Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

… kennt man den. (Und: Nein, „Heute“ und „Österreich“ sind keine Zeitungen.)

Im Prinzip ist das einer, der es tatsächlich schaffen würde, mir die Grünen als (wieder) wählbare Partei schmackhaft zu machen. Er wird nur grad von den Stoisits’s, Vassilakous und Glawischnig-Piesczeks dieser Welt mundtot gemacht.

Zum Kennenlernen: „Nicht mit der Badehose ins Parlament“ und „Regelverstöße müssen Folgen haben“.

Es war Dir zu fad die Interviews zu lesen. ;)

Egal, das stoisits’sche Gezicke geht mir jedenfalls aufn Geist. Wie verquer muß man denken, um ihm Sexismus zu unterstellen, weil er sagt, daß Frauen aufgrund ihrer Qualifikation und nicht aufgrund ihres Geschlechts erfolgreich sind?

Solche Worte ausgerechnet von Dir? Du hast ja vor der Wahl noch jeden mit Blicken getötet, der keine notariell beglaubigte Erklärung vorweisen konnte, wonach er verläßlich die Grünen wählt *gg* (siehe unter anderem dieser Kommentar und andere in dem Thread).

Bezüglich fr*******te a**e Zi**n kann ich Dir nur zustimmen. Wobei ich mir auch die Kommentare z.B. auf derstandard.at durchgelesen habe, die versuchen, den Standpunkt z.B. einer Frau Stoisits zu verteidigen bzw. zu erläutern. Das hat was von UFOlogie. Angst bekommt man da, wenn man sich vorstellt, was sich in diesen Köpfen womöglich sonst noch alles abspielt.

Die größte Zi**e ist aber derzeit offenbar wirklich die Korun. Hast das mit dem offenen Brief mitbekommen? Die schreibt tatsächlich Sachen wie: Ich habe es ehrlich gesagt satt, nach solchen ‚grünen‘ Interviews die Scherben aufzusammeln. - Ist es nicht so, daß vielmehr Efgani Dönmez hinter einigen seiner KollegInnen mit dem Industriestaubsauger herwuseln muß, um das alles wieder in Ordnung zu bringen, was sie verbocken? Alev Korun gibt da einfach peinlichen Unsinn von sich … und der wird auch von den Titten nicht besser.

Gell, da sieht man wieder, wie lesen bildet. Sowohl hier als auch auf derstandard.at.

Zu „Shooting Star“: Wie viele Mitglieder des Bundesrates kennt man sonst schon namentlich? Geh mal suchen im Verzeichnis: Reinhold Einwallner (SP)? Seit 2004 dabei, nie gehört. Monika Mühlwerth (FP)? Seit 1996 dabei, nie gehört. Ferdinand Tiefnig (VP)? Seit 2003 dabei, nie gehört. Der Oberösterreicher Efgani Dönmez sitzt erst seit April 2008 drin und hat schon einige Male für Aufsehen gesorgt (wie gesagt: unter denen, die Zeitung lesen *gg*). Das ist nicht ganz so ohne.

Inhaltlich find ich ihn grad in der Ausländerfrage geradezu unverschämt vernünftig. Du hast sicher die oben verlinkten Interviews gelesen mit ihm?

Aus: Nicht immer sagen: „Die armen Ausländer“

Diese Moscheendiskussion, die hängt mir schon so zum Hals heraus. […] Wenn man Menschen einen Raum für ihre Gebete gibt, dann befürworte ich das. Aber: Wenn man Minarette als politisches Symbol installiert, wenn man Religion missbraucht, um im Hintergrund Politik zu machen, dann bin ich dagegen. […] - Welche Leute beten dort vor? Welche Imame unterrichten an den Schulen? Haben die eine theologische oder pädagogische Ausbildung, oder sind das irgendwelche Kameltreiber aus Anatolien, die sich zu Imamen ernennen? Wenn ja, dann gehören sie kurzfristig ausgetauscht.

Aus: Nicht mit der Badehose ins Parlament

Ich bin auch klar gegen eine Ganzkörperverschleierung. Wenn jemand so in Österreich auftritt, bleiben gewisse Türen verschlossen. Ich kann mich ja auch nicht in der Badehose ins Parlament setzen.

Aus: Regelverstöße müssen Folgen haben

Wenn das [Asyl-]Verfahren rechtskräftig negativ ist, müssen die Leute künftig rascher und ohne Ausnahmen rückgeführt werden. […] Regelverstöße müssen Folgen haben. Jemand der unsere Demokratie oder unseren Rechtsstaat infrage stellt oder mit kriminellen Absichten zu uns kommt, ist inakzeptabel. Denen, die Mist bauen, müssen wir auf die Finger klopfen und sie in kürzester Zeit ausweisen.

