Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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ORF @ ESC: Wurst oder doch nicht?

Conchita Wurst will zum ESCEinen Tag vor der Österreich-Vorausscheidung zum Song Contest 2012 zeichnet das Internet ein klares Bild: Die Wurst wirds.

Wettbüros und Online-Umfragen sehen Conchita übereinstimmend ganz vorne - und zwar mit großem Abstand. Die online-Foren liefern zwar kein Ranking, geben aber ein Stimmungsbild. Auch hier: La Wurst immer wieder unter den Top-Favoriten der Poster. (Auch wenn - das muß man hinzufügen - in diesen Ecken des Netzes deutlich wird: Wer Kontschiquitita nicht liebt, der haßt sie. Abgrundtief. Gar so leicht wirds nicht für die Botschafterin österreichischer Landidylle.)

Auf den Plätzen 2 und 3 hat sich was getan: Die Trackshittaz sind immer noch vorne mit dabei, !DelaDap werden aber in den Rankings und bei Wettquoten immer mehr von Sidos 3punkt5 verdrängt. (Ein Trend, den die Foren nicht so mitmachen; da gibts noch genügend bekennende !DelaDap-Fans.)

Einer fehlt überall: James Cottriall. Ihm räumt kaum jemand Chancen ein, nicht für die österreichische Vorausscheidung, erst recht nicht für Baku. Auch ich kann mit seinem Song gar nichts anfangen. Warum ich ihn dennoch als einzigen aus dem restlichen Starterfeld erwähne? In den mir zugänglichen Charts (Ö3 Verkaufs-Charts, Nokia Music Download-Charts) hat er sowohl Conchita Wurst als auch die Trackshittaz deutlich abgehängt. Das ist umso bemerkenswerter, als derzeit noch eine zweite Single von ihm um das Geld der Käufer buhlt und ebenfalls in den Top 40 ist. Mal sehen, ob sich diese Verkaufszahlen auch in Telefonanrufen niederschlagen morgen.


N9: Fennec-Browser bald mit Flash

Vor mehr als einem halben Jahr hat ein Mitglied des Harmattan Entwicklerteams gepostet, daß er an einer Fennec-Release für das N9 arbeitet, die auch das Adobe Flash Plugin enthalten soll. Technisch sei alles soweit fertig, hieß es damals, es ginge nur um Verträge. Dann war alles ruhig und auch mehrmaliges Nachfragen brachte keine neuen Informationen.

Heute plötzlich:

Some good news for a change. We have finally sorted out the issues with Firefox for the N9 and have Adobe Flash certified. This means we should be able to get these to the Store quite soon. Sorry for the silence on this topic, but it has been a roller-coaster ride for these apps.

Klingt ja fein. Ich werds sicher ausprobieren, wenns so weit ist. (Daß ausgerechnet das N9 im Gegensatz zu den vorherigen Maemo-Varianten und zu Symbian kein Flash im Browser unterstützt hat, war ja schon irgendwie arm.)

Apropos Browser: Auch Opera ist neu erhältlich fürs N9.


Spark-Tablet vorbestellen

Wer sich für das auf dem Maemo/MeeGo-Nachfolger Mer basierende Tablet Spark interessiert (siehe dieser erste Artikel), kann sich hier eintragen. Die Liste wird dazu verwendet, um den Bedarf abzuschätzen. Natürlich werden die Leute, die sich registriert haben, bei einer Bestellung auch bevorzugt. ;)

Den Original-Blog-Eintrag von Aaron J. Seigo dazu gibts hier.


Lumia 800: Return to Sender - Erfahrungsbericht

Seit 1. Februar versuche ich nun, mit dem Lumia 800 von Nokia klarzukommen. Gestern Abend habe ich beschlossen, der Sache ein Ende zu machen. SIM-Card raus, Daten gelöscht, zurück in die Schachtel.

Das Lumia ist - wie soll ich sagen - nicht nur eine Katastrophe. Es ist hinreichend schnell (mit einem 1,4 GHz-Prozessor sollte das aber auch keine Überraschung sein), hat einen angenehmen Web-Browser, einige hilfreiche Features (z.B. die Spracheingabe) und ein User Interface, das die natürlichen Schwächen eines Touch Screens so gut wie möglich zu umschiffen versucht. Wer einfach nur ein simples Telefon mit Browser und Mail-Client sucht und dabei nicht preissensibel ist, hat mit dem schicken Gerät sicher seine Freude.

Ein simples Gerät mit Browser und Mail-Client hab ich aber schon: das Nokia C2-01. Das gibts nicht nur billiger, es bietet auch noch Features, von denen das Lumia nie gehört hat. Langsamer ist es halt und umständlicher zu bedienen, aber das macht mir bei einem Dumbphone nicht so viel aus.

