ESC: Ein Hoch auf das Semifinale
Ohnehin so gut wie sicher waren Dänemark, Russland und die Ukraine. Wenn es nach den Buchmachern geht, haben alle drei Länder gute Chancen auf einen Sieg im Finale. Völlig zu Recht raus aus dem Bewerb sind Serbien, Montenegro und Slowenien. Es gibt nun mal Dinge, die niemand ein zweites Mal hören möchte. Zypern war halt, so wie wohl auch Österreich, um eine Spur zu fad. Die einzigen, um die's mir wirklich leid tut, sind die Kroaten mit ihrem wunderbaren „Mižerja“. Das war ein Song, den ich gern nochmal gehört hätte im Finale und für den ich (gerade wegen seiner geringen Chancen) ununterbrochen angerufen habe. Freundlichkeitsanrufe gingen auch an die Niederlande (der Marco hat so gezittert drum) und an Irland (für Gerard, dessen Leben jährlich davon abhängt), obwohl keiner der beiden Songs mein kleines Seelchen wirklich berührt hat. Das Ergebnis zeigt: Es wäre offenbar gar nicht so dringend nötig gewesen. Das Gewissen beruhigts trotzdem. :)
Aber unterm Strich: 16 Songs waren es, nur in einem einzigen Fall (Kroatien) bin ich mit dem Abstimmungsergebnis nicht einverstanden. Das ist durchaus respaktabel. Gut gemacht, Europa.
(Vielleicht liegt meine relative Zufriedenheit im Moment ja auch nur daran, daß keiner meiner absoluten Lieblinge im heutigen Semifinale an der Reihe war. Mal sehen, wie die Stimmung kippt, wenn die gschissenen Schnulzenfans mir am Donnerstag meine Griechen rauswählen! *LOL*)
Gar nicht gut gemacht hats, wie könnte es anders sein, Andy Knoll. Man kann sich als Moderator ununterbrochen in den Vordergrund drängen und herablassend über die Teilnehmer ablästern … als letzte Rettung, wenn man sonst nichts auf dem Kasten hat. Mir wurde diese eitle Perversion auf ORF1 nach wenigen Minuten zu bunt. Einsfestival bot, wie gewohnt, mit Peter Urban eine um Welten bessere Alternative: Urban kommentiert knapp, zurückhaltend, trocken, respektvoll … und wenn er dann doch mal eine seiner klugen Bösartigkeiten losläßt, lacht man umso lauter.
Aber ich muss sagen: Raini hatte recht, als er zwischendurch meinte: Die Pointen wirken schon sehr vom Papier abgelesen!. Da muss ich ihm schon zustimmen, meinem Männe-Männe. Aber egal: Die Pointen waren gut und ich/wir haben uns die Knolle erst gar nicht angetan. Sicher geht er jetzt mit der Kelly weinen... er ist ja immer so intim gut befreundet mit unseren Stars. *lol* (so wie sein Habschi, der Feuerstein, mit der Kampusch Busenfreundin ist. *gacker*)
So, werde jetzt selbst was zum gestrigen Abend schreiben, musste aber erstmal sehen, was der Ossi zu sagen hat.
Ich tu mir die Knolle an, damit ich erfahr, ab wann man unter welcher Nummer und zu welchen Bedingungen voten kann. Das sagt mir ja der Herr Urban nicht.
Daß die Pointen vom Papier kommen erkennt man ja auch daran, daß die Moderationen für die einzelnen Beiträge im Semifinale und in der Finalshow meist 1:1 die gleichen sind. :) Aber von mir aus kann er auch ganz auf Pointen verzichten. Ich erwarte mir von einem Moderator, daß er in 2 knappen Sätzen etwas zum Interpreten und Komponisten erzählt und ansonsten die Klappe hält.
Ob er mit dem Kellymädi weinen geht? Ich glaub nicht, daß der das kann. Empathie kennt der nicht, wie seine Moderation zeigt.
Naja … Ich weiß nicht, was Du mit abgebrannt meinst, aber daß der ORF-Song (wieder mal) gezielt drauf angelegt war, in Malmö zu scheitern, hab ich ja schon im Dezember 2012 geschrieben - bevor der Song überhaupt bekannt war, wohlgemerkt, einzig auf Basis der Aussagen der ORF-Verantwortlichen zu diesem Thema.
Ein Arbeitskollege hat mir erzählt: Ein Freund von ihm ist in der Musikbranche zugange und hat sich letztes Jahr bei seinen ORF-Kontakten erkundigt, wie man tun muß, um einen ESC-Song beim ORF unterzubringen für die Vorentscheidung. Man hat ihm erklärt: Wichtig ist zuerst mal, daß das Ding nicht gewinnen kann. Für eine Ausrichtung der Show in Österreich 2014 hat man nämlich kein Budget.
Sie wird vermutlich so schnell in Vergessenheit geraten wie ein Lukas Plöchl, der im Vorjahr bei der Qualifikation zum Song Contest auf dem letzten Platz landete und danach in der Versenkung verschwand.
Beim Projekt „Song Contest“ durften für den ORF das Ehepaar Anja und Thomas Rabitsch sowie Ralf Strobl die Kandidaten suchen. Thomas Rabitsch hat einmal in der Band von Falco gespielt und ist in SPÖ-Kreisen gut vernetzt. Dafür darf er ziemlich alles machen beim ORF, was mit Musik zu tun hat. Die Leitung der Dancing-Star-Band ist inkludiert. Und als „Song-Contest“-Projektleiter fungierte Stefan Zechner, ein Verwandter der unglücklich agierenden Unterhaltungschefin Kathrin Zechner, die hauptverantwortlich dafür ist, dass der ORF immer mehr Seher verliert.
Beim ORF haben statt den kreativen Köpfen, die man für ein Medienunternehmen dieses Formats benötigen würde, Leute das sagen, die entweder Neffe, Sohn, Tante oder Onkel eines ORF-Mitarbeiters sind oder das richtige Parteibuch vorweisen können.
Thomas Rabitsch, Roman Gregory, alles eins. Hauptsach gut verhabert sein im ORF.
Bzgl. der Song Contest Teilnahme kann ich allerdings verstehen, warum der ORF auf sehr eng befreundete Unterstützung zurückgreift: Man braucht ja ein gewisses Vertrauensverhältnis, weil man doch hinter vorgehaltener Hand sagen muß: „Du, sei so lieb, such uns irgendwas, was ja nicht gewinnt.“
Eurovision: