Blog aktualisiert am
neuere Einträge ...
Jolla: Neues vom Mobile World Congress

- Das bisher theoretische Konzept, über die austauschbaren Rückcover auch Partnerunternehmen ins Boot zu holen, wird mit „Angry Birds“-Hersteller Rovio und einem Fetzngschäft erstmals kommerziell umgesetzt. (Die „Angry Birds“-Version ghört dann wohl bald mir. *gg*)
- Jolla-Kunden erhalten integrierten, sicheren Cloud-Speicher auf younited, dem Angebot des Unternehmens F-Secure. (Die werben mit:
We wanted to provide you with a place where privacy is guaranteed and your stuff remains yours. We say NO to the prying eyes of governments and we don’t sell your information to advertisers.
Klingt wie für mich gemacht.) - Jolla und das international tätige IT-Dienstleistungsunternehmen Tieto gehen eine Partnerschaft ein. Tieto berät Dritthersteller bei der Verwendung von Sailfish OS.
- Sailfish OS wird zur Verwendung auf weiteren Android-Geräten freigegeben.
- Das Jolla-Telefon wird derzeit nur in Europa verkauft. Russland, Indien und Hongkong sollen als weitere Märkte in Kürze folgen.
- Die nächste Version des Betriebssystems wird kurz nach dem MWC, wahrscheinlich in der ersten Märzwoche, zum Download bereit stehen.
Auffallend: Finnen helfen Finnen. Rovio, Tieto, F-Secure und das Fetzngschäft Makia sind finnische Unternehmen, so wie Jolla selbst. (Auch Jollas erstes Partnerunternehmen, der Mobilfunkter DNA, ist finnisch.) Ich wußte gar nicht, daß dieses kleine Land mit seinen nur 5 Millionen Einwohnern so viel zu bieten hat.
Weitere Infos in den drei Pressemitteilungen von Jolla hier, hier und hier.
4 Kommentare - Kommentar verfassen
ESC 2014: Die ersten Songs

Die besten fünf sind:
Rang | Land | Interpret | Song |
1 | Lettland | Aarzemnieki | Cake to Bake |
2 | Weißrussland | TEO | Cheesecake |
3 | Finnland | Soft Engine | Something Better |
4 | Ungarn | Kallay Saunders András | Running |
5 | Ukraine | Maria Yaremchuk | Tick Tock |
Außerdem schon fix für Kopenhagen nominiert, aber nicht so ganz mein Geschmack:
- Albanien: „Zemërimi i një Nate“
- Island: „Enga fordóma“
- Italien: „La mia Città“
- Malta: „Coming Home“
- Mazedonien: „To The Sky“
- Schweiz: „Hunter of Stars“
- Spanien: „Dancing In The Rain“
Noch sind wir in der alljährlichen Phase des „Was find ich am wenigsten schlecht“. Aber ich kenn mich: Irgendwann wird einer der Songs, dem ich noch keine Beachtung schenke, zu meinem Liebling. Ansonsten bleib ich bei Lettland: Ein Lied übers Kuchenbacken ist nie verkehrt. :)
2 Kommentare - Kommentar verfassen
Open Data: Ein Schritt vor, zwei zurück

Ins Rollen gekommen ist der Stein diesmal wegen der Einigung zwischen Google und den ÖBB. Der US-amerikanische Großkonzern darf seit Dezember 2013 auf die Daten der zu 100% staatlichen ÖBB zugreifen und sie für seine kommerziellen Interessen verwerten. Den grünen Bundesrat Marco Schreuder, der auch schon in Sachen Wiener Linien aktiv war, interessierte dabei, ob es sich dabei um einen Exklusivvertrag handelt. Außerdem wollte er wissen, ob die Daten der ÖBB, aber auch der gemeinsamen Verkehrsauskunft Österreich, nicht doch endlich als Open Data zur Verfügung gestellt werden - wie die Regierungsparteien es vor der Wahl eigentlich angekündigt hatten (siehe Anfragebeantwortung auf Wahlmonitor.at). Seine parlamentarische Anfrage vom Dezember an Verkehrsministerin Doris Bures wurde diese Woche beantwortet. Kurze Zusammenfassung: „Ich bin als Verkehrsministerin nicht für die ÖBB zuständig. Fahrplandaten werden nur zu Forschungszwecken zugänglich gemacht.“ (Im Volltext findet sich die Anfragebeantwortung hier.)
