Maria Wörth
Der Friedhof ist sowas von scheähn, da kann sich so mancher Park verstecken.
... und es ist eigentlich total unwirklich, wenn man dort bei strahlendstem Sonnenschein hingeht. Irgendwie halt schon mystisch und auch sehr friedlich. (Deswegen heißt's vielleicht auch Friedhof. ;-)
Als Kind war ich ja immer mit der Oma am Ottakringer Friedhof unterwegs... und hab mit Vorliebe an den Grabsteinen gelesen. Interessant war immer, dass die Männer früher gestorben sind als die Frauen. Als Kind hat man ja keine Statistiken parat... es war ganz einfach nur interessant.
(wobei: Was sollte man denn *sonst* dort lesen? *lol*)
Ich bin ja nicht so sehr der Freund von Friedhöfen. Oder der Freund des „Leichen an öffentlichen Orten Vergrabens und Blumen Draufstellens“. Ich find das - wie soll ich sagen - unvernünftig. Und ziemlich grauslich eigentlich, wenn man es sich so überlegt. Ein normaler Park und geht scho.
Derweil haben Hase2 und ich vor kurzem was viel Geileres gefunden... dort braucht auch keiner hinfahren und pflegen, wenn wir mal die Erdäpfel von unten anschaun.
(Ja, ich denke, wir werden *diese* Möglichkeit wirklich ernsthaft in Erwägung ziehen...)
Es gibt die anonyme Bestattung. Keine Trauerfeier, kein Grab, nix. Ideal.
(Ihr denkt wahrscheinlich wieder an die Edelsteinbestattung. Net glaub, daß ich dann mit einem noch kompakteren Schlosser am Halsketterl durch die Gegend renn.)
Ich finde es aber äußerst charmant von Dir, dass Du glaubst, ich könnte daran denken, Du würdest mich am Halsketterl tragen. *gackerkraisch*
Wennst magst, schenk ich Dir eine schmucke Stahlfeder. Die kannst Dir dann ans Ohr hängen und mich spazieren führen - in den Park. *LOL*
Liberace? *zungebeiß* *gacker*
Mit langem Ohrgehänge hab ich ja schon negative Erfahrungen. Das zerstört im Winter die Pullis, weil sich das Metallzeugs zwischen die Wollmascherlen bohrt und man diese dann mit einer schnellen kopfbewegung aufreißt. Nö. Keine gute Idee. Next one. :)
Besser gesagt: Begräbnis-Besucher.
Was am Beginn vielleicht noch skurrilen Charakter haben könnte, wird bald zum wirklichen Ärgernis: Tureceks und Svobodas reden lautstark im Trauerzug hinter dem fahrenden Sarg über Sonderangebote beim Zielpunkt und über ihre ersten Begegnungen mit den Männern ('Als ich ihm zum ersten Mal die Hand gab, war es wie ein Stromschlag!')
Keinen Reschpeckt haben die Leut', es is a Graus.
Tu da nicht begrifflich Haare spalten, würde der Herr Blue sagen. :)
Egal ob Begräbnis oder Beisetzung: Der wesentliche Punkt ist, daß es eine nicht-optionale gesellschaftliche Konvention zu geben scheint, wonach irgendwelche Menschen eingeladen und Reden geschwungen werden müssen. Dazwischen spielt dann die Jagdmusik oder es singt Agnetha „Dancing Queen“.
Und mit dieser Konvention gilt es zu brechen. Wichtig ist, daß das verwesende Fleisch unauffindbar entsorgt wurde, bevor noch irgendwer mitbekommt, daß ich mein Handy nimma abheb.
Das muss ja nun *wirklich* nicht sein.
(Nicht mal, wenn Agnetha singt) *g*
Genau das scheint ja noch immer Usus zu sein auf weitem Felde... und hier ist eine 'optionale gesellschaftliche Konvention', wie Du schrubst, wünschenswert. Naja, eigentlich gibtsas ja schon.
Die Art und Weise, wie man beigesetzt wird - *die* macht den Unterschied.
Die Beisetzungen, die ich ertrug, waren exakt genauso wie Begräbnisse: -zigtausend Leut, jede Menge Redenschwinger (christliche und unchristliche), Händeschüttlerei, Beileidskundgebungen, Essen danach … Und am End weiß erst recht wieder jeder, wo das Urnending hingepflanzt wurde. Drum versteh ich den Unterschied nicht, den Du zwischen Begräbnis und Beisetzung machst.
Ich sagte ja schon: Die einzige Lösung ist die anonyme Bestattung. Da gibts keine Feier und keiner weiß, wohin Du entschwindest. (Im Idealfall kriegt noch nichtmal wer mit, daß Du überhaupt tot bist.) Perfekt.
Ein nettes Sonntag-Nachmittag-Gesprächsthema. :-)