Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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ESC 2016: Rumänien ist raus

ESC: Rumänien 2016 OK, es ist kein Verlust für die Show: Ovidiu Anton mit seinem „Moment Of Silence“ war mehr Zählkandidat denn Siegesanwärter. Trotzdem ist der Vorgang höchst ungewöhnlich in der Geschichte des ESC:

Nur 18 Tage vor dem erste Semifinale hat die EBU den rumänischen Sender TVR von allen ihren Services ausgeschlossen. Dazu zählen neben dem Kerngeschäft der Organisation (dem Austausch von Nachrichten, Sportübertragungen und technischem Know-How) eben auch die Teilnahme am Eurovision Song Contest. Der ESC 2016 findet ohne Rumänien statt.

Grund für die harte Maßnahme ist der Schuldenberg von 16 Millionen Schweizer Franken (€ 14,5 Millionen), die die Rumänen bei der EBU mittlerweile angehäuft haben. Es ist davon auszugehen, daß es bei einem solchen Betrag bereits mehrere Verhandlungen hinter verschlossenen Türen gegeben hat und die jetzige Maßnahme für die Verantwortlichen bei TVR nicht ganz so überraschend kommt wie für uns ESC-Fans.

Jedenfalls: Ein Teilnehmerland weniger. Bin ich froh, daß ich die Voting-Sheets noch nicht erstellt hab. :)


Umfragen zur Bundespräsidenten-Wahl

Die verschiedenen Meinungsforschungs-Institute haben mehrfach durchblicken lassen: So wirklich vertrauen sie ihren eigenen Ergebnissen für die Wahl am Sonntag nicht. Zu ungewöhnlich ist die Ausgangslage mit den vielen Kandidaten, die vor allem nicht alle den traditionellen Parteilagern zugerechnet werden können. Klassische Methoden der Nachschärfung bei politischen Umfragen versagen hier.

Eines allerdings läßt sich mit Sicherheit sagen: Die von den Medien in den letzten Wochen regelmäßig zitierten Ergebnisse sind mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch. Dies schlicht und ergreifend deshalb, weil sie nicht einmal den Umfragen entsprechen. Was liest man seit Wochen?

  • Van der Bellen unangefochten auf Platz 1 mit ca. 25%
  • Hofer auf Platz 2 mit ca. 23% (es gab eine einzige Umfrage, die ihn nur auf Platz 3 hinter Griss sah)
  • Griss auf Platz 3 mit ca. 20%

Das wars also. Stichwahl zwischen Van der Bellen und Hofer und die Gschicht hat sich.

Mitnichten. Wieder einmal offenbart ein Blick auf neuwal.com, was die Meinungsforscher eigentlich sagen - und was Journalisten der kurzen Schlagzeile zuliebe weglassen: Natürlich geben die Institute Schwankungsbreiten zu ihren Umfragen an, die unterschiedlich groß sind, aber meist so zwischen drei und fünf Prozent liegen; drei und fünf Prozentpunkte nach oben und nach unten, um genau zu sein. Wenn also im Kurier steht, daß Alexander Van der Bellen 25% der Stimmen vorhergesagt werden, dann hat OGM in Wahrheit berichtet: Irgendwas zwischen 22% und 28% wirds wohl sein. Für den gleichen Kandidaten hat Gallup irgendwas zwischen 22% und 30% errechnet - das klingt ganz anders als die punktgenauen 26%, die der Auftraggeber (die Zeitung Österreich) draus macht.

Das Spiel mit der Schwankungsbreite ist deshalb so spannend, weil es ja am Sonntag nicht darum geht, ein Parlament repräsentativ zu besetzen. Da freut oder ärgert sich eine Partei über den Unterschied zwischen 22% und 24%. Am grundlegenden Kräfteverhältnis ändert das kaum jemals etwas. Anders bei dieser Bundespräsidentenwahl, die (und das läßt sich sicher vorhersagen) in eine Stichwahl münden wird: Schon eine Nachkommestelle macht den Unterschied zwischen dem undankbaren dritten Platz und intakten Chancen im zweiten Durchgang.

Es gibt seit Wochen kein Umfrageergebnis mehr, das unter Einbeziehung der Schwankungsbreite ein klares Bild an der Spitze zeichnet. Neuwal.com macht es in der Detailinterpretation der Ergebnisse klar: Die Aussage „Kandidat X liegt mit Sicherheit vor Kandidat Y“ läßt sich in Bezug auf Van der Bellen, Griss und Hofer nicht tätigen. Eine Stichwahl Hofer-Griss ist genauso möglich wie die Konstellationen Griss-Van der Bellen oder Van der Bellen-Hofer.

(Ziemlich gesichert scheint hingegen, daß die Kandidaten der ehemals großen Volksparteien SPÖ und ÖVP kaum noch Chancen auf die ersten beiden Plätze haben. Sollten Kohl oder Hundstorfer es in die Stichwahl schaffen, hätten alle Meinungsforscher versagt. Ein zweiter Wahldurchgang ohne einen Kandidaten der Parteien, die in der zweiten Republik ununterbrochen an der Macht waren, teils mit absoluter Mehrheit … das kann man auch als Befreiungsschlag für das Land begreifen.)

Was heißt das alles für den Wähler? Taktisch wählen hat noch weniger Sinn als sonst jemals. Einen anderen Kandidaten als den eigentlich favorisierten zu wählen, nur um ein laut Umfragen zu erwartendes Ergebnis zu verhindern - das ist absurd, wenn die Umfragen so viel Spielraum lassen.


Unser Hund im TV-Business

Auf einem der Grundstücke unserer Familie sind gerade Dreharbeiten für kurze Szenen eines TV-Krimis im Gange. Die Mitarbeiter der Produktionsfirma machen der Reihe nach Selfies mit dem Hundsimausi. Ich hoffe, das Tier kommt mit dem plötzlichen Starrummel zurecht. Außerdem befürchte ich, daß sich meine Eltern die Rechte am entstandenen Bild- und Filmmaterial nicht gesichert haben. Womöglich entstand nicht nur ein Krimi, sondern ganz nebenbei auch „Lassie - The Next Generation“ als abendfüllender Spielfilm - und wir haben gar nix davon! ;)

3, 2, 1 - erwachsen

Olli genießt die Frühlingssonne Es ist doch grad erst ein paar Tage her, da ist das kleine Hundebaby mit den viel zu großen Pfoten auf meiner Brust gelegen und hat sich in den Schlaf wiegen lassen.

Kaum dreht man sich zwei Mal um, ist das Vieh ausgewachsen und erwachsen: Läufig is' sie, die kleine Prinzessin! Zum ersten Mal in ihrem viel zu kurzen Leben. (Auch sie wird ja seit den ersten Lebenswochen einem kontinuierlichen Giftcocktail aus Blausäure, Arsen, Ammoniak, Blei, Teer und Feinstaub weit jenseits aller im öffentlichen Raum geltenden Grenzwerte ausgesetzt. Wir müssen unbedingt die bisher höchst erfolgreiche familieninterne Versuchsreihe „Krebs bei Haustieren in Raucherhaushalten“ mit neuen Daten vervollständigen.) Wahnsinn, wie schnell das alles geht.

Süß is sie natürlich immer noch: Sie selbst hat nämlich auch noch nicht begriffen, daß sie kein 4kg-Welpe mehr ist. Auf dem Schoß sitzen und mit dem Kopf auf dem Arm einschlafen, das ist für den ausgewachsenen Boxer ganz normal. :)


ESC 2016: The King Has Lost His Crown

Sergei Lasarew ist Favorit bei den Buchmachern Gestern hat die EBU die Startreihenfolge für die beiden Semifinalshows bekannt gegeben. Das sollte ein Anlaß sein, noch einmal einen Blick auf die Wettquoten zu werfen. Da schau her, kann man nur sagen. Gegenüber der letzten Tabelle von Mitte März hat sich da doch nochmal einiges verändert. So hat Schweden seine Favoritenrolle verloren:
Rang Land Song
    Interpret  
1 Russland You Are The Only One
    Sergey Lazarev  
    (Berechnend und professionell konstruiert. Gelungen.)  
2 Frankreich J'ai Cherché
    Amir  
    (Juhu-uhuhu…)  
3 Schweden If I Were Sorry
    Frans  
    (Selbstverliebter Teenie-Herzschmerz. Professionell gemacht, gewinnt mit der Zeit.)  
4 Australien Sound Of Silence
    Dami Im  
    (Man sehnt sich nach silence.)  
5 Ukraine 1944
    Jamala  
    (Seltsam. Was ja nicht per se schlecht ist.)  
6 Malta Walk On Water
    Ira Losco  
    (Bemühte Mittelklasse.)  
7 Armenien LoveWave
    Iveta Mukuchyan  
    (Paßt ins Radio.)  
8 Lettland Heartbeat
    Just  
    (Just bekämpft einen Song, der vielleicht nicht übel wäre.)  
9 Serbien Goodbye (Shelter)
    ZAA  
    (Gut gemeint, fürchte ich. Man sollte sich beim ESC nicht als Clown maskieren und dann wichtig nehmen.)  
10 Spanien Say Yay!
    Barei  
    (Das schwedische Lied kommt diesmal aus Spanien?)  

Schon wenige Tage nach der schwedischen Vorentscheidung ist das etwas zeitgemäßere If I Were Sorry zunächst auf den zweiten Platz zurückgefallen und hat dem stark nach Helene Fischer duftenden russischen Beitrag You Are The Only One die Führung überlassen. Daß Frankreich so nach oben zieht, ist eine Entwicklung der letzten Woche und war nicht vorherzusehen - mich jedenfalls freuts: J'ai Cherché ist eine wunderbar altmodische, unprätentiöse Nummer, zu der auch Großmütter ihre Finger an den Rand der Teetasse klopfen können.

Den überwiegenden Rest halte ich in den Top 10 derzeit für überbewertet, nur Lettland und Spanien finden mein Wohlgefallen.

Von den Buchmachern auf die hinteren Plätze verfrachtet wurden Kroatien, Aserbaidschan und Zypern, die sich alle drei im März noch über gute Wettquoten freuen durften. Vor allem dem zypriotischen Beitrag Alter Ego würde ich wünschen, daß die Wettquoten seine tatsächlichen Chancen zu negativ einschätzen. Er ist nach wie vor mein Favorit.

Österreich liegt mit dem von Christof Straub für seine Tochter Zoë komponierten Loin d'ici auf Platz 23. Bei den erst seit gestern laufenden Wetten bzgl. der einzelnen Semis spielt der Song überhaupt noch keine Rolle, niemand hat bisher auf Zoës Finaleinzug gewettet. Wer mag, kann sich unsere Konkurrenz im ersten Semi in einem von der EBU auf 6½ Minuten eingedampften Video ansehen.


Bobo-Saison 2016 eröffnet

April 2016 im Wiener MQAnfang April, erstes halbwegs schönes Wochenende in Wien: Zeit für mich, die Bobo-Saison 2016 offiziell zu eröffnen. Der dichte Menschenstrom hat mich langsam vom Westbahnhof die innere Mariahilfer Straße hinunter geschoben. Hin und wieder hab ich mich ausgeklinkt und zu den freundlichen jungen Menschen auf eins der vielen Bankerl gesetzt, um deren Unterhaltungen zu lauschen. Großes Kino! :)

Grundsätzlich gilt ja immer noch: Seit dem Umbau der Straße ist sie nicht nur unterhaltsamer, einladender und lebendiger. Sie ist vor allem auch so gut wie frei vom Archetyp des grantelnden FPÖ-Wählers und stattdessen voller lebensfroher, weltoffener Menschen, die für eine angenehme Stimmung sorgen zwischen Bortolotti und Aïda. Natürlich gilt, wie immer: Unterhaltsame Menschen sind nicht immer freiwillig unterhaltsam. In Bobostan, dem verrufenen Dreieck zwischen MQ, Westbahnhof und Naschmarkt, trifft diese alte Weisheit ganz besonders zu. Nirgendwo sonst ist die Konzentration von Bobos (also 1-Mann-„Startups“ und „Kreativen“) so hoch wie hier, nirgendwo sonst wird so viel heiße Luft so schön artikuliert.

Zwei junge Buben (wahrscheinlich Fachhochschule für irgendwelche „kreativen Berufe“) bringen mich so sehr zum Lachen, daß ich bei den anderen Passanten Aufsehen errege. Etwa 15 Minuten lang werde ich verbalen Fürzen ausgesetzt à la:

… da gibt's natürlich schon auch deadlines, nicht ganz arbitrary, aber doch, naja …

… aber in der Zeit mußt du pushen, das mußt du nutzen um den market zu educaten, ganz klar …

…ist natürlich top, so eine opportunity direkt vorm product launch im headquarter …

… wir sind da im multichannel aufgestellt, zwei Milliarden aktive users [sic!] in unseren Netzen, überleg mal den reach!

