Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Blog aktualisiert am

Jämsänjoki

Es ist der erste Urlaub seit 2014, in den mein Jolla Phone nicht als Haupttelefon mitgefahren ist. Nicht einmal eine SIM-Karte steckt mehr drin: Mittlerweile pfeift nämlich auch der zweite Akku aus dem letzten Loch und ein etwas zeitgemäßeres Nachfolgemodell ist (hoffentlich) so nah, daß sich die Anschaffung eines dritten Akkus nicht auszahlt. Trotzdem hab ich das Ding natürlich mit. Einfach so.

Daher bekomme ich auch einfach so mit, daß schon wieder einmal ein neues Betriebssystem-Update ansteht. Jämsänjoki heißt es. Ganz deutlich spürt man die lenkende Hand der Geldgeber im Hintergrund: Gleich eine ganze Reihe der neuen Features sind nur für den Einsatz im professionellen Umfeld sinnvoll und bringen dem Privatanwender wenig. Mobile Device Management (MDM), die Verbesserungen beim VPN-Zugang, die Möglichkeit, den Entwicklermodus abzudrehen und das Laden von Software aus beliebigen Quellen zu deaktivieren… Das alles interessiert den Privatkunden wenig, freut aber zum Beispiel die russische Post, die gleich ein paar tausend Sailfish-Geräte bestellt hat.

Während des Abendessens runtergeladen, gleich nachher im Zimmer installiert… Und pfeift schon. Ich liebe es, wenn ein Telefon auch vier Jahre nach der Anschsaffung noch regelmäßige Updates erhält.


Abenteueressen

Wenn das Wetter größere Outdoor-Expeditionen verhindert, finden die Abenteuer eben drinnen statt. Beim Abendessen zum Beispiel.

Zum ersten Mal, seit ich in Deutschland Urlaub mache, gönne ich mir das exotische Würzfleisch. Es steht seit über einem Jahrzehnt auf der Karte. Drübergetraut haben wir uns nie, vor allem deshalb, weil wir es vor vielen Jahren (allerdings nicht hier im Hotel! *gg*) gemeinsam mit dem Wort "hochgegangen" in einem Satz gehört haben. Das prägt. ;) Die Wirklichkeit war dann viel weniger dramatisch. Die kleinen, mit Käse überbackenen Fleischwürferl schmecken tatsächlich!

Für den Überraschungsfaktor im Abenteuer hat dann noch die Küche mit dem Dessert gesorgt. "Eis im Schatten" haben wir die Kreation getauft - der schicken Schirmchen wegen. Wir müssen noch fragen,
was das für eine Eissorte war. Ich glaub, die kommt nochmal zu uns. :)


Bücherregen

So. Jetzt ist er da, der Regen. Von Polen her ziehen dichte Regenwolken, die laut Regenradar bis Österreich reichen. Gutes Wiener Wasser also. ;)

Es wird Zeit, ein Loblied auf die Büchereien der Stadt Wien anzustimmen. Die versorgen meinen Tolino nämlich gegen eine Jahresgebühr von nur 24 Euro mit immer neuem Lesestoff. Kommt deutlich billiger, als die ganzen Krimis zum nur einmaligen Lesen aus dem Thalia-Shop runterzuladen. Und die Auswahl ist allemal größer als die am Taschenbuchständer hinter der Eingangstür der Saisonboutique, die früher hier das Campingplatz-Publikum bedient hat.

Bei der Gelegenheit natürlich auch ein Hoch auf den Herrn Schlosser, der mir die Kindle-bedingte Skepsis gegenüber eBook-Readern ausgetrieben und mir den Tolino empfohlen hat. Es ist schon auch sehr praktisch, wenn man von der Ostsee aus gratis Bücher aus der Wiener Bibliothek ausleihen kann.


Brücke hoch

Endlich! Seit Tagen starren wir landeinwärts. Bisher haben wir sie nicht gesehen: Die Brücke von Wolgast, die einige Male pro Tag hochgeklappt wird und dann auch von unserem Hotel aus, also von der anderen Seite der Insel, zu sehen ist. Wir hatten schon Angst, daß einige der Bäume mittlerweile einfach zu hoch sind. Heute, beim Abendessen, endlich der erlösende Ausruf: Brücke hoch! Kurz darauf dann: Brücke runner! Es ist alles wie immer. Gottseidank. ;)

Früüühstück!

Frühstück auf der Terrasse Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Vor allem, wenn man es regelmäßig auf der Terrasse genießen kann. Fruchtsalat mit Topfen, weiche Eier, Wassermelonen, Fruchtsaft, Eierspeis mit gebratenem Speck, Würschtln oder IKEA-Fleischbällchen, Wurstsalat, Geflügelsalat, Kaffee, Semmerl mit Nutella, Marmelade, Honig, Käse, Wurstaufschnitt oder Streichwurst gehören zu unserem Standardprogramm. Und damit haben wir noch nichtmal ein Drittel des Buffets geplündert.

Am Foto ist davon wenig zu sehen. Das ist nämlich gestellt: Ich hab die Kaffeekanne und den Multivitaminsaft der besseren Ausleuchtung wegen auf den sonnigen Nebentisch gestellt. Wir hingegen frühstücken unterm Sonnenschirm. Erstens weil die Sonne blendet, zweitens weils in der prallen Sonne auch in der Früh schon zu warm wird und drittens weil man sich ja nicht schon beim Nutella einen Sonnenbrand holen will.

Das großartigste am Frühstück ist: Es kommt jeden Tag wieder. Wir freuen uns auf morgen. ;)


Grillen bei Königen und Prinzen

Eigentlich hätte es ja nur ein unkomplizierter Plauderabend ohne viel Schnickschnack werden sollen. Und eigentlich hatten wir die umständliche Grillerei im Vorfeld ausgeschlossen. Tja, da haben wir die Rechnung ohne das Königspaar gemacht: Das nämlich hat uns heute für 17:00 zu sich bestellt, zum Gegenbesuch nach dem königlichen Frühstück quasi.

Schon beim Anrollen haben wir gesehen: Ganz so unkompliziert und einfach haben es sich die Gastgeber nicht gemacht. Natürlich ist der Grill schon angeheizt. Besonders überraschend: Ein Teil des Grundstücks, den wir nie so richtig wahrgenommen haben, entpuppt sich plötzlich als romantischer indoor/outdoor Unterstand, als eine kuschelige Holzhütte, der zwei Wände fehlen… kurz: als der ideale Ort zum Grillen, wenn das Regenradar am Ende eines sonnigen Tages doch noch ein schmales Regenband ankündigt. Sehr gemütlich.

Wir haben gar nicht so schnell essen können, wie uns nachgelegt wurde. Mehrfach mußte ich an Frau Kysira denken. Einerseits der Hallorénkugeln wegen (die Königin war schon einmal in der Fabrik, wo die gemacht werden), andererseits und vor allem aber wegen der großen fleischlosen Auswahl, die da frisch gegrillt auf unseren Tellern lag. Ach was red ich da, nicht nur frisch gegrillt, auch frisch geerntet aus dem eigenen Glashaus. Und das schmeckt man auch. (Keine Angst, es gab natürlich Fleisch auch. Vom Huhn, vom Schwein, von der Wurst,…)

Wer jetzt annimmt, Grillmeister Smutje wäre der Star des Abends gewesen, der irrt sich leider. Unter normalen Umständen hätte die professionelle Leistung locker gereicht. In diesem Fall aber gabs da noch die zwei Prinzen. Die haben sich gleich zu Beginn die besten Plätze in unseren Herzen gesichert, weil sie sich so nett über die von uns mitgebrachten Spielsachen gefreut haben. Man könnt ja auch danebengreifen als jemand, der die zwei Burschen nicht jeden Tag sieht. Aber nein, es war wohl ein Treffer und die beiden Kids haben sich vor uns vorzüglich bekommen. (Obwohl ihre Eltern nicht müde wurden zu betonen, daß sie auch anders können. Sowohl im Umgang miteinander als auch im Umgang mit Erwachsenen, die zu Besuch kommen. Noch ein Plus.)

Ungefähr vier Stunden lang haben wir gegessen, getrunken, geplaudert, gelacht… Ich mußte meine Türkischkenntnisse vorführen, die Kids mußten „Baba“ sagen… ;)

Ach ja: Geregnet hats dann tatsächlich auch noch. Aber nur kurz und weit nicht so schlimm wie angekündigt. Der guten Stimmung hats nicht geschadet. Danke für den schönen Abend und das wirklich hervorragende Essen!


Hafenfest Karlshagen

Riesenrad Karlshagen Zum Fixprogramm eines jeden Urlaubs gehört das Hafenfest Karlshagen. Heute: abgehakt! ;)

Musik vom Schiff, Riesenrad (mit uns drauf!), Bratwürscht, Radler ("Alsterwasser"), Crêpes mit Zimt und Zucker, Stofftiere,... Wir hatten alles, was ein Tourist so braucht. Sehr feine Sache, das!


Strand, Zugabe

Meer Im Strandkorb in Karlshagen ist es uns zu warm geworden. Ganz zurückziehen von Strand und Meer wollten wir uns aber auch nicht. Also gings zurück an "unseren" Strand, wo wir (anders als in Karlshagen) zur Abkühlung auch ohne umständliche Badehosenwechslerei in die Ostsee hüpfen können. Was für ein Nachmittag! Strand fast menschenleer, strahlend blauer Himmel, schöne Wellen, angenehme Wassertemperatur... Man sollte hier mal Urlaub machen. ;)

Karlshagen: Halle, Prinz, Korb

Der hierzulande notorisch unzuverlässige Wetterbericht hat einen Regentag angesagt. Tatsächlich war es beim Frühstück auch noch trübe. Wir wollten also ein bißchen Haushalt spielen: uns um die Fahrräder kümmern, in die Kaufhalle gehen (Dieses Wort! Ich liebe es), ein bißchen Wäsche durchdrücken...

Bis zur Kaufhalle haben wir es geschafft. Dann ist uns der streng durchgeplante Tag entglitten. Es war nämlich ganz eindeutig Kuchenzeit und das Café mit dem Frühstücksprinzen näher als die heimatliche Terrasse. Also: Fahrräder untern Popo und auf in Richtung Strand.

Der Frühstücksprinz hat sich zu einem ansehnlichen Ritter gemausert.
Er begrüßt uns freundlich auf der Insel... und serviert uns den Nachmittagskuchen mit Bananenfrappé. Alles noch in Ordnung.

Weil das geplante Programm dann eh schon durcheinander gebracht war,
haben wir uns nach Kaffee und Kuchen nicht auf den Weg ins Hotel gemacht, sondern sind die paar Schritte runter zum Strand gegangen. Das Wetter hatte sich nämlich wesentlich freundlicher entwickelt, als der Wetterbericht vorhergesagt hatte. Und die Strandkörbe lagen da seeehr einladend vor uns. Knappe zwei Stunden sind wir in der ersten Reihe am Meer gesessen in unserem Strandkorb für drei Personen. Wellen schaun, Leut schaun (huiui!), Seele baumeln lassen... Dann wurde uns zu warm.


Strandnachmittag

Strand Trassenheide Für Radausflüge ist es nicht nur zu warm. Wir sind auch noch zu vermuskelkatert von Peenemünde. Also ziehen wir uns faul am den Strand zurück. Das Königspaar hat uns heute beim Frühstück erzählt, wer die Dünen ruiniert hat: Eine böse Flut Anfang des Jahres wars. Es sieht hier jetzt aus, als hätte jemand mit einer großen Rasierklinge den vorderen Rand der Dünen abgeschnitten. Schade drum: Die haben immer so kleine Buchten und damit auch einen gewissen Sichtschutz gebildet.

Königliches Frühstück

Königliches Frühstückswetter empfängt unsere königlichen Frühstücksgäste. So schön! Herr Smutje und seine bessere Hälfte setzen sich zu uns auf die Terrasse. Was wir alles zu beschnattern haben nach einem Jahr! Urlaube und Kinder und Job und und und... Ein Jahr hin oder her, irgendwie ist es auch so, als ob wir einander gerade letzte Woche erst gesehen hätten. Ich hoffe, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein diesen Sommer. :)

Salatbuffet I

SalattellerIch nenn den Grillabend jetzt Salatbuffet. Klingt besser. Und enthält auch ein kleines Körnchen Wahrheit: Am Anfang des Grillabends ich mir immer ein Tellerchen mit Nudelsalat, Eapfüsolod (mit Ei bei!) und ein paar Alibi-Tomaten. ;)

Punkt 18:00 Uhr waren wir an dem für uns reservierten Tisch mit perfektem Ausblick auf Grill und Koch. Das ist wichtig: Man sieht, wann die frischen Bratwürschtl reingetragen werden und kann sich gaaanz zufällig durch die zweite Tür zum Buffet schleichen. Die Grillabend-Strategie haben wir perfektioniert über die Jahre. Auch für die Kultur wird was getan: Wir lernen "Bernd am Grill" kennen. :)

So fein der Grillabend auch ist, so sehr wir uns auch drauf gefreut haben:
Er bedeutet, daß die Uhr zu ticken beginnt. Ein Urlaub besteht aus drei Grillabenden. Jetzt sinds nur mehr zwei.


