Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Gregor: Der Konditor, der mein Blog liest

Sachen gibts, da bleibt mir der Mund offen stehen - bzw.: würde mir offen stehen bleiben, hätt ich nicht gerade ein Stückerl hervorragender Schaumrolle drin. Die aus Gregors Konditorei nämlich. Und mit Gregors Konditorei hat der offene Mund auch ursächlich zu tun. Das heißt - eigentlich mit Gregor Lemmerer, dem Inhaber und Konditor, nicht mit seiner Konditorei. Aber ich glaub ich fang lieber nochmal von vorn an:

Ich schlender an der Konditorei vorbei und entschließe mich spontan, zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mal dort einzukehren. Die Schaumrolle bestell ich bei einer netten Kellnerin, die mir zusätzlich den wirklich guten Eiskaffee ans Herz legt. Die süße Verführung wird serviert, ich stürz mich drauf … und nehm aus den Augenwinkeln den Chef des Hauses wahr, der rechts von mir mit Gästen plaudert und dann links einen Tisch abwischt. Dabei entspinnt sich folgender Dialog:

Gregor:

„Hallo!“

​​

Ich:

(Ohne aufzusehen) „Hallo!“

Gregor:

„Na, alles in Ordnung?“

Ich:

„Ja, alles super, danke!“ (Denke mir noch unschuldig: Der ist halt schon recht freundlich zu seinen Gästen)

Gregor:

„Jetzt warst aber schon lang nicht mehr da.“

Ich:

(Sprachlos)

Gregor:

(Mit breitem Grinser) „Aber geschrieben hast wieder einmal was über uns.“ - Und verschwindet hinter der Bühne.

Damit man das richtig einordnen kann: Ich bin kein Stammgast in dieser Konditorei. Leider. Sie ist einfach zu weit weg von meinen Trampelpfaden. Seit meinem ersten Besuch 2010 hats mich vielleicht 5-8 Mal dorthin verschlagen, das letzte Mal ist ganz sicher schon über ein Jahr her. Ich hab auch bei keinem meiner Besuche recht viel mehr als Einen Toast und ein Obi gspritzt, bitte und Stimmt so, danke gesagt. (Nicht aus Grant oder Unfreundlichkeit, sondern weil ich trotz allem noch das Gfühl hab, daß selbst ein Konditor nicht nur und ausschließlich für mich da ist während seiner Arbeitszeit. *gg*) Ich war also ehrlich und aufrichtig perplex, daß Gregor sich einerseits an mich erinnern, andererseits aber auch mich mit diesem Blog in Verbindung bringen konnte. Namentlich vorgestellt hab ich mich ja nie, und nichtmal meine Arbeitskollegen erkennen mich mehr auf den 1990er-Fotos oben in der Titelleiste. :)

Daß ich gleich nach unserer Unterhaltung wieder mein Handy gezückt und eifrig getippt hab, muß er gesehen haben. Auf einmal steht er nämlich wieder da und sagt: Na? Schon der nächste Artikel? Der Konditor, der mein Blog liest? (Guter Titel, denk ich mir im Stillen … Der Mann sollte bloggen. *gg*) Dann klärt er mich auf: Natürlich sucht er in regelmäßigen Abständen das Internet danach ab, ob er irgendwo erwähnt wird mit seinem Gschäft. Das muß wohl sein heutzutage. Und Google findet dabei nun mal auch mich. Was er mir noch verrät (und das finde ich dann doch bemerkenswert): Die Nachfrage nach der zu diesem Artikel abgebildeten Torte ist kurzfristig gestiegen, nachdem ich ihn veröffentlich hatte. Offenbar habe ich tatsächlich Leser! :)

Und was lernen wir aus der Gschicht? Der junger Herr Konditor hat wieder einen zufriedenen Gast noch zufriedener gemacht. Denn auch wenn eine Konditorei Süßwaren verkauft, in erster Linie ist sie ein Dienstleistungsbetrieb. Da gehts auch ums Bauchpinseln und Kundenbinden. Wenn einen der Chef auch nach verhältnismäßig langer Zeit wiedererkennt, richtig einordnet und sich dann auch noch als Gelegenheitsleser dieses Blogs outet, kriegt er ein großes Sternderl ins Mitteilungsheft. So läuft das nun mal bei mir. ;)

PS: Dieser Artikel erscheint ohne Bild. Der Herr Schlosser wars nämlich, dem ich die Gschicht brühwarm erzählt hab, wie Gregor mich beim Tippen erwischt hat. Und weil ich dem Herrn Schlosser nicht nur den nackerten Dialog, sondern auch das ganze Drumherum bildlich geschildert hab, hat er ein ganz bestimmtes Foto angefordert. Dafür bin ich dann aber offiziell zu gut erzogen (und außerdem war ich zu feig). Daher: fotolos. :)

 
Deep_Blue meinte am :
Gratulation
Du hast vollkommen recht, seine 10 Leser sollte man sich warm halten :-)

Und das mit dem Foto ist wurscht, auf dem Blog aus dem 20igsten Jahrhundert kann man eh nie etwas auf den Fotos erkennen :-) 
ossi1967 antwortete am :
So seh ich das auch:

Frei nach dem Motto: Liest du mein Blog, kauf ich deine Torte. *gg*

Und: Du weißt ja, meine Augenärzte sind die besten. Ich kann Dir die Adressen geben. Wenn ich auf den Fotos alles erkenne, Du aber nicht, dann brauchst eindeutig a Brille. ;)

 
schlosser meinte am :
Eine wunderbare Geschichte.
Ich finde so "Virtuality goes reality" Sachen einfach nur herrlich.
Das passiert mir auch manchmal und dann bin ich im ersten Moment kurz nachdenklich, weil: Was habe ich denn da bloß damals geschrieben??? *grübel* ;-)

P.S.: Das Foto kann man ja auch nachreichen. Wie Du weißt: Ein Foto ist sehr wichtig in einem Artikel... *g*

 
ossi1967 antwortete am :
„Was habe ich denn da bloß damals geschrieben?“

*Gacker* Jawoll! Genauso gings mir auch! Ich wußte ja, daß es irgendwas mit dieser ATV-Nacht-mit-Tag-Geschichte zu tun hatte … aber was genau ich da vom Bett aus während des Fernsehens ins Handy geklopft hab? Keine Ahnung mehr. Also mußte ich auch das schnell nachlesen um zu entscheiden, ob ich den Eiskaffee ohne Sorge weiter schlürfen konnte. *LOL*

(Andererseits: Grund zur Klage hatte ich ja dort nie, im Gegenteil. Und böse Artikel über Lokale schreib ich in der Regel ohne Namensnennung.)

Das Foto hast Du ja superschnell hingekriegt (bist heut in der Früh extra hingeradelt? *gg*), allerdings fehlt natürlich das eine Detail, dessen Schilderung Du gestern Nachmittag mit dem Foddo!-Wunsch beantwortet hast. :)

 
Weitere Links zu …
Gregors Konditorei: