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Renaturierter Sonntagsspaziergang
Heute haben wir uns das mal angeschaut. Die Idee ist uns gestern bei einem Besuch im Baumarkt gekommen. Was soll ich sagen? Schön isses! Zwar ist das Areal trotz des liebevollen Rückbaus keine Oase der Stille: Daß die Westeinfahrt und die U4 parallel dazu verlaufen, läßt sich nun mal nicht ändern. Trotzdem: Wir haben ziemlich viel Sonne abbekommen, sehr viele entzückende Hunde beim Baden gesehen (denen gefällts dort wirklich), lustige Szenen mit stürzenden Inline-Skatern (Midlife-Crises) und bizarr anmutenden Radgruppen erlebt, dazu klitzekleine Entenbabys und viele große Fische … Sogar ein Goldfisch ist dort drin herumgeschwommen! Wer hat den dort ausgesetzt? Egal, wir sehen uns das alles nochmal an! (Wieso machen die das mit dem Rückbau nur da draußen in den äußeren Abschnitten? So etwas hätten wir auch bei uns gern direkt vor der Haustür.)
Nach einer kleinen Erfrischung zuhause gehen wir gleich weiter: Der Schwabl wartet! :)
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ESC 2014: Neue Wettquoten
Wettquoten
Bei den Buchmachern hat sich gar nicht so viel getan. Armenien und Schweden stecken auf den ersten beiden Plätzen fest - und ich beginne langsam, diese Songs zu hassen. ;)
Rang | Land | Interpret | Song | ⇅ |
1 | Armenien | Aram MP3 | Not Alone | ↔ |
2 | Schweden | Sanna Nielsen | Undo | ↔ |
3 | Dänemark | Basim | Cliche Love Song | ↗ |
4 | Ukraine | Maria Yaremchuk | Tick Tock | ↗ |
5 | Norwegen | Carl Espen | Silent Storm | ↘ |
6 | Vereinigtes Königreich | Molly | Children of the Universe | ↗ |
7 | Ungarn | Kallay Saunders András | Running | ↘ |
8 | Aserbaidschan | Dilara Kazimova | Start A Fire | ↘ |
9 | Rumänien | Paula Seling & OVI | Miracle | ↔ |
10 | Belgien | Axel Hirsoux | Mother | ↘ |
Was sagen die Wettquoten über Österreich aus? Überraschenderweise hat sich das Blatt nach meinem Artikel über das zweite Halbfinale deutlich gewendet. Frau Wurst traut man im Semifinale einen vierten Platz zu. Fürs Finale sieht man sie auf Platz 11. Das mag ein bißchen optimistisch sein, verdeutlicht aber die unberechenbaren Schwankungen in der Publikumsgunst bei diesem Wettbewerb.
Meine Favoriten
Auch ich bin eher wenig veränderungswillig, was meine Top-Favoriten angeht. Damit sich wenigstens im restlichen Ranking was tut, habe ich eine maschinengestützte Methode versucht. Hier das Ergebnis:
Rang | Land | Interpret | Song | ⇅ |
1 | Griechenland | Freaky Fortune feat. RiskyKidd | Rise Up | ↔ |
2 | Lettland | Aarzemnieki | Cake to Bake | ↔ |
3 | Frankreich | Twin Twin | Moustache | ↗ |
4 | Georgien | The Shin and Mariko | Three Minutes to Earth | ↘ |
5 | Rumänien | Paula Seling & OVI | Miracle | ↗ |
6 | Norwegen | Carl Espen | Silent Storm | ↗ |
7 | Weißrussland | Teo | Cheesecake | ↘ |
8 | Deutschland | Elaiza | Is it right? | ↘ |
9 | Polen | Donatan & Cleo | My Słowianie - We Are Slavic | ↘ |
10 | Ungarn | Kallay Saunders András | Running | ↑ |
Zumindest haben meine heiß verehrten Griechen - wenns nach den Buchmachern geht - gute Chancen, das Semifinale zu überleben. Weniger gut schauts da für Weißrussland, Georgien und Lettland aus. Diesen meinen Freunden wird ein unsanftes Ende schon am 6. bzw. 8. Mai vorausgesagt. Schade drum, wenns so kommt.
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Jolla: Hotfix für MMS im Netz von A1
Die von Herrn Blue erträumten vollen 80 Fehlerbehebungen sinds nicht geworden, „nur“ 10 Veränderungen in den für MMS verantwortlichen Programmteilen sorgen jetzt für problemlosen Bildaustausch auch im besten Netz Österreichs. Aber das überrascht nicht, Herr Blue liegt ja öfter mal daneben. Was zählt, ist sowieso das Ergebnis. :)
Ein kleines bißchen stolz bin ich natürlich auch darauf, daß ich persönlich mein Scherflein beitragen konnte. Gleich nachdem ich erste Probleme mit MMS-Nachrichten festgestellt hatte, hat Jolla detaillierte Logfiles von mir bekommen. Ein paar Stunden später schon war die Antwort da:
Thanks, Oskar
This was very useful. It's indeed a bug in our MMS PDU decoder. Will be fixed in the next update.
Ich bin schon ein genialer Kerl. Ich rette da so nebenbei das ganze MMS-Gschäft für A1 … Sauber! :)
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Ich bin wieder 15!
Ich hatte das Magazin von der ersten Ausgabe an und hab während eines USA-Aufenthalts auch die Redaktion besucht, die mich mit diversen Werbegeschenken ausgestattet hat. Zunächst erschien Antic nur zweimonatlich, ab April 1983 bis kurz vor der Einstellung dann aber im Monatsrhythmus. Das erste Cover war zweifärbig (links), später kam das Magazin mit Hochglanzfotos auf der Umschlagseite daher.
Heute bin ich wieder auf Antic gestoßen: Auf Atarimagazines.com sind alle 88 Ausgaben elektronisch archiviert. Man kann die einzelnen Texte nach Ausgaben. Kolumnen oder Autoren durchsuchen. Die Artikel sind nicht einfach nur eingescannt, sondern liegen tatsächlich als Text vor. Viele der redaktionellen Fotos sind ebenfalls mit dabei (wenn auch in bescheidener Qualität).
Der Nachteil dieser Archivierungsmethode ist, daß der zeitgeistige Charme der ganzen Werbung dazwischen fehlt. Als kleines Trostpflaster gibt es zumindest eine Auswahl ganzseitiger Anzeigen von damals. Das Tüpfelchen auf dem i bildet die Rubrik Where Are They Now, in der die Biographien der Autoren nach ihrer Antic-Zeit erzählt werden.
Das wirklich Verrückte dabei ist, daß ich mich an ziemlich viel davon heute noch erinnern kann. An die Cover, an die Artikel (teilweise noch an genaue Formulierungen), an einzelne Inserate, die ja über Monate hinweg unverändert abgedruckt wurden. Antic war nicht einfach eine Zeitschrift, die man am Bahnhofskiosk kauft und nach 75 Minuten Bahnfahrt im Zug liegen läßt. Antic war in der Zeit vor dem Internet so etwas wie eine wachsende Enzyklopädie. Es war neben einem deutschsprachigen Atari-BASIC-Buch und dem Standardwerk „De Re Atari“ eigentlich die einzige Informationsquelle, und im Gegensatz zu den anderen beiden die einzig laufend aktuelle. Ich hab die Hefte aufgehoben und noch nach Monaten und Jahren den einen Artikel gesucht und wieder gelesen, in dem eine bestimmte Programmiertechnik beschrieben war. Und dann nochmal. Und noch einmal. Jedes Mal, wenn ich aus irgendeinem Grund diesen Kopfstand gebraucht hab auf dem 8bit-System mit 48kByte RAM und 1,77 MHz. Und ganz nebenbei: „Artikel lesen“ war auch schwerer, als sich das ein Jungnerd heutzutage so vorstellt. Man konnte ja nicht einfach im Internet nachschlagen, wenn man eine Formulierung nicht verstanden hat. Grad die marketinglastigen Ami-Sprüche in Produktbesprechungen haben mich dann gelegentlich mal zur Englischlehrerin laufen lassen. ;)
Tja. Und jetzt ist Antic plötzlich wieder da und ich bin wieder 15. Ich sitz fassungslos vor dem Computer und tauche ein in eine ferne Welt. Meine Lippen formen die Sätze, die ich vor 30 Jahren schon gelesen habe. Ich weiß, nein: fühle plötzlich wieder, wie es ist, Daten von einer Tonbandcassette laden zu müssen oder nach dem Abtippen ewig langer BASIC-Listings den bescheuerten Tippfehler nicht zu finden. Und ich hab zum ersten Mal seit langer Zeit wieder eine ungefähre Ahnung davon, wie es ist, nicht alles Wissen dieser Welt jederzeit zugänglich zu haben, nicht jederzeit aktiv nachfragen zu können, sondern Monat für Monat darauf warten zu müssen, welche Häppchen die Redaktion diesmal auswählt und abdruckt. Es war schon alles sehr viel anders damals …
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Osterschinken
Ganz wichtig dabei ist: Niemand anderer darf es haben. Auch wenn grad nicht dran gekaut wird oder Ohren abgerissen werden: Es wird streng bewacht. So ein Schwein wird nicht geteilt, erst recht nicht, wenn man sich vorher die ganze Arbeit angetan hat mit der Bio-Haltung und der Hausschlachtung. Nicht wahr?
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Reindling in Linz
Der geübte Blog-Leser weiß jetzt: Ostern verbringe ich ganz traditionell in Linz. Das Wetter paßt, die Natur hat ihren grünen Vorhang endlich zugezogen und ich sitze abgeschottet von der Welt auf der Terrasse. Erdbeeren mit Schlag gabs schon, Reindling gibt's jetzt - und das Hundsi schaut mir bei all dem aufmerksam zu. Wahrscheinlich paßt sie auf, daß mir niemand mein Essen wegnimmt. Oder so. ;)
Endlich wieder ein langes Wochenende!
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Osterputz
Unsere Osterputzer haben den Teil mit „Beine voran durchs Glas“ ausgelassen und sich auf die Reinigung der Scheiben beschränkt. Ich werd aber dann sicherheitshalber nochmal alle Fenster mit dem Zoom vom handy absuchen: Vielleicht haben sie ja Osternester liegen lassen. ;)
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Nutellapinzen
Du schreibst am Gründonnerstag 'wurscht'?, haben mich meine Kollegen beim Meeting ganz verwundert gefragt, wie ich so verträumt die Lippen bewegt hab beim Niederschreiben meiner Gedächtnisstütze (
… Eingangsmedium E-Mail, System wurscht.“). Naja, ich habs ja nicht so mit den kultischen Speise- und Kleidungsvorschriften. Auch daß Katholen am Gründonnerstag kein Fleisch essen, war mir neu. (Ich kenn das nur vom Karfreitag.) Jedenfalls - und deswegen erzählt ich die ganze Gschicht eigentlich - waren wir damit beim Thema „Essen“ angelangt. Und Frau N. griff unter den Tisch.
Hervorgezaubert hat sie ein wunderbares Stück Osterpinzen (von Ölz, wenn ich mich richtig erinnere) und, was noch viel wichtiger ist, ein Gläschen Nutella! Das wird man ja wohl essen dürfen, grün hin, Donnerstag her. Richtig? Also haben wir uns über die sündige Versuchung gestürzt und Pinzen sowohl pur als auch mit Nutella gemampft, was der Verständlichkeit unserer Wortmeldungen in dieser inhaltlich durchaus relevanten Besprechung keinesfalls zuträglich war. Vor allem die via „Schwammerl“ (=Tischmikrofon und -lautsprecher für die Telefonkonferenz) zugeschalteten Kollegen aus Linz haben sich mehrfach über die regelmäßig nachlassende Tonqualität beschwert. *LOL*
(Wir hatten denen aber auch erzählt, daß N. Obst mitgebracht hat zum Naschen. Damit sie nicht zu sehr leiden müssen. Rücksichtsvoll sind wir ja. *gg*)
Jedenfalls ein netter Einstieg sowohl in ein Meeting als auch in einen Arbeitstag. Könnte man öfter so machen. ;)
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Jolla: Paarlampi ist da!
Paarlampi enthält gut 50 für den Benutzer erkennbare Verbesserungen bzw. neue Leistungsmerkmale. Darüber hinaus wurden über 80 Fehler behoben, darunter die in Medien derzeit so prominent diskutierte OpenSSL-„Heartbleed“-Sicherheitslücke. Besonders wichtig sind die erweiterte Exchange-Unterstützung, eine Reihe von Verbesserungen bei Android-Applikationen sowie - Trommelwirbel! - erstmals MMS am Jolla-Telefon. Die altertümliche und verquere MMS-Architektur ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für neue Handy-Betriebssysteme. Wir erinnern uns: Apple hat nach Einführung des iPhone noch volle zwei Jahre gebraucht, um MMS auf seiner Plattform zu implementieren. Auch Nokia konnte dem Sailfish-Vorgänger Maemo erst nach zwei Jahren MMS beibringen. Bei Jolla gings nun etwas schneller, rund vier Monate nach der Auslieferung der ersten Geräte im Dezember wurde die von vielen Kunden sehnsüchtig erwartete Funktion eingebaut. Mit einem Haken:
Die Finnen haben darauf verzichtet, die mit Paarlampi ausgelieferten Einstellungen mit anderen als ihren heimischen Providern zu testen. Daher findet sich im Changelog zum Update beim Punkt MMS auch eine Fußnote: Jolla bittet um Rückmeldungen von Kunden, bei denen die voreingestellte MMS-Konfiguration nicht auf Anhieb funktioniert. Das ist der Preis für die vergleichsweise rasche Umsetzung.
Spannende Frage daher: Wie sieht es bei mir aus? Kann ich in Österreich im Netz von A1 MMS senden und empfangen?
Fast. ;)
Der Empfang funktioniert problemlos mit den Standardeinstellungen. Beim Versand allerdings haperts: Der A1-Server behauptet, daß die Nachricht in einem ungültigen Format vorliegt. Das Jolla-Team hat eine eigene Mail-Adresse eingerichtet, an die man in solchen Fällen die Logfiles schicken kann. Schon unterwegs! :)
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Mamma Mia! Was für eine Nacht …
Wer ungefähr erahnen will, warum „Mamma Mia!“ seit 1999 überall auf der Welt die Häuser füllt, muß sich nur das Publikum des heutigen Abends ansehen: Mein größter Schock gleich zu Beginn waren die 12-14jährigen Schüler (Wienwoche?), die man busweise angekarrt hatte und die vor Beginn der Vorstellung von ihren nervösen kleinen Lehrerinnen mehr schlecht als recht unter Kontrolle gehalten wurden. Gottseidank wurden die recht bald in den ersten und zweiten Rang gestopft. Neben uns im Parkett Herren im besten Alter, die ihre Mütter ausführten … herzige Seniorenpärchen … vom Leben gezeichnete Vorstadtkinder jenseits der 50 … schicke Gören Mitte 20 mit ihren langweiligen Begleitern … alles war da. Wirklich alles.
Zu behaupten, daß alle im Publikum das Stück in gleicher Weise genossen hätten, wäre falsch. Genau das passiert bei „Mamma Mia!“ nicht. „Mamma Mia!“ steckt jeden auf eine andere Weise an. Die Dame rechts von mir (vom Sohn ausgeführt) hat dezent das Stofftaschentuch aus der Handtasche geholt, wie Sam auf der Bühne Sophie die Geschichte seiner Scheidung erzählte („Ich bin ich, Du bist Du“). Das Ehepaar hinter mir hat sein Schluchzkonzert begonnen, wie Donna in „Durch meine Finger rinnt die Zeit“ die vielen versäumten Chancen in der Beziehung zu ihrer Tochter Revue passieren ließ. Der gesamte erste Rang hat getobt, wie die schicken jungen Griechen den angehenden Bräutigam Sky zu stampfenden Rhythmen und in eng anliegenden Taucheranzügen zum Polterabend holten. Und die Altersverteilung im Publikum ließ sich auch bei Dunkelheit klar erkennen: Über die Anspielungen von Rosie und Tanja bezüglich ihrer „wilden Zeit“ in den 1970ern haben nur die gelacht, die sich an die heile Welt vor dem Neoliberalismus erinnern konnten.
Ist „Mamma Mia!“ also ein Rührstück? Genau das Gegenteil. Zwar findet so gut wie jeder im Publikum sich in einem der Charaktere und seinem Schicksal wieder, die einen im Brautpaar und seinen Freunden, andere in Donna als Mutter, in Sam als verlassenem Ehemann etc. Diese Identifikationsmöglichkeit hält über die Dauer des Stücks an und bewahrt es davor, ins völlig Belanglose abzudriften. Trotzdem bleibt „Mamma Mia!“ erfrischend oberflächlich im schönsten Sinn des Wortes. Wortwitz und Situationskomik, die herrlich ausgelassenen Tanzszenen der Gruppe rund um Sophie und Sky, das alles läßt die eine oder andere Träne recht bald wieder trocknen. Die Pointen liegen hart an der Gürtellinie, sind aber kindertauglich … und vereinen so tatsächlich den Großteil des Publikums.
War da noch was …? Ach ja, die Musik! :)
Kinders, nicht bös sein, aber das ist der Teil, der mir Gänsehaut macht vor Rührung: Der älteste Song, ders in dieses Musical geschafft hat, ist exakt 41 Jahre alt („Honey, Honey“). Der jüngste, „Under Attack“, hat immerhin noch 32 Jahre auf dem Buckel. Die Kinder im 2. Rang waren vielleicht 12 - und sie haben gebrüllt und gejohlt, daß sie beim Abholen ihrer Sachen an der Garderobe keine Stimme mehr hatten. Ja, Björn Ulvaeus hat die Songs für die Bühnenfassung leicht modernisiert, die Instrumentierung behutsam angepaßt. Aber es sind die Songs aus den 1970ern, aus der Zeit von Donna, Tanja und Rosie. „Honey, Honey“ wurde 1973 geschrieben, um damit für ein paar Wochen Erfolg in den schwedischen Charts zu haben. 2014 wirkt das Lied, als wärs wirklich heuer erst für diese Produktion komponiert worden. Ich kann mir nicht helfen, ich find das genial.
Abgesehen vom begeisterten Mitklatschen während der Songs, vom bereits erwähnten Beifall für Ana Milva Gomes … Wie sehr die Musik von ABBA auch 2014 noch „zieht“, zeigt sich beim Schlußapplaus: Da richten sich die Scheinwerfer in den Zuschauerraum, und wie auf Kommando springen 1.200 Menschen im ausverkauften Raimundtheater von ihren Sitzen und verwandelt das Theater - nein, nicht in eine Disco, das wäre übertrieben, aber doch in ein sehr fröhliches Bierzelt. Geschunkelt und geklatscht wird, ein paar Mutige tanzen in den Gängen … Das sind Szenen, die sich seit 1999 so abspielen nach jeder „Mamma Mia!“ Vorstellung. Das Stück macht die Menschen wohl glücklich für einen Abend. Uns auch. :)
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FPÖ: Das also ist die Grenze
Das hält er nicht durchwar M.s Einschätzung zur Mölzers Fußballer-Äußerung. Zur Erklärung für die Leser aus dem Ausland: Andreas Mölzer war Spitzenkandidat der rechtspopulistischen FPÖ für die Wahlen zum Europaparlament. Er hat sich - unter einem Pseudonym, aber erkennbar - über einen in Österreich offenbar populären Fußballer abfällig geäußert, weil dieser eine dunkle Hautfarbe hat. Das konnte die FPÖ-Führung nicht verkraften: Daß er einen Fußballer beschimpft. Hier liegt also die Grenze für die FPÖ.
Das ist durchaus interessant. Mölzer fällt seit Jahrzehnten unangenehm auf, beleidigt alles und jeden, stellt sich weithin sichtbar außerhalb des rechten Randes und wedelt dort eifrig mit allen möglichen Fähnchen. Erst kurz vor Bekanntwerden der Fußballer-Äußerung hat er noch erklärt, die EU sei ein (wörtlich) Negerkonglomerat
und schlimmer als Nazi-Deutschland. Diese beiden Äußerungen brachten Mölzer nichts als die ausdrückliche Rückendeckung seines Parteichefs ein: Für einen Rücktritt seien sie kein Anlaß, meinte Strache vor wenigen Tagen noch. Kein Wunder, so etwas ging bei der FPÖ immer durch. Das sind alles Mißverständnisse, Einzelfälle, unglückliche Formulierungen, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate, … und wenn man sich gar nicht mehr anders zu helfen wußte, war Mölzer eben edler Verteidiger der Meinungsfreiheit gegen die linke Jagdgesellschaft
. Seit Jahrzehnten sah man keinen Grund, Mölzer zurückzupfeifen. Seit Jahrzehnten fragt man sich in Österreich, wo für die FPÖ die Grenzen des Anstands sind, was selbst für einen Herrn Strache zu abstoßend wird. Jetzt wissen wirs. Der Fußball ist die Grenze. Über alles darf man auf mieseste Art und Weise hetzen, aber der Fußball hat unantastbar zu sein.
Ganz überraschend ist das natürlich nicht. M.s Das hält er nicht durch
kam ja nicht von ungefähr. Die „Sportbegeisterten“, die bei Fußballspielen volltrunken von den Tribünen grölen und sich anschließend gegenseitig die Fresse blutig schlagen, sind mit 98,7%iger Sicherheit auch potentielle FPÖ-Wähler. (Ein sehr weiser Mann hat diesbezüglich einmal geschrieben: Der Genpool ist der gleiche.
) Die FPÖ kann es sich leisten, alle möglichen Gruppen zu vergraulen … nicht aber die Fußballfans. Da hört sich der Spaß auf. Das ist Kern-Kern-Kernwählerschicht. Und darum ist genau das die Grenze. Fußball ist tabu. Nicht sehr viel eigentlich, bei Licht betrachtet …
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Mediterran 2.0
Dabei (und das stärkt die Theorie vom stimmungsaufhellenden Substanzen) wars nachträglich betrachtet gar nicht so entsetzlich witzig, was uns da lachen und grunzen gemacht hat. Die Erfindung eines bestimmten Diadems als Maßeinheit für die Größe von Beef Tartare, ein Humboldt-Kurs als Leibschüsselspüler („mit Gehaltserhöhung“), Empfehlungen bislang wenig bekannter Blogs (inklusive Leseproben), das unabsichtliche Hochziehen von Kräuterschnaps durch die Nase („Schnapsnase“ kommt wohl daher), klassische Loriot-Zitate, die Neuinterpretation des Cha-Cha-Cha-Grundschritts … Was man so tut während eines Abendessens. :)
Apropos Abendessen: Eine mediterrane (und fast vegane) Vorspeise gabs, eine gepimpte Version unserer eigenen mediterranen Brettljausn vom letzten Wochenende. Die gleiche Grundmasse, erweitert einerseits um balsamicoumschmeichelte Tomaten-Mozarella-Häppchen und andererseits um völlig unvegan umwickelte Zuckermelonen. Sowas könnt ich 24 Stunden am Tag essen. Und eigentlich war ich danach auch schon satt. *LOL*
Als Hauptgang gereicht wurden („keine Experimente“) käsegefüllte Putenrouladen an Kartoffelpüree à la Wratschko im Dialog mit knackigen Brokkoli-Karfiol-Röschen. Genau so mag das der Ossi. Mjamm!
Das beste war natürlich die Nachspeis, keine Frage. Eine fluffy-bouffant Sachertorte, liebevoll dekoriert mit den kleinen Kügelchen, die mich schon als Kind am Pariserspitz so fasziniert haben. Seit gestern weiß ich auch, wie man sie nennt: Engelsrotz. *LOL* - Zum Niederknien und mit viiiel Schlagobers Runterschlucken.
Ich bin überzeugt davon, daß die Rezepte für die „offiziellen“ Gaumenfreuden im bald Internet auftauchen werden oder bereits dort zu finden sind. Allerdings, liebe Gastgeber … was Ihr uns da zum Gackern in die Drinks gemixt habt, das müßt Ihr uns nochmal beichten. Davon wollen wir mehr. :)
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ESC 2014: Das zweite Semifinale
Zunächst einmal die Startreihenfolge:
Nr. | Land | Sänger | Titel |
1 | Malta | Firelight | Coming Home |
2 | Israel | Mei Finegold | Same Heart |
3 | Norwegen | Carl Espen | Silent Storm |
4 | Georgien | The Shin & Mariko | Three Minutes To Earth |
5 | Polen | Donatan & Cleo | My Słowianie |
6 | Österreich | Conchita Wurst | Rise Like a Phoenix |
7 | Litauen | Vilija Matačiūnaitė | Attention |
8 | Finnland | Softengine | Something Better |
9 | Irland | Can-linn Featuring Kasey Smith | Heartbeat |
10 | Weißrussland | TEO | Cheesecake |
11 | Mazedonien | Tijana Dapčević | To The Sky |
12 | Schweiz | Sebalter | Hunter of Stars |
13 | Griechenland | Freaky Fortune + RiskyKidd | Rise Up |
14 | Slowenien | Tinkara Kovač | Spet (Round and round) |
15 | Rumänien | Paula Seling & Ovi | Miracle |
Alle 15 Songs zum Kurzliebhaben gibts hier auf YouTube in einem 6-Minuten-Clip. Das ist die kürzere, aber auch die stärkere der beiden Semifinalshows. Beides kann die Chancen von Conchita beeinflussen - das und ihr Startplatz. Dazu aber später noch mehr.
Meine Telefonanrufe
Fürs Semifinale erspar ich mir ein ausführliches Ranking. Ich entscheide einfach nur: Für wen ruf ich an? Eine Stimme geht wohl an Irland. Nicht des Songs wegen, sondern weil Onkel Gerard sich freut. :) Unbedingt weiter muß aus meiner Sicht Griechenland, also klopf ich da auf Wahlwiederholung, bis mir A1 das Handy sperrt. *LOL*
Dann aber wirds schwerer. Fast alle meine Favoriten sind in diesem einen Semifinale vertreten, die langweiligen Nieten singen in Semi #1. (Was hat sich die EBU dabei gedacht?) Will ich meine Anrufe so breit streuen? Oder wähle ich nur die, die ich absolut und unbedingt wiedersehen will im Finale? Die zweite Variante erscheint mir allein schon deshalb angemessener, weil sich so mehr Anrufe für Griechenland ausgehen. Ich entscheide mich für die ruhige Ballade aus Norwegen und das rundherum erstaunlich Ding aus Georgien. Polen, Weißrussland und Rumänien find ich zwar auch irgendwie nett, sie müssen aber dann doch ohne mich weiterkommen.
Die Wettquoten
Die Buchmacher sehen im zweiten Semifinale Rumänien, Norwegen, Griechenland, Israel und Polen ganz vorne. Ausscheiden würden - gehts nach den Wettquoten - Litauen, Mazedonien, Georgien, Weißrussland und die Schweiz. Und Österreich?
Conchita Wurst und ihre Qualifikation
Tendenz: fallend. Conchita Wurst hat sich bei den Buchmachern recht gut geschlagen bisher, ihr Einzug ins Finale galt eigentlich monatelang als sicher. Seit sie aber am 18.3. ihre doch recht vorgestrige Schmalzhymne vorgestellt hat, stürzt sie in den Tabellen immer weiter ab. Derzeit liegt sie nur mehr auf Platz 10, das würde sich fürs Finale noch haarscharf ausgehen. Eine Position weiter hinunter und es ist aus. Leider ist der Abwärtstrend seit 18. März ungebrochen, ich sehe da also wenig Chancen. Daß sie gegen die starke Konkurrenz im zweiten Semi ankämpfen muß hilft genausowenig wie der Startplatz, der nach jetzigem Stand direkt nach der ersten Werbepause liegt. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist, daß nur 5 Länder in diesem Semifinale ausscheiden (und nicht 6, wie im ersten). Außerdem sind die Nachbarn aus Deutschland stimmberechtigt. Gerade in piefkenesischen ESC-Blogs steht man Frau Wurst bisher sehr wohlwollend gegenüber. Mal sehen was es bringt.
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Mediterran
Jedenfalls gabs heute zum Vorglühen für den traditionellen Sonntagsschwabl nicht nur die ohnehin immer wieder beliebten gefüllten Weinblätter mit Zitrone, sondern ein ganzes Tellerchen voll mediterraner Köstlichkeiten in allen Farben. I so love die Artischockenherzerln! :)
Dazu die wunderbaren Olivenstangerln vom Spar … ratzfatz war alles weg. Gottseidank gings schnell: Immerhin muß das Zeugs den Magen verlassen haben, bevor wir in ein paar Stunden zum Schwabl gehen und dort auf weniger mediterrane Kost umstellen. (Wobei - ganz so ist das dann auch wieder nicht: Immerhin lebt die klassische Wiener Küche seit Jahrhunderten auch von italienischen Einflüssen. *gg*)
Jedenfalls ist ganz klar eins zu erkennen: So ein Mittelmeermischmasch macht deutlich mehr Freude, wenn die Sonne scheint und angenehme Temperaturen herrschen. Noch vor 1-2 Monaten gabs um diese Tageszeit ganz selbstverständlich Wurschtsemmerl und Käsbrot.
ESC 2014: Siegerlied(er) aus Griechenland
YouTube: Freaky Fortune Ft.Riskykidd - Eurovision Medley
Wer hat gezählt, wie viele Lieder sie in die 5 Minuten gepackt haben? Richtig, es sind neun Siegerlieder aus den letzten 10 Jahren:
- Only Teardrops
- Running Scared
- Satellite
- Wild Dances
- Fairytale
- Hard Rock Hallelujah
- My Number One
- Euphoria
- Believe
Ich finds zum Zerkugeln, wie sich die drei Buben da reinhängen. Teo Buzz schaffts noch am ehesten ernst zu bleiben. „Riskykidd“ Shane Schuller sieht man aber ganz deutlich an, daß er stellenweise kurz vorm Loslachen ist. Schon seit einiger Zeit steht das Trio mit seinem Song Rise Up ja ganz oben auf meiner Favoritenliste. Mit diesem Video haben sie sich aber nochmal einen Extrapunkt für Mitarbeit verdient. :)
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A1: Einfach Jolla!
Normalerweise interessierts mich auch herzlich wenig, ob eine bestimmte Hardware vom Mobilfunkprovider verkauft wird oder nicht. Es ist mir noch nie passiert, daß ein freies Telefon ohne Branding nicht sauber funktioniert hätte im besten Netz Österreichs.
Im Fall von Jolla kommt allerdings ein zusätzlicher Aspekt hinzu: A1 bietet mittlerweile eine Reihe von schlauen Programmen, die das Leben für Kunden deutlich leichter machen. Selbstverständlich gibts diese Software für iOS, Android, teilweise sogar für Blackberry und Windows Phone … aber nicht für ein Nischen-Betriebssystem wie Sailfish OS. Diesen Business Case können sie nichtmal bei uns schönrechnen. Als alter Maemo- und MeeGo-Nutzer könnte man das nun schulterzuckend zur Kenntnis nehmen. So etwas ist oft der Preis, den man für ein reines Gewissen zu zahlen bereit sein muß. Am Jolla Phone gibts aber ein Hintertürchen: Der Android-Kompatibilitätslayer Alien Dalvik sollte es theoretisch ermöglichen, die für Android entworfenen Programme von A1 auch auf dem exotischen Jolla-Phone zu nutzen. Theoretisch, wie gesagt. Ich hab mir angesehen, wie’s in der Praxis funktioniert.
Installation
Für alle Programme gilt: A1 hat sie auf Google Play veröffentlich. Das ist gschickterweise der einzige Store, auf den das Jolla Phone nicht zugreifen kann. Wer also versucht, direkt auf der A1-Homepage den Link zum jeweiligen Android-Programm anzuklicken, der scheitert. Trotzdem konnte ich die Programme installieren. Drei Möglichkeiten dazu gibt es, zwei habe ich selbst ausprobiert:
Zunächst einmal geistern im Netz verschiedene Anleitungen herum, wie man Google Play auch am Jolla Phone zum Laufen bringt. (Eine deutschsprachige Version gibts hier.) Ich persönlich habe das nie versucht und rate davon ab. Erstens ist diese Installation aus lizenzrechtlichen Gründen illegal, zweitens scheint sie ziemlich fehleranfällig zu sein und drittens erfordert sie die Einrichtung eines Google-Accounts. Zugegeben: Wenn man es tatsächlich schafft, ist das im Ergebnis wohl der einfachste Weg.
Eine zweite Variante ist es, die Programme in anderen Android-Stores zu suchen. Ich habe zum Beispiel „Mein A1“ und „A1 TV“ auf Aptoide gefunden. „Mein A1“ gibts auch im Yandex Store, der ja am Jolla vorinstalliert ist. Vorteil: Keine Trickserei am Handy, diverse zusätzliche Quellen für Android-Programme sollte man sich ohnehin einrichten. Nachteil: Gerade die Zusammenstellung der einzelnen Quellen auf Aptoide ist ein bißchen öde. Auch weiß man bei den über solche Services verbreiteten Dateien nicht, ob sie im Vergleich zum Original verändert wurden.
Ziemlich simpel ist die Variante über den Evozi APK Downloader: Einfach die Evozi-Seite direkt am Jolla Phone aufrufen, die URL des gewünschten Programms aus Google Play ins Eingabefeld kopieren und auf „Generate Download Link“ klicken. Einige Augenblicke später erscheint ein Download-Button, mit dem man sich das APK-File aufs Handy laden kann. Es befindet sich anschließend mit allen anderen Downloads in der Systemsteuerung unter „System→Übertragungen“ und läßt sich von dort mit einem Klick installieren.
Damit ist die einzige Hürde geschafft. (Die Tatsache, daß der Download überhaupt eine Hürde darstellt, zeigt die Absurdität des Konzepts von zentralen Software-Stores: In der guten alten Zeit hätte man die Installationsdateien direkt von der A1-Homepage herunterladen können.) Welche Programme habe ich mir also nun tatsächlich im Lauf der Zeit installiert? Und: Funktionieren sie? Bekanntermaßen emuliert Alien Dalvik am Jolla-Handy ja nur den quelloffenen Teil von Android. Programme, die proprietäre Google-Komponenten nutzen, laufen nicht.
Mein A1
„Mein A1“ ist das Programm, das auf keinem Telefon mit A1-SIM-Karte fehlen sollte. Es informiert über den aktuellen Kostenstand, setzt grundlegende Mobilbox-Einstellungen, zeigt Vertragsdaten und ermöglicht mir, Zusatzpakete zu meinem Vertrag direkt am Handy zu erwerben.
Runtergeladen hab ichs via Aptoide. Nach dem ersten Start stellte es sich ein bißchen affig an, weil ich im WLAN und nicht übers A1-Netz im Internet war. „Mein A1“ wußte also nicht, wer ich war. Das ist aber rasch gelöst: Entweder eben wirklich übers Handy-Netz einwählen oder einen A1.net-Account mit der eigenen Telefonnummer verknüpfen. Letzteres hab ich gemacht, seither läufts wunderbar.
A1 TV
Wer auch Kabelfernsehen von uns bezieht, kommt um „A1 TV“ nicht herum. Das Programm ist nach der Umstellung der Benutzeroberfläche am TV-Schirm die einzige Möglichkeit, halbwegs vernünftig im aktuellen Fernsehprogramm zu blättern und Filme in der online-Videothek zu suchen. Außerdem läuft das (kostenpflichtige) mobile Fernseh-Angebot A1 TV Mobil innerhalb dieser Software.
Auch „A1 TV“ habe ich über Aptoide installiert, auch dieses Programm läuft einwandfrei. Überraschenderweise kommt die Applikation sogar mit A1 TV Mobil zurecht. Ich hätte mir am ehesten bei diesem Streaming Service Probleme erwartet: hohe Rechenlast, Multimedia, vielleicht sogar irgendeine Form von Digitaler Rechteminderung (DRM), wer weiß … das alles sind Dinge, die emulierten Betriebssystemen keine Freude bereiten. Wie auch immer, nichts davon macht Probleme, die 40 Sender von A1 TV Mobil laufen auch am Jolla Phone. Einziges Hoppala: Die Software hat mir zunächst trotz einwandfreien UMTS-Empfangs regelmäßig versichert, daß das Netzwerk zu langsam für Streaming ist. Erst nach einem Neustart des Telefons klappte alles. Mein Verdacht: Ich hatte mein Handy zuvor auf 2G gezwungen und die ersten Android-Programme gestartet, bevor ich wieder auf 3G umgeschaltet habe. Wahrscheinlich bleibt die Android-Emulation da irgendwo hängen und bekommt den Wechsel nicht mit. (Es könnte ausreichen, einfach nur Alien Dalvik neu zu starten von der Kommandozeile aus. Das versuch ich aber erst, wenn der Fehler zufällig wieder auftritt. *gg*)
Cloud
Die Backup-Lösung Vodafone Cloud ist kostenlos in allen aktuellen Tarifen inkludiert. Zwar ist das Ding vom Ansatz her weit weg von dem, was ich mir unter einem vernünftigen Cloud-Speicher vorstelle (keine dokumentierte Standardschnittstelle, Zugriff nur über irgendwelche Software oder ein Web-Interface), aber gratis Backupspeicher ist nun mal gratis Backupspeicher. Einem geschenkten Gaul … und so weiter.
Die Sicherung erfolgt über eine Software namens „Cloud“, die ich auf Aptoid zunächst nicht gefunden habe. Download diesmal also über Evozi, funktionierte problemlos. Spannend aus Jolla-Sicht: Findet die Android-Software meine Daten, die ja technisch gesehen außerhalb der emulierten Android-Umgebung liegen? Sie findet und sichert anstandslos. Bilder, Videos und Musik wandern auf den Server, zumindest über die Weboberfläche kann ich danach auch vom PC aus darauf zugreifen.
Visual Voicemail
Der (bisher) einzige Fehlschlag zum Schluß: Visual Voicemail. Zwar läßt sich das Programm zunächst problemlos installieren (über Evozi) und starten, die Aktivierung des Dienstes scheitert aber. Es sieht so aus, als würde die dazu notwendige SMS nicht an die Android-Emulation weitergereicht. Hier scheitert die Verwendung der Android-Software also an einer der wenigen Stellen, an denen die Android-Emulation vom Sailfish-Betriebssystem getrennt läuft.
Sonstige Programme
Wer den Link auf die A1-Softwareübersicht angeklickt hat weiß: Ich habe hier längst nicht alle Programme durchprobiert. Dieser Artikel sollte kein umfassender Test werden; ich schildere nur, wie es mir mit den Applikationen ergangen ist, die mich selbst interessiert haben. Dinge wie „A1 Sport“ brauche ich ebensowenig wie „Fahrschein“ (Cowboy Joe hat eine Jahreskarte) oder „A1 Handy Parken“ (Cowboy Joe hat kein Auto). Falls jemand Erfahrungen damit macht, würde mich ein Eintrag in den Kommentaren aber freuen.
Fazit
Jollas Strategie geht auf: Zwar ist auf eine begeisterte Entwicklergemeinde Verlaß, wenn es darum geht, Programme für offen zugängliche Datenquellen zu schreiben. (Siehe das für Jolla verfügbare Programm für Abfahrtszeiten der Wiener Linien.) Funktionen, wie A1 sie zur Verfügung stellt, könnte ein Hobby-Programmierer ohne gut dokumentierte Schnittstelle aber nie in ein natives Sailfish-Programm gießen. Genau für diese Fälle ist die Android-Emulation ein wirklich geniales Feature des Jolla Phone. Daß es Grenzfälle gibt, in denen dann auch die Android-Emulation versagt, kann ich akzeptieren. Hauptsache die wirklich wichtigen Dinge wie „Mein A1“ und „A1 TV“ laufen.
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