Das sind Ansätze mit Bodenhaftung und Hirn, wie ich sie aus der grünen Ecke (leider!) schon lange nicht mehr gehört habe. Er kriegt natürlich auch prompt von allen Parteigranden eins übergebraten, die von ihren Dachterrassen aus dem Fußvolk ein Denk- und Diskutierverbot erteilt haben. (Da kommt so ein dahergelaufener Installateur aus dem Salzkammergut und erzählt uns was vom wirklichen Leben, igitt! War der überhaupt schon jemals in den „Seitenblicken“? Na eben, was will er dann?)

Übrigens: Ich will damit nicht sagen, daß ich alles uneingeschränkt unterschreibe, was er sagt. Da ist durchaus einiges auch hinterfragenswert. Was mir aber gefällt ist, daß er endlich (und, soweit ich weiß, als erster öffentlich wahrnehmbarer grüner Politiker) wenigstens ein Problembewußtsein entwickelt. Von Glawischnig-Piesczek, Stoisits und Co. bekommt man doch immer nur „Rechtsradikal!“ zu hören, wenn man das Thema überhaupt anschneidet. Und man findet halt keine Lösungen, wenn man die zugrunde liegenden Probleme ignoriert.

Die Grünen haben sich hier (wie übrigens auch bei einigen anderen wichtigen Themen) ein absolutes Diskussions- und Denkverbot auferlegt. Das ist schlimmer als bei den Katholen mittlerweile.

Ebenfalls aus dem derstandard.at-Forum: [Es] gibt zwei parteien bei denen es hauptthema ist, und bei der övp ist es auch an prominenter stelle. da brauchen die grünen sicher keinen. - Da krampft sich einem alles zusammen. Was soll das heißen? „Wenn ein Thema schon von einer anderen Partei entdeckt wurde, dann dürfen wir es nicht diskutieren“? Also keine Wirtschaftpolitik, Bildungspolitik, Europapolitik mehr von den Grünen? Das sind derartige Würschtln, da versteh ich die Leut, die jetzt entsetzt schreien (ebenfalls aus dem derstandard.at-Forum): Ich will meine Stimme zurück und sie posthum dem LiF verleihen!

Und die absurde Lächerlichkeit der Brüste-Diskussion setzt dem ganzen die Krone auf. Wir haben die schlimmste Wirtschaftskrise seit den 1930ern und die Grünen diskutieren darüber, ob Frauen Brüste haben. Noch absurder: Sie bestreiten, daß führende grüne Politikerinnen möglicherweise aufgrund irgendwelcher Qualifikationen (statt aufgrund einer Frauenquote) auf ihre Positionen gekommen sind.

Stimmt. Die Diskussionsverweigerung ist wohl auch eine Folge des Sich-Besser-Vorkommens. So nach dem Motto: „Im Gegensatz zu Euch haben wir die einzige Wahrheit schon gefunden, wir brauchen darüber nicht mehr diskutieren.“.

Und um nichts anderes als um Diskussion geht es. Ich finde es unglaublich, was man sich alles gefallen lassen muß, wenn man diese einfordert. Es gibt von Dönmez kiloweise Aussagen, in denen er den Umgang von Österreichern (bzw. eher: des Gesetzgebers) mit Migranten deutlich kritisiert. Dazu 3-4 Sätze, in denen er umgekehrt auch Versäumnisse und Fehler auf Seiten der Migranten herausstreicht. Und genau dieser paar Sätze wegen ist er jetzt rechtsextrem und soll zu FPÖ/BZÖ wechseln und wahrscheinlich kommen wir in einer Woche drauf, daß er sowieso immer schon Antisemit war. Was für ein verlogenes Gesocks.

Also wenn ich mir so überleg, was dem Herrn Dönmez von seinen Partei„freundinnen“ öffentlich (!) so alles an den Kopf geworfen wurde … und wie plump und dumm man versucht hat, ihm mit Gewalt das Wort im Mund umzudrehen … Menschlichkeit, Freiheit und Intelligenz sind genau das Gegenteil dessen, was mir dazu einfällt.

Grad die Korun hat sich da nicht wirklich als Sympathieträgerin etabliert. (Und wenn ich mir das Posting von erikhuemer oben durchles, gelingt ihr das nicht zum ersten Mal.)

Apropos Sympathie: Da spielen ja oft klitzekleine Nebensächlichkeiten eine Rolle, wie man weiß. Eine dieser vermeintlichen Kleinigkeiten:

Efgani Dönmez braucht für die Beantwortung einer Mail 17 Minuten. Der Grüne Klub im Nationalrat findet den „Antwort“-Button im Outlook seit drei Jahren nicht. Da gabs ganz zu Beginn einen Textbaustein (Kollegin Stoisits wird sich der Sache annehmen - seither liebe ich sie besonders), danach hab ich noch 3x urgiert, aber nichts mehr gehört. Ist das die Partei, die sich für die Menschen einsetzt, wie Du schreibst? Oder ist das die Partei, die einfach nur sagt: „Geh, leck mich doch am Arsch!“?