Landeshauptmann der Herzen
Ich konnte nicht anders, ich mußte die Fernsehübertragung aus Klagenfurt sehen.
Harald Scheucher spricht vom Landeshauptmann der Herzen
. Die Peinlichkeiten kennen keine Grenzen. Ich warte auf die Ankündigung des Musicals „Jörg!“, das „Evita“ in den Schatten stellen wird. Ganz sicher wird es bei meinem nächsten Besuch in Kärnten dort „Jörg Tränen“ zu kaufen geben - stilgerecht natürlich mit Wodka.
Eigentlich sollte das alles Angst machen. Tut es aber nicht mehr: Es ist zu viel. Wenn Uwe Scheuch versucht, fett aufgetragene Phrasen der Rührung mit BZÖ-Wahlkampf zu verquicken, dann ist das mehr Selbstpersiflage als sonst irgendetwas. Es erreicht den Fremdschäm-Faktor der „Leider Nein“-Kandidaten aus Casting-Shows. Schade eigentlich, daß nur ORF Kärnten bis zum Ende überträgt. Schade, daß die Familie das alles aus der ersten Reihe ertragen muß.
Ich habe nach 20 Minuten abgeschalten. Was zuviel ist, ist zuviel.
Eigentlich habe ich nur mehr darauf gewartet, dass Elton John auf dem Klavier ein eigens komponiertes Lied spielt.
Das Ganze hätte man pietätvoller und unspektakulärer abwickeln können.
Ich hab mir ja sagen lassen (von Leuten, die es wissen müssen): Das ist Kärnten. Das hat nichts zu tun mit dem BZÖ-Politiker Jörg Haider, das ist ein Phänomen der Südstaaten. (Ich war gestern bei einem Kärntner zum Essen eingeladen. Der hat mir wirklich ganz unglaubliche Dinge erzählt von da unten.)
Der einzige, der (überraschenderweise) eine halbwegs vernünftige Rede zusammengebracht hat, war übrigens der Gusenbauer: Der hat nämllich im Gegensatz zu allen anderen nicht so getan, als ob er seinen „Lebensmenschen“ verloren hätte, den man auf der Stelle heilig sprechen muß. Er hat schlicht und durchaus ergreifend gemeint, daß Haider halt schon auch Konflikte provoziert hat und man nicht alles toll finden mußte, was er so wollte, daß aber der Tod eines Menschen solche Dinge plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen läßt. Das fand ich angemessen und würdevoll.
PS: Die Phantasie mit Elton John hat was. Das hätt mir einfallen sollen. ;)
Merci, merci, merci, für die Stunden, Chérie … Naja, in Bezug auf die letzten Stunden von ihm müßte das wohl ein anderer singen als der Udo Jürgens, meinst nicht? ;)
Aber dass der ORF bundesweit (nur milde abgeschwächt) und die Parteien in Kärnten da mitziehen, das finde ich zum an den Wänden hochlaufen.
@erikhuemer: Ja, grundsätzlich richtig. Mir ist das Trauergesülze auf allen Kanälen auch entsetzlich auf die Socken gegangen. Andererseits: Wenn diese österreichweite Hysterie nicht wäre, hätte ich heute nicht das historische Interview mit dem Petzi auf Ö3 hören dürfen. Und das war sagenhaft. Beispiel: Die Frage ging in die Richtung, ob er denn nicht auch Sorgen hatte, weil Haider immer wieder junge Männer aufgebaut, dann aber sehr schnell wieder fallen gelassen hat - Stichwort „Buberlpartie“. Seine Antwort darauf: Ja, das ist eine gute Frage, das hat ihn auch immer wieder beschäftigt. Aber er kann darauf nur das antworten, was der Jörg auch ihm gesagt hat, wenn er ihn darauf angesprochen hat: Das zwischen ihnen war eben etwas Besonderes.
(Sie hat ihn auch knallhart gefragt, ob Haiders Frau nicht eifersüchtig war auf ihn … An einer anderen Stelle hat er erzählt wie wichtig Kleidung für ihn ist und wie gern er Gwand einkaufen geht … und daß er intellektuell ist. Das Interview war unglaublich!)
@tomchris1971: Also ich hab eine viel düsterere Vorstellung vom Ablauf dieses Abends. Laut oe24.at gabs da ja privaten Streit
mit Petzi. Viele Telefonate und SMS-Nachrichten. Nana, der hat sich aus Frust besoffen. Großes Drama!
2.) "intellektuell" mit "infantil" verwechselt wird
3.) wenn man eine diplom(doktor?)arbeit über udo jürgens schreibt (btw.: welcher sich übrigens schwer über das wahlverhalten der österreicher ausgekotzt hat)
4.) wenn man 10 Diesel-Jeans gleichzeitig probiert, das muß doch wehtun?
In diesem Sinne: go on Petzi, vielleicht kannst "roll die augenlider auf"-westi noch toppen, das wär eine echte leistung!
grosses kino! Daaaaaaanke!
PS: "frühstück bei mir" war grandios: eine völlig wahnsinnige mischung aus komischer verzeiflung, lachanfällen, ehrlichem mitleid, grauen.....
"mamma mia" kann nicht besser sein, ossi! :)
traumhafter kann mans kaum formulieren! danke ossi!
du blogger der herzen! :)
Eine Eifersuchtsgschichte wars! Ich habs ja gleich gesagt: siehe oben. Langsam tut mir der arme Bua ja schon leid. Die fangen ja schon mit der Witwenverbrennung an bei ihm. Und das Streichholz angezündet dazu hat die Claudia Stöckl: Die hat doch genau gewußt, was sie anrichtet, und hat ihn am Nasenring durch die Arena geführt.
Der begnadeste Politiker Österreichs soll wegen einer "warmen Gschicht" den Tod gefunden haben ??
Das kann ich nicht glauben !!! Nicht Er !!!!
Warum müssen eigentlich immer die "Großen dieser Welt" wegen Homo-Geschichten vorzeitig von uns gehen. Ich denke da nur an Freddie Mercurie.
Kanns net den Tolar oder den Alfons Haider treffen, die wären entbehrlich !!
Evita:
