Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Bono, Eliminate DRM! (@ defectivebydesign.org)

Eliminate DRM (defectivebydesign.org)Die FSF hat die Kampagne Defective By Design gestartet, um öffentlichkeitswirksam gegen Digital Restrictions Management (DRM) und Treacherous Computing (TC) aufzutreten.

Eine der ersten Aktionen ist eine Petition, in der Bono gebeten wird, das Anliegen öffentlich zu unterstützen. (Meine Unterschrift ist schon mit dabei.)

Außerdem gibt es eine kleine, feine Auswahl an modischen Leiberln, die leider derzeit noch nicht an Adressen außerhalb der USA verschickt werden. Ich hab aber nachgefragt und die Auskunft erhalten, daß man schon bald einen weltweiten Versand anbieten möchte.

Interessant ist die Kampagne vor allem auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über die Anti-DRM-Klausel im Entwurf für die GPL 3, die vor allem von der ideologiebefreiten „Open Source“-Szene (inklusive Linus Torvalds) heftig kritisiert wird. Ich interpretiere die für FSF-Verhältnisse erstaunlich volksnahe „Defective By Design“-Kampagne durchaus auch als einen Versuch, Sympathien für diese (aus meiner Sicht dringend notwendige) Anti-DRM-Klausel zu gewinnen.


SWIFT-Schlappe für Bush & Co.

Über diesen Blog-Eintrag bin ich auf einen Artikel in der Wiener Zeitung gestoßen, in dem es in Bezug auf die von der US-Junta erpreßten SWIFT-Daten heißt:
Der Großteil der Geldflüsse der Terrororganisation Al Kaida läuft allerdings nach Meinung von Experten nicht über den internationalen Finanztransfer, sondern über das alte islamische Überweisungssystem Hawala. Dieses Netzwerk beruht auf Vertrauen und wird ohne Buchführung bewältigt.

Mit anderen Worten: Das Imperium kontrolliert die Zahlungen über das offizielle internationale Bankenwesen und weiß einfach nicht, daß Rebellen keine Zahlscheine ausfüllen. Blöd, so ein bisserl kultureller Egozentrismus.


Genitale Kleinlichkeiten

Als Patient traut man sich ja kaum jemals, seinem Arzt Ratschläge zu erteilen. Schon gar nicht, wenn es um den Endbefund einer Untersuchung geht. In diesem Fall, fürchte ich, muß ich eine Ausnahme machen:

Sehr geehrter Herr Univ. Prof. Dr. A.,

es ist absolut inakzeptabel, den negativen Endbefund einer urologischen Vorsorgeuntersuchung mit den Worten „Äußeres Genitale: völlig unauffällig“ zu formulieren. Glauben Sie mir: So etwas wollen Männer nicht hören. Schon gar nicht, wenn sie zusatzversichert sind.

Schreiben Sie beim nächsten Mal so etwas wie „beeindruckend gesund“ oder „in bester Verfassung“. Schreiben Sie, was immer Sie wollen. Aber vermeiden Sie das Wort „unauffällig“.


Why are People Interested in the Things Other People Say?

Ich habs schon einmal erwähnt: Richard M. Stallman ist mein Idol und Held. Kein Wunder also, daß Sam Williams’ Stallman-Biographie „Free as in Freedom“ auf meiner Amazon-Wunschliste stand. Mein Bruder hat mir das Buch nun dankenswerterweise geschenkt, und ich bin schon in den ersten Kapiteln auf unbezahlbare Perlen aus Stallmans Zitatenschatz gestoßen. So heißt es zum Beispiel über seine eher problematische Zeit als Jugendlicher:

„I often had the feeling that I couldn’t understand what other people were saying,“ says Stallman, recalling the emotional bubble that insulated him from the rest of the adolescent and adult world. „I could understand the words, but something was going on underneath the conversations that I didn’t understand. I couldn’t understand why people were interested in the things other people said.“

I couldn’t understand why people were interested in the things other people said. - das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Kein Wunder, daß ich diesen Mann immer schon so phantastisch gefunden habe. :)

Die Biographie steht übrigens unter der GNU Free Documentation License und ist auch online zu lesen (und zu erweitern, zu korrigieren, zu übersetzen - was immer die GFDL erlaubt). Praktischer und gemütlicher ist das gedruckte Buch allerdings schon.


bush party

so viel schöne demo gegen bush - und ich mitten drin. Fühlt sich gut an. Und richtig.

XChat für Maemo 2 / IT 2006OS

Alberto García Hierro hat den Chat-Client XChat nun auch für die 2006er-Version der Nokia 770 Systemsoftware („Maemo 2“) portiert. Folge: Ich habe auf meinem Nokia 770 nun doch das Upgrade von der Version 2005 auf die Version 2006 durchgeführt. XChat war die letzte Applikation, die mir noch gefehlt hat.

Das IT 2006OS ist im Beta-Stadium und hin und wieder noch etwas störrisch (ich merke zum Beispiel gerade, daß verkleinerte Programmfenster teilweise im Nirvana verschwinden und nicht wieder herzustellen sind), aber alles in allem doch eine spannende Sache. Hoffentlich kommt bald die offizielle, stabile Version!


Älter geworden

Eine bärige GeburtstagstorteUnd nur weil ich jetzt schon zwei Mal darauf angesprochen wurde, warum sich denn mein Geburtstag so gar nicht hier im Weblog niedergeschlagen hat:

Ja, ich wurde wieder älter (gestern, also am 18.6.). Ich glaub, ich bin jetzt 28 oder so. ;-)

Eingebracht hat es mir mehr Wohnlichkeit, Bargeld, Modisches, bunte Fotos und eine deutlich gekürzte Amazon-Wunschliste. Tja. Ach ja, nicht zu vergessen: Bruno, den Schokoladebären (siehe Foto). Den allerdings konnten wir einfangen und vernichten.


Freie Grafik-Karte

Open Graphics Development BoardNach dem Erfolg Freier Software wird der in der GPL manifestierte Gedanke zunehmend auch auf andere Projekte übertragen. Freie Hardware ist dabei besonders beliebt.

Auch wenn die vorzeigbaren Ergebnisse aufgrund der höheren Investitionen und des kleineren Pools qualifizierter Mitarbeiter bei weitem noch nicht an das heranreichen, was Freie Software zustande gebracht hat - interessant sind die Leistungen allemal.

Besonders spannend finde ich das Open Graphics Project: Es hat sich der Herstellung einer freien Grafikkarte verschrieben und scheint dabei bereits relativ weit gekommen zu sein. Bedarf dafür besteht: Zwar bieten die großen Hersteller mittlerweile Binärtreiber für den Betrieb ihrer Grafikkarten unter GNU/Linux an. Mit diesen Treibern bleibt der Anwender aber auf die unterstützten Plattformen und Modelle eingeschränkt. Das bedeutet heutzutage meistens: kein Einsatz auf 64bit-Systemen, immer schlechtere Unterstützung älterer Karten. Der alten Forderung, den Quellcode der Treiber freizugeben oder zumindest die Schnittstellen zu dokumentieren, kommen NVidia, ATI und Co. nicht nach. („Geistiges Eigentum …“)

Eine wirklich freie Grafikkarte wäre nicht nur vollständig dokumentiert und könnte von jedermann mit Treibern für alle möglichen Systeme versorgt werden. Mehr noch: Auch ihre Bauweise, ihre Schaltkreise wären frei und könnten ohne rechtliche Bedenken als Grundlage für Verbesserungen und somit für neue Modelle genutzt werden.

Ich werde das Projekt jedenfalls verfolgen und wäre durchaus bereit, ein paar hundert Euro für eine neue Grafikkarte zu investieren, sobald man das Produkt für marktreif hält.


Telekom-Liberalisierung: Der Schuß in den Ofen

Mehr Umsatz für die Unternehmen: Das ist eine Folge der sogenannten Liberalisierung des Telekom-Marktes 1998, womit die Unternehmen zu den strahlenden Gewinnern zählen. Wer hat sonst noch profitiert? Niemand.

Eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer zeigt: Seit 1998 ist die Gesamtanzahl der Beschäftigten im Telekom-Bereich gesunken, Tendenz weiter fallend. Parallel dazu gehen, und das ist besonders erschreckend, die Investitionen zurück. Wir erinnern uns: Man hatte uns versprochen, daß durch Liberalisierung und Privatisierung der Konkurrenzkampf entfacht würde. Dieser Konkurrenzkampf sollte, so die Politik damals, über Investitionen in neue Produkte und Technologien geführt werden und damit viele neue, bunte Arbeitsplätze schaffen.

Daß ein weiteres Versprechen bezüglich der Liberalisierung, nämlich sinkende Kosten, nicht eingehalten wurde, habe ich in diesem Blog bereits einmal erwähnt: Schon 2001 war einer Veröffentlichung der Statistik Austria zu entnehmen, daß die privaten Haushalte rund doppelt so viel für Telekommunikation ausgeben wie vor der Liberalisierung.

