Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Windows 7

Es ist jetzt der vierte Tag (verteilt auf 2 Wochen), an dem ich versuche, den neuen PC meiner Eltern hier in Linz zum Laufen zu bringen. Windows 7 ist vorinstalliert. Man könnte also davon ausgehen, daß das alles halb so schlimm ist. Weit gefehlt!

Netzwerkverbindungen sind mal da, mal weg. Beim an sich vorinstallierten Office ist starten Glückssache. Wenn Word mal wieder beim Splash-Screen hängen bleibt, hilft mir meine Erfahrung von der Hotline: PC ausschalten und wieder einschalten.

Accessibility-Technologien hat Windows jede Menge eingebaut. Allein: Die Bildschirmlupe kann sich nicht entscheiden, wo sie bleiben soll. Aus Frust darüber schiebt sie alle anderen Bildschirmelemente willkürlich durch die Gegend. Unbrauchbar. Der Screen-Reader liest alles, nur keinen Fließtext. Schlau.

Wer auf solche Dinge angewiesen ist, kauft also um knappe € 800,- ein Zusatzprogramm dafür. (Das heißt übrigens Zoomtext und macht seine Sache echt gut. Dafür mach ich gern Werbung.) Natürlich wäre Windows nicht Windows, wenns da nicht trotzdem einen Haken gäbe: Irgendwie können Programme unter Windows einander gegenseitig so blockieren, daß gar nichts mehr geht. So geschehen mit Zoomtext und dem Adobe Reader. Rund 10 mysteriöse Einstellungen muß man in diesem Monster von PDF-Reader ändern, damit er nicht gleich beim Start einfriert. (Wozu ein PDF-Reader überhaupt so viele Einstellungen braucht, versteh ich auch nicht.)

Mein absolutes Lieblingserlebnis unter Windows: Man surft so rum mit dem Internet Explorer. Auf einmal geht ein kleines Fensterl auf und erklärt: Der Internet Explorer funktioniert nicht mehr. Dazu ein Fortschrittsbalken und der Button „Abbrechen”. Der Witz: Es funktioniert alles prächtig und es passiert auch nichts, wenn man auf „Abbrechen” klickt. Microsoft will nur nerven.

Einige Tage wirds noch dauern. Ich weiß nicht, warum das Netzwerk so spinnt. Ich weiß nicht, wie ich Office zum Laufen bring. Aber eins weiß ich: Bitte, bitte, sollte ich jemals etwas Böses über die neue Gnome Shell oder sogar Ubuntus Unity sagen, dann ohrfeigt mich und zwingt mich, diesen Artikel 100x abzuschreiben. Ich lerne gerade wieder zu schätzen, wie viel Mühe sich die Entwickler da gemacht haben, damit mir die Arbeit am PC unter GNU/Linux leicht fällt und Spaß macht.

 
Hans-Georg (Gast) meinte am :
reader
Statt des Adobe Reade hab ich mir den Nitor PDF Reader installiert. Ist frei aus dem www zu laden. 
ossi1967 antwortete am :
Ich persönlich würds ja auch so machen

Ich käm ja bei mir auch nicht auf die Idee mit Adobe … wo es doch so schöne Alternativen gibt. (Im Moment verwende ich Evince. Simpel und sauber.)

Bei meinen Eltern ist es halt so, daß zum Beispiel noch ein OCR-Programm gebraucht wird, um als Bild gespeicherte PDF-Dokumente (typischerweise sind das Faxe oder Scans, die als PDF gespeichert und verschickt werden) in lesbaren Text umzuwandelt. Nur so kann der Screen Reader etwas damit anfangen. Solche Programme integrieren sich sehr schön in den Adobe Reader bzw. setzen ihn manchmal einfach voraus. Alles andere ist da eher mühsam.

 
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