Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

ESC 2016: Alles neu

Änderungen beim Voting Der Eurovision Song Contest 2016 wird eine Reihe von Neuerungen mit sich bringen. Die größte davon betrifft das Voting - und ist heftig umstritten.

USA und China live dabei

Nicht umstritten, sondern höchst willkommen ist die Tatsache, daß der Eurovision Song Contest zum ersten Mal in seiner 61jährigen Geschichte live von einem TV-Sender in den USA ausgestrahlt wird. 51 Millionen Haushalte können das Programm Logo TV empfangen, das wie MTV, Comedy Central und VH1 zur Viacom-Gruppe gehört. Ob das sehr große Auswirkungen auf die tatsächliche Zuseherzahlen hat, wird sich zeigen: Die interessierte amerikanische Fangemeinde hatte bereits bisher Livestreams im Netz zur Verfügung. Erschwerend kommt hinzu: „Live“ bedeutet in diesem Fall 15:00 Uhr EST bzw. 12:00 Uhr PST. Wie viele der 51 Millionen Logo-Zuseher am Samstag Nachmittag eine ihnen unbekannte europäische TV-Show sehen, bleibt abzuwarten.

Ebenfalls neu dabei: der chinesische Sender Mango TV (Hunan Television), die zweitgrößte Fernsehstation in China. Die Chinesen haben bisher eine Aufzeichnung zeitversetzt gesendet, heuer steigen sie live ein - und zwar um drei Uhr in der Früh. :)

Die neue Weltkarte des ESC sieht daher so aus (rot=Teilnehmer, orange=Liveübertragung ohne Teilnahme):

Weltkarte des ESC

Änderungen beim Voting

Seit 2012 diskutiert und heuer erstmals umgesetzt wird eine Änderung im Voting-System, die größte seit der Einführung des berühmten „douze points“-Schemas 1975. Bisher wurden die Publikumsstimmen aus dem Televoting und die Punkte der Expertenjurys jeweils für jedes Land zusammengezählt und dann gemeinsam verlesen. Die 12 Punkte waren also das gemeinsame Ergebnis von Televoting und Jury. Vorteil: Das System ist einfach und durchschaubar. Ein Land, eine Wertung. Nachteil: Zwar versucht die EBU durch die Reihenfolge der Stimmabgabe die Spannung möglichst lang aufrecht zu erhalten. Meist aber steht der Sieger fest, bevor noch alle Teilnehmer ihre Wertung bekannt gegeben haben. Außerdem gehen Publikums- oder Jurylieblinge gerne mal in der gemeinsamen Wertung unter und erhalten gar keine Punkte.

Im neuen System ist alles ein bißchen komplizierter, laut EBU aber auch spannender: Was zuerst - wie gewohnt - von den Sprechern der einzelnen Teilnehmerländer verlesen wird, sind ausschließlich die Punkte der Expertenjurys. Das Televoting ist dabei überhaupt noch nicht berücksichtigt. Nach diesem Durchlauf steht also fest, wer bei den Jurys gut angekommen ist. Das ist nicht notwendigerweise der Sieger das Abends, denn der braucht noch die Publikumsstimmen. Diese werden nach dem Jury-Durchgang von den Gastgebern Måns und Petra verlesen, und zwar gleich als Summe für jedes Land. Dabei beginnt man mit dem Teilnehmer, der am wenigsten Punkte erhalten hat, und arbeitet sich zur Spitze vor. Laut EBU bleibt so die Spannung bis zuletzt erhalten. (Ich bin mir da nicht so sicher: Wenn, anders als 2015, Jury- und Publikumsvoting übereinstimmen, kann sich die Verlesung der Publikumsstimmen als sehr langatmige und am Ende sinnlose Farce erweisen.)

Die EBU jedenfalls sieht Erklärungsbedarf für den neuen Abstimmungsmodus und hat ein kurzes Lehrvideo online gestellt. :)

 
Davide (Gast) meinte am :
naja,
auf der anderen seite, als die conchita gewonnen hat, wäre sie was ich ich erinnern kann nach den jurystimmen nur am 3. oder 4. platz gelegen, odernicht? InRussland häts 0 punkte gegebeben die deutschen uach recht wenig.... na schau ma mal, vielleicht wirds ja spannend.... ;) 
ossi1967 antwortete am :
The Queen of Austria

Her Majesty, The Queen of Austria, wäre 2014 natürlich auch bei reiner Jury-Wertung auf Platz 1 gewesen (siehe Wikipedia). Die Übereinstimmung Jury/Publikum war fast immer da, seit 2009 das Verfahren mit 50% Jury und 50% Televoting eingeführt wurde. Nur ein einziges Mal, 2015 nämlich, lagen die beiden Wertungen auseinander: Laut Publikum hätte Italien gewonnen (daher auch die bissige Anspielung von Petra in der Moderation, sie habe für Italien angerufen) und Schweden wäre auf Platz 3 gelandet. In der Jury-Wertung lag Schweden auf Platz 1, Italien nur auf Platz 6. In Summe gab das dann den Sieg für Schweden.

 
Davide (Gast) meinte am :
Ahsoooo.....
mit soviel wissen kann ich natürlich nicht konkurrieren.... :)
aber was anderes: beim ersten semi haben sie die "big 5" präsentiert (spanien weiss ich noch, die war nett zum anschauen... ;) ) und eben 4 andere länder. Unter anderem einen Justin Bieber, der einen Song von Justin Biber plagiierte. Ist das niemand aufgefallen? wo kan der her? wiso ist das nicht verboten?????



so long! ;) 
ossi1967 antwortete am :
Frans aus Schweden

Ja, ich bin halt so gscheit. Immer noch. ;)

Beim ersten Semi haben sie zwei der „Big 5“ präsentiert (Spanien und Frankreich) und den sechsten Fixstarter: Schweden. Ich nehm an, daß es der Schwede ist, den Du meinst. Der Sänger heißt Frans und der Song „If I Were Sorry“. Einen Vergleich mit dem Wirken von Justin Bieber hat hier noch niemand angestellt (auch ich nicht, ich bin mit seinem Werk nicht so vertraut). Trotzdem gabs Plagiatsvorwürfe: Der Song klingt sehr ähnlich wie „Catch&Release“ von Matt Simons. Es ist halt immer das gleiche: Wenn ein Song so hart am Zeitgeist entlangsegelt, gibts 500 andere, die ähnlich klingen … und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist einer davon dann auch so bekannt, daß Plagiatsvorwürfe entstehen. Sei's drum: Ich mag „Catch&Release“, soll mir nix Schlimmeres passieren, als daß ichs beim Song Contest hör. ;)

 
Davide (Gast) antwortete am :
ich kanns nicht....
überprüfen obs der richtige ist, ich kann in der arbeit kein utube schaun.... ;) 
Davide (Gast) antwortete am :
...und schon wieder hast recht gehabt...
Matt Simmons, ned da andane.... :)
womit bewiesen wäre, dass auch ich nicht mit dem Werk Justin Bibers vertraut bin... ;)

aber ich bleib dabei, das ist mehr als nur gestohlen, das ist ja kopert! :) 
ossi1967 antwortete am :
@Davide: YouTube

Was YouTube in der Arbeitszeit angeht: There's an app for that. Mußtu Du nicht übers LAN des Arbeitgebers machen. :)

 
Davide (Gast) antwortete am :
hab ich....
ja offensichtlich eh gemacht.... :)
ich hätte ja sonst keine ahnung wer matt simmons ist, hehehe! 
ossi1967 antwortete am :
@Davide:

Oh. Ich hab nicht auf die Uhrzeit der Kommentare gschaut. Meine naive Annahme war, daß Du das zweite von zuhause aus geschrieben hast.

Am Handy schaun is gut. Sehr gut. Die Mobilfunkbranche freut sich. ;)