Im Ergebnis bedeutet das: Die Konsumenten zahlen deutlich mehr als früher, die dadurch steigenden Umsätze kommen aber ausschließlich den Unternehmen und ihren Aktionären zugute. Es gibt keinen Wettbewerb über Innovation und Qualität, die Investitionen (und damit auch die Servicequalität) gehen zurück und die Anzahl der Beschäftigten sinkt kontinuierlich.

Es war mir ein Bedürfnis, diesen Kurzüberblick am Tag des Börsegangs der gelben Post zu geben. Schließlich stehen wir ja auch in diesem Sektor vor einer „Liberalisierung des Marktes“.


Bosnien-Herzegowina gewinnt Song Contest

Željko JoksimovićNicht ganz, aber fast: Obwohl Lordi aus Finnland die Sieger des Song Contest 2006 waren und Bosnien-Herzegowina „nur“ auf Platz drei landete, kann sich der Balkan-Staat jetzt über einen Geheimsieg freuen:

Der Journalisten-Preis für die beste Komposition ging heuer an Željko Joksimović für den Song „Lejla“, gesungen von Hari Mata Hari. Mich freut das besonders, schließlich war „Lejla“ einer meiner beiden Top-Favoriten im heurigen Jahr und nach Meinung vieler Fans (siehe die einschlägigen Web-Foren) eine der besten Balladen in der Geschichte des Song Contest überhaupt.

Željko Joksimović gewinnt den Preis nicht zum ersten Mal: Schon 2004 erhielt er die gleiche Auszeichnung für das Lied „Lane moje“, das er damals selbst sang (allerdings für Serbien-Montenegro) und mit dem er hinter Ruslana den zweiten Platz belegen konnte.


Zilk-TV

Wieder einmal: Zilk im Fernsehen
Das gibt es einfach nicht: daß wiens ex-bürgermeister zilk zum friseur geht, ist dem ORF einen filmbericht in seiner hauptnachrichtensendung "zeit im bild" wert. Nachrichten sind eben doch die kernkompetenz öffentlich-rechtlichen fernsehens...

Schwulenfeindliche Gewalt in Moskau

Erst Anfang März gab es hier den Eintrag über die ABBA-Auktion zur Unterstützung von Schwulen und Lesben in Osteuropa.

Eine aktuelle Bestätigung für die Notwendigkeit einer solchen Unterstützung stellen die aktuellen Agenturmeldungen über einen brutalen Übergriff während der heutigen Schwulen-Demonstration in Moskau dar:

Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion im deutschen Bundestag, Volker Beck, hatte an der Demonstration teilgenommen und wurde vor laufenden Fernsehkameras von etwa 20 Jugendlichen verprügelt. Die Polizei schritt nicht ein. (Bericht unter anderm bei N24)

Der Demonstration kommt besondere Bedeutung zu, da sie von den russischen Behörden verboten worden war. Noch am Freitag hatte Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow erklärt, Schwulenparaden seien in Russland „absolut inakzeptabel“. Gegendemonstranten skandierten heute „Moskau ist nicht Sodom“ und „Ehre für Russland“.

Volker Beck hat das Verhalten der russischen Behörden öffentlich scharf kritisiert, die deutsche Bundesregierung in einer parlamentarischen Anfrage zur Stellungnahme aufgefordert und zur Unterstützung der russischen schwul-lesbischen Bürgerrechtsorganisationen an der nicht genehmigten Kundgebung teilgenommen.

Im Nachhinein tut es mir leid, daß ich bei der oben erwähnten Auktion nicht wirklich mitgeboten und etwas ersteigert habe. Offensichtlich ist das Thema heißer, als uns bewußt ist.


Handy als Webserver

Die spinnen, die Finnen - hätte ich fast gesagt, wie ich zum ersten Mal über den Handy-Webserver von Nokia gelesen habe. Aber eigentlich ist es doch eine interessante Sache:

Unter dem Namen Racoon hat Nokia eine Version des populären Apache-Webservers entwickelt, die auf S60-Handys läuft. Auf einer Seite mit dem schlichten Titel „Mobile Web Server“ steht der Quellcode zur Verfügung (Lizenz: Apache 2). Was man damit macht? Nokia hat eine Reihe von Concept Demos beigepackt. Unter anderem enthalten die Seiten Menüpunkte wie:

  • Sieh was ich sehe: Fordere mich auf, ein Foto zu machen!
  • Verwende mein Handy als Webcam (passwortgeschützt)
  • Suche mobile Websites in meiner Nähe
  • Info über meinen Aufenthaltsort
  • Mein Kalender / Meine Kontakte / Meine Nachrichten (passwortgeschützt)
  • Schick mir eine Nachricht

Weitere Anwendungsmöglichkeiten werden sich sicherlich finden lassen. Leider gibt es keine öffentlichen Testseiten. Ich würde zu gern das Handy irgendeines Nokia-Mitarbeiters als Webcam mißbrauchen.

Die Sache ist auch deshalb interessant, weil sie natürlich auch mir selbst ermöglichen würde, übers Netz auf mein zuhause vergessenes Handy zuzugreifen. Bin gespannt, ob sich daraus etwas entwickelt.


Unser Voting 2006

… und so sehen die Ergebnisse meiner kleinen, aber feinen Song-Contest-Party 2006 aus:
RangLandSongPunkte
  Interpret 
1DeutschlandNo No Never24
  Texas Lightning 
2Bosnien-HerzegowinaLejla22
  Hari Mata Hari 
3RumänienTornero20
  Mihai Traistariu 
3RusslandNever Let You Go20
  Dima Bilan 
5FinnlandHard Rock Hallelujah16
  Lordi 
5DänemarkTwist Of Love16
  Sidsel Ben Semmane 
7LitauenWe Are The Winners15
  LT United 
7MazedonienNinanajna15
  Elena Risteska 
9IrlandEvery Song Is A Cry For Love14
  Brian Kennedy 
10GriechenlandEverything13
  Anna Vissi 
10LettlandI Hear Your Heart13
  Cosmos 
12MaltaI Do12
  Fabrizio Faniello 
13TürkeiSuperstar11
  Sibel Tüzün 
13NorwegenAlvedansen11
  Christine Guldbrandsen 
15ArmenienWithout Your Love10
  Andre 
15FrankreichIl était temps10
  Virginie Pouchain 
17SchwedenInvincible9
  Carola 
18GroßbritannienTeenage Life8
  Daz Sampson 
19MoldauLoca7
  Arsenium & Natalia Gordienko 
19SpanienBloody Mary7
  Las Ketchup 
19UkraineShow Me Your Love7
  Tina Karol 
22SchweizIf We All Give A Little5
  six4one 
22KroatienMoja štikla5
  Severina 
24IsraelTogether We Are One4
  Eddie Butler 

Die großen Favoriten der Buchmacher und Online-Abstimmungen, Griechenland und Schweden, konnten unsere Herzen nicht so recht erwärmen. Umgekehrt hat das Siegerlied unseres Brötchen- und Sekt-Abends, „No No Never“ aus Deutschland, Europa nicht begeistern wollen. Was bleibt ist eine relativ hohe Trefferquote auf den oberen Rängen. Sogar die Sieger des Abends, Lordi, erreichen bei uns einen respektablen fünften Platz. Kein Wunder: Lead-Sänder Lordi schätzt ABBA. ;-)


Grüner Parlamentsklub tot?

Genau heute vor einem Jahr habe ich eine Anfrage an Mitglieder des Parlamentsklubs der Grünen zu der von ihnen mitbeschlossenen Novelle des Mediengesetzes gestellt. - Ein Jahr und zwei Urgenzen später noch immer keine Reaktion, abgesehen von einem "Kollegin Stoisits wird sich der Sache annehmen" ganz zu Beginn.

Sind die seit einem Jahr im Dornröschenschlaf? Oder ist das die Vorstellung österreichischer Parlamentarier vom Dialog mit dem Wählervolk? Was muß man hierzulande tun, um Kontakt mit den Leuten aufzunehmen, die einen doch vertreten sollen?


Song Contest 2006: Voting Sheet

Wie jedes Jahr gibt es auch heuer wieder das kunterbunte Voting-Sheet zum Song Contest 2006 für meine kleine Song-Contest-Party.

Und weil ich mir denk, daß vielleicht der eine oder andere auch gern mitschreibt, wen er wie gern hat, stell ich das Ding als PDF zum Dowload hierher, in Farbe und bunt:

Eurovision Song Contest 2006 - Voting Sheet (PDF)

Wer das ganze selbst noch aufpeppen möchte oder einen Fehler ausbessern muß, bekommt es auch in bearbeitbarer Form als Open Document File:

Eurovision Song Contest 2006 - Voting Sheet (ODT)