Hardware und Software
neuere Einträge ...Chatting The Day Away
Mein zweitliebstes Chat-Programm ist (und das war mir nicht mehr bewußt) auch für Windows zu haben: Pidgin! Natürlich wills nicht ganz so, wie ichs unter GNU/Linux gewohnt bin (der lokale Chat via Bonjour funktioniert nicht, SIP bekomm ich auch nicht zum Laufen), aber mein Gott … ist ja nur Windows. *gg*
Die wichtigsten Accounts sind drin und ich kann der Frau Kysira beim Shoppen am Pazifik ein frohes Fest wünschen. Juppidu!
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Windows 7
Netzwerkverbindungen sind mal da, mal weg. Beim an sich vorinstallierten Office ist starten Glückssache. Wenn Word mal wieder beim Splash-Screen hängen bleibt, hilft mir meine Erfahrung von der Hotline: PC ausschalten und wieder einschalten.
Accessibility-Technologien hat Windows jede Menge eingebaut. Allein: Die Bildschirmlupe kann sich nicht entscheiden, wo sie bleiben soll. Aus Frust darüber schiebt sie alle anderen Bildschirmelemente willkürlich durch die Gegend. Unbrauchbar. Der Screen-Reader liest alles, nur keinen Fließtext. Schlau.
Wer auf solche Dinge angewiesen ist, kauft also um knappe € 800,- ein Zusatzprogramm dafür. (Das heißt übrigens Zoomtext und macht seine Sache echt gut. Dafür mach ich gern Werbung.) Natürlich wäre Windows nicht Windows, wenns da nicht trotzdem einen Haken gäbe: Irgendwie können Programme unter Windows einander gegenseitig so blockieren, daß gar nichts mehr geht. So geschehen mit Zoomtext und dem Adobe Reader. Rund 10 mysteriöse Einstellungen muß man in diesem Monster von PDF-Reader ändern, damit er nicht gleich beim Start einfriert. (Wozu ein PDF-Reader überhaupt so viele Einstellungen braucht, versteh ich auch nicht.)
Mein absolutes Lieblingserlebnis unter Windows: Man surft so rum mit dem Internet Explorer. Auf einmal geht ein kleines Fensterl auf und erklärt: Der Internet Explorer funktioniert nicht mehr. Dazu ein Fortschrittsbalken und der Button „Abbrechen”. Der Witz: Es funktioniert alles prächtig und es passiert auch nichts, wenn man auf „Abbrechen” klickt. Microsoft will nur nerven.
Einige Tage wirds noch dauern. Ich weiß nicht, warum das Netzwerk so spinnt. Ich weiß nicht, wie ich Office zum Laufen bring. Aber eins weiß ich: Bitte, bitte, sollte ich jemals etwas Böses über die neue Gnome Shell oder sogar Ubuntus Unity sagen, dann ohrfeigt mich und zwingt mich, diesen Artikel 100x abzuschreiben. Ich lerne gerade wieder zu schätzen, wie viel Mühe sich die Entwickler da gemacht haben, damit mir die Arbeit am PC unter GNU/Linux leicht fällt und Spaß macht.
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Jolla präsentiert das Sailfish OS
- Jolla hat sich endlich eine Homepage zugelegt; wurde auch Zeit!
- Ein Jolla-Handy wird
vor dem Sommer 2013
ausgeliefert. Ich hatte es früher erhofft. Naja. - Jolla verwendet zusätzlich zur nativen Qt/QML-API einen Kompatibilitätslayer für Android-Applikationen. Zwar ist über die genaue Technik nichts gesagt worden, aber die Schweizer Myriad Group wurde heute als Partner von Jolla genannt. Ich nehme daher an, daß deren Alien Dalvik zum Einsatz kommt.
- Das User Interface ist mir zu simpel, zu Apple-ähnlich. Es gibt (wie schon beim N9) keine Homescreens mit Widgets mehr, wie man sie unter Symbian, Android oder Maemo kennt. Ich konnte mich schon am N9 nicht wirklich daran gewöhnen, daß die fehlen. Mehr noch: Auch den beim N9 neu eingeführten und doch recht praktischen Event-Feed hat man wieder gestrichen. Stattdessen neu hinzugekommen ist ein Konzept, das die Bedienung der laufenden Programme direkt aus der Multitasking-Übersicht heraus erlaubt. Die Multitasking-Ansicht ist de facto der Homescreen. Einen laufenden Media-Player z.B. kann man von dort aus steuern, ohne tatsächlich ins Programm hinein zu springen. Eh lieb, aber kein Ersatz für Widgets.
- Neben den bekannten Partnerschaften in China gibt es nun auch einen ersten Deal mit einem europäischen Carrier. Der finnische Mobilfunkanbieter DNA wird Jollas Geräte in sein Portfolio aufnehmen.
- Ebenfalls erstmals als Partner genannt wurde der Chiphersteller ST Ericsson, auf dessen NovaThor-Plattform das neue Betriebssystem bereits läuft.
- Sailfish scheint unter der Haube ein stabiles und anpassungsfähiges Ding zu sein: Die Firmenchefs berichten davon, daß ihre Techniker das Betriebssystem innerhalb eines Tages auf neuer Hardware zum Laufen bringen. Das, so sagen sie, ist vor allem in den Verhandlungen mit Handyherstellern ein absoluter Vorteil. (In your face, Elop: Der häßliche Mann aus Amerika hat behauptet, er hätte MeeGo deshalb sterben lassen, weil es nur mit massivem Zeitaufwand auf neue Hardware zu portieren gewesen wäre. Bei Jolla beträgt der Aufwand eine Nacht.)
- Ich nehm den Leuten ab, daß sie es mit der Offenheit ernst nehmen. Vor allem ein Seitenhieb auf Google und Android spricht mir aus der Seele: Jolla will wirklich Open Source sein im Gegensatz zu „Source Open“. Als „Source Open“ bezeichnen sie die (bei Android übliche) Vorgehensweise, im Geheimen zu entwickeln und erst den Quellcode des fertigen Endprodukts ins Netz zu stellen. Das ist eine Augenauswischerei, die mit freier und offener Entwicklung nichts zu tun hat. Schön also, daß Jolla das anders machen will.
Open 24 hours
, heißt es auf einer Folie in der Präsentation; der gerade entwickelte Code ist immer einzusehen.
Also: Weiter aufmerksam bleiben. Fürs Christkind wirds nix mehr, aber im Juni hab ich ja Geburtstag. *gg*
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Jolla Launch
Update: Auf YouTube gibts erste Videos zum User Interface: Presenting Jolla, Jolla's Sailfish UI - Hands-On Preview und Sailfish OS demoed on N950. Sexy.
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Belle Refresh am C7
Immerhin: Neuer Browser, neue Homescreen-Widgets (für den Schlosser: Applets), neue Version der Microsoft-Programme (siehe dieser Artikel), neue Suchfunktion, neuer Social Network Client, … und wieder ein paar Kleinigkeiten im UI, die mir gut gefallen.
Die Taktik ist klar: Kunden bei der Stange halten und verhindern, daß sie zu Android wechseln. Ich laß mich da gern um den Finger wickeln, vor allem weil meine Erfahrungen mit Android eh nicht so prickelnd waren. :)
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Nokia: Symbian will nicht sterben
Ein Detail finde ich aber besonders interessant in dem ganzen Dokument:
During the third quarter 2012 we shipped 6.3 million Smart Devices units, of which approximately 2.9 million were Lumia products.
Das heißt: Unter den 6,3 Millionen Smartphones, die Nokia im dritten Quartal 2012 verkauft hat, waren nur 2,9 Millionen Windows Phone Geräte. Zwingende Schlußfolgerung: Die restlichen 3,4 Millionen Geräte waren Symbian-Modelle, vielleicht auch noch das eine oder andere N9 mit Maemo/MeeGo.
Beachtenswert dabei erstens: Der letzte Q3-Report vor Stephen Elops ruinösem „Burning Platform“-Memo war Q3/2010. Damals wurden noch 26,5 Millionen Smartphones abgesetzt. Bravo, Mr. Elop! Von 26,5 auf 6,3 Millionen, das ist allein Ihr Verdienst.
Viel spannender noch: In den letzten 12 Monaten wurden ganze sieben Lumia-Modelle mit attraktiver und aktueller Hardware-Ausstattung präsentiert. Auf der Symbian-Seite kam als einziges Modell das Nokia 808 neu dazu, alle anderen derzeit erhältlichen Symbian-Handys wurden Mitte 2011 vorgestellt und sind hardwaremäßig entsprechend veraltet. Die Lumia-Serie wird intensiv beworben, zu Kampfpreisen angeboten und teilweise sogar mit kostenloser Zusatz-Hardware wie dem Bluetooth-Lautsprechersystem Nokia 360 (im Wert von rund € 150,-) verschleudert. Nach Symbian-Geräten muß man schon aktiv suchen. So hat z.B. keiner der österreichischen Carrier ein aktuelles Symbian-Handy im Programm. Wer ein Nokia 808 will, muß es im freien Handel zum Listenpreis von rund € 500,- kaufen. Trotzdem, trotz der Modellvielfalt, trotz der attraktiven Preisgestaltung, trotz allem stellt die Lumia-Reihe ein Jahr nach ihrer Markteinführung weniger als die Hälfte der in Q3/2012 verkauften Smartphones bei Nokia.
Ein Schmankerl zum Schluß: Im zweiten Quartal 2012 wurden noch 4 Millionen Lumia-Handys verkauft. Der Trend ist also stark rückläufig. Einzige Konstante bleibt das Verhältnis Lumia zu Symbian: Auch in Q2/2012 standen den 4 Millionen Lumias über 6 Millionen verkaufte Symbian- und MeeGo-Geräte gegenüber.
Im Original „Burning Platform“-Memo von Elop hieß es 2011 zur Einstimmung auf den Strategiewechsel: He decided to jump. It was unexpected.
Kurz nach 2/11 tauchte im Internet die an Windows Phone angepaßte Version auf: He decided to give up, he shot himself. It was unexpected.
Scheint als hätte das Internet den richtigen Riecher gehabt.
Alles OK also für Symbians Zukunft? Natürlich nicht. Von 26,5 Millionen Stück in Q3/2010 zurück auf 3,4 Millionen in Q3/2012, das ist kein erfreulicher Trend. Da ist ein Ende absehbar. Die Zahlen bestätigen nur, daß der ausschließliche Fokus auf Windows Phone und das öffentlich verkündete Ende von Symbian der Fehler schlechthin war. Anfang 2011 war Symbian die Cash Cow. Noch Ende 2012 kaufen die Konsumenten lieber Symbian als Windows Phone. Das Betriebssystem abzustellen, an dem das Schicksal des ganzen Unternehmens hing, war nicht unbedingt der schlaueste Zug, den ein CEO jemals gemacht hat. Bravo, Mr. Elop.
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Musikverwaltung: Nokia S40 und Rhythmbox
Rhythmbox ist im Moment das Standard-Musikprogramm für Ubuntu. Was tut jemand, der ein billiges, etwas älteres S40-Telefon von Nokia hat (konkret das C2-01) und seine Musik unkompliziert mit dem Telefon abgleichen möchte?
Geplant wärs eigentlich so: Man stellt in den USB-Einstellungen des C2-01 den Standardmodus von „Datenspeicher“ auf „Druck und Medien“ um, steckt das Telefon ein und - schwupps! - scheint es in Rhythmbox unter seinem Namen auf und kann synchronisiert werden. (Vorausgesetzt, das Plugin „Tragbare Wiedergabegeräte - MTP“ wurde nicht irrtümlich deaktiviert.)
In der Praxis funktioniert genau das nicht. Der MTP-Support ist unter GNU/Linux generell nicht so gut, und ich hab nach einigen Experimenten auch das Telefon im Verdacht, MTP nur für Fotos zu unterstützen.
