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Euro, Mohammed-Karikaturen und Erdöl
Warum mir das auffällt? Weil ich schon seit längerem darauf warte, was im März 2006 politisch am Golf los sein wird. Im März 2006 soll, wenn alles nach Plan läuft, die neue Erdöl-Börse im Iran eröffnet werden. Der große Unterschied zu den bestehenden Handelsplätzen NYMEX und IPE: Der Handel soll nicht in US-Dollar, sondern in Euro abgewickelt werden. Das wäre für die USA deshalb bitter, weil ausschließlich die Beschränkung des Rohölhandels auf US-Dollar deren derzeitiges massives Handelsbilanzdefizit überhaupt noch tragbar macht: Solange alle Welt die „Petrodollars“ nachfragt, um damit Öl zu kaufen, können die USA das Defizit einfach durch den Nachdruck von Geldscheinen ausgleichen. Sobald Öl in einer anderen Währung gehandelt würde, bekämen die Vereinigten Staaten ein Problem damit, ihren wachsenden Import zu finanzieren. (Siehe auch „Hegemonie muss ständig gewahrt werden“, „Die Weltwirtschaft im Griff des Dollar-Imperiums“ oder auch „Das Öl, die Währung und der Krieg gegen den Irak“)
Bislang ist das ja reine Spekulation. Noch rechnen ja alle ölexportierenden Staaten brav in Dollar ab. Alle Staaten? Fast alle Staaten… Kurzfristig hatte nämlich der Irak unter Saddam Hussein die Regel gebrochen und im November 2000 die Abrechnung im Rahmen des „Oil for Food“-Programms auf Euro umgestellt. Lang hat das nicht gehalten, wie wir wissen, und eine der ersten Handlungen der USA nach der Invasion war die Umstellung der Öl-Exporte zurück auf Dollar.
Seither mehren sich die Stimmen, daß es beim Irak-Krieg weder um Massenvernichtungswaffen noch um die direkte Kontrolle der Fördergebiete gegangen ist. Es sei, so sagen viele, ausschließliches Ziel der USA gewesen, die Alleinherrschaft des Dollar auf dem Ölmarkt wieder herzustellen (zB „The Real Reasons for the Upcoming War With Iraq“). Nachdem ein Höhenflug des Euro die Entscheidung Husseins auch wirtschaftlich interessant gemacht hatte, fanden nämlich auch andere OPEC-Staaten, vor allem der Iran und Venezuela, die Idee einer Abrechnung in Euro immer verlockender. Dem sollte vorgebeugt werden, der Irak-Krieg war die Rute im Fenster.
Trotz dieser Abschreckung hält nun der Iran an der Euro-Ölbörse fest. Diese würde bedeutend schwerwiegendere Folgen haben als die wenigen Barrel, die Saddam Hussein im Rahmen von „Oil for Food“ in Euro abrechnen konnte. Es wurde viel spekuliert, ob es zur Eröffnung dieses Marktplatzes kommen könnte und welche Optionen die USA hätten, dies zu verhindern. Vor allem eine erneute militärische Intervention schien vielen Journalisten ausgeschlossen, das Verhältnis zu Europa hätte zu sehr unter dem Irak-Krieg gelitten.
Was aber haben finden wir nun vor? Der Iran wird zur Zielscheibe, und zwar mit dem altbekannten Vorwurf „Massenvernichtungswaffen“. Wieder vermutet man, daß die Atom-Vorwürfe gegen den Iran, so wie bei Saddam Hussein, nur Ablenkung sind (siehe „Iran’s real crime?“, „Kippt der Iran den US-Dollar?“ oder auch „Dollars, Euros and the Upcoming Iranian Oil Bourse“). Die Konstellation ist vergleichbar wie beim Irak-Konflikt, die EU versucht sich als Vermittler zwischen den USA und dem Iran. Plötzlich jedoch tauchen in den arabischen Staaten manipulierte Berichte über monatealte Mohammed-Karikaturen auf, die die Menschen dort vor allem gegen Europa auf die Barrikaden steigen lassen. Nicht nur in arabischen Medien, auch auf BBC World werden zusätzlich zu den echten Karikaturen auch solche gezeigt, auf denen Mohammed als Kinderschänder zu sehen ist oder ein betender Moslem von einem Hund vergewaltigt wird (Quelle: Wikipedia). Der Ursprung dieser Darstellungen ist bis heute ungeklärt, sie dürften aber einen nicht unerheblichen Anteil am Zorn der Moslems haben. Jedenfalls führt die ganze Sache zu einem Schulterschluß zwischen dem sich bedroht fühlenden Europa und den USA, denen daraus mehr Handlungsfreiraum gegenüber dem Iran erwächst.
Das zeitliche Zusammentreffen ist interessant. Noch interessanter ist, was mit der geplanten Rohöl-Börse im Iran passieren wird. Wird sie im März eröffnet? Wie lange wird sie bestehen?
Thank GNU
Das Konzept Freier Software wird mit den Jahren immer wichtiger. Je stärker Konzerne mit neuen technischen und juristischen Tricks versuchen, unsere Freiheit einzuschränken, desto wichtiger wird ein fundiertes Gegenkonzept, das auch vor Entscheidungsträgern professionell präsentiert werden kann. Genau dafür ist die FSF Europe da. Das ist gut so (und die € 120,- jedenfalls wert).
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Hammam „Aux Gazelles“
Vor allem vom Hammam bin ich absolut begeistert. Mit meinem Geschenkgutschein „Aux Gazelles Special“ (Geburtstagsgeschenk aus 2005) hab ich dort das volle Programm verabreicht bekommen. Dieses beinhaltet (Zitat aus der Website): Eintritt ins Hammam, Wassergüsse, Körperpeeling, Körperwaschung mit Seifenschaum, Körpersalbung mit Öl
. Dazu ein freundlicher und viel gute Laune verbreitender Hamamcı sowie jede Menge Thé à la Menthe.
Meiner Meinung nach sollte so ein Ding an jeder Ecke zu finden sein, die Besuche müßten von der Gebietskrankenkasse bezahlt werden. So rundherum entspannt und gut gelaunt, wie ich mich jetzt fühle, lasse ich mir nicht einreden, daß ein regelmäßiger Hammam-Besuch keinen positiven Einfluß auf die Gesundheit hat. Wobei es auch ohne WGKK geht: Ein Besuch im „Aux Gazelles“-Hammam ist schon um € 28,- zu haben, man muß ja nicht immer gleich zum höchstpreisigen Programm greifen. (Auch wenns verdammt viel Spaß gemacht hat.)
(Das einzige, was ich nicht verstanden hab: Wieso wir hier Hammam mit Doppel-m schreiben, während sonst überall die Schreibweise mit einem m gebräuchlich ist. Liegt es daran, daß das „Aux Gazelles“ sich weniger an der türkischen, sondern mehr an der arabischen Tradition orientiert?)
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VoIP: SIP me!
In der SIP-Welt bin ich jetzt also sip:43720511940@voipgateway.org; meine Mutter hat nicht bemerkt, daß unser Telefonat in IP-Paketen quer durch die Datennetze dieser Welt geflossen ist, also scheint die Qualität für beide Teilnehmer in Ordnung zu sein. Als Software verwende ich Linphone unter GNU/Linux und mein Provider für den Übergang ins Festnetz ist sipcall.at (dahinter steht die Schweizer Backbone Solutions AG), deren freundlichen Support ich nur empfehlen kann. (Ob sie mich als Kunden behalten, hängt allerdings davon ab, ob tatsächlich noch in diesem Quartal die versprochenen 0720er-Nummern kommen.)
Jabber-Nachrichten
Eine Einschränkung dieses Web-Gateways wird allerdings nicht wahrgenommen: Ich erhalte die Nachrichten völlig anonym, ohne Absender. Falls eine Antwort erwünscht ist, müßte also schon irgend ein Name oder eine Email-Adresse im Text angeführt sein.
Für den letzten anonymen Fragesteller: Unter GNU/Linux verwende ich Gaim, das auch für Windows erhältlich ist. Ob es für Windows bessere Alternativen gibt, weiß ich nicht.
(Vielleicht entwickelt sich daraus jetzt eine Tradition? Anonyme Fragen via Jabber und ich antworte im Blog? Ich bin Dr. Sommer! *gg*)
Bush erobert die Herzen
Massenproteste nach US-Angriff auf Dorf in Pakistan
Vielleicht sollte man auch bei der Terrorismusbekämpfung einmal über das Prinzip von Ursache und Wirkung nachzudenken beginnen.
(So ganz nebenbei: Wie geht das? Da wird ein Land überfallsartig bombardiert, und keiner sagt was? UNO? EU? Hallo? Ist da jemand?)
Caterina Valente 75
Auch wenn sie selbst den Tag in den USA verbringt und sich nicht öffentlich feiern läßt, öffentlich-rechtliches Fernsehen bringt die Filme mit dem „trällernd über die Dielen trippel“-Faktor gleich im Megapack:
„Das einfache Mädchen“: SA, 14.1., ORF2; MO, 16.1., 3sat
„Schneewittchen und die sieben Gaukler“: SA, 14.1., hr; SO, 15.1., rbb und SF1
„Hier bin ich - hier bleib ich“: MO, 16.1., mdr
„Bonjour Kathrin“: SA, 21.1., ORF2
Außerdem: „DAS!“ am 14.1. auf NDR mit einem Beitrag über das Geburtstagskind. (Gerade beginne ich zu grübeln, was das über mich als Zielgruppe aussagt, wenn ich meinen Fernsehkonsum aus den dritten Programmen und ORF2 bestreite …)
Laut orf.at ist Caterina Valente übrigens Europas erfolgreichste Sängerin. Das wußte ich bisher gar nicht.
Hält ICQ alle Rechte an allen Chats?
Darauf aufmerksam gemacht hat mich diese Story bei netzpolitik.org. Was ich noch nicht wirklich klären konnte: Wie ist die Rechtslage jetzt für mich, wenn ich als Österreicher einen ICQ-Account eröffne? Angeblich sind ja das amerikanische und österreichische Recht in diesen Fragen kaum vergleichbar. Welches nationale Recht gilt, und welche Rechte an meinen Chats kann ich tatsächlich abtreten?
Elektrische Traumschafe als Screensaver
Electric Sheep ist ein Bildschirmschoner, der die Rechenlast für das Rendern von kurzen Animationen weltweit auf alle teilnehmenden PCs verteilt. Die Ergebnisse werden Bild für Bild auf einen Server zurückgespielt, dort zu einem ca. 4,5MB (!) großen MPEG2-File zusammengefaßt und laufend wieder an die PCs verteilt.
Das Ergebnis flackert dann als Folge hübsch anzusehender „kollektiver Träume verbundener Rechner“ (so in etwa die Homepage des Projektes) über den heimischen Monitor, sobald sich der Screensaver aktiviert.
Absolut übertrieben. MPEG2-Files via Internet als Bildschirmschoner! Wer macht sowas?! Ich. Seit jetzt gerade.
Nachträglicher Hinweis: Nach der Installation gleich 2-3 mpg-Files vom Server herunterladen und im Arbeitsverzeichnis von Electric Sheep (bei mir: ~/.sheep/
) speichern. Sonst dauert es zu lange, bis etwas zu sehen ist.
Best Of Bild
Für alle Ösis, die ihren geistigen Horizont erweitern möchten und sich mit Krone, U-Bahn Zeitung und der Ganzen Woche nicht mehr zufrieden geben, gibt es gottseidank das BILDblog. Hier werden die wichtigsten News des Blattes in konzentrierter Form und mit verständnisfördernden Erklärungen (für den nicht-Abonnenten oft unerläßlich) zusammengefaßt. Ich liebe diese Website.
Für alle Fans von Bild (aber auch taz) ebenfalls empfehlenswert: Ein mittlerweile auf Betreiben des Axel Springer Verlags per einstweiliger Verfügung untersagter Kino-Werbespot der taz. Natürlich gibt es auch dazu die entsprechende Story auf BILDblog.
Jabber Instant Messaging
In erster Linie möchte ich mit Jabber bzw. dem XMPP-Protokoll einfach nur rumprobieren. Immerhin ist es, soviel ich weiß, der einzige offene Standard auf dem Gebiet. Und wenn irgendwo „offener Standard“ draufsteht, muß ich es haben. Egal, ob ichs nun brauchen kann oder nicht.
Jedenfalls ist meine Jabber-ID ossi1967@amessage.at. Bin ja gespannt, ob das Ding auch wirklich funktioniert.
dku2_nokia mirror
Ich stelle daher die von mir im Sommer 2005 heruntergeladene Version hier zur Verfügung. Es gibt zwar mittlerweile eine neuere, die Änderungen sind aber nicht so gewaltig:
Alle Infos sind im README-File, recht viel mehr stand auf der Homepage im Web auch nicht.
Reinfall: „Geheimsache Leben“
Mitten in einem Irrgarten von Zeitungsausschnitten und Plakaten hat mich nämlich die Idee gepackt, diesen Ausflug in einem Blog-Eintrag hier zu dokumentieren. Mit Foto. Dazu zücke ich, wie üblich, mein Kamera-Handy. Wie ich mich damit unter anderem einigen Filmplakaten nähere, tritt mir ein entschlossener Herr fortgeschrittenen Alters entgegen, klatscht Zettelwerk vor mein Objektiv und verweist darauf, daß das Fotografieren hier (wörtlich) „strengstens verboten“ sei.
Nun hatte ich das in dieser Ausstellung zwar am wenigsten erwartet, bin aber grundsätzlich nicht weiter überrascht davon. Zumindest aus Galerien und Museen kennt man sowas ja. Ich lasse mich (Fehler!) noch gutgelaunt auf eine Unterhaltung ein und sage dabei, ein solches Fotoverbot wäre wohl besser durchzusetzen, würde man es durch Hinweisschilder publik machen. „Das Schild hängt ja groß am Eingang!“, knurrt der Herr - sehe ich da Adern an seiner Glatze pulsieren? Nein, sicher nur eine Täuschung … „Na, da muß ich es wohl übersehen haben.“ Mit diesen Worten verlasse ich ihn. Alles gut.
„Das ist eine blöde Ausrede!“, schnauzt er mir nach. - Hallo? Wie bitte? Hab ich es notwendig, einem außer Kontrolle geratenen Reserveblockwart gegenüber Ausreden zu erfinden? Ich dreh mich noch einmal um und schau ihn an. Da zuckt doch sicher irgendwo ein schelmisches Grinsen um seine Mundwinkel? Da glitzert doch der Schalk in seinen Augen? Nein. Nichts zuckt, nichts glitzert. Der meint das ernst! Was kommt als nächstes? Muß ich eine Strafarbeit schreiben? Werden meine Eltern vorgeladen? Muß ich nachsitzen? Ich versuche, diesen mir in dem Moment sehr realistisch erscheinenden Möglichkeiten durch Flucht zu entkommen, verabschiede mich bei dem Herrn mit einem betont demütigen „Vielen Dank!“ (er knurrt zurück) und schaue zu, daß ich diesem Haufen Irrer so schnell wie möglich entkomme. Raus hier!
€ 7,- beim Fenster hinausgeworfen für altes Papier in schlecht beleuchteten Schaukästen und Beleidigungen von aufgeblasenen Wichtigtuern. Der nächste Oberlaa-Termin wird eingehalten, basta. So viel hab ich gelernt.
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ffmpeg: Neuer amr-Patch
Ich habe die Änderungen auf das aktuelle ebuild übertragen und den neuen Patch hier bereitgestellt:
ffmpeg-0.4.9_p20051216.ebuild.amr.patch
Eine detaillierte Anleitung zum Einspielen modifizierter ebuilds mithilfe sogenannter „Overlays“ gibt es übrigens in diesem Artikel des englischsprachigen gentoo-Wiki.