Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Harte Zeiten mit dem Soft Hyphen

Aus reiner Neugierde: Wie stellen sich Worte wie "Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitänswitwenvereinsobfrauenuniform" im aktuellen Browser-Fenster dar? Eher mager. Abhängig vom Browser zerschießen sie das Layout mal hier, mal da - unansehnlich sind solche Ungetüme immer. Im Gegensatz zu Textverarbeitungsprogrammen kennt HTML/XHTML keine bedingte Trennanweisung, die man als Autor an den "Sollbruchstellen" anbringen könnte.
Oder etwa doch?
Tatsächlich, da gibt es etwas: Das Soft-Hyphen, im HTML-Code als ­ einzufügen, soll diese Funktion übernehmen. Zumindest ist das die aktuellste Meinung des W3C zu diesem Thema und zum Zeichen ­.
Daß damit die Probleme erst beginnen, warum Mozilla ein ­ wohlweislich ignoriert und warum dieses unschuldige Zeichen so etwas wie den Sündenfall in Bezug auf das Verhältnis zwischen Unicode und den als Basis dienenden älteren Zeichensätzen (wie etwa ISO 8859-1) darstellt, ist im Artikel Soft hyphen (SHY) - a hard problem? nachzulesen.
Das wichtigste Zitat daraus:

These important standards conflicting, and implementations being defective from both viewpoints, the practical conclusion is that authors should not use the soft hyphen character at all, for any purpose.

 
ossi1967 meinte am :
Nachtrag
Auf twoday.net scheint derzeit statt &shy; das <wbr /> der 3er-Generation der Web-Browser zum Einsatz zu kommen. Abgesehen davon, daß wir es deshalb nun nicht mehr mit W3C-konformem Markup zu tun haben und die Behandlung in den Browsern unvorhersehbar ist: Der Server fügt diesen Umbruch mitten in named entities wie &auml; ein (zB "...kapit&<wbr />auml;nswitwen..."). Statt einem ä erscheint ein
auml; am Beginn einer Zeile.
Noch ein Beispiel dafür, wie unbefriedigend der Status für Web-Autoren im Moment ist.