Keine Chance also? Mitnichten. Wo ein Texteditor ist, ist auch ein Weg. Das Telefon wird zurück auf den USB-Massenspeichermodus („Datenspeicher“) gestellt und wieder eingesteckt. Im Ubuntu Dateimanager wird nun die im C2-01 eingelegte Speicherkarte sichtbar. (Clevere Leser nehmen hier mit: Ohne eingesetzte Speicherkarte wird das jetzt alles nix.) Je nachdem, wie man sich die Speicherkarte zuvor schon organisiert hat, kann man sich jetzt entweder Ordner für die Musikdateien, Hörbücher und Podcasts aussuchen oder neu anlegen. Letzteres empfehle ich: Ein neuer Ordner „music“ nimmt die Dateien von Rhythmbox entgegen.
Jetzt kommt Trick 17: Direkt im Hauptverzeichnis der Speicherkarte erstellt man mit einem Texteditor (am besten gedit) eine Datei „.is_audio_player“. Diese versteckte Datei (daher ist der Punkt am Anfang des Dateinamens wichtig) signalisiert Rhythmbox, daß es sich beim USB-Massenspeichergerät um einen Musikplayer handelt. Der Inhalt dieser Datei sollte so aussehen:
audio_folders=music/ folder_depth=2 output_formats=audio/mpeg,audio/aac,audio/mp4 input_formats=audio/amr
Die Zeile audio_folders=
gibt an, welche Verzeichnisse Rhythmbox beschreiben soll. Mit folder_depth=
gibt man an, welche Ordnerstruktur dabei geschaffen wird. „0“ bedeutet dabei, daß die Musikdateien ohne weitere Ordner-Systematik nur durch ihren Dateinamen gekennzeichnet werden. „1“ weist Rhythmbox an, für jedes Album einen eigenen Ordner zu erstellen. „2“ bedeutet, daß für jeden Interpreten ein Ordner und für jedes Album ein Unterordner erstellt wird.
input_formats=
und output_formats=
schließlich geben die MIME-Types an, mit denen das Telefon umgehen kann. (Angeblich transcodiert Rhythmox aufgrund dieser Angaben inkompatible Audioformate; ich habs nicht ausprobiert.) Unter output_formats=
habe ich hier die Werte für MP3-Dateien („audio/mpeg“) und für MPEG4/AAC angegeben. Das ist, was das C2-01 wiedergeben kann. Aufnahmen legt das Telefon im AMR-Format ab, daher „audio/amr“ unter input_formats=
.
Das wars auch schon. Startet man nun Rhythmbox, wird das Telefon erkannt. (Genauer: Die Speicherkarte wird erkannt und der Name der Speicherkarte angezeigt. Diesen Namen kann man am Telefon ändern.) Man sieht, wie viel Platz bereits durch die diversen Medientypen belegt ist, wie viel noch frei ist … und man kann in den Geräteeigenschaften (rechter Mausklick) in der Registerkarte „Abgleich“ einstellen, ob alle Inhalte oder nur bestimmte Playlists auf das Telefon kopiert werden sollen.
Grundlegende Infos hab ich mir aus diversen technischen Spezifikationen zum C2-01 und aus diesem Artikel zusammengesucht. Dazu noch ein Hinweis: Die Datei .is_audio_player kann grundsätzlich auch Informationen darüber aufnehmen, wo und in welchem Format Playlists gespeichert werden. Für S40-Telefone wie das C2-01 spielt diese Information aber keine Rolle, weil sie nach allen mir vorliegenden Infos keine externen Playlists importieren können. Ich habe die Angaben daher ausgelassen.
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Die wahre Geschichte hinter Maemo/MeeGo
- Was im N9 gipfelte (und endete), begann 2005 in einer nur aus wenigen Dutzend Programmierern bestehenden Abteilung mit dem Namen „Open Source Software Operations“ (OSSO). Viele Programme auf Nokias GNU/Linux Geräten tragen daher Namen, die mit „osso-“ beginnen.
- Die kleine Organisation blieb weitgehend unbehelligt von Nokias Bürokratie und konnte ihre Vorstellungen rasch umsetzen. Der Preis dafür waren Budgetprobleme und die Tatsache, daß sowohl bei Software als auch bei Hardware viel zu viel an Fremdfirmen vergeben werden mußte. Beides ging zu Lasten der Qualität.
- Das erste Maemo-Gerät mit Telefonie-Funktion war ja das N900 aus dem Jahr 2009. Völlig neu ist die Information, daß schon sein Vorgänger N810 im Jahr 2007 als vollwertiges Handy erscheinen hätte sollen. Die Sprachtelefonie wurde in letzter Minute wieder aus dem Hardware-Design gestrichen, weil Nokia hausinterne Konkurrenz zur Symbian-basierenden E-Serie nicht zulassen wollte. (Damals aktuell war das E90.)
- Bereits 2008 begannen die Arbeiten an Harmattan, dem Betriebssystem des N9. Zur Erinnerung: Das N9 erschien 2011, sein Vorgänger N900 kam 2009 auf den Markt. Diese lange Entwicklungszeit von 2008-2011 war wahrscheinlich mit ein Grund dafür, daß Maemo/MeeGo sterben mußte.
- Schon 2010 hätte das erste Harmattan-Handy erscheinen sollen. Ständige Umbauten am User Interface verhinderten dies aber, sodaß Ende 2009 die Entscheidung getroffen wurde, die Entwicklung des Geräts einzustellen. Fotos dieses Modells gleichen bis aufs Haar dem 2010 dann tatsächlich erschienen Nokia N8. Die Vermutung liegt nahe, daß auch die Kamera des N8 in diesem Harmattan-Gerät verbaut gewesen wäre.
- Ein Nachfolgemodell war in Planung, wurde aber ebenfalls verworfen. Gleichzeitig wurde wiederholt an Grundkonzepten des User Interface herumgeschraubt.
- 2011 kam dann endlich das N9 auf den Markt - das mittlerweile dritte für Harmattan entwickelte Gerät. Was bisher ebenfalls nicht bekannt war: Unmittelbar nach dem N9 hätte ein weiteres, bereits fertiges Modell erscheinen sollen. Es wäre ein N9 mit Hardware-Tastatur gewesen. Elop hat dieses Handy nicht mehr auf den Markt gebracht, weil ab dann nur mehr Windows Phone gefragt war.
- Ein Tablet mit dem User-Interface des N9 war Ende 2010 ebenfalls fertig. Mit seiner Dual-Core-CPU und der Mali 400 GPU hat es Elop angeblich auch sehr gefallen. Trotzdem fiel es der Windows-Strategie zum Opfer.
- Weniger konkret, aber ebenfalls schon in Arbeit war ein Nachfolgemodell für das N9, das erstmals mit einem Intel-Chipsatz und dem Harmattan-Nachfolger Ilmatar ausgestattet gewesen wäre.
Besonders interessant finde ich die wiederholten Hinweise auf zunehmende Kommunikationsprobleme innerhalb des weltweit verstreuten Maemo-Entwicklerteams, aber auch die Geschichte vom sich ständig verändernden Harmattan User Interface. Die ersten Konzepte von 2008 haben exakt gar nichts mit dem zu tun, was schließlich am N9 gelandet ist. Zwischendurch sah Harmattan sogar einmal fast so aus wie heute Nokia Belle. Eines ist völlig klar: Niemand innerhalb Nokias hatte eine klare Vorstellung davon, was Harmattan werden sollte … oder den Mut, diese Vorstellung umzusetzen.
Ich bin gespannt, welchen Teil der Geschichte Jolla wieder aufnimmt. Immerhin sind die Jolla-Mitarbeiter Leute, die nicht nur das User Interface des N9 kennen, sondern auch ihre eigenen früheren Entwürfe, die sie nicht verwirklichen durften. Außerdem gabs angeblich auch für Ilmatar schon die eine oder andere gute Idee. Bis 21./22. November müssen wir uns noch gedulden, dann will Jolla sein eigenes User Interface vorstellen.
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Neues von Jolla: mehr Geld, neue Partner, alte Timeline
Ganz so dürfts nicht sein, wie man einer brandaktuellen Pressemeldung von heute entnehmen kann: Die „kleine Garagenfirma“ hat mit noch ungenannten Partnern aus der IT- und Telekom-Branche eine 200 Millionen Euro schwere Allianz geschmiedet. 10 Millionen Euro steuern die Finnen selbst bei. Der Rest kommt von Telekom-Unternehmen, Handy-Herstellern und Chip-Erzeugern.
Auch das mit Finnland ist nur Image. Jolla ist fest in China angekommen. Büros und Dateninfrastruktur entstehen im Cyberport Hong Kong (hier auf der Karte), auch Fertigung und Forschung stehen auf chinesischem Boden.
Als letztes zerschlägt man den Mythos, die kleinen Finnen könnten mit Müh und Not ein Modell auf den Markt bringen und müßten dann ums Überleben bangen. Jolla denkt nicht daran, als reiner Hardware-Hersteller mit exotischem Betriebssystem in den Ring zu steigen. Unter dem Codenamen „Sailfish“ (Ha! Deswegen das komische Bild! *gg*) wird das System so entwickelt, daß auch andere Hardwareproduzenten es auf ihren Geräten ausliefern können. Ein Konzept, das auf dem Handy-Markt schon bei Symbian und Android funktioniert hat.
Weitere Infos aus der Presseaussendung: Jolla (bzw. eben: Sailfish) soll, den ursprünglichen MeeGo-Plänen folgend, für mehr Geräteklassen als nur Smartphones entwickelt werden. Tablets, TV-Geräte und In-Car-Entertainment werden als Beispiele wieder genannt. Außerdem verrät ein Nebensatz über das Rechenzentrum, daß es eigene Cloud-Services für dieses Betriebssystem geben soll (was ich für eine völlig bescheuerte Idee halte). In einem nicht öffentlich zugänglichen Artikel des Wall Street Journal, der hier auszugsweise zitiert wird, wird die Vorstellung des ersten Smartphones von Jolla für November 2012 angekündigt. (Was sicher nicht heißt, daß es ab dann lieferbar ist.)
Wer übrigens 1 Stunde und 40 Minuten Zeit und viel Interesse an den Gedanken von Jolla-Gründer Jussi Hurmola hat, kann sich seinen Vortrag über Jolla, den Aufbau eines neuen *räusper* Ökosystems und dessen Chancen neben den großen Playern am Markt hier auf YouTube ansehen.
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Neues vom Vivaldi-Tablet: Halle-fucking-lujah!
Der neueste Blog-Eintrag von Aaron Seigo bestätigt, was an Gerüchten ohnehin längst kursierte: Mit dem ursprünglich ins Auge gefaßten Hardware-Zulieferer Zenithink wirds definitiv nichts mehr. Wie viele andere Hersteller von Android-Geräten schert der sich nämlich nicht um die Lizenzbedingungen für die Verwendung des Linux-Kernels. Zenithink rückt einfach den Source-Code für die hardwarespezifischen Anpassungen nicht raus.
Die gute Nachricht: es gibt zwei gute Nachrichten. Erstens ist ein neuer Hardware-Hersteller in Sicht, der den Source-Code bereitstellt. Zweitens ist die Arbeit an der Software fürs Vivaldi-Tablet natürlich weitergegangen. Das ergibt sich ganz allein daraus, daß Vivaldi auf Mer als technischen Unterbau und Plasma Active als User Interface zurückgreift. Beides sind Projekte, die unabhängig von Vivaldi vorangetrieben werden.
Aaron Seigo kommentiert diese jüngste positive Entwicklung (der er trotzdem noch nicht so ganz vertraut - er will den Namen des neuen Hardware-Partners nicht nennen *gg*) mit einem euphorischen Halle-fucking-lujah
. Ich kann mich dem nur anschließen. Nicht daß ich selbst jetzt restlos davon überzeugt bin, jemals ein Vivaldi-Tablet in Händen halten zu dürfen. Aber wenigstens wieder ein bißchen Information bekommen zu haben, das war doch ganz nett zwischendurch. :)
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