Was ich brauche (und das ist das Lumia 800 nun mal nicht) ist ein Smartphone; ein Telefon also, das ich als Ersatz für einen Computer verwenden kann und das nicht einen Computer (mit einem bestimmten Betriebssystem) und bestimmte Web-Dienste braucht, um überhaupt zu funktionieren. Von einem Smartphone erwarte ich, daß es sich in die vorhandene IT-Infrastruktur einfügt und so weiter funktioniert wie das Telefon vor ihm. Das Lumia erwartet hingegen von mir, daß ich mein gesamtes IT-Leben umstricke, damit es funktioniert. So kommen wir nicht zusammen. Weil ich mein IT-Leben eben nicht komplett umgestellt habe, konnte ich …

  • … mein Telefonbuch nicht mit dem Lumia 800 abgleichen,
  • meine Musiksammlung nicht aufs Lumia 800 spielen,
  • keine Fotos vom Lumia 800 an den PC senden (oder umgekehrt).

Das reicht eigentlich schon, um ein Telefon abzuschießen. Hinzu kommt, daß das Gerät mit einer ungewöhnlich schwachen Software-Ausstattung geliefert wird (kein RSS, kein Instant Messaging, keine Bild-/Videobearbeitung, ) und die über den Marketplace nachzuinstallierenden Programme nicht immer eine befriedigende Qualität erreichen. Fehlendes Multitasking, kein Zugriff aufs Dateisystem, … es macht überhaupt keinen Spaß! Ich halte dieses Telefon in der Hand, starre auf seinen schönen, großen Bildschirm und weiß einfach nichts damit anzufangen. Das ist mir mit einem Elektronik-Spielzeug überhaupt noch nie passiert. ;)

Nächste Woche geb ichs zurück. Die Micro-SIM steckt wieder im N9.


#ilovefs - ich hab (fast) alles gemacht

ilovefs-Plakat im BüroZum heutigen „I Love Free Software“-Tag kann ich vermelden: Ich hab so gut wie alles gemacht.

Schon im ersten Blog-Eintrag zu diesem Thema konnte ich ja stolz berichten, daß eine ganze Reihe von Punkten abgehakt sind. Banner verwendet, Blog-Beitrag geschrieben, Microblogging-Einträge mit dem Hashtag #ilovefs, einem Entwickler ein Bier gezahlt …

Im Büro gings dann noch weiter mit der angekündigten feurigen Rede über Freie Software in der Kantine. Es war gar nicht so einfach, das Thema in Gesprächen über Song Contest und Tierärzte einzuflechten. Außerdem hab ich eine der hübschen Grafiken von der Homepage der FSFE als Plakat über meine Bürotür geklebt, was ebenfalls für verwunderte Blicke, Fragen und schließlich Gespräche über Freie Software gesorgt hat. (Nicht vergessen: Wir sind nicht unbedingt die IT- und Entwicklerabteilung.)

Tja. Wäre also alles erledigt; alles bis auf hug a developer. Nuja. Muß ja nicht am 14.2.2012 sein. :)


Valentinstag - ich liebe Freie Software!

I Love Free Software - #ilovefsWas wäre ich ohne Freie Software? Meine Liebeserklärung zum Valentinstag gilt dem Charme Freier Software, der Erotik von Copyleft-Lizenzen (GPL 3 macht mich heiß) und dem guten Gefühl, das einem die Unabhängigkeit von Unternehmensinteressen beschert.

Die Free Software Foundation Europe erklärt den Valentinstag kurzerhand zum I love Free Software Day und liefert jede Menge Ideen, wie man heute Freie Software unterstützen kann:

  • Microblog Especially on Valentine's Day, microblog about how you love Free Software, and use the Hashtag #ilovefs. Encourage your friends to do as well, let us try to push our message in a high ranking on Twitter trends and hashtag timelines in identi.ca and other blogging system.
  • Blog If you are a Blogger, blog about the "I love Free Software" - Day and the idea behind it. Get people attracted by the idea of Free Software.
  • Banners We set up a page showing different banners that support the "I love Free Software" - Day and that are free to use. Some even come along with code snippets to easily implement it on your homepage or blog.
  • […]
  • Hug a developer (Obviously better to ask permission first ;) )
  • Buy your favourite developer a drink. Or buy someone else a drink and while savouring it, tell him/her about your favorite Free Software application!
  • Use your lunch break at work to talk with your colleagues about Free Software and why it is worth to support our movement.

Den Großteil hab ich erledigt: Blog-Eintrag (dieser hier) mit Banner (links oben); Microblog-Eintrag mit #ilovefs (hier im status.net-Netzwerk); einem freundlichen und verdammt guten Entwickler via PayPal ein Bier gezahlt; … Fehlt also noch: einen Entwickler zärtlich umarmen (bei mir anmelden über die Kommentarfunktion *LOL*) und meinen Arbeitskollegen bei der Mittagspause über Freie Software erzählen. Das schaff ich schon noch. ;)


SyncEvolution compilieren

Note to self:

SyncEvolution mit

CXXFLAGS="-fpermissive" ./configure --enable-gui=all

bauen; das --enable-gui baut die Oberflächen, die Angabe des CXXFLAGS verhindert einen seltsamen Fehler („invalid conversion from 'void*' to 'bt_get_le32(void*)::*'“) beim Compilieren.


ESC: Die ersten Song-Contest-Teilnehmer stehen fest

Song Contest 2012: Tooji für NorwegenViel zu lange hab ich meine treue Leserschaft im Vorfeld des Song Contest 2012 ohne die geliebten Tabellen auskommen lassen. Was wäre schließlich ein ESC ohne Tabellen, Tabellen, Tabellen?

Ich habe mir also zusammengesucht, was an Teilnehmern bereits bekannt ist, mir alles angehört und - voilà! - die gewohnte Tabelle gebaut. Gereiht ist sie nach dem „gefällt mir“-Faktor, Einzelkommentare stehen drunter:

Rang Land Interpret Song
1 Island Gréta Salóme & Jónsi Mundu Eftir Mér
2 Frankreich Anggun Echo (You and I)
3 Schweiz SinPlus Unbreakable
4 Norwegen Tooji Stay
5 Malta Kurt Cajella This is the Night
6 Zypern Ivi Adamou La la Love
7 Ungarn Compact Disco Sound Of Our Hearts
8 Dänemark Soluna Samay Should've know better
9 Albanien Rona Nishliu Suus

Island ist ein ungewöhnlicher erster Platz. Aber der Song ruft in mir Erinnerungen an Kristina från Duvemåla wach. Außerdem, wie schreibt Oliver Rau in seinem genialen Blog so schön: Diese Stiefel! Grrr!

Daß Frankreich und vor allem die Schweiz es bei mir nun doch so weit nach vorne geschafft haben, liegt nicht nur an der Qualität ihrer Songs … zu einem nicht unerheblichen Teil ist das auch dem eher schwachen Starterfeld insgesamt zu verdanken. Zugegeben, „Echo (You and I)“ wird besser, je öfter man es hört. „Unbreakable“ nicht.

Norwegen ist zumindest in keiner Weise auffällig und die Bühne wird TV-gerecht bespielt. Die Plätze fünf bis neun allerdings sind dann eher die, die man nur mehr mit einem tiefen Seufzer kommentieren kann. Besonders enttäuschend ist Dänemark. Die sind doch nicht so unerfahren, was gute Songs betrifft. Warum die diesen Kelly-Bundy-Verschnitt im Seefahrerlook und mit „Ein bißchen Frieden“-Gitarre schicken wollen … Ich weiß es nicht.

Meine Hoffnung ruht ja heuer wieder mal auf Serbien. Die werden (endlich!) wieder von Željko Joksimović vertreten. Der Song ist noch nicht bekannt, aber ich bin sehr gespannt drauf.


ACTA: Österreichs Regierung hat Erinnerungslücken

In den Medien wird berichtet, Österreich habe den ACTA-Vertrag bereits unterschrieben. Ich bin mir ja nicht sicher, inwieweit damit eine Paraphierung oder Ratifizierung gemeint ist … das ist aber für die folgenden Politwitz unerheblich:

Die Futurezone hat nämlich nachgefragt, wer denn nun eigentlich die politische Verantwortung trägt, wer also den Vertrag inhaltlich bearbeitet und die Unterzeichnung befürwortet hat. Die Antworten:

  • … verstehe ich nicht (Bundeskanzleramt)
  • Wir haben damit nichts mehr zu tun (Wirtschaftsministerium)
  • Unsere Rolle dabei ist sehr beschränkt (Außenministerium)

Man hat das Gefühl, daß eine Reihe von Heinzelmännchen die ACTA-Dokumente Nacht für Nacht zwischen den Büros hin- und hergeschoben hat, bis alle notwendigen Stempel und Unterschriften drauf waren. Das ist ein beruhigendes Zeichen für eine funktionierende, transparente Demokratie.


ACTA: Ich bin ein Mann

ACTA_DemoMinus 7 Grad konnten mich nicht abhalten. Gemeinsam mit Maskierten und Vermummten bin ich vom Stock im Eisen Platz zum Parlament gezogen, um gegen ACTA zu demonstrieren. Ich kann nicht schätzen, wie viele wir waren, aber wir waren laut und bunt genug, um viel Aufmerksamkeit zu erregen. Und das ist gut so. (Update: Laut Polizeiangaben waren wir 3.000-4.500; österreichweit kamen rund 9.000 zu den Kundgebungen.)

Die Reden zum Schluß vor dem Parlament haben Mut gemacht. Vielleicht ist doch noch nicht alles zu spät. Vielleicht setzt das Umdenken jetzt auch bei den großen Parteien ein.

Danke an die Organisatoren. Danke an alle, die dabei waren!


ACTA-Demo: Mann oder Maus?

Stop ACTAMorgen ist der Tag der weltweiten Anti-ACTA-Demos. Um 13:45 könnte ich in Wien mit dabei sein.

ACTA gehört zum Schlimmsten, was derzeit auf der politischen Bühne ausgehandelt wird. Unter dem Deckmantel „Urheberrechtsschutz“ hebelt es wichtige Prinzipien wie Rechtssicherheit, demokratische Kontrolle und Meinungsfreiheit aus. Parlamentarier werden genötigt einem Vertrag zuzustimmen, dessen wesentliche Inhalte ihnen noch nicht einmal zugänglich sind. Rechtsverfolgung und -durchsetzung wird privatisiert.

Und was mach ich? Ich schau entsetzt auf den Wetterbericht und stelle fest, daß es zur Zeit der Demo etwa -10° haben soll. Ob ich da wirklich ins Freie gehen kann?

Bis morgen ist ja noch Zeit, Faulheit gegen ehrliche Empörung abzuwägen. Ein Beispiel nehmen sollt ich mir an A., der heut im Büro nur lapidar gemeint hat: Ich bin eh schon krank, da kann ich genausogut hingehen.

Für alle, die weniger kälteempfindlich sind als ich: Warum ACTA so schlimm ist und eine Zäsur darstellen kann in der Art, wie wir das Internet benutzen, erklärt man hier und hier. Infos zu Demonstrationen in Österreich findet man hier. Außerdem gibts ein Video zum Thema auf YouTube.


Microsoft am Symbian-Handy: Immer im Dienst?

Microsoft Services am C7: Lync, Sharepoint, ExchangeMit meinem offiziellen Diensthandy mach ich keine großen Sprünge mehr. Hin und wieder ist es aber hilfreich in der Früh zu wissen, ob ein 9:00-Termin ansteht und ob der in der Lassallestraße oder in der Oberen Donaustraße stattfindet. Deshalb hab ich mir jetzt die Anbindung an unsere Microsoft-Umgebung (Lync, Exchange) am - Trommelwirbel! - Privathandy installiert.

Microsoft und Nokia haben ja schon vor 2/11 eine Vereinbarung getroffen, wonach Microsoft-Dienste unter Symbian zur Verfügung stehen sollen. Das ist nun mit Belle auch passiert; Exchange war ja schon vorher da, Lync ist neu. Wenn wir im Büro eine etwas neuere Sharepoint-Version hätten, könnt ich auch darauf in einer für Handys optimierten Darstellung zugreifen.

Ich hoff nur, daß das jetzt nicht dazu führt, daß ich im Urlaub dienstliche Mails lese …


Nokia Lumia 800, die erste Woche

Eine Woche hab ich das Lumia 800 jetzt. Wir werden wohl keine Freunde mehr, schätz ich.

Da ist einerseits das noch immer ungelöste Problem mit den Daten aus meinem Telefonbuch. Ich krieg die Dinger nach wie vor nicht rüber aufs Windows Phone. Das wäre an sich keiner neuerlichen Erwähnung wert, allerdings ist das Thema um eine Facette reicher: Die wenigen von mir manuell am Lumia eingespeicherten Personendaten sind -Simsalabim! - plötzlich auf live.com. Nein, ich habe das nicht veranlaßt. Ich habe mir nur eine Live-ID zulegen müssen, um einige Grundfunktionen (die ein Smartphone üblicherweise mitbringt) aus dem Marketplace nachzuinstallieren. Ich finde keine Möglichkeit, das automatische Synchronisieren meiner Kontaktdaten mit dem Microsoft-Webservice zu unterbinden. Wahrscheinlich gibt es in irgendwelchen AGBs Hinweise darauf, daß das passiert. Da wird so etwas stehen wie: „Daten der Personen aus Ihrem Adreßbuch werden an Microsoft übertragen. Sie sind verpflichtet, die Zustimmung der betroffenen Personen einzuholen, bevor Sie sie in Ihr Adreßbuch aufnehmen.“ So oder so ähnlich. Jedenfalls: Liebe Kinder, liebe Leute, Eure Daten sind bei Microsoft ab heute. Name, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Geburtsdatum, Webseiten, Wohnadresse, … Sorry, Mama. Sorry, Pizzamann.

Ist das nicht bizarr? Ich kann diese persönlichen Daten meiner Freunde und Verwandten nicht vom PC aufs Lumia, nicht vom SyncML-Server aufs Lumia, nicht vom alten Handy aufs neue Lumia 800 spielen. Aber Microsoft holt sich ungefragt alles, was ich am Windows Phone eingetippt habe. So was will ich nicht. Das Alter meiner Mutter geht den Steve Ballmer nichts an.

Das anfängliche Wohlgefallen, das ich gegenüber der Tastatur und der Spracheingabe geäußert habe, ist realistischer Ernüchterung gewichen. Ja, die Spracherkennung funktioniert gut und wäre hilfreich. Sie ist nur kaum in einem Eingabefeld aktivierbar. Zu wissen, daß dieses Tool vorhanden ist, aber nicht zu verstehen, warum es nicht da ist wenn mans braucht, das ist frustrierend. Auch die eigentliche Tastatur mag zwar besser sein als viele andere Touch-Tastaturen, mit der mittlerweile zur Selbstverständlichkeit gewordenen Swype-Eingabe kann sie aber nicht mit. Weil Swype nicht zur Verfügung steht, bleibt die Texteingabe am Lumia also eine vergleichsweise lahme Sache.

Unerwartet problematisch ist für mich auch, daß Windows Phone 7 kein Multitasking kann. Dabei geht es fast weniger um die Möglichkeit, mehrere Dinge parallel ablaufen zu lassen. Ja, auch das wollte ich hin und wieder, aber es ist gar nicht das wichtigste Anwendungsgebiet. Was mir fehlt ist der Überblick und die Kontrolle darüber, welche Programme oder Services jetzt wirklich noch offen sind (und wenn, in welchem Status), welche sich verabschiedet haben, wo vielleicht ein Eingriff sinnvoll ist. Beispiel? Das Lumia kennt keine Möglichkeit, den eingerichteten Google-Account für Instant Messaging zu nutzen. Dafür muß ein extra Programm her. Das ist fehlerhaft, integriert sich nicht in die OS-Umgebung, … egal, es ist wenigstens da. Um irgendetwas zu tun, muß ich dieses Programm starten. Auch wenn ich nur nachsehen will, ob eine bestimmte Person online ist: Das Programm zieht den ganzen Zinnober ab, meldet sich effektvoll beim Server an, holt die Kontaktliste ab, erklärt mir wortreich, daß es Probleme mit dem Download vorhergehender Chat-Teile hat … ganz so, als würde man von Null beginnen. Eine halbe Minute kann das schon dauern. Ich gehe daher immer davon aus, daß ich auch auf Null zurückgehe, wenn ich das Programm verlasse und wieder zum Hauptschirm wechsle. Nein, das ist nicht so. Ich bleibe online. Ich bleibe online, ohne es zu wissen. Ich habe keine Möglichkeit zu sehen, was dieses Chat-Programm tut, während ich surfe oder Mails schreibe. Um zu sehen, was es tut, muß ich es erneut vom Startmenü aus aufrufen - dann tut es aber etwas anderes. Dann meldet es sich nämlich erneut an. Programme auf Windows Phone 7 haben was von Schrödingers Katze: In welchem Zustand sie sind, merkt man nur, wenn man sie erneut aufruft. Das erneute Aufrufen verändert aber ihren Zustand. Da lobe ich mir doch die Task-Switcher, wie sie bei Symbian und Maemo üblich sind.

(Übrigens: Ich bleibe mit meinem Google Chat Account für andere auch als „online“ sichtbar, nachdem ich das Lumia abgeschaltet habe. Das soll Schrödingers Katze erst mal nachmachen.)

Irgendwas war noch …? Ja, die Sache mit dem Dateiaustausch. Ich gebs ehrlich zu, ich wußte ja, daß man weder per USB noch per Bluetooth noch via SD-Card Dateien vom Gerät runter oder aufs Gerät drauf bekommt. Meine Hoffnung war das Skydrive-Service von Microsoft. Angeblich soll das ja (Juhu! Cloud!) alle Probleme dieser Welt lösen und alle Daten überall hin bekommen. Denkste. Erstens bekomm ich Files vom Desktop schon nicht in die Cloud (also rauf zu Skydrive im konkreten Fall). Das geht nämlich nur über die Web-Oberfläche. Dort kann ich im Browser immer nur eine Datei nach der anderen auswählen. Eine ganze Musiksammlung auf diese Weise hochzuladen wäre Utopie - und völlig sinnlos. Womit ich nämlich absolut nicht gerechnet habe: Man kann die auf Skydrive gespeicherten Daten vom Lumia aus zwar ansehen/abspielen, nicht aber speichern. Mein lieber kleiner ABBA-Song liegt also als MP3 in der Cloud, ich krieg ihn aber von dort nicht in die Musiksammlung des Handys. Ja, ich kann ihn antippen und anhören. Allerdings passiert das dann nicht im normalen Musik-Player, sondern in einem seltsamen schwarzen Etwas, das die Wiedergabe sofort unterbricht, sobald man z.B. weitersurfen will. (Der reguläre Musik-Player würde im Hintergrund weiterlaufen.)

Ich greife immer häufiger wieder zum C7. (Das N9 ist gerade außer Funktion gesetzt, weil seine Micro-SIM im Lumia steckt.) Dem C7 merkt man zwar hardwaremäßig an, daß es aus dem Jahr 2010 stammt (das flotteste Gerät war es schon bei seiner Markteinführung nicht), verglichen mit Windows Phone 7 ist das darauf installierte Symbian Belle aber der Himmel auf Erden. Ein vollständiges Telefonbuch! Alle meine Songs und Fotos! Übersichtliches Multitasking! Einfacher Datenaustausch in alle Richtungen, sogar mit USB OTG! Komm an meine Brust, C7! Wir schalten das Lumia wieder ab für heute. :)


Nokia Belle am C7

Nokia BelleSymbian Belle heißt jetzt Nokia Belle - und ich habs am C7 oben. ;)

Man hat ja schon genug gesehen und gehört davon, viel Überraschendes gab es nicht für mich: Die Homescreens, die jetzt (fast wie am N900) viel freier gestaltet werden können; der neue Browser; durchaus gut durchdachte Änderungen im Layout der Funktionsbalken am oberen und unteren Rand des Bildschirms, die in Summe zu weniger Herumgeklicke führen; wieder mal ein neues Aussehen; … Eine kleine Idee bekommt man in diesem Video.

Von der Funktion her positiv: Endlich unterstützt auch mein C7 NFC so vollständig wie mein N9. Heißt: volle Kompatibilität mit NFC-Kopfhörern/-Lautsprechern, aber auch das Ende des etwas umständlichen „Senden mit NFC“-Programms. Das Foto ist offen, man hält die beiden Telefone aneinander und - Zack! - ist das Bild auch schon am anderen Telefon drüben; oder der Telefonbuch-Eintrag; was auch immer.

Leider: Kein Licht ohne Schatten. Das Update schießt willkürlich Einstellungen und Programme aus dem Telefon. Manches läßt sich nachinstallieren bzw. einfach neu einstellen, anderes ist offenbar endgültig weg. So gibts unter Belle die Verbindung zu WebDAV-Servern im Dateimanager nicht mehr. Auch funktioniert das beliebte RSS-Applet aus den Betalabs nicht mit der neuen Symbian-Version. (Derzeit kenne ich keine Möglichkeit, RSS-Feeds unter Belle am Homescreen darzustellen.) Noch überraschender: Auch ein paar Applikationen aus dem Nokia Store werden für ein Belle-Telefon einfach nicht mehr aufgelistet. Mal sehen, ob die wiederkommen.

Unterm Strich gefällts mir aber. Wer einmal den Homescreen des N900 gewohnt war, gibt sich mit nichts Geringerem mehr zufrieden. Anna mit seinem Plastikschachtel-Design war da zu eingeengt. Belle ist jetzt sehr, sehr nahe dran. Das RSS-Widget wünsch ich mit noch zurück, dann bin ich sehr zufrieden mit dem Ding.


Song Contest in Österreich

ESC 1967 in Wien Wär das überhaupt noch machbar, ein Eurovision Song Contest in Österreich? Erst gestern hab ich geschrieben:

Es zeigt sich, daß der ORF […] keinesfalls […] gewinnen will. Eh klar. Allein schon die Schaffung eines geeigneten Veranstaltungsortes würde jedes Budget sprengen.

Tatsächlich hatten wir ja schon mal einen Song Contest hier bei uns. 1967 fand das Ereignis im Großen Festsaal der Wiener Hofburg statt. Warum also nicht wieder?

Einerseits wär da die Frage des Veranstaltungsortes zu lösen. In den letzten fünf Jahren gab es keinen einzigen Song Contest, der vor weniger als 25.000 Zusehern direkt in den Hallen vor Ort ausgetragen wurde. Meist handelte es sich um umgebaute Stadien wie letztes Jahr in Düsseldorf (36.000 Plätze). Rekordhalter in Sachen Austragungsort ist nach wie vor das Parken Stadion in Dänemark, wo der Contest vor 40.000 Menschen stattfand.

In die größte fertige Halle Österreichs, die Wiener Stadthalle, kann man mit Müh und Not 16.000 Zuschauern stopfen. Selbst Aserbaidschan gönnt sich aus diesem Grund einen Neubau (Kapaziät: 25.000) extra für die Musikshow. Ich geh jede Wette ein: Das zahlt Österreich nicht. Wir würden den Fans aus ganz Europa die fast 60jährige Wiener Stadthalle zumuten - oder eben um jeden Preis den Sieg vermeiden, was der ORF beharrlich und erfolgreich versucht.

Ein zweiter Wunder Punkt: Die Show selbst. Hier hilft ein Blick ins Archiv. Für die Eröffnung des Song Contests 1967 war es ausreichend, ein bißchen Walzer zu spielen und eine bezaubernd langweilige Erika Vaal gezählte fünf Minuten lang vom Blatt lesen zu lassen, ohne die Kameraeinstellung ein einziges Mal zu verändern. Die Standards von heute sehen anders aus. Allein die Eröffnung des Song Contests 2011 (übrigens die beste aller Zeiten und aller, die noch kommen werden) hat wahrscheinlich mehr gekostet als die ganze Sendung 1967.

Tja, und dann wäre da noch … Arbeit, Professionalität und Können. Kommentator Emil Kollpacher ließ tief blicken bezüglich des Engagements, mit dem der ORF dabei war. Äußerungen wie Merci, Udo, für die Arbeit, die du uns verschafft hast (live während der Sendung) klingen nicht unbedingt nach großer Begeisterung. Die (lt. Kollpacher) turbulente Probenarbeit konnte das legendäre Fiasko nicht verhindern, in dem der Contest 1967 schließlich versank. Die Erinnerung daran wird geprägt von einer außer Rand und Band geratenen Punktetafel und einer hilflosen Moderatorin, die außer I'm so sorry nichts mehr heraus brachte und schließlich einen Sieger verkündete, bevor noch alle Punkte eingesammelt waren. Daß die Show nicht nur in die 17 Teilnehmerstaaten, sondern auch in die Länder der Intervision übertragen wurde und somit für peinliche Momente vom Atlantik bis nach Sibirien sorgte, ist auch nicht wirklich tröstlich für die Verantwortlichen.

Soll in Summe heißen: Der ORF war mit einer Veranstaltung überfordert, die den vergleichsweise bescheidenen Anforderungen von 1967 genügen sollte. Einen Song Contest für das 21. Jahrhundert auszurichten, das traue ich der Heimat von „Willkommen Österreich“ und „Was gibt es Neues“ nicht zu … und die Verantwortlichen sich selbst offensichtlich auch nicht. Insofern ist die Auswahl der Songs für die nationale Vorentscheidung gut gelungen.


ESC 2012: Österreichisches Starterfeld komplett

Dragan Juric ist politisch voll korrekt !DelaDap haben mit ihrem Regelverstoß bewiesen, daß ihnen der Song Contest prinzipiell am Popo vorbei geht. Trotzdem möchte ihnen jemand bei Ö3 partout einen Auftritt in einer TV-Show verschaffen. Sie dürfen daher nach der Disqualifikation von „Crazy Swing“ mit irgendeinem anderen Song mitmachen. „Don't Turn Around“ ist einfach mehr vom Gleichen und plätschert unpeinlich, aber auch unauffällig vor sich hin wie die der Werbejingle zu einem unbeschwerten Fahrerlebnis.

Ebenfalls fix ist nun der Song von Sidos homosexuelle Teilbevölkerung-Experiment 3punkt5. „Augenblick“ hat (bis auf den Text) eigentlich auch keine peinlichen Momente. Ein Song zum Verlieben und stolz drauf Sein ist es aber dennoch nicht. Daß ein Teil des Sprachgesangs zwecks Punktefang am Balkan kroatisch dargeboten wird, macht die Sache nicht besser. Das Wort für Mehrsprachigkeit bei Song-Contest-Titeln ist nach wie vor nuttig.

Wer solls werden? Meine Meinung über die Titel hat sich seit dem ersten Artikel dazu nicht wirklich verändert. Leben könnte ich mit Fräulein Wurst, 3punkt5 und nach wie vor !DelaDap. Dabei ist Kontschiquitita meine Favoritin, die anderen zwei zumindest nicht zum Schämen. Ebenfalls nicht verändert hat sich meine Meinung zum Auswahlmodus: Es zeigt sich, daß der ORF einfach nur ein paar Günstlinge ins nationale Rampenlicht rücken, keinesfalls aber gewinnen will. Eh klar. Allein schon die Schaffung eines geeigneten Veranstaltungsortes würde jedes Budget sprengen, schätz ich mal. (In der Hofburg, so wie 1967, wird man wohl nichts mehr ausrichten. Die bietet nur 1.260 Zuschauern Platz - die Esprit Arena in Düsseldorf brachte letztes Jahr 36.000 Menschen unter. Außerdem weiß man dort ja nie, ob der Zugang nicht durch empörte Demonstrant_innen versperrt wird.)


Nokia Lumia 800, Tag 1

Ich habe einen neuen Feind: den Knopf an der Seite des Lumia, der für die Sperre des Bildschirms zuständig ist. Zwar ist er grundsätzlich an der gleichen Position wie beim N9. Allerdings hat man sich beim N9 schlauerweise dazu entschieden, ihn leicht versenkt anzubringen. Beim Lumia 800 steht er weit vor, läßt sich ohne jeden Widerstand betätigen und kräht fröhlich „Drück mich, drück mich!“ Das tut man dann auch. Der Bildschirm wird schwarz, wenn mans nicht brauchen kann, und schaltet sich wieder ein, wenn mans nicht merkt. Kleinigkeiten.

Gestern habe ich schon erwähnt: Es gibt ein Firmware-Update. Ich war fest entschlossen, dieses Update heute nebenbei zu installieren, während ich auf der Couch liege und fernsehe. Nix da. Jukey hatte es ja schon angedroht, allein ich wollts nicht glauben. Das Lumia tut mit dem Update gar nichts. Es sagt, daß da eins ist, ja … aber es auch runterladen und einspielen? Nein. Dazu brauchts einen PC, ein USB-Kabel, eine bestimmte Software („Zune“) und bestimmte Windows-Versionen. Ganz schön viel Theater. Wann hatte ich das zuletzt, daß ein Handy sein eigenes Betriebssystem nicht ohne fremde Hilfe aktualisieren konnte? Das ist sooo 1990! Vor allem aber ist es äußerst unpraktisch, wenn man zufälligerweise am Desktop-PC GNU/Linux laufen hat und daher Zune gar nicht erst installieren kann.

Gut, ich wußte: Irgendwo auf der Festplatte liegt eine Vista-Partition rum, ich muß sie nur wieder ins Bootmenü einbinden. Nach ein bißchen Herumbastelei war das erledigt. Windows meldet sich mit 100.000 "Treiber nicht gefunden"-Meldungen und ähnlichem Zeugs, ich installiere dieses Zune, stecke brav das Telefon an, überwache ängstlich diverse Backup- und Update- und Neustart-Vorgänge … Nix da mit auf der Couch liegen und fernsehen.

Schlußendlich hats dann doch geklappt. Mein Lumia ist auf dem neuesten Stand. Außerdem hab ich die gestern noch vermißten Einstellungen für den Mail-Account gefunden. Was immer noch nicht geht, trotz Softwareupdate: die Kontakte in irgendeiner Weise aufs Handy spielen. Wenn ich telefonieren will, halt ich mein altes Handy (in dem keine SIM-Karte ist) in der linken Hand, ruf dort den Kontakteintrag auf und tipp die Telefonnummer ins Lumia. Wie praktisch. Dafür hab ich noch keine Lösung gefunden.

Was noch? Ja, ich mußte mir jetzt doch eine Windows Live ID zulegen. Das Lumia hat nämlich unglaublicherweise keinen RSS-Reader an Bord. Weil das Lesen von RSS-Feeds zu den Dingen gehört, die ich mit einem Telefon am häufigsten mache, mußte ich so ein Programm nachinstallieren. Programme installieren kann man, anders als von Smartphones gewohnt, nur aus einem zentralen „Marketplace“, für den man sich mit der Live ID anmelden muß.

Tja. Ich dreh dann mal wieder ab.


Nokia Lumia 800, Tag 0

Nokia Lumia 800Weil man sich immer wieder mal was Neues gönnen soll (und sich in meinem Leben ja grad sonst nix tut *LOL*), hab ich mir das Lumia 800 besorgt. Gerade jetzt kurz ausgepackt, rumgespielt und ausgeschaltet. Erster Eindruck?

Es sieht aus und fühlt sich an wie mein N9. Das ist im Großen und Ganzen ein Kompliment, bis auf den Touch Screen: auch der ist wie beim N9 und zeigt bei hohem schwarz/weiß-Kontrast die gleichen Bildstörungen, wenn auch in geringerem Ausmaß.

Die Ersteinrichtung verläuft rasch und unkompliziert. Sprache, Zeitzone, Nokia-Konto … paßt schon. Eine „Windows Live ID“ wär auch einzugeben gewesen, den Punkt hab ich übersprungen. Ich habs nicht so mit Microsoft und möcht wissen, wie weit ich ohne komm.

Einer der ersten Schritte beim Einrichten eines neuen Telefons ist das Übertragen von Kontakten. Das funktioniert gerade zwischen zwei Nokia-Telefonen völlig unabhängig vom Betriebssystem immer problemlos, daher war ich auf die frustrierende Erfahrung nicht vorbereitet: Es geht gar nicht. Zwar enthält das Lumia-Menü an prominenter Stelle einen Eintrag zum Übertragen von Kontakten vom alten Telefon. Diese Funktion setzt aber voraus, daß eine aufrechte Bluetooth-Verbindung zwischen den zwei Geräten besteht. Blöd: Genau daran scheitert das Lumia. Ich hab im Internet gesucht, auch andere haben dieses Problem. Wurscht, mit welchem anderen Telefon man das Lumia koppeln will, es mag nicht. Damit scheidet natürlich auch die Möglichkeit aus, Kontakte „zu Fuß“ über Bluetooth zu schicken. Eigentlich sollt das ja alles gar nicht nötig sein, immerhin liegen meine Kontaktdaten alle im Internet (für die jüngeren Leser: in der Cloud) rum und können dort per Standardprotokoll synchronisiert werden. (Jedenfalls hat das mit allen anderen Telefonen funktioniert, auch mit billigen S40-Geräten.) Das Lumia sieht das nicht vor. Keine Funktionen zum Abholen der Daten aus der „Cloud“. In meiner Verzweiflung habe ich versucht, einen einzelnen Kontakt per E-Mail (!) vom alten Handy aufs Lumia zu senden. Im Prinzip geht das, das Lumia ignoriert allerdings manche Informationen (z.B. das Foto der Person). Außerdem ist das natürlich kein gangbarer Weg. Ich muß mich da morgen nochmal schlau machen, wie andere das Problem lösen.

Ja, apropos E-Mail: Auch das Einrichten von Mail-Konten gehört bei neuen Telefonen zum Routineprogramm. Sicherheitshalber habe ich eine wenig benutzte Mail-Adresse „vorgeschoben“. Das war eine gute Idee: Das Telefon schluckt, so scheint es zumindest, die Zugangsdaten, läßt einen aber ansonsten völlig im Unklaren darüber, wie oder was es dann so tut. Holt es die Mails vom Server ab? Läßt es die Mails am Server liegen? Wie oft wird auf neue Mails geprüft? Ich habe hier weder Informationen noch Einstellungsmöglichkeiten gefunden. Auch das wird eine Aufgabe für die kommenden Tage.

Weil ich gleich an zwei grundlegenden Aufgaben mehr oder weniger gescheitert bin, hab ich das Lumia dann auch wieder abgeschaltet. Es ist kein Telefon, das zum Spielen und Ausprobieren verführt.

Was hat mir dennoch gefallen? Das Lumia 800 ist schnell. Antippen und geht schon. Die Texteingabe ist für ein Touchscreen-Keyboard recht gut. Schnelles Schreiben ist nicht drin (dafür sorgt schon die Tatsache, daß die Tastatur ohne deutsche Umlaute auskommt und man dafür immer ewig lang die Sonderzeichen-Belegung aktivieren muß). Aber: Man tippt weitgehend fehlerfrei. Außerdem gibt es in manchen Eingabefeldern die Unterstützung durch die Spracherkennung, die ausgesprochen treffsicher und hilfreich ist. Kleine Einschränkung auch hier: Das Umschalten auf Spracheingabe und das Analysieren des gesprochenen Textes dauern in Summe ein kleines bißchen zu lang; zu lang für eine kurze „Ich ruf zurück“-SMS. Eine echte Hilfe ist die Spracheingabe daher wohl nur bei längeren Eingaben.

Tja. Neues Gadget im Haus und ich lege es nach kurzer Zeit schon wieder weg. Der Beginn einer heißen Liebe? Wir werden sehen. Mitten im Herumtappsen wurde mir angezeigt, daß ein Software-Update zur Verfügung steht. Ob es die Probleme löst? Morgen ist auch noch ein Tag. ;)