zur Verfügung stehen. - Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß Nokia das VoIP-fähige Software-Update für den 770 bereits 2005 bei der Markteinführung angekündigt hat, scheint mir diese Lesart jedoch unwahrscheinlich. Unter Umständen ist mit den „hardware elements“ die offizielle Unterstützung für Bluetooth-Keyboards und/oder Headsets gemeint, die von Maemo-Entwicklern teilweise schon online gestellt, von Nokia aber nie in die Software-Releases aufgenommen wurde.


Wie finde ich Längen- und Breitengrad meines Wohnortes?

Seit dem Eintrag „Blog-Nachbarn am Satellitenbild“ fragen mich immer wieder Leute, wie sie denn den genauen Längen- und Breitengrad eines Ortes bestimmen können, um diese Info denn für GeoURL in die Metadaten ihrer Homepage einzubauen (Anleitung dazu auf „Adding yourself to GeoURL“).

Die Sache ist ganz einfach: Auf MultiMap lassen sich österreichische Adressen mit Straße, Hausnummer und Postleitzahl suchen. Auf der Ergebnisseite nah heranzoomen, damit man auch sicher ist, daß der richtige Ort angezeigt wird. Unterhalb der eigentlichen Karte gibt’s einen Block, der sich „Map Information“ nennt. Dort findet man die gewünschte Information. „Lat“ steht für die geographische Breite, „Lon“ für den Längengrad. Für GeoURL wird die dezimale Schreibweise benötigt, die in Klammern angeführt ist.

Zur Sicherheit kann man das gefundene Ergebnis dann noch via MapQuest suchen und kontrollieren, ob MapQuest den gleichen Punkt auf der Karte anzeigt, den man zuvor mit MultiMap definiert hat. MapQuest erlaubt es dann mit einigen Spielereien auch, die in der Regel mit drei oder vier Nachkommastellen ausreichend genauen Angaben direkt in der Adresszeile des Browsers zu manipulieren. Ein Zehntausendstel auf oder ab bewirkt beim Breitengrad schon mal, daß das Nebenhaus angezeigt wird.


Frostschaden am PC

Little me gerät beim Surfen auf eine mit Popups überladene Website und sieht dort unter anderem folgendes Fenster (keine Angst, nur ein Screenshot *g*):

Frostschaden (png, 17 KB)

Da kriegt man doch volles Vertrauen und klickt, wie empfohlen, auf „OK“, oder? ;-)

Das ganze ist eine Werbung für das Produkt ErrorSafe, welchselbiges verdorbene Dateien repariert und eine komplette Antriebsüberprüfung bietet. Sollten wegen der einen oder anderen Formulierung Unsicherheiten entstehen, ist das auch kein Problem: Ihre Fragen und Zweifel werden leistungsfähig behandelt und dank unserer technischen Support-Teams gelöst. Na also! Dann nichts wie hin! Und: Machen Sie es schneller, Halten Sie es sauber!


Blog-Nachbarn am Satellitenbild

Geo-Serendipity ist die Kombination zwischen GeoURL und Google Maps:

Alle auf GeoURL erfaßten Websites in meiner Nähe werden auf Geo-Serendipity am Satellitenbild dargestellt. Das Zoomen und verschieben der Karte funktioniert wie bei Google Maps. Was nicht funktioniert: die Überblendung von Satelliten-Bild und Straßenkarte bzw. die Darstellung der Straßenkarte allein, obwohl die entsprechenden Schaltflächen angeboten werden. Dafür hat Geo-Serendipity einen bekannten Google-Maps-Fehler geerbt: Über die Satellitenbilder gelegte Zusatzinfos (hier die Icons für die Websites, bei Google zum Beispiel die Straßenkarte) sind nie genau positioniert, sondern um ein paar Meter nach Nordosten verschoben.

Trotzdem eine nette Idee mit viel Potential. - Ach ja, Erik: Du hast nicht die gleichen Koordinaten wie ich, auch wenn GeoURL es zu glauben scheint. (Wunschdenken ;-)?) Der korrekte Code wäre in Deinem Fall:

<meta name="ICBM" content="48.2341, 16.3482" />
<meta name="geo.position" content="48.23;16.35" />


Donauinsel

noname8
Heute mal donauinsel statt prater. Ich outdoor-typ muß ja immer mal wieder ein neues abenteuer erleben. Richtig idyllisch hier!

Song Contest 2006 Semifinale

Ein Blick auf die Programmgestaltung der Fernsehstationen bestätigt die Vermutung: Das Semifinale des Eurovision Song Contest 2006 am 18. Mai ist im Wiener Kabelnetz nicht zu empfangen. Der ORF steht noch im Schmollwinkerl und verzichtet auf die Übertragung. NDR und SF sind längst aus dem Wiener Kabelfernsehen verbannt (was ich gerade bzgl. NDR immer schon schade gefunden habe).

Für nicht digitalisierte TV-Konsumenten bleibt als letzte Hoffnung der türkische Sender TRTint: Laut Übersichtsseite der Veranstalter überträgt nämlich TRTint sowohl Semifinale als auch Finale. Zwar ist in den Programmzeitschriften davon noch nichts zu finden, aber vielleicht ist hier ja eine Änderung noch nicht berücksichtigt …?


Rottenbergs kleine Welt

In „USA & Freedom, Teil II“ habe ich geschrieben: Ich mag Thomas Rottenbergs Kolumne „Stadtgeschichten“ nicht. Ich korrigiere: Ich mag Rottenberg nicht.

Sein neuestes Schauerstück ist nicht einmal mehr (wie von mir damals behauptet) mit Schülerzeitungen zu vergleichen. Die entschuldigen sich nämlich hin und wieder, wenn sie Fehler machen. Rottenberg nicht. Der schaltet auf stur und legt noch eins drauf:

In „Das Kreuzberg Wiens“ schildert er, gewohnt abfällig, seine Sicht einer Demonstration, deren Zeuge er am 1. Mai wurde. Zitat:

… als irgendwer stadtauswärts los rannte. Und weil wenn einer rennt alle nachrennen, brach Hektik aus: Alles rannte, ein Trum flog und plötzlich brüllte jemand, dass das Haus schräg gegenüber vom Balkon der Nachbarin gestürmt werden solle…

Es liegt nicht in der Natur einer rennende Menge „wieso eigentlich?“ zu fragen. Und so standen dann dreihundert Leute vor meinem Nachbarhaus und starrten böse auf die davor hektisch aufgezogenen Polizistenreihen in Riot-Outfit.

Nun, die Demo-Teilnehmer gehören zum Kreis der standard.at-Leser und finden, daß die Sache ganz anders war. Im Forum beschreiben mehrere Postings schlüssig den wahrscheinlich wahren Ablauf:

Ein paar Leute hatten ein Transparent am AMS aufgehängt, beim Rausgehen aus dem Nebenhaus werden sie von der Polizei perlustriert ⇒ Demo glaubt Leute sind verhaftet und rennen hin, ein paar Leute werfen Plastikflaschen ⇒ Irgendein Polizist bleibt nicht ganz cool und setzt Tränengas ein ⇒ Situation beruhigt sich nach ein paar Minuten wieder ⇒ Demo zieht weiter.

Ganz gegen seine Gewohnheit reagiert Rottenberg dann in „Offene Mailfragen“ zum Schein auf die Kritik. Wiederholt das ursprünglich Geschriebene, erwähnt die Richtigstellungen mit keinem Wort, erklärt die Teilnehmer an der Kundgebung kurzerhand zum seit Jahren gleichen Demo-Universalpersonal und die ganze Geschichte inklusive der empörten Reaktion zum Ergebnis einer Wette. Er schreibt über die Autoren der kritischen Postings auf derstandard.at:

Keiner wollte – oder konnte – das Wort „Lüge“ durch Fakten untermauern. Das macht durchaus Sinn: Wahr darf und kann schließlich nur sein, was der eigenen Weltsicht dient. Der Rest würde zum Nachdenken führen.

Das von mir oben zitierte Posting war zu dieser Zeit natürlich bereits online, so wie andere mit ähnlichem Inhalt. - Wie war das noch gleich? Wahr darf und kann schließlich nur sein, was der eigenen Weltsicht dient. Der Rest würde zum Nachdenken führen.


Verfassungswidrige Gewinnsucht

Oh ’s wonderful, ’s marvellous … Ich liebe unseren Verfassungsgerichtshof! Er hat nämlich heute entschieden, dass die Verpflichtung für Hauseigentümer, bis 1.7.2006 auf ihre Kosten neue Hausbrieffach-Anlagen für private Zusteller errichten zu lassen, verfassungswidrig ist.

Zur Erinnerung: Im Zuge der „Wir sind so jung, dynamisch, flexibel"-Reformen der „Es lebe der freie Markt“-Fuzzis wurde unter anderem beschlossen, daß die Post nun nicht mehr dazu da ist, um Briefe zuzustellen. Sie soll vielmehr Geld verdienen. Und das sollen möglichst viele Post-Firmen auch, nicht nur die Post. Und damit die alle ihre Werbung Briefe auch einwerfen können, war vorgesehen, daß bis 1.7.2006 alle Hausbrieffach-Anlagen der alten, geschlossenen Bauweise gegen neue, frei zugängliche ausgetauscht werden sollten.

Das Konzept hatte eine Reihe von Vorteilen: Die Hersteller der Briefkästen machen Kohle („Es lebe der freie Markt!“), jeder kann sich die Post seines Nachbarn ansehen und, vor allem, die Hausbesitzer (und damit die Mieter) zahlen die Anfangsinvestitionen für die neuen Post-Firmen, damit die (ja, es lebe der freie Markt!) auch möglichst schnell Gewinne schreiben können.

Der VfGH war nun aber doch anderer Ansicht: Irgendwie schien es den Herren dort nicht einsichtig, warum die für die sogenannte Liberalisierung notwendigen Investitionen nicht von denen getragen werden können, die dann auch die Profite einfahren. Im „öffentlichen Interesse“ sei der Austausch der Briefkästen jedenfalls nicht, meint der VfGH, sondern nur im Interesse der „Anbieter von Postdienstleistungen“. Schau an. Das ist das, was seit der Ankündigung dieser Regelung in allen Online-Foren gepostet wird.

Mit etwas Hausverstand hätte man das vielleicht auch im Infrastrukturministerium erkennen können. Und zwar rechtzeitig, bevor 50% der Hausbesitzer die Anlagen austauschen. Die bekommen nämlich für die entstandenen Kosten nun keinen Ersatz. Die Mietervereinigung prüft die Möglichkeit einer Amtshaftungsklage gegen Minister Gorbach, da einigen Mietern die Kosten für die neuen Brieffachanlagen bereits vorgeschrieben wurden.

Sowohl die Entscheidung des VfGH als auch den (deutlich kürzeren und verständlicheren) Pressetext dazu gibts als PDF zum Download.


nachtarbeit

es ist noch nicht mal halb acht und ich bin schon auf dem weg ins büro! Ein "meeting". Wehe das wird wieder abgesagt...