Mich hats gebeutelt, ich konnt überhaupt kaum mehr Luft holen. Die zwei waren so vertieft in ihr Gespräch, die haben nix mitgekriegt. Nur die Passanten haben, wie gesagt, ein bißchen sehr seltsam geschaut. Aber eben auf mich. :)

(Beruhigend wars schon auch irgendwie: Ich hatte immer geglaubt, daß dieses „Ich komm frisch von der FH und versuche meine mangelnde Berufserfahrung hinter leeren englischen Worthülsen zu verstecken“-Gebrabbel ein Spezifikum unseres Unternehmens ist. Ist es offensichtlich nicht.)

Zum Schluß, kurz vorm Getreidemarkt, war ich so euphorisch und so mitgerissen von der Stimmung, daß ich mich ganz gegen meine sonstige Gewohnheit ins finsterste Herz Bobostans gewagt habe: ins Museumsquartier. Ich wollt nicht gleich so weit gehen, mich zu einem der „Kreativen“ auf ein Enzi zu kuscheln. (Es ist ja doch ein ganz anderer Kulturkreis …) Ein paar Minuten auf einem klassischen Bankerl aber hab ich mir schon gegönnt. Neben mir drei philosophierende deutsche Gastarbeiter - Mitte 20, weiblich, der Gestik und Mimik nach Intellektuell:

… wir waren echt befreundet, hart krass. Auf 'ner Reise denkste dir ja auch nichts bei, da kannste ja auch nicht anders als dem anderen vertrauen, nicht? Und dann kommt der mich besuchen später in Berlin und ich so: Alter, der is 29! Der hat fast die Drei vor! Hart krass, so, weißte wie ich mein?

… sie is ja auch voll die liebe, weißte, wir sind echt so. Ganz eine nette. Aber haste ihr Facebook-Profil gesehen? Voll die Bitch ey. Hart krass. To-tal überschminkt immer und das Bikini-Foto dazu. Ne echte Barbie Bitch. Sie ißt ja auch nix. Gar nix. Ne Pizza mal ab und an, aber dann wieder Detox-Fasten 1-2 Wochen.

Ich liebe es. Wenns Wetter halbwegs hält, muß ich morgen nochmal hin. Nicht unbedingt ins MQ vielleicht (das ist wirklich hardcore, der reine Stoff), aber die MaHü ist schon was Feines. Da sind die netten und die lustigen Menschen besser durchmischt. :)


#imklopassiert

Es gibt so Bilder, die kriegt man nicht mehr aus dem Kopf. Besonders schlimm sind die, um die sich sofort Geschichten entspinnen, ob man will oder nicht. (Man will nicht.)

Auch ich muß hin und wieder mal aufs Klo. Sogar während der Bürozeiten. Und dann auch manchmal groß. Und da sitzt man so und schaut nichtsahnend und sieht - Zehennägel. Den ganzen Fußboden vor der Klomuschel voller Zehennägel. Nicht etwa mit einem Nagelzwicker abgezwickt, sondern fein säuberlich der Rundung entlang abgeschnitten. Ein Nagelstückerlrest pro Zehe.

Und seit ich das gesehen habe, plagt mich die eine Frage:

Warum?!

Aus welchem Grund erledigt ein zivilisierter Westeuropäer seine Pediküre nicht zuhause im Bad, sondern im Büro? Das ist ja mit Planung und Aufwand verbunden. Er muß die Nagelschere ins Büro mitnehmen, sich am Klo Schuhe und Socken ausziehen (allein das würden manche als unhygienisch empfinden) … Was bringt ihn dazu?

Meine Theorien derzeit sind:

  • ein überraschendes Date
  • ein Termin beim Arzt
  • mit Kollegen schwimmen gehen nach der Arbeit

Nichts davon erklärt die plötzliche Verfügbarkeit einer Nagelschere im Büro. Und auch ein Arzttermin wird ja in der Regel nicht so spontan zustande kommen. Naja.

Ein bißchen beunruhigend finde ich auch, daß das ja mit hoher Wahrscheinlichkeit die Fußnägel eines Kollegen sind, der hier in unmittelbarer Nähe meines Büros sitzt und den ich daher täglich grüße. Spooky. Obwohl - wenn wir schon davon reden, das ist gar nicht die seltsamste Fußgeschichte, die mir in meiner Berufslaufbahn untergekommen ist:

Vor nicht ganz 20 Jahren gabs da jemanden, der sich jeden Tag in der Früh sowohl Schuhe als auch Socken ausgezogen hat, um sie gegen seine „Bürosocken“ und Holzschlapfen auszutauschen. Die Straßenschuhe/-socken landeten in der Lade seines Rollcontainers. Allein das ist ja ungewöhnlich. So richtig bizarr war dann aber das Wiederbekleidungsritual: Er hat die Socken aus der Lade gefischt, sie unter der Nase durchgezogen („Kann ich die noch verwenden?“) und dann erst wieder angezogen. Das alles täglich. Dagegen ist eine einmalige Pediküre am Klo vom Büro ja eh harmlos.

PS: Dieser Artikel enthält bewußt kein Foto. :)


Ostersonnenschein

Ein Schläfchen auf der Terrasse Wenn wir nicht gerade in Dreckstümpeln buddeln oder mit Blumentöpfen auf dem Kopf durch den Garten galoppieren, dann schlafen wir. Letzteres gern auch irgendwo, wo's ein bißchen Körperkontakt gibt.

Das Erklimmen des Gartensessels war keine ganz leichte Aufgabe, vor allem deshalb, weil der lästige Onkel aus Wien sich keinen Millimeter zur Seite bewegt hat. Das Ergebnis war die Mühen aber wert: Sonne am Fell, guter Rundumblick und ein kuscheliges Kopfpolster, das sowieso schon voller Hundehaare war. ;)

So muß ein Osterwochenende ausklingen!


Sie hat halt 's Wasser so gern

Olli mag das Wasser Unsere letzten drei Hundsviecher hatten ein eher distanziertes Verhältnis zum Wasser. Für den ersten, den durchaus wasseraffinen Urhund, gabs die beiden Biotope noch nicht.

Jetzt, beim Teufelsmädi, kommt beides zusammen. Wasserliebe und Biotope. Es gibt kaum etwas, was das Tier so sehr fasziniert wie ein schmutziger Tümpel. Das bedeutet unter anderem: Jedes einzelne Mal, wenn sie vom Garten reinkommt, hab ich nasse, schlammige Flecken auf Hose und Hemd und werde mit einem Atem geküßt, der nach Algen und abgestorbenen Pflanzen(?)teilen riecht.

Man sieht aber großzügig über solche Details hinweg. Wie sagte ihr Leibarzt so schön, nachdem sie einmal ein zur Befestigung von Pflanzen gedachtes Gitter aus dem Teich gestohlen und quer durch den Garten geschleppt hat? Jo mei, sie hat halt 's Wasser so gern. Das ist die richtige Einstellung, nur so kann man Boxer halten. *LOL*

Wer sehen möchte, wie sich das so auswirkt, wenn sie grad wieder „das Wasser so gern hat“, kann sich hier auf einem ca. eine Woche alten Video ein Bild davon machen. Das ist zwar nicht bei uns im Garten entstanden sondern im nahe gelegenen Wald - die Wasserpfütze sieht aber ähnlich aus, demzufolge auch der Hund. Einziger Unterschied: Wenn sie das im Wald macht, haben wir eine Chance, sie sauber zu bekommen. Vom Garten aus springt sie direkt auf ihren Fernsehsessel bzw. eben auf mich. *LOL*


ÖBB: RailJet ohne Personal

Die neue U5 in Wien soll ohne Zugführer fahren. Im RailJet probieren die ÖBB das heute schon aus:

The train staff say good-bye to all our passengers. They leave us here.

Tatsächlich habe ich anschließend niemanden mehr vom Zugpersonal gesehen. ;)


Migranten: NGOs wollen doppelt kassieren

So sieht es aus, wenn eine seit Herbst geplante Bombe in den Medien gezündet wird:

Bund will Spenden abkassieren, titelt derstandard.at.

Empörung über Brief an NGOs schreibt der ORF.

Von einem Griff in die Taschen der Spender spricht Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner.

Was ist passiert?

Angesichts der zunehmenden Probleme mit den Migrationsströmen hat der Bund mit diversen Organisationen schon im Herbst 2015 eine befristete Sondervereinbarung getroffen: Was die NGOs wie Arbeiter-Samariter-Bund, Caritas oder Rotes Kreuz bei der Bewältigung der Durchreise tausender Migranten nicht mehr aus eigener Kraft (heißt also: aus Spendengeldern) stemmen können, wird aus Steuermitteln ersetzt. Zum Mitschreiben also: Extrageld vom Steuerzahler gibt es laut Vereinbarung vom Oktober

  • nur für Ausgaben, die mit der Durchreise in Zusammenhang stehen und
  • nur im Notfall, wenn die jeweilige Organisation die Kosten nicht selbst durch Spenden decken kann.

So weit, so jedem Blog-Leser innerhalb weniger Augenblicke klar.

Eine einzige Organisation war seriös genug, den Text der Sondervereinbarung auch in ihrer Finanzgebarung umzusetzen: die Johanniter. Sie haben fortan sauber getrennt zwischen der von den staatlichen Zuwendungen erfaßten Leistungen und allem anderen.

Die restlichen NGOs haben sich offenbar darauf verlassen, daß der warme Geldregen in jedem Fall sprudeln wird: Es gibt, so behaupten sie zumindest, nur zentrale Spendenkonten. Eine Trennung zwischen Spenden für die Unterstützung der Durchreisenden und anderen migrationsbezogenen Zuwendungen sei gar nie erfolgt. Vor allem aber sind sie, so heißt es zumindest aus den Pressestellen, völlig verdattert darüber, daß nun nicht alles aus dem Steuertopf bezahlt wird.

Was wollen die NGOs also jetzt? Sie wollen die Kosten, die Herr Michael F. mit seinen großzügigen Spenden bereits beglichen hat, ein zweites Mal vom Steuerzahler (also wieder von Herrn F.) ersetzt bekommen! In meinem Wörterbuch stehen dafür so nette Ausdrücke wie „Gier“ und „Unverschämtheit“. Im großen Buch der Redewendungen findet man auch „den Hals nicht vollkriegen“.

Daß die NGOs keinesfalls so unbeholfen sind, wie sie jetzt tun, ergibt sich aus dem Timing der Aktion: Seit Herbst 2015 ist ihnen bekannt, daß sie die durch Spenden abgedeckten Teile ihrer Kosten nicht noch ein zweites Mal vom Staat einfordern können. Trotzdem gab es bisher kein Drama um dieses Thema. Eine konzertierte Schlacht in verschiedensten Medien gibt es erst jetzt, kurz vor dem Auslaufen der Sondervereinbarung. Man gewinnt den Eindruck, daß sich die Herrschaften bewußt bis zuletzt dumm gestellt haben, um nach dem Ende der Förderperiode umso glaubwürdiger die Unwissenden spielen zu können. Übelstes Schmierentheater.


Von der Pizza bis zum Frühstück: Alles vegan

Pizza in der Casa Piccola Wie schön es war! Und nicht nur ein schöner Abend (im Gegensatz zu unserer ursprünglichen Planung waren wir doch nicht zum Fernsehen wieder zuhause *LOL*), sondern eigentlich in einem Aufwaschen auch ein schönes Frühstück. Zu beidem haben uns Conny und Daniel eingeladen. Aber der Reihe nach:

Die Casa Piccola am Hernalser Gürtel ist ja nicht nur das traditionelle Restaurant für Treffen mit Daniel und Conny (Leser dieses Blogs erinnern sich an viele fröhliche Abende seit 2010). Eine Google-Suche nach der Homepage hat auch offenbart: Der frühere Geheimtip wurde mittlerweile unter die 10 beliebtesten veganen Restaurants in Wien gewählt. Die leben also nicht mehr nur ausschließlich von unserem Pizzahunger, wie's scheint. 🍕

Jedenfalls: Zeit wars mal wieder, der Ort stand fest, also haben wir uns für 19:00 Uhr verabredet. Irgendwann nach 22:00 Uhr haben wir das Lokal als letzte verlassen. So lang gedauert hat's, weil wir eben gackernd vom Hundertsten ins Tausendste gekommen sind. Von der exakten Choreographie bei „Dancing Stars“ (gemeint ist die Choreographie vor dem Fernseher, nicht die der Tanzpaare) bis zu Shopping-Erlebnissen, von Ex-Kolleginnen bis zu Hunden im Wasser, von Smoothies bis zur völlig unprofessionellen Personalplanung an österreichischen Höchstgerichten … es war einfach alles dabei, was man unbedingt bei Pizza und Lasagne besprechen muß.