Daß es auch anders geht, zeigt ein Blick nach Deutschland. Dort hat sich die große Koalition im Regierungsübereinkommen auf Open Data als Ziel geeinigt:
Unser Ziel ist eine nachhaltige Mobilitätskultur und eine nutzerfreundliche Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel. Dazu fördern wir verkehrsträgerübergreifende Datenplattformen auf Open-Data-Basis, die über Mobilitätsangebote, Staus, Verspätungen und Fahrplandaten informieren. Mit der Vernetzung von Verkehrsinformationen und Ticketsystemen können den Menschen innovative digitale Mobilitätsdienste zur Verfügung gestellt werden.
Den entsprechenden politischen Willen vorausgesetzt ließe sich das auch in Österreich umsetzen. Selbst Betriebe, die pro forma eigenständig oder mit privater Beteiligung geführt werden, wären schnell mit im Boot: Man müßte nur die öffentlichen Förderungen von der Zurverfügungstellung der Daten abhängig machen. Punkt. Wie das inhaltsfreie Geschwurbel der Anfragebeantwortung von Doris Bures zeigt, fehlt es sowohl am Problembewußtsein als auch am politischen Willen. Die Daten ausgerechnet an Google weiterzugeben war dabei ein bösartig-raffinierter Schachzug der Staatsbahn: 95% der Endkunden sind damit zufriedengestellt. Einen öffentlichen Druck aufzubauen, wie es im Fall der Wiener Linien gelungen ist, wird kaum noch möglich sein.
Was Open Data bewirkt und wie sehr sich der Kampf dafür gerade im Fall der Wiener Linien ausgezahlt hat, zeigt die Software Citysailor, die ich erst vor wenigen Tagen hier erwähnt habe. Citysailor nutzt genau diesen seit kurzer Zeit zugänglichen Datenbestand. Es wurde für ein Betriebssystem geschrieben, dessen weltweite Verbreitung sich im unteren fünfstelligen Bereich bewegt. Außerdem ist es nur für Benutzer in Wien interessant. Ein absolutes Minderheitenprogramm also. Hätte vor der Freigabe der Fahrplandaten irgendjemand bei den Wiener Linien Budget in die Hand genommen, um die vielleicht 50 potentiellen Nutzer mit dieser Funktion zu versorgen? Ganz sicher nicht. Jetzt aber ist es jedem Programmierer möglich, eine entsprechende Lösung ins Netz zu stellen. Keine Zusatzkosten für den Steuerzahler, großer Nutzen für die Öffentlichkeit. Warum dieser Weg nicht auch bei den ÖBB gegangen werden soll, ist mir unverständlich.
2 Kommentare - Kommentar verfassen
Wir müssen alles anzünden!

Das tun wir nicht der Musik wegen, die trifft nur selten unseren Geschmack. Auch der Unterhaltungsfaktor ist im Vergleich zu anderen Casting-Shows mau: Puls 4 führt keine „leider nein“-Kandidaten am Nasenring durch die Arena. Wer uns einschalten macht ist unser Luki als Juror. Lukas Plöchl ist seit Jahren Teil unseres Lebens und hat mit seinem Schaffen Eingang in unsere Alltagssprache gefunden („Teeepf“, „Fruttn“ oder der ewige Klassiker „Guuugarutz/Zuckerguß“). So hängen wir nun auch bei „Herz von Österreich“ an seinen Lippen, wenn er jungen Künstlern Feedback gibt: Zweng is zweng und zvü is dann a wieda im Endeffekt zweng
. Ach, Luki …
Ja, so viel also wortreich zur Einleitung und irgendwie auch zur Rechtfertigung. Gestern hat uns Luki aber erstmals ein Stück Kultur beschert, das nicht aus seiner eigenen Feder stammt und dennoch sofort Teil unseres aktiven Wortschatzes geworden ist: Sepp hat gesagt wir müssen alles anzünden
ist die titelgebende Zeile aus dem genialen Song der Band PauT, die damit seit vier Jahren hausieren geht und daher fast schon so etwas wie ein One Hit Wonder ohne echten Hit geworden ist. Egal: Auf YouTube gibts das offizielle Video zu „Sepp hat gesagt wir müssen alles anzünden“, Amazon bietet den Song um 99 Cent zum Download an.
Luki war derjenige, der die fünf Niederösterreicher zu wählbaren Kandidaten in der nun eine Woche dauernden Publikumsabstimmung gemacht hat. Danke, Mr. Plöchl. (Details zum Abstimmungsmodus hier bei Puls 4.)
Sepp hat gesagt wir müssen jetzt Tee trinken.
4 Kommentare - Kommentar verfassen
Jolla: Meine Farben, mein CitySailor

Als Erstes entdecke ich im Jolla Store ganz zufällig das Programm CitySailor von Patrik Fimml. CitySailor dockt an die Open Data Schnittstelle der Wiener Linien an (ja, das Thema hatten wir hier schon öfter mal *gg*) und tut genau das, was ich von so einem Programm in erster Linie will: Es zeigt mir an, wie viele Minuten es noch bis zur Abfahrt der Straßenbahn an meiner Haltestelle sind. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an den Patrik: Da gehört schon was dazu, ausgerechnet fürs Jolla Phone ein Programm zu entwickeln, das nur in Wien zu benutzen ist. Ich für meinen Teil jedenfalls bin höchst entzückt.
Dann, beim Heimkommen, finde ich im Briefkasterl Post aus Finnland. Zwei weitere Rückcover für mein Jolla Phone! (Ja, ja, Überraschung ist das keine mehr, ich hab ja sogar aus der Bestellung einen eigenen Artikel gemacht vor lauter Begeisterung. *LOL*) Für den Moment bin ich „Aloe“. (calm and relaxing. Attach […] when you want to unwind.
)
(Es ist ja schon auch seltsam, wie unterschiedlich man die Dinge sieht: Wie Nokia Ende der 1990er seine bunten Wechselcover auf den Markt geworfen hat, hab ich das für die peinlichste Bauernfängerei von da bis Texas gehalten. Wenn dagegen Jolla morgen wieder eine neue Farbe rausbringt, tipp ich meine Kreditkarte gleich wieder ein. Ist das Senilität oder nur mein ausgeprägtes Gutmenschentum?)
Ein Tag, zwei schöne Dinge … mein Jolla und ich, wir geh’n jetzt feiern: Eiskaffee und The Bing Bang Theory. ;)
4 Kommentare - Kommentar verfassen
VoteWatch - der Spickzettel zur Europawahl
Aber zunächst zurück zum „Demokratie-Monopoly“: Die Ursache dieses gefährlichen Mißverständnisses ist sicher, daß kein Mensch versteht, was da eigentlich gewählt wird und wer die politischen Kräfte sind. (Hand aufs Herz: Wer kennt die Kompetenzen des Parlaments? Wer weiß überhaupt, wie im Zusammenspiel zwischen Kommission, Rat und Parlament die gemeinsamen europäischen Rechtsnormen entstehen? Und weil wir gerade dabei sind: Wer kennt den Unterschied zwischen Verordnungen, Richtlinien und Beschlüssen?)
Am 25. Mai werden also 99% der Wahlberechtigten entweder gar nicht teilnehmen (was unter diesen Umständen die beste Lösung ist) oder aber ihre Stimme ausschließlich nach nationalen Kriterien vergeben. Die einen wollen der Regierung einen Denkzettel verpassen (als ob Faymann und Spindelegger die zukünftig 18 österreichischen Abgeordneten interessieren würden), die anderen meinen, Positionen in der heimischen Bildungspolitik sollten unbedingt auch in Straßburg und Brüssel diskutiert werden. Eh ja, ganz sicher.
Wer grundsätzlich das Gefühl hat, zu wenig über den politischen Entscheidungsfindungsprozess in Europa zu wissen, kann sich in Wikipedia von folgenden zwei Artikeln aus weiterklicken: Rechtsetzung der Europäischen Union und Ordentliches Gesetzgebungsverfahren geben einen ersten Überblick mit vielen zusätzlichen Links. Ohne dieses Grundwissen sollte man im Mai tatsächlich besser zuhause bleiben.
Ich persönlich habe vor einigen Tagen eine ganz andere Sache für mich entdeckt, die ich im Hinblick auf die Wahl für extrem spannend halte: VoteWatch. Die Seite dokumentiert penibelst die Arbeit sowohl aller EU-Parlamentarier als auch des Rates des Europäischen Union und macht alles über Datenbankabfragen zugänglich. Wie haben einzelne Abgeordnete bei gewissen Themen gestimmt? Wie hat eine Fraktion abgestimmt? Wie haben die Abgeordneten eines Landes abgestimmt? Welche Aktivitäten haben einzelne Mitglieder des Parlaments im Detail gesetzt? Welche Meinung hat Österreich im Rat bei bestimmten Einzelfragen vertreten? Alles da und grafisch hübsch aufbereitet. (Die Bedienung der Seite ist anfänglich nicht so ganz „intuitiv“, vor allem bei den Agenden des Rates. Aber man findet sich rein.)
Ich weiß gar nicht, ob es diese Transparenz auf nationaler Ebene gibt bei uns. Ich finds ja schon ziemlich praktisch: Sofern die am 25. Mai zur Wahl stehenden Kandidaten schon bisher Mitglieder des Parlaments waren und auf einer Liste stehen, die grundsätzlich von ihrer politischen Ausrichtung her für mich in Frage kommt, kann ich jedem einzelnen hinterherschnüffeln und überprüfen, was er bisher so angestellt hat - und ob ich wirklich möchte, daß er das in Zukunft in meinem Namen weiter tut.
