Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Nokia Lumia 800, Tag 1

Ich habe einen neuen Feind: den Knopf an der Seite des Lumia, der für die Sperre des Bildschirms zuständig ist. Zwar ist er grundsätzlich an der gleichen Position wie beim N9. Allerdings hat man sich beim N9 schlauerweise dazu entschieden, ihn leicht versenkt anzubringen. Beim Lumia 800 steht er weit vor, läßt sich ohne jeden Widerstand betätigen und kräht fröhlich „Drück mich, drück mich!“ Das tut man dann auch. Der Bildschirm wird schwarz, wenn mans nicht brauchen kann, und schaltet sich wieder ein, wenn mans nicht merkt. Kleinigkeiten.

Gestern habe ich schon erwähnt: Es gibt ein Firmware-Update. Ich war fest entschlossen, dieses Update heute nebenbei zu installieren, während ich auf der Couch liege und fernsehe. Nix da. Jukey hatte es ja schon angedroht, allein ich wollts nicht glauben. Das Lumia tut mit dem Update gar nichts. Es sagt, daß da eins ist, ja … aber es auch runterladen und einspielen? Nein. Dazu brauchts einen PC, ein USB-Kabel, eine bestimmte Software („Zune“) und bestimmte Windows-Versionen. Ganz schön viel Theater. Wann hatte ich das zuletzt, daß ein Handy sein eigenes Betriebssystem nicht ohne fremde Hilfe aktualisieren konnte? Das ist sooo 1990! Vor allem aber ist es äußerst unpraktisch, wenn man zufälligerweise am Desktop-PC GNU/Linux laufen hat und daher Zune gar nicht erst installieren kann.

Gut, ich wußte: Irgendwo auf der Festplatte liegt eine Vista-Partition rum, ich muß sie nur wieder ins Bootmenü einbinden. Nach ein bißchen Herumbastelei war das erledigt. Windows meldet sich mit 100.000 "Treiber nicht gefunden"-Meldungen und ähnlichem Zeugs, ich installiere dieses Zune, stecke brav das Telefon an, überwache ängstlich diverse Backup- und Update- und Neustart-Vorgänge … Nix da mit auf der Couch liegen und fernsehen.

Schlußendlich hats dann doch geklappt. Mein Lumia ist auf dem neuesten Stand. Außerdem hab ich die gestern noch vermißten Einstellungen für den Mail-Account gefunden. Was immer noch nicht geht, trotz Softwareupdate: die Kontakte in irgendeiner Weise aufs Handy spielen. Wenn ich telefonieren will, halt ich mein altes Handy (in dem keine SIM-Karte ist) in der linken Hand, ruf dort den Kontakteintrag auf und tipp die Telefonnummer ins Lumia. Wie praktisch. Dafür hab ich noch keine Lösung gefunden.

Was noch? Ja, ich mußte mir jetzt doch eine Windows Live ID zulegen. Das Lumia hat nämlich unglaublicherweise keinen RSS-Reader an Bord. Weil das Lesen von RSS-Feeds zu den Dingen gehört, die ich mit einem Telefon am häufigsten mache, mußte ich so ein Programm nachinstallieren. Programme installieren kann man, anders als von Smartphones gewohnt, nur aus einem zentralen „Marketplace“, für den man sich mit der Live ID anmelden muß.

Tja. Ich dreh dann mal wieder ab.

 
schlosser meinte am :
Also...
...das N9 ist da viel komfortabler.
*gg* 
ossi1967 antwortete am :
Ecosystem! Ecosystem! Ecosystem!

Wer braucht ein komfortables Telefon, wenn er ein ganzes Ecosystem haben kann? ;)

 
schlosser antwortete am :
Wasch Dir den Mund mit Schichtseife aus, Oskarle!
Dieses Wort wolltest Du doch nimmermehr in den ebensolchen nehmen.
Inkonsequenzia!
;-P 
ossi1967 antwortete am :
Es stimmt ja wohl

Ecosystem heißt im konkreten Fall: Man kann dieses Handy verwenden, wenn man es als Baustein in einem fix vorgegebenen System begreift. Das heißt: Man muß alles wegwerfen, was man an IT-Infrastruktur hat, und das gesamte online-Leben rundherum neu nach den Vorgaben von Windows Phone 7 konstruieren. In diesem Sinne ist es mehr „Ökosystem“ als z.B. Symbian oder Maemo. Dort kann man einfach das Handy mit allen bereits vorhandenen Technologien nutzen. Genau das macht eben ein Smartphone aus, daß es sich („Plug&Play“) in die vorhandene Infrastruktur einfügt und nicht dem Benutzer diktiert, in welches „Ökosystem“ er ab nun zu wechseln hat.

 
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