Aufmerksamkeit auch an den Nebentischen erregt (es gibt kein besseres Verb dafür) haben wir gleich zu Beginn, wie Conny ein groooßes Sackerl mit Geschenken für uns hervorgeholt hat. Darin versteckt waren nämlich nicht nur ein ausgesprochen gelungener Schokogugelhupf und die für die Gesundheit so wichtigen Hallorénkugeln in neuen Geschmacksrichtungen, sondern auch große, schwarze Lakritznaschereien, die mit den bekannten Haribo Lakritzschnecken zumindest optisch so gar nichts gemeinsam haben. Da haben wir schon ganz besondere Blicke von rundherummen eingefangen, wie Conny so ein Stück auf ihrer Handfläche präsentiert hat. ;)

Des Gugelhupfs wegen war der Abend eigentlich auch heute mit dem Frühstück zu Ende: da wurde das gute (und natürlich vegane) Stück nämlich dann vernichtet. Mjamm!

Vielen herzlichen Dank an die Gastgeber und Kuchenbäcker, wir freuen uns auf ein Wiedersehen!


Karma: 10.000!

Karma auf TJC Im September 2015 hab ich meiner treuen Leserschaft versprochen: Ich melde mich wieder, sobald mein Karma-Zähler auf together.jolla.com die 10.000er-Marke durchbrochen hat.

Das hat er heute. Freundlicherweise also genau an dem Tag, an dem meine beiden Jolla-Tablets angekommen sind. Ist das nicht ein netter Zufall? :)


Vier Sailfish-Geräte piepsen

So. Jetzt ist es passiert. Ich sitze zwischen zwei Jolla-Tablets und zwei Jolla-Telefonen, stecke Ladekabel um, mache Betriebssystem-Updates, konfiguriere Software, suche mir schöne „Ambiences“, … Andere würden sich wahrscheinlich beschweren wegen des Kabalsalats und wegen der vielen Schachteln und Anleitungen, die noch überall herumliegen. Ich genieße es. :)

Eine Reihe von Tablet-Besitzern hat's ja schon geschrieben im Internet: Es ist einfach jammerschade, daß die finanziellen Probleme des Herstellers dem Tablet-Projekt ein so unschönes Ende beschert haben. Nicht umsonst ist das Gerät am Mobile World Congress 2015 als „Best Tablet“ ausgezeichnet worden. SailfishOS zeigt auf diesem Formfaktor erst so richtig, was es kann. Es sind nur kleine Details, die sich vom Telefon unterscheiden (die Hauptübersicht in der Systemsteuerung, die gestengesteuerte Lautstärkeregelung, der Events-Screen, …), die aber alles runder und ausgewogener erscheinen lassen.

Sehr fein auch das Zubehör: Ich habe nicht nur eine in Österreich gefertigte Schutzhülle erstanden, sondern auch eine multifunktionale Abdeckung/Halterung mit dem Logo eines geheimnisvollen Wiener Restaurants drauf! (Ich sag ja: Der Zauber des zweiten Bezirks. Geflochtene Ripperln als Spezialität!)

Ich bin ja gspannt, wie langs dauert, bis ich die Dinger wieder so 100%ig hergerichtet hab, wie es sich gehört. Auf dem „kleineren“ hab ich noch nichtmal den Entwicklermodus aktiviert! ;)


Jolla Tablet: Zwillinge

Jolla Tablet Was lange währt, wird endlich doppelt - so oder so ähnlich geht der Spruch doch, oder? ;)

Nachdem die finanziellen Turbulenzen von Jolla die Auslieferung der Tablets um Monate verzögert hatten, hat DHL mir heute eine erfreuliche SMS geschickt: Ein Päckchen aus Hong Kong ist für mich unterwegs! Das kann nur Tablet #1 sein. Am Freitag solls bei mir ankommen.

So wie ich aber zwei Jolla Telefone habe (und zwei N9, zwei N900, zwei N800,...), brauche ich auch unbedingt zwei Tablets. Das zweite soll ich auch am Freitag bekommen, allerdings über dunklere Kanäle: Zu fast noch nachtschlafener Zeit wird mein Kontaktmann es mir auf offener Straße in die Hand drücken, selbstverständlich in der Nähe des Mexiko-Platzes. (Wo sonst ersteht man in Wien Elektronikartikel?) Connections zahlen sich eben aus.

Ich bin sehr gespannt! Jetzt steht mir die eigentliche Herausforderung ja erst bevor: Ich muß mir überlegen, wofür ich so ein Tablet brauchen könnt. Die Aufgaben, für die ich 2006-2009 meine damaligen Tablets benötigt habe, erledigt ja jetzt das Telefon. ;)