Flexibilität testen

Fleischspieß Wir müssen nur mal eure Flexibilität testen, sagt der beste Koch der Insel. Schon am Nachmittag hat er ja unsere vom Radfahren leeren Kalorienspeicher freundlich mit einem großen Obstteller (und einem kleinen bißchen Eis) wieder aufgefüllt.

Das Abendessen aber schlägt alles: Statt der von uns bestellten Standardgerichte gibts nach dem bewährten Motto Der Gast denkt, die Küche lenkt eine passend abgestimmte Kombination aus Vorspeisenteller (gebackene Champignons, Salat, Sauce) und dem größten und besten Fleischspieß Mitteleuropas. Was für ein Aufwand! Natürlich hat der Herr Koch es sich nicht nehmen lassen, alles persönlich zu servieren. Zuerst die netten Schiffchen mit den Saucen und der Kräuterbutter, dann die nur mit Salat angerichteten Teller (Mehr gibts heute nicht!) und schließlich die riiiesengroße Platte mit Spießen, Gemüse, Salat sowie eine weitere Schüssel mit Rosmarinkartoffeln. Da fiel dann der Satz Wir müssen nur mal eure Flexibilität testen.

Großartig wars. Vier Fleischsorten, perfekt gewürzt, dazwischen gschmackiger Speck, die Kartofferln a Traum... Zum Reinlegen und Sterben hab ich anerkennend gekaut, wie der Koch sich später von uns verabschiedet hat. Er drauf: Sterben könnt ihr morgen am Grillabend. Das hier war ja nur zum Aufwärmen. Na dann. :)


Peenemünde per Fahrrad

Fahrradweg Es ist das ideale Wetter für einen Radausflug. Warm genug für Polohemd ohne Jacke, aber nicht zu heiß. Sonnig genug für das Gefühl von schönem Wetter, aber genügend Wolken, um dem gefürchteten Unterarmsonnenbrand vorzubeugen.

Früher als sonst im Urlaub üblich gehts also nach Peenemünde, Onkel Maik besuchen. Der zeigt sich vor allem überrascht und hoch amüsiert über die Umstände unserer Abholung vom Bahnhof (Und ihr seid dann echt mit der Fahne durch den ganzen Ort gefahren?) und verspricht für 2018 Vergleichbares in Peenemünde. Außerdem hätte er uns im Frühling beinahe in Wien besucht.

Den üblichen Ortsrundgang haben wir diesmal ausgelassen bzw. auf ein Minimum beschränkt, was sich im Nachhinein als Fehler entpuppt hat. Naja. Wir kommen ja nochmal.

Müde und ausgelaugt vom vielen Strampeln sind wir dann nach der Rückkehr ins Hotel noch am den Strand gezischt. Sehr schön, sehr ruhig,
viele liebe Hundsis.


Verblödungsalarm

Strandkorb im Garten An der Rezeption treffe ich Stammgäste. Wir begrüßen einander herzlich. Wie lange seid ihr jetzt schon da?, fragen sie mich. Ich starre sie hilflos an: Welcher Tag ist heute? So schön!

Es ist Montag. Am Samstag zu Mittag sind wir angekommen. Die Urlaubsverblödung schreitet heuer viel rascher voran als sonst. Auch in die Urlaubsroutine sind wir schneller reingekippt: radfahren, schwimmen, Kuchen essen, Katzen und Hunde schauen...

Außerdem fangen wir an, hier Hof zu halten. Am Mittwoch kommt das erste Königspaar. :)


Elektronischer Regen

Laut Wetterbericht regnet es. Wir sitzen im Polo-Shirt auf der Terrasse beim Frühstück, genießen die warmen Sonnenstrahlen und den Kaffee aus dem persönlichen Nutella-Häferl. Frühstück rocks! :)

PS: Carlotta Möhrchen ist weg. Zu schade. Gestern haben wir sie noch gesehen.