Ein Beispiel, damit man sieht, wie sowas in der Praxis aussieht: Am 4.2.2014 hat das Parlament den „Bericht über den EU-Fahrplan zur Bekämpfung von Homophobie und Diskriminierung aus Gründen der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität“ (hier im Volltext) von Ulrike Lunacek angenommen. (Ja, das ist der Entschließungsantrag, der laut FPÖ-Schmutzpropaganda angeblich Sonderrechte für Menschen mit originellen sexuellen Orientierungen
enthält.) VoteWatch stellt am Beginn der Seite das Abstimmungsergebnis dar. Spannend sind dann die Filter:
In der Sektion „View details“ kann man sich zunächst die groben Übersichten auswählen. Mich interessieren hier die Stimmen pro Fraktion („Votes by political groups“) und pro Land („Votes by member states“). Weitere Filterkriterien werden in der ursprünglichen Ansicht „Votes by MEP“ angeboten. Da kann man nämlich in der darunterliegenden Sektion „Choose filters“ zum Beispiel die Ansicht auf alle österreichischen Abgeordneten einschränken und deren Abstimmungsverhalten einzeln anzeigen lassen.
Ein weiterer lohnender Einstiegspunkt ist die Übersichtsseite zu einzelnen Abgeordneten. Die erreicht man entweder über die allgemeine Suchfunktion oder - wenn man schon die Tabelle mit dem Abstimmungsverhalten der Österreicher vor sich hat - mit einem Klick auf den Namen. Fürs Beispiel einer der freundlichen Herrschaften aus der ÖVP, von dem wir jetzt wissen, daß er gegen den Vorschlag von Ulrike Lunacek gestimmt hat: Richard Seeber von der ÖVP. Eine nicht uninteressante Information ist die Fraktions- und Parteitreue: Zu 93% folgt er den Vorgaben seiner Fraktion, der EPP, zu 99% den Vorgaben der nationalen Partei, die ihn aufgestellt hat - der ÖVP. Unmittelbar darunter seine gesammelten Aktivitäten, auf der linken Seite sein Stimmverhalten chronologisch aufgelistet. Diese Seiten würde ich ansteuern, wenn ich mir die Kandidatenliste der von mir favorisierten Parteien durchsehe.
Gerade vor der Wahl nett ist VoteMatch, das ähnlich wie die diversen Wahlhilfen auf nationaler Ebene funktioniert. Man beantwortet Fragen zu politischen Themen und bekommt anschließend präsentiert, welche Abgeordneten einem inhaltlich am nächsten stehen. Leider ist dieses Feature derzeit tatsächlich nicht mehr als „nett“ und eigentlich nur ein Spiel: Die Fragen sind sehr willkürlich ausgewählt und decken nur ein kleines Spektrum ab. Trotzdem machts Spaß. ;)
8 Kommentare - Kommentar verfassen
I ♥ Free Software Day 2014

Wir haben freier Software so viel zu verdanken, da ist es nur würdig und recht, sie einmal im Jahr auch so richtig zu feiern. Deshalb hängt schon seit gestern Abend wieder das zuckerlrosa „I ♥ Free Software“-Plakat unter unserer Kaffeemaschine (Kommunikationszentrum!). Deswegen erkläre ich wieder jedem, der mich unvorsichtigerweise danach fragt, was freie Software ist und warum sie unsere Welt um so viel besser macht. Und deswegen verlinke ich jetzt zur Feier des Tages auf den Free Software Song, den seine Majestät Richard M. Stallman höchstselbst 1991 bei einer Science Fiction Covention erstmals intoniert hat:
Free Software Song (Originalversion)
Für Daniel gibts noch die extra-spezial-Version zum Gsundwerden:
Free Software Song (Metal Version)
Es wird von meiner Stimmung abhängen, welche der beiden Varianten des Liedes ich heute im Büro singe … ;)
Ort anzeigen auf: Google Maps,
Mapquest
Suche nach Websites und
Fotos in der Nähe
4 Kommentare - Kommentar verfassen
N9: Wie man es rettet, solange es noch geht
Schuld an meiner Misere war natürlich, wieder einmal, Microsoft und sein verflixtes Exchange. Um Firmenmails abrufen zu können, vor allem aber damit ich meine Termine immer aktuell im Kalender sehe, mußte ich die Exchange-Unterstützung aktivieren und ein Konto einrichten. Das hab ich schon vor langer Zeit hinter mich gebracht. Irgendwann hat unsere IT dann gemeint, es wäre notwendig, mobile Geräte mit Exchange-Verbindung zwangsweise mit einem Sicherheits-PIN zu versehen. Auch das hab ich brav mitgemacht letztes Jahr - es blieb mir ja auch kaum was anderes übrig.
Tja, und irgendwo gabs zwischen dem bösen Exchange-Server und einer wahrscheinlich schlampigen Implementierung des proprietären Exchange-Protokolls durch Nokia ein Problem. Das Telefon wollte vor einigen Wochen gleich beim Einschalten, daß ich den Sicherheits-PIN erneuere, konnte sich selbst aber offenbar an den alten nicht mehr erinnern. Ausgesperrt. Ich konnte mit dem N9 nichts mehr machen. Verschiedene Foreneinträge beweisen: Das Problem kommt zwar nicht oft vor, aber wenn, dann gibt es keine einfache Lösung. Der Sicherheits-PIN soll nun mal vor unberechtigtem Zugriff auf alle Handy-Daten schützen und tut dies mit gnadenloser Härte. Nicht einmal an die gespeicherten Fotos kommt man mehr heran, auch die USB-Verbindung streikt. Was also tun?
Daten sichern
AllboutN9.info beschreibt in diesem Artikel Schritt für Schritt, wie vorzugehen ist. Zunächst geht es darum, die Daten wieder zugänglich zu machen und auf den PC zu übertragen. Das funktioniert nicht, solange das N9 mit dem eigenen Bootloader und Kernel startet. Gottseidank gibt es hier Abhilfe aus den Entwicklungsdateien für das nie veröffentlichte N950. Diese Dateien finden sich allesamt im Abschnitt A des verlinkten Artikels. (Das zentrale Tool, der Flasher, wird als Debian-Paket zum Download angeboten. Das ist lästig für Leute, die nur die ausführbare Datei benötigen. Man kann die *.deb-Datei mit einem Archivmanager öffnen und findet den Flasher in data.tar.gz unter usr/bin/.)
Als Erinnerungshilfe für mich, falls AllboutN9 auch offline geht, hier das Kommando zum Laden des offenen N950-Kernels:
./flasher --load \ -k vmlinuz-2.6.32.20112201-11.2-adaptation-n950-bootloader \ -n initrd.img-rescue-2.6.32.20112201-11.2-n950 \ --boot
Nach dem Neustart erscheint eine gefährliche Warnmeldung am N9 („keine Originalsoftware, Garantieverletzung etc.“) und zwei Partitionen des Telefons werden (zumindest im aktuellen Gnome) automatisch eingebunden. Jetzt hat man alle Zeit der Welt, um die Fotos, die Musik und sonstige Dateien zu sichern.
Gerät flashen
Getan ist es damit nicht. Das N9 muß wieder mit der Original-Nokia-Software geflasht werden. Dabei werden alle Benutzerdaten gelöscht - und damit auch die alberne Sache mit dem Sicherheits-PIN. Wie das Flashen grundlegend funktioniert, wird im Groben hier auf T.M.O. beschrieben. Einzige Korrektur: Statt der dort angegebenen Methode
flasher -f -F main.bin -F emmc.bin --flash-only=mmc
soll laut der Info eines Nokia-Mitarbeiters gegen Ende des Threads dieses Kommando angewendet werden:
flasher -f -F main.bin -F emmc.bin -R
Woher aber bekommt man main.bin und emmc.bin? Die ursprünglichen Quellen sind versiegt. Ich habe beide Dateien (unter anderer Bezeichnung) für die in Österreich verkaufte Variante des N9 hier gefunden. Die Seite ist eine einzige Grauslichkeit und mit der schlimmsten Pop-Up-Werbung verseucht, aber die Dateien scheinen in Ordnung gewesen zu sein. Die „main.bin“ nennt sich dort kurz und prägnant „DFL61 HARMATTAN 40.2012.21-3 PR LEGACY 001-OEM1-958 ARM.bin“, die emmc.bin ist als „DFL61 HARMATTAN 40.2012.13-7.ALPS EMMC ALPS.bin“ zu haben. Die vielen anderen Dateien dort braucht kein Mensch.
Fürs Flashen muß das N9 mindestens zu 11% geladen sein. Falls nicht, legt der Flasher eine kurze Pause ein und wartet einfach, bis der USB-Port seine Arbeit getan hat. Das Kommando lautet also:
./flasher -f \ -F DFL61_HARMATTAN_40.2012.21-3_PR_LEGACY_001-OEM1-958_ARM.bin \ -F 030AF44E_DFL61_HARMATTAN_40.2012.13-7.ALPS_EMMC_ALPS.bin \ -R
Bei mir hats funktioniert. Ich hab wieder ein ganz jungfräuliches N9, dem ich erst sagen muß, daß wir in Österreich sind, wie spät es ist und daß es Deutsch mit mir reden kann. Eines weiß ich: Die heruntergeladenen Dateien geb ich nicht mehr her. Es ist durchaus anzunehmen, daß in einem halben Jahr mindestens eine davon nicht mehr aufzufinden ist im Netz. Und dann könnt ich mein N9 nur mehr als Briefbeschwerer verwenden.