Salat und Nutella

Nutella mit dem HauptpreisAufs Zimmer gehen wir gleich gar nicht. Mit großem Gepäck ziehen wir durch die Lobby und lassen uns auf der Terrasse nieder. „Einmal Sportivund einmal Mediterran“, weiß der Koch aus langjähriger Erfahrung und zieht sich in die Küche zurück. Herrlich ist es da! Der Salat schmeckt wunderbar frisch und knackig, so als ob er direkt neben dem Küchenfenster geerntet worden wäre. Gerade wie ich mir denk „So, und jetzt noch ein Eis!“, steht der vitaminreiche Erdbeerbecher auch schon vor mir. Mit Vanilleeis und Schlag. Man liest hier Gedanken.
Am Ende dann werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß unsere Radeberger Rubbelbierdeckel im Gewinnspiel abgeräumt haben. (Wir hatten völlig vergessen zu rubbeln und sind nachher ziemlich perplex dagestanden.) Zwei Eintrittskarten – und weitere Bierdeckel.
Die nächste Überraschung wartete dann am Zimmer: Nutella gibts jetzt mit eigenen Nutella-Frühstückstassen! Wie lieb! Ich seh mich morgen schon genüßlich aus meinem extragroßen Häferl trinken beim Frühstück, während die anderen Kinder in ihre normal großen Tassen nachschenken müssen.
Ach ja: Gleich nach Salat, Eis und Kaffee gings in den Pool und auf die Sonnenterrasse. Hab ich schon erwähnt, daß es strahlend schön ist?

Ankunft in Rot-Weiß-Rot

Abholung mit Fahne12:41 Uhr, wir treffen in Trassenheide ein. (Gestern hab ich noch bis 21:30 Uhr „Tatlı Bela“ geschaut zuhause. Irgendwie geht das doch alles recht flott.)
Trassenheide begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und – Moment, was ist das!? – mit einer österreichischen Fahne! Der Chef persönlich steht da grinsend neben der dunklen Limousine, an der er die rot-weiß-rote Fahne befestigt hat. Das macht schon was her. Ein richtiger Staatsempfang!
(Es könnte natürlich auch sein, daß es sich bei dem auffälligen Teil einfach nur um das vereinbarte Warnsignal für die ganze Insel handelt: „Achtung! Sie sind jetzt da!“ *LOL*)
Wir haben großen Spaß an der beflaggten Fahrt. Am Hotelparkplatz, wo schon der beste Koch der Insel und der frisch gekrönte Smiley- und Herzerlkönig zu unserer Begrüßung bereitstanden, gabs gleich die nächste Überraschung: Mein Geburtstagsgeschenk ist da! Die Leihräder, die ich von Wolfi und Raini geschenkt bekommen hab, stehen angebunden vor dem Haus und scharren mit den Hufen.
Der Urlaub kann also losgehen!

Tatlı Bela: Reingekippt

Tatlı Bela Bis heute habe ich die Leute nicht verstanden, die meine Nähe zu „Tatlı Bela“ leicht irritierend gefunden haben. Bis ich mich dann hier in Linz auf der Terrasse wiedergefunden habe mit der Erkenntnis: Ich habe soeben die App von Kanal 7 installiert, nur um auch bei meinen Eltern „Tatlı Bela“ schauen zu können. (Die würden ihren riesengroßen Plasma-Fernseher für sowas ja nicht räumen.) Da hab ichs selbst gemerkt …

Was ist „Tatlı Bela“? Eine indische (!) Soap Opera, die in der türkisch synchronisierten Fassung auf Kanal 7 läuft. (Der Titel läßt sich sehr frei mit „Süßer Schmerz“ übersetzen.) Was meine Liebe zu diesem Machwerk so bizarr (und für viele beängstigend) macht ist die Kombination aus verschiedenen Elementen: Erstens eben die türkischen Dialoge der Darsteller, die sich dabei in indischem Kopfwackeln und diversen anderen typischen Verhaltensweisen des Subkontinents üben. Zweitens die Tatsache, daß ich rund 90% eben dieser türkischen Dialoge überhaupt nicht verstehe. Das ist aber auch nicht so wichtig. Die handlungstragenden Phrasen sind Merak etme! („Mach dir keine Sorgen!“) und Üzgünüm!, gelegentlich auch Çok üzgünüm! („Es tut mir (sehr) leid!“). Diese zwei Sachen hör ich ziemlich verläßlich raus. Drittens und vor allem die Handlung, neben der jeder Groschenroman zu großer Dichtkunst wird. Erinnert sich noch jemand an „Dallas“? Die Folge, in der Bobby Ewing aus der Dusche steigt und sein Tod sich als bloßer Traum entpuppt? So geht's in „Tatlı Bela“ ständig zu, nur mit schlechteren Schauspielern in bunteren Kostümen.

Grundgerüst der Serie sind Shlok, seine Frau Aastha und das ständige Auf und Ab ihrer Liebe. Falsche Liebesschwüre, falsche Identitäten, Intrigen, Tränen, … Die Liste der Nebenrollen ist lang, im Grunde sind sie aber alle entbehrliche Staffage. Wer sich ein Bild machen möchte: Dieser kurze Trailer für eine der neueren Folgen lief vor kurzem auf Kanal 7:

Tatlı Bela 115. Bölüm Fragmanı

(Kameraführung, Bildeffekte, Musik etc. wurden übrigens nicht extra für den Trailer dramatischer zugespitzt. Das ist auch in der Serie so.)

Großes Kino! Dagegen ist „Star Wars“ ein B-Movie!


Youyota: Crowdfunding für zweites Sailfish-Tablet

Das neue Youyota-Tablet Schon das Ende 2014 angekündigte erste SailfishOS-Tablet von Jolla wurde mittels Crowdfunding aus der Taufe gehoben. Auch sein jüngerer Zwilling, das Youyota-Tablet, bedient sich jetzt dieser Finanzierungsmethode … wenn auch mit deutlich weniger Medieneinsatz und einem sehr viel niedrigeren Finanzierungsziel.

$ 50.000 will der neue Hersteller über die seit heute laufende Kampagne aufbringen. Von dem Geld kauft er die benötigten Komponenten, bezahlt diverse Zertifizierungen und lizensiert das Betriebssystem SailfishOS von Jolla.

Ich bin gespannt, ob er das Ziel wie geplant innerhalb von nur 16 Tagen erreicht. Im Moment sieht's gut aus: Erster Tag, 20%. Auch das Jolla-Tablet hielt 2014 bei 20%, wie ich zum ersten Mal drüber gebloggt habe.

Es gibt aber Unterschiede bei den Rahmenbedingungen: 2014 waren Tablets noch hip. Heute ist der Hype abgeflaut. Das Jolla-Tablet war 2014 von der Hardware her ein sehr vorzeigbares Gerät. Das neue Youyota-Tablet verwendet aus Kompatibilitätsgründen exakt die gleiche, also längst veraltete Hardware - was 2017 keine großen Begeisterungsstürme hervorruft. Schließlich hat der chaotische Ablauf (bzw. eher: Abbruch) des Tablet-Projekts bei Jolla selbst („Tabletgate“) einen sehr schalen Beigeschmack hinterlassen. Ich könnte mir gut vorstellen, daß einige Interessenten allein des schlechten Bauchgefühls wegen die Finger vom Youyota-Tablet lassen.

Wer ist also die potentielle Zielgruppe der Crowdfunding-Kampagne?

Da sind einerseits die, die nach dem Tabletgate (es wurden nur 500 Tablets ausgeliefert, 0,5% des weltweiten Bestandes habe ich aufgekauft) leer ausgegangen sind und das nicht überwunden haben. In den Internet-Foren ist das eine zumindest laute Gruppe. Ob sie auch groß ist, wird sich zeigen.

Andererseits jene, die bereits ein Jolla-Tablet haben, sich aber Sorgen um die weitere Softwareunterstützung machen. Für derzeit 500 Kunden werden weder Jolla noch die Programmentwickler viel investieren. Bei vielen neuen Youyota-Kunden sieht das wieder anders aus.

Und schließlich die, die neu in der Sailfish-Community sind und das Betriebssystem endlich einmal ausprobieren wollen. Das erste Jolla-Phone gibt es längst nicht mehr zu kaufen, das Jolla C war nach wenigen Stunden ausverkauft, das Intex Aqua Fish gibts offiziell nur in Indien, das Inoi R7 in Russland mit einer modifizierten Sailfish-Variante … und das Sony Xperia X kommt, wenn es fertig ist. Da mag es den einen oder anderen jucken, dort zu bestellen, wo es jetzt bereits möglich ist.

Ich gehöre zur zweiten Gruppe: Meine Tablets hab ich, für mich ist es wichtig, daß Jolla und andere Entwickler eine Motivation haben, weiter an dieser Intel-Plattform zu arbeiten. Also laß ich ein paar Scheine rüberwachsen.

(Neu übrigens und insofern tatsächlich eine Änderung gegenüber dem Jolla-Tablet: Es gibt ein paßgenaues Cover und eine darauf abgestimmte Bluetooth-Tastatur, was zumindest auf Fotos nett aussieht.)

Um 200,- (32GB) bzw. 220,- Dollar (64GB) gibt es also, fast exakt wie damals:

  • CPU: Intel Quad Core 64-bit (1.8GHz)
  • Speicher: 32GB (graues Modell) oder 64GB (rotes Modell)
  • RAM: 2GB DDR3L-RS
  • Display: 7.85" 2048*1536 IPS, 330 pixels per inch,
  • Akku: 4500mAh @ 3.8V (fix)
  • Kameras: hinten 5MP mit 1080p Video; vorne 2MP
  • WiFi: 802.11 a/b/g/n, dual band
  • GPS: A-GPS und GLONASS
  • Bluetooth: 4.0
  • Micro SD: bis zu 256GB (ext4)
  • USB OTG
  • Maße: 203x137x8.3mm
  • Gewicht: 385g

(Die fett gedruckten Angaben wurden gegenüber dem ersten Jolla Tablet verbessert.)

Das klingt nicht top-aktuell, aus Erfahrung kann ich aber sagen: SailfishOS ist ein sehr genügsames Betriebssystem. Auch wenn ich heutzutage damit herumsurfe, fühle ich mich keinesfalls ausgebremst. Das einzige, was man optimieren könnte, ist die Akku-Laufzeit. Hier hoffe ich aber eben auf Nachbesserungen bei der Software.


Julian Schmid: Das Ende der grünen Hoffnungen

Julian Schmid spielt seine politischen Stärken aus Voll sind die Medien derzeit von Peter Pilz. Sind die Grünen denn wahnsinnig? Warum haben sie ihn abgesägt? Tritt er mit einer eigenen Liste an?

Obwohl ich Peter Pilz politisch nahe stehe: Nicht sein Ausscheiden hat meine kurzzeitig aufgekeimten Hoffnungen in eine aus Überzeugung wählbare grüne Partei zunichte gemacht. Bei aller Heldenverehrung muß man ja doch zugeben: Nach 31 Jahren darf es auch einmal zu Ende gehen. Nein, es waren die Stimmen für Julian Schmid, die mir alle Illusionen geraubt haben. Wie ist eine Partei inhaltlich und politisch einzuordnen, die sich bei einer Kampfabstimmung Pilz-Schmid mit so deutlicher Mehrheit für Schmid entscheidet?

Um das zu beantworten muß man ausführen, wer Julian Schmid ist. (Daß man das überhaupt erklären muß, ist Teil des Problems: Niemand kennt ihn. Aus gutem Grund.) Schmids politische Karriere begann in der Schülervertretung als Mitbegründer der Liste „FARBLOS - Unabhängige SchülerInnen“. Der Name ist Programm und zieht sich durch Julian Schmids völlig unauffällige, eben „farblose“, Politkarriere. Nach dem Motto „Nur keine Feinde machen, nur nirgendwo anecken“ hat er sich hochgedient und sitzt seit 29.10.2013 als (damals) jüngster Abgeordneter im Nationalrat. Ja, seit 2013 schon. (Jetzt sind einige doch verblüfft, stimmts?)

Ich bin ein politisch interessierter Mensch. Ich kann nicht behaupten, daß Schmid mir in seiner Funktion als Abgeordneter gar nicht aufgefallen wäre. Mit folgenden Leistungen ist er mir in Erinnerung geblieben:

  • Bei seiner Amtseinführung trug er einen Kapuzenpulli und bezeichnete das als bewußtes Statement. (Man muß das nicht verstehen.)
  • Auf einem vom österreichischen Werberat als sexistisch eingestuften Plakat verspricht er, bedeckt von Lippenstift-Kußmündern, Öffi für alles zu sein.
  • Die Kronen Zeitung veröffentlichte ein Foto von ihm, mit dem er halb nackt sexy Urlaubsgrüße ausrichtet.

Gut, das ist aber nur meine Einschätzung. Über 55% der Grünen Delegierten ihn gewählt, also muß er wohl innerparteilich einen besseren Ruf haben. Wofür also steht Julian Schmid politisch?

Gabi Moser, die die ganze Zeit über mit ihm im Nationalratsklub der Grünen war, beantwortet die Frage im ORF-Report mit Das weiß ich nicht und einem irritierten Achselzucken. Ähnlich die Antwort eines anderen Klubkollegen, Harald Walser, in der gleichen Fernsehsendung: Naja, da fragen Sie am besten Julian Schmid selber. Die einzige, die den selbstverliebten Dauergrinser aus Kärnten zu verteidigen versucht, ist Ulrike Lunacek: Sie hält ihm zugute, daß er Schüler durch Parlament geführt und so für Politik interessiert habe. Ein Fremdenführerjob also für € 8.000,- im Monat.

Und Julian Schmid selbst? Was hält er für seine politische Qualifikation? Er ist nicht in die Politik gegangen, um eine Spaßbremse zu sein, sagt er. Und er ist irgendwie „für die Jungen“. Und er macht ganz viel auf Social Media. Er spricht sehr viel von Schülern und Erstwählern. Daß er selbst auf die 30 zugeht und damit in einem Alter ist, in dem das Image des Berufsjugendlichen peinlich rüberkommt, hat er noch nicht verstanden. Er verläßt sich auf das breite Grinsen, das er immer dann aufsetzt, wenn irgendwo eine Kamera (meist seine eigene) in der Nähe ist und meint weiterhin, daß ein Kapuzenpulli ein paar Jahre kaschieren kann.

Warum ist das alles nun so übel? Warum verbeiße ich mich so in Julian Schmids Schwächen, die mich seit 2013 auch nicht weiter gestört haben?

Weil ich im Mai anläßlich des Rücktritts von Glawischnig-Piesczek geschrieben habe:

Mit vollem Recht wurden die vergangenen Wahlkämpfe in den Medien als „Wohlfühlkampagnen“ kritisiert. Nur nicht anecken, nur nicht Stellung beziehen, nur niemanden verschrecken. […]

Ob nun also Lunacek im Juni als Spitzenkandidatin bestätigt wird oder nicht, scheint mir nebensächlich zu sein. Viel wichtiger ist es, daß die Partei ihre Richtung korrigiert. Es darf nicht mehr passieren, daß die eigenen Internetauftritte beherrscht werden von Wellness im Park und Urban Gardening in Währing. […] Es muß endlich prononciert linke Politik gemacht werden. […]

Wenn Glawischnig-Piesczek als Teil der bürgerlichen Seitenblicke-Gesellschaft beschimpft wurde, war das nicht in erster Linie Kritik am oberflächlichen Narzissmus und Hedonismus, den das TV-Format propagiert. Es war vor allem auch Kritik daran, daß sie als Repräsentantin einer Partei, die eigentlich links sein sollte, sich selbst vor den Kameras als priviligierte Upper-Class-Lady zumindest inszenierte.

Das war eine klar formulierte Erwartungshaltung nicht nur an Lunacek und Felipe, sondern an die Partei an sich: linke, kantige Politik statt sanft und inhaltsleer in alle Kameras zu lächeln. Am Bundeskongress in Linz hat sich mit der Abstimmung Schmid gegen Pilz genau diese Frage gestellt: Pilz steht für kantige, konkrete, linke Politik. Schmid verbringt seine Zeit damit, sich vor Kameras in Pose zu werfen und sein gekünsteltes Grinsen auf Selfies im Internet zu posten. Es war die Partei, die sich entschieden hat. Das Drama ist nicht, daß sie sich gegen Pilz als Person entschieden hat. Das Drama ist, daß sie sich für Schmid als Repräsentanten genau jener inhaltsleeren Wellness-Politik entschieden hat, die ich schon unter Glawischnig-Piesczek so sehr abgelehnt habe.


Cool in Linz

Mohr noch ohne Hemd Weitergefeiert wird in Linz. Dort gibts nicht nur sehr coole (im wahrsten Sinne des Wortes) Päckchen, sondern auch nochmal sowas wie eine zweite Geburtstagstorte: Ein Mohr im Hemd muß nach dem Sonntagshendl verdrückt werden. Huiui, der kanns. Drei Stück hab ich geschafft. Immerhin. :)

Das Tier hat derweilen eine neue Schlafposition entdeckt. Wenn nämlich jemand auf der Terrasse auf dem Sessel neben dem kleinen Beistelltisch sitzt, kann man sich auf dessen Oberschenkel legen und den Kopf und die Vorderpfoten auf diesen Beistelltisch, der dafür die optimale Höhe hat. OK, er kippt, aber das läßt sich verhindern, indem der Ossi vom zweiten Sitzplatz aus die ganze Zeit über mit der Hand die gegenüberliegende Seite runterdrückt. Und natürlich schlafen dem, dessen Oberschenkel da gerade verwendet werden, die Beine ein. Aber das macht alles nichts. Hauptsache ist, daß nach wenigen Augenblicken (und dann eben sehr lange) ein zufriedenes Schnarchen zu hören ist. (Hab ich erwähnt, daß ich erst nach ein paar unwilligen Blicken kapiert hab, daß ich doch bitte das zusammengefaltet am Beistelltisch liegende Tischtuch so ins Eck schieben soll, daß es als Kopfpolster brauchbar ist?)

Der Besuch war nur kurz, ich glaube, wir müssen diese Schlaftechnik nochmal perfektionieren. Vielleicht geht sich ja Anfang Juli nochmal was aus. :)