8 Kommentare - Kommentar verfassen
Guten Morgen, Schuhe!

Ganz früher mal war da die Dreier-WG im dritten Stock, die ich liebevoll „meine Tamagotchis“ genannt habe: arme junge Menschen, die sich weder Kleidung noch Vorhänge leisten konnten und daher immer halbnackt durch die hell erleuchtete Wohnung geflitzt sind - gut sichtbar von meinem Fernsehplatz aus. Ich hab immer gesehen, was da grad los war, wer kochte, wer in der Dusche stand, wer am Abend spät heim kam … und hab mir meine eigenen Geschichten zu den oftmals verwirrenden Bildern ausgedacht in den Werbepausen.
Dann war da die dramatische Episode mit dem Hasensuizid, die ich ja auch fotografisch festgehalten habe. Ganz entsetzlich!
Heute in der Früh schließlich grüßt mich ein Paar Sportschuhe, das direkt gegenüber von meinem Schlafzimmerfenster geparkt hat. Guten Morgen, liebe Schuhe! Hattet Ihrs schön heut Nacht? :)
Ort anzeigen auf: Google Maps,
Mapquest
Suche nach Websites und
Fotos in der Nähe
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Jolla: Meine vierte „Other Half“ - und die Hardware-Dokumentation

Keira blackund
Aloe), bestehen aus der bekannten Kombination Wechselcover/Klingelton/Hintergrundbild, sind für € 29,- zu haben und befinden sich bereits auf dem Weg zu mir. Beide. Damit hab ich alle vier Stück:
Snow white, das exklusive
Poppy redmit dem „The First One“-Schriftzug und die beiden gerade bestellten Exemplare. Juppidie.
Viel interessanter (wenn auch leider gratis) ist allerdings das ebenfalls heute neu veröffentlichte „Other Half Developer Kit“: Es enthält die genauen technischen Spezifikationen der Schnittstellen, Beispieldateien für passende Ambiences und vor allem die lange ersehnten offiziellen CAD-Dateien (im STL- und STEP-Format) für den eigentlichen Fertigungsprozess. Damit ist das Herstellen neuer Covers kein Problem mehr, weder für engagierte Bastler am 3D-Drucker noch für Unternehmen, die an Handy-Zubehör Geld verdienen.
Was wäre der logische nächste Schritt? Eine passende Software besorgen, mein individuelles Cover gestalten und bei einem 3D-Printshop ausdrucken lassen? :)
5 Kommentare - Kommentar verfassen
Kuchen? Schmeckt nach Seife!

Heut war wieder einmal so ein „Schwabl überraschend zu“-Tag. Semesterferien. Wir über die Straße, rein in den „Wienerwald“ … erst bei der Speisekarte haben wir gecheckt, daß das Ding jetzt anders heißt. Die Sache war anfänglich recht unterhaltsam: Am Nebentisch gabs einen Herren, der detailliert beschrieben hat, wie er sich durch Falschaussagen vor dem Arbeits- und Sozialgericht die Frühpension erschlichen hat. Das lenkt zunächst ein bißchen ab. Allerdings nicht lang genug: Daß die bestellten Suppen mehr als überfällig waren, hat uns nicht nur der knurrende Magen mitgeteilt. Das ganze doch recht große Restaurant wurde von einer einzigen Kellnerin betreut. Die allerdings war selten zu sehen (Geisterschiff-Syndrom). Wenn, dann eilte sie mit einzelnen A4-Blättern zum Kopierer und wieder in die Küche. Auffällig: Topfklappergeräusche aus der Küche waren immer genau dann zu hören, wenn die Kellnerin sich dort aufhielt. Das nährte in uns den Verdacht, daß sie nicht nur die einzige Kellnerin, sondern überhaupt das einzige Personal dort war.
Apropos nährte: Außer dem Verdacht, wie gesagt, nährte man dort lang nichts. Dann irgendwann kamen die bestellten Suppen. Als „Hühnercremesuppe mit Bröselknödel“ war meine angepriesen worden. Was da definitiv nie auch nur in die Nähe gekommen ist, war ein Huhn. Viel roher Zwiebel, zwei bis drei Stückchen von Knoblauchzehen, trotz allem kein Geschmack nach irgendwas … und eine klebrig-teigige Masse mittendrin, die mich an rohen Keksteig erinnert hat. Sa-gen-haft.
Aufessen mußte ich nicht: Schon wenige Minuten nach der Suppe kam das Hauptgericht. (Kellnerin: Ah? Das is jetzt ein bißchen blöd.
) Ich hab sie sichtlich beruhigt, wie ich ihr mit einem angewiderten Blick auf die Suppe erklärt hab, daß ich das da
eh nicht weiter essen werde. So leicht ist engagiertes Personal zufriedenzustellen: Sag einfach, daß Du’s nicht magst. :)
Das Hauptgericht („Hühnerbrust mit Polenta und Speckfisolen“) war ein sensorischer Test: Irgendwas müffelt hier doch? Ist der Teller schlecht abgewaschen? Ist das Fleisch verdorben? Nach einigem Kratzen und Stochern des Rätsels Lösung: Auf der Polenta (Konsistenz: exakt wie die „Bröselknödel“) hatten sich extrem intensiv riechende Käsekrümelchen abgesetzt. Ob das von der Köchin/Kellnerin so gewollt war oder ob die Dinger irgendwo reingefallen sind, läßt sich jetzt nicht mehr eruieren. Ziemlich sicher bin ich mir hingegen, daß die Mischung aus viel Speck, viel Zwiebel und drei Fisolen, die den Hauptteil des Gerichts ausmachte, nicht mit Absicht so versalzen war. Das Fleisch war an den dickeren Stellen zartrosa, so wie man es beim Huhn gerne hat.
Aber hey! Das Beste ist doch immer die Nachspeis. Tatsächlich stand gleich am Eingang eine Vitrine mit wunderbaren Tortenstückchen. Unsere Überlegung: Die kommen mit Sicherheit vom Konditor, da kann die Küche nichts verbockt haben. Die Schokotorte sollte es also werden. Darauf mit absoluter Selbstverständlichkeit und ohne jede Gefühlsregung die Kellnerin: Die? Ah, die darf ich nicht rausgeben, die schmeckt nach Seife. Hab ich vergessen wegzustellen.
Ich bin noch nie, noch nie in meinem ganzen Leben, einer Kellnerin so sprachlos gegenüber gesessen. (Daß sie gleich drauf in die Küche zurück ist und die rund 10 Stück Schokotorte erst recht in der Vitrine gelassen hat, ist nur mehr eine Randnotiz.)
Wir haben uns nicht geärgert. Wir haben Tränen gelacht. (Auch über die Gäste neben uns, die Fisch bestellt hatten in dieser Bude.) Und wie dann beim Zahlen der Bon am Tisch lag, hab ich erst recht losprusten müssen. Letzte Position auf der Liste, Schlußstrich des Abends quasi:
1 Achtung € 0,00
Besser kann mans nicht auf den Punkt bringen. Nie mehr wieder. Was machen wir jetzt in schwabellosen Zeiten?
Ort anzeigen auf: Google Maps,
Mapquest
Suche nach Websites und
Fotos in der Nähe
11 Kommentare - Kommentar verfassen
Wir haben ein besonderes Präsent verpaßt :(

Der am weitesten angereiste Gast bekommt ein besonderes Präsent, heißt es auf der Einladung zum jetzt gerade stattfindenden Eisbaden am Strand von Trassenheide. (Ich berichte also live *gg*). Mit 940 Straßenkilometern und 9 Stunden Anreisezeit bis zum Strandvorplatz hätten wir da wirklich gute Chancen. Aber selbst wenn nicht: Die Kurverwaltung spendiert ein Heißgetränk und eine Bratwurst. Und die Bratwürschtl in Trassenheide sind die besten wo gibt. (Zumindest die, die wir dort regelmäßig essen. *gg*)
OK, es ist trüb, regnet ganz leicht und hat nur 2°. Aber wüde Hund wie uns hält das nicht ab: Wir waren ja schon mal bei Wind, Kälte und Regen in der Ostsee. Ja, ja, das war im Juli und nicht im Februar, aber wir wollen da doch das große Ganze sehen, nicht wahr? :)
Ich bin gspannt, obs bessere Fotos geben wird von der Veranstaltung als die, die die Webcam liefert. Die ist zu weit weg von der Stelle, an der die Leut ins Wasser gehen. Ich bleib auf jeden Fall dran; bis 12:45 dauerts, danach gehts für alle Beteiligten ab in die Sauna (ohne Webcam).
Übrigens: Rein figurtechnisch hat man ja nicht immer große Freude dran, vor einer großen Menge gaffender, filmender und fotografierender Zuseher nackend in die Fluten zu steigen. Kein Problem diesmal: Zu den angemeldeten Teilnehmern gehört eine Gruppe mit dem klingenden Namen „Stralsunder Walrosse“. Ich fühl mich schon fit und schlank, wenn ich das nur les’. *LOL*
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Update 3 (einhalb)

Der Update-Prozess verlief soweit problemlos (was erwähnenswert ist nach den überlasteten Servern beim letzten Mal). Jetzt muß ich mir einige der Punkte aus dem Changelog genauer ansehen - war mir gar nicht bewußt, daß man da noch so viel anders machen könnt? :)
Update: Tatsächlich hat die fleißige Community schon ein Problem gefunden. Eine Änderung im Betriebssystem war zur Behebung eines bestimmten Problems zwar notwendig, führt aber jetzt dazu, daß manche Anwendungen ihre Konfigurationsdatei nicht mehr finden und sich so verhalten, als wären sie frisch installiert worden. Mal sehen, ob man da als unbedarfter User was tricksen kann …
Update II: Man kann.
7 Kommentare - Kommentar verfassen
„Akademiker“-Ball: Dönmez wieder mal

Also, was trägt er in seinem Artikel Der WKR-Ball, die Grünen und das Dilemma zusammen?
Zum Beispiel die Aussage des Bundesgeschäftsführers der Grünen, Stefan Wallner. Dem ist nämlich vor gar nicht so langer Zeit zum Thema rechtsnationales Gedankengut eingefallen: … wir können nicht […] Zwangsmaßnahmen für […] Andersdenkende fordern. […] Meinungsfreiheit ist ein zentraler Wert einer Demokratie, den wir verteidigen …
Na also, geht doch! Das ist die Einstellung, die ich mir von einem grünen Politiker erwarte. Wobei, halt! Ganz so einfach ists dann doch nicht. Die Aussage Wallners bezog sich nämlich auf rechtsnationale Erdoğan-Unterstützer, die in einer höchst umstrittenen Demonstration durch Wien gezogen sind. Das war damals offenbar kulturell bereichernder Rechtsnationalismus, der unter die Meinungsfreiheit fällt und zu schützen ist - auch vor Angriffen aus den eigenen, grünen Reihen.
Beim „Akademiker“-Ball ist das anders. Dönmez stellt trocken fest:
Offensichtlich werden diese [Rechte] nur jenen zuerkannt, welche politisch opportun sind. National-islamistische Strömungen, welche auf Wiens Straßen „Wir sind Soldaten Erdoğans“ skandieren, fallen aus Grüner Sicht unter Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Aber wenn Ball-Besucher mit einem deutschnationalen Weltbild und sonstigem rechten Gedankengut diesen besuchen, dann wird dagegen massiv gewettert und versucht, dies mit (fast) allen Mitteln zu bekämpfen.
Besser kann mans kaum formulieren. Es zahlt sich aus, den Artikel ganz zu lesen. Er erinnert mich wieder einmal an etwas, was ein sehr gscheiter Kopf einmal über die aktuelle Situation der österreichischen Grünen gesagt hat:
Verstehen sie überhaupt noch ihre eigenen Grundwerte und sind sie in der Lage, sie auch in einer veränderten gesellschaftlichen Realität anzuwenden? Oder hängen sie nur oberflächlich einer früher gefundenen Interpretation dieser Werte an, die vielleicht in den 1980er Jahren Gültigkeit hatte, 30 Jahre später aber längst angepaßt werden müßte?
4 Kommentare - Kommentar verfassen
Hungrig in Hongkong

Woher ich das weiß? Serverlogs! :)
Dieser Artikel zieht immer schon viele Suchanfragen zu „mit Stäbchen essen“ an. (Ganz nebenbei: Das ist interessant und zeigt, wie Suchmaschinen arbeiten. Im Text kommt nämlich weder das Wort „Stäbchen“ noch „essen“ vor.) Die grafische Darstellung in diesem einen Kommentar dürfte vielen Leuten gefallen.
Ganz aktuell hab ich jetzt eine Suchanfrage aus Hongkong (!) in den Logfiles entdeckt. Da saß jemand an einem auf chinesisch eingestellten iPad (mit hoher Wahrscheinlichkeit also nicht sein eigenes) und suchte auf Deutsch nach einer einfachen bildhaften Darstellung, wie man mit Stäbchen ißt. Das kann verschiedenste Gründe haben. Der wahrscheinlichste ist aber wirklich, daß ers grad ganz schnell lernen mußte, weil er Hunger hatte. Und diese Vorstellung find ich zum Schreien komisch. *LOL*
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Karma! Karma! Karma!
Kann ich mir drum was kaufen? Nein. Aber ich bin halt, wie wir seit Mai 2009 wissen, eine Karma Whore. Ich bin gern meßbar gut - sogar mit Diagramm. ;)
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen