Jolla Phone: Erfahrungsbericht Hardware
Aussehen, Design
Das sieht aber sehr skandinavisch aus!
war der erste (und einzige) Kommentar zu dem Gerät von jemandem, der sich für so Technik-Zeugs gar nicht interessiert und Handys nach der Farbe beurteilt. „Skandinavisch“ war jedenfalls als Kompliment gemeint. Tatsächlich hebt sich das Jolla Phone mit seinen zwei gegeneinander verdrehten, halb abgerundeten Hälften optisch wohltuend von der Masse der anderen Telefone ab. Die finnische Firma Infinity hat dieses unverwechselbare Block-Design entworfen. Mir selbst gefällts außerordentlich. Schlicht, trotzdem einmalig und ohne irgendwelche Knöpfchen auf der Vorderseite. Weit weg jedenfalls von der angestaubten iPhone-Formgebung und den tausenden immer gleich aussehenden Androiden. Außerdem ist das charakteristische Blockhütten-Design nicht nur oberflächliche Behübschung, sondern unterstreicht eine für Jolla wesentliche Funktion, nämlich „The Other Half“:
Der hintere Teil ist abnehmbar und läßt sich ersetzen. Im einfachsten Fall kommt statt des weißen Covers eins in einer anderen Farbe drauf. Etwas raffinierter wirds, wenn das neue Cover per NFC ein passendes Thema und einen Klingelton übermittelt. Was sonst noch alles möglich ist, kommt weiter unten. ;)
Gewicht, Größe
Für seine Größe ist das Jolla Phone überraschend leicht. Mein persönlicher Eindruck ist: Es liegt hervorragend in der Hand. Die kantige Bauweise vermittelt ein Gefühl von Sicherheit, wenn man es hält. (Zur Erinnerung: Mein altes C7 mit seinen abgerundeten, glatten Kanten mußte Gummischutz tragen, damit ich nicht ständig das Gefühl hatte, es könnte mir aus der Hand rutschen. Und auch mein nun als Diensthandy mißbrauchtes Galaxy S4 mini ist in dieser Beziehung nicht mein Freund. Ich mag keine abgerundeten, extra-dünnen Handys.) Überhaupt ist das Handy gut verarbeitet: Da quietscht und knackst nichts. Manche finden, die seitlichen Knöpfe zur Lautstärkeregelung könnten fester sitzen; dann würden wieder andere den Druckpunkt beklagen. Paßt schon so, wie's ist. :)
Im Web ist genau diese Bauweise von einigen als zu klobig kritisiert worden. Wahrscheinlich ist das reine Geschmackssache. Ich jedenfalls greif das Jolla Phone mittlerweile lieber an als das N9.
CPU, RAM, Akku
Der Smartphone-Markt wird von Android beherrscht, und Android-Hersteller können das Rennen nur mehr über Hardware-Merkmale führen. Wenn das Betriebssystem überall gleich ist, werden eben Prozessorkerne, Taktfrequenz und Arbeitsspeicher wichtig. Zumindest redet man das dem Konsumenten ein. Bis zu acht Prozessorkerne, Taktungen um die 2GHz, 2GB RAM, … das ist die obere Klasse der Konkurrenz, gegen die Jolla antritt.
Oder auch nicht. Von Anfang an hat Jolla „Mittelklasse-Hardware“ versprochen - und genau das habe ich nun in der Hand: einen Snapdragon Dual-Core Prozessor mit 1,4GHz, 1GB RAM und 16GB Massenspeicher (erweiterbar durch SD-Karten). Damit liegt das Jolla Phone nur knapp vor dem iPhone 5s und ziemlich gleichauf mit dem HTC One Mini (letzteres wahrscheinlich vor allem deshalb, weil es exakt den gleichen MSM8930AA-Chip von Qualcomm verwendet *gg*).
Wie wirkt sich die „nur Mittelklasse“-Hardware auf die Bedienung aus? Gar nicht. Alles flutscht, nichts ruckelt. Nicht einmal wenn man mehrere Sailfish-Programme und mehrere Android-Programme gleichzeitig offen hat, spürt man eine Verlangsamung. Das extra zu betonen ist wichtig: Bei der Vorstellung der endgültigen Systemspezifikationen waren viele Interessenten skeptisch, ob die aus ihrer Sicht zu schwache Hardware den Anforderungen des Jahres 2014 genügen würde. Ganz klar: Sie tut es, nicht nur für die native Sailfish-Umgebung, sondern auch für die unter einer emulierten Umgebung laufenden Android-Programme. (Eigentlich kein Wunder, wurde das Betriebssystem doch auf dem nur halb so starken Nokia N950 entwickelt.)
Der Akku steht derzeit, bei durchschnittlicher Bedienung, am Ende eines Tages auf rund 50%. Durchschnittliche Bedienung heißt bei mir: Ich bin im WLAN, surfe viel, das System checkt alle 15min drei Mail-Accounts, ich bin mit einem Chat-Account verbunden, telefoniere und schreibe SMS, installiere neue Programme bzw. Updates, habe einen RSS-Reader mit automatischen Updates im Hintergrund laufen (ein Android Programm übrigens, das die ganze Android-Emulation mitzieht) und schau mir gelegentlich eins der lustigen YouTube-Videos an, die gerade so herumgeschickt werden. Das halte ich für eine durchaus respektable Akku-Leistung. Ich bin es ohnehin gewohnt, ein Handy über Nacht zu laden. Die momentanen Erfahrungswerte geben aber Grund zur Annahme, daß ich das Jolla Phone auch noch einen Tag weiterverwenden kann, wenn ich gerade kein Ladekabel zur Hand habe im Hotel.
Kamera
8MP und ein LED-Blitz für die Hauptkamera, 2MP für die vordere Kamera … das ist Standard. Recht viel mehr als Standard werden auch die Bilder nicht. Die üblichen Einstellungen für Blitz, Weißabgleich, Fokus-Modus und Auflösung bzw. Bildformat sind da, mehr darf man sich aber nicht erwarten. Kein Makro-Modus, kein Belichtungsausgleich, keine Farbfilter, keine manuelle ISO-Einstellung, nichts. Zwar sind das, richtig, Softwaremerkmale, die Jolla mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nachliefern wird. (Zumindest ein im Makro-Modus aufgenommenes Bild hat man schon gesehen.) Das Fehlen all dieser Einstellungen zeigt aber: Momentan hat die Kamera einfach keine Priorität. Sie macht bei gutem Licht akzeptable Fotos (etwas besser als das N9), hat in schlecht ausgeleuchteten Situationen deutliche Probleme mit dem Weißabgleich und neigt zu Bildrauschen.
Der Fairness halber muß man natürlich sagen: Mein Maßstab ist das Nokia 808, das als Fotohandy unverzichtbar ist. Am Heiligen Abend habe ich mit dem N9 und dem Jolla Phone Fotos vom Christbaum gemacht. Unfertige Kamera-Software hin oder her: Die Fotos am Jolla Phone sind sofort was geworden. Am N9 mußte ich zuerst 3x mit ISO-Einstellungen und Blitz und diversen Aufnahme-Modi spielen, bis mehr als Kerzen im Dunkeln zu erkennen waren. (Das Zimmer war hell beleuchtet.) Wirklich herzeigbar ist trotzdem keins der Fotos, egal ob N9 oder Jolla.
Bildschirm
Ob ein Smartphone wirklich einen 4,5"-Bildschirm haben muß, ist genauso Geschmackssache wie die Sache mit den runden oder eckigen Kanten. Ich hätte lieber wieder ein Gerät in der Größe des N9 gehabt (3,9"), aber die Option gabs nun mal nicht. Es hat alles Vorteile und Nachteile. Schöner zum Surfen und zum Anschauen von Videos ist das große Display allemal. Einstecken kann man das Telefon nicht mehr so leicht.
Während die Bildschirmgröße noch Geschmackssache ist, ist die geringe Auflösung von nur 960×540 Pixeln heutzutage doch recht ungewöhnlich. In Kombination mit dem großen Schirm ergibt das eine Pixeldichte von nur 244 PPI. Zum Vergleich: Das iPhone 5 hat 325 PPI, das N9 hat 251 PPI, das Samsung Galaxy S4 hat 440 PPI. Eine geringere Pixeldichte hatte nur das Nokia 808 mit 183 PPI.
Stört diese geringe Auflösung? Nicht beim Surfen, beim Ansehen von Bildern und Videos oder beim Lesen von Mails. Wo die Auflösung stört ist im User Interface von Jolla. Entweder paßt die verwendete Schriftart einfach überhaupt nicht zu einer so geringen Bildschirmauflösung, oder aber die Schriftdarstellung ist noch nicht optimiert. (Aus meiner Erfahrung mit dem Desktop-PC weiß ich, wie heikel die Einstellungen zum Anti-Aliasing sein können.) Ein wirklich grundsätzliches Problem kanns nicht sein: Einerseits gabs sogar auf dem Nokia 808 mit seiner geringen Pixeldichte eine gut lesbare Schriftdarstellung. Andererseits und vor allem aber werden Web-Inhalte und HTML-Mails auch am Jolla Phone gut dargestellt, egal wie klein die Schrift ist.
Mein Fazit: Ja, da gibts Änderungsbedarf. Ich gehe aber im Moment davon aus, daß die geringe Auflösung kein Problem mehr sein wird, sobald die Schriftdarstellung in Sailfish-Programmen angepaßt ist.
The Other Half
Wie oben bereits erwähnt, setzt Jolla auf das Konzept einer wechselbaren zweiten Hälfte. Die Abdeckung für Akku, SIM- und SD-Karte kann ausgewechselt werden. Dabei registriert das Telefon per NFC, welches Cover aufgesetzt wird und paßt sein Aussehen entsprechend an. Interessanter ist aber, daß eine Verbindung zwischen den beiden Hälften über den Industriestandard für Datenübertragung I2C hergestellt werden kann. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, das Handy über das Wechselcover zu laden. (Letzteres wurde bereits erfolgreich demonstriert: Ein speziell angefertigtes Wechselcover hat den Akku über eine handelsübliche drahtlose Ladestation geladen. Auch ein Cover mit Solar-Panel wird entwickelt.)
Praktische Anwendungen dafür sind in der Experimentierphase. Was läßt sich in einem Erfahrungsbericht dazu schreiben? Das Wechselcover sitzt fest und läßt sich trotzdem leicht abnehmen. Es gab die Befürchtung, daß die Verbindung zu locker sein könnte. Das ist nicht der Fall. Bisher paßt also alles, bleibt zu hoffen, daß die ersten geekigen Cover auch bald zu bestellen sein werden.
Anschlüsse
Recht viel ist da nicht zu sagen: Ein 3,5mm-Stecker für Kopfhörer und ein Micro-USB-Port sind die einzigen physikalischen Verbindungen nach außen. Kleines Detail: Trotz des Nokia-Erbes ist Jolla bei der Kontaktbelegung für den Kopfhörer-Ausgang zu der Variante übergegangen, die heute in der Android-Welt üblich ist. Heißt im Klartext: Alte Nokia-Kopfhörer funktionieren nicht. (Es gibt aber Adapter.)
Auch zu USB ein Hinweis aus der Praxis: Die Datenübertragung zum PC funktioniert nicht im USB-Massenspeichermodus, sondern nach dem MTP-Protokoll. Das sollte im Prinzip die technisch sauberere und sicherere Lösung sein - ein irrtümliches Abziehen des USB-Kabels vor Beendigung eines Schreibvorgangs kann das Dateisystem des Telefons nicht mehr durcheinander bringen. Allerdings ist die Implementierung von MTP über verschiedene Betriebssysteme hinweg verschieden gut gelungen. Apple zum Beispiel hat mit der letzten OSX-Version 10.9 den MTP-Support gestrichen, um Android-Benutzern das Leben schwer zu machen. Wer also einen verkrüppelten PC aus Cupertino besitzt, kann sich auf Probleme einstellen.
Libhybris und die Hardware, die Jolla so nicht geplant hatte
Viel spannender als die nun tatsächlich vorliegende Hardware finde ich die Geschichte, die dahinter liegt. So richtig offiziell erzählt sie zwar niemand vollständig, aber sie läßt sich gut rekonstruieren. (Update vom 16.1.: Stefano Mosconi hat den hier geschilderten Ablauf mittlerweile ebenfalls in seinem Blog erzählt. Wir habens also offiziell. *gg*) Es ist eine Geschichte, die verdeutlicht, wie verbissen das Jolla-Team an diesem Traum gearbeitet hat:
Im November 2012 wurde erstmals konkret, wie das Jolla Phone aussehen könnte. Teile des Betriebssystems wurden vorgestellt, vor allem aber eine Liste mit Partnerunternehmen. Auf dieser Liste: ST Ericsson. Der Chiphersteller verkündete in einer Presseaussendung, daß das erste Jolla Phone mit seinen NovaThor ModAp Chips bestückt sein würde.
Zu diesem Zeitpunkt schien es, als hätte Jolla durch die Zusammenarbeit mit ST Ericsson große Kontrolle über die Hardware und vor allem über die dafür benötigten Treiber. Sailfish wurde als Betriebssystem um einen echten Linux-Kernel herum entwickelt, ohne jeden Rückgriff auf Treiber aus der Android-Welt. Ein Konzept ganz in der Tradition von Maemo und MeeGo.
Schon im Dezember 2012 zeichnete sich das Ende von ST Ericsson ab, das drei Monate später endgültig beschlossen wurde. Jolla hatte für den im Sommer geplanten Marktstart keine Hardware mehr. Jeder vernünftige Mensch hätte die Bude zu diesem Zeitpunkt zugesperrt: Ein kurzfristiger Wechsel war unmöglich, es gibt in der Branche kein Unternehmen, das konkurrenzfähige Chipsets mit Linux-kompatiblen Treibern ausliefert. Das Aus also fürs Jolla Phone.
Gottseidank sitzen bei Jolla relativ wenige vernünftige Menschen, und gottseidank ist die freie Software-Szene bunter, als man vermutet. Libhybris ist ein Teil dieser Szene: Vereinfacht gesagt ermöglicht es normalen GNU/Linux-Systemen, auf Android-Hardwaretreiber zurückzugreifen. Damit eröffnet sich für eine Firma wie Jolla ein viel größerer Markt an Zulieferern. Man ist nicht mehr darauf angewiesen, ob Chip-Hersteller passende Treiber oder gar Quellcode zur Verfügung stellen. Man kann die bestehenden Android-Treiber ins eigene Betriebssystem einbinden. Fertig.
Libhybris ist ein Geniestreich (nicht umsonst wird es mittlerweile auch von Canonical für seine mobilen Ubuntu-Versionen genutzt) und die Leute bei Jolla völlig wahnsinnig. Sie haben einfach ihre bestehenden Hardwarekonzepte weggeschmissen und mit nicht einmal einem halben Jahr Verspätung trotzdem ein Smartphone auf den Markt gebracht. Innen drin steckt ein völlig anderer Chipsatz, nichts ist geblieben, wie es geplant war … aber wer nicht weiß, daß sich die Firma innerhalb weniger Monate neu erfunden hat, bekommt davon nichts mit.
Ich finds genial. Nicht nur, weils technisch so gut geklappt hat, sondern vor allem weil's zeigt, mit wie viel Begeisterung die 80 Mitarbeiter ihr Ziel verfolgen. Reschpeckt, meine Herrschaften! Weiter so!
MTP Protokoll sagt mir auch nix. Wenn es nicht im Massenspeichermodus ansprechbar ist, wie greife ich dann aufs Jolly zu?
Ansonsten: Ja, well done. Für so eine Quetschenbude allerweil. Das macht sie *wirklich* sympathisch und unterstützenswert. Unternehmergeist und Wahnsinn galore! :-)
Ein zweiter Akku in TOH wäre fast schon 'aufs Aug' gedruckt'...oder eine ausziehbare Tastatur, die N900 Feeling aufkommen lässt.
However:
Ich warte auf das Comeback der großen, alten Dame mit frischem Spirit und Kamera Qualität up-to-Date. Dann schlag ich zu. Come on Nokia, heirate die geile Braut! ;O)
Die Details stehen hier. (Du ignorierst halt den Satz In demo I used that Nokia one, but it really sucks …
)
An der Tastatur wird gerade hier gebastelt. :)
Ob MTP oder Massenspeicher merkst Du als normaler User kaum - wenn Dein Betriebssystem MTP korrekt unterstützt. Ich steck mein Jolla zuhause ein und hab - zack, zack - den Inhalt davon im Dateibrowser. Der Unterschied ist technisch: Bei MTP wird eine Datei immer ganz übertragen. Der Schreibvorgang am Zielgerät findet erst statt, wenn die Daten komplett empfangen wurden. Im Extremfall heißt das: Wenn Du eine Textdatei am Handy mit dem Editor am PC öffnest, kopiert der PC die gesamte Datei rüber, legt eine lokale Kopie an und speichert bei jeder Änderung die komplette Datei wieder zurück. Das ist kompliziert für den PC, Du bekommst davon aber nichts mit.
Beim Massenspeichermodus steht das USB-Gerät wie eine lokale Festplatte direkt unter der Kontrolle des PC. Das hat zwei Folgen: Einerseits muß der PC das Dateisystem verstehen, mit dem das USB-Gerät formatiert ist. In der Praxis bedeutet das, daß nur FAT in Frage kommt, weil das so gut wie überall funktioniert. Mit FAT kannst Du aber die ganzen modernen Features wie Rechte auf Dateiebene, Integritätscheck, Rollback zu einem Stand in der Vergangenheit usw. nicht implementieren. Viel schlimmer ist aber, daß Du beim Zugriff im Massenspeichermodus ohne Netz unterwegs bist. Mach eine Datei auf, schreib daran herum und zieh das Gerät ab, ohne auf "sicher entfernen" geklickt zu haben vorher … schon hast Du gute Chancen auf ein völlig kaputtes Dateisystem am Telefon, das sich im besten Fall durch einen Reset auf Werkseinstellungen wiederherstellen läßt. Bei MTP passiert das nicht: Wird der Stecker zu früh gezogen, findet kein halber Schreibvorgang am Zielgerät statt, sondern gar keiner. Es geht maximal die zuletzt vorgenommene Änderung an der Datei verloren.
(Soweit ich mitbekommen hab ist der von Microsoft an Windows Phone angepriesene USB Massenspeichermodus in Wahrheit auch MTP. Würde mich nicht wundern, weil Microsoft eine der treibenden Firmen hinter der Entwicklung des Standards war.)
PS: Und tu meine Jolla-Sailors nicht beleidigen. Das sind Geeks, keine BWL-Parasiten.
MTP ist interessant.
Und: 'Quetschenbude' ist keine Beleidigung. Das sag ich zu meinem Betrieb ja auch immer. Und: ich hab ja nicht mal ein Zehntel Leut. Ich finde 'Quetschenbude' ein süßes Wort.
Ich hab ja auch nicht „Quetschenbude“ gemeint mit der Beleidigung, sondern „Unternehmergeist“. Das klingt nach Schnöseln im Anzug.
Wenn Du die Other Half fürs drahtlose Aufladen hast, dann isses ja intern verbaut. Kein extra Teil mehr.
PS: Und zu It sucks NOT
: Mit wie vielen anderen Qi-Transmittern hast das Nokia-Ding denn verglichen? ;)
Ich hasse Google nicht und möchte auch die Welt nicht verbessern :-)
Aber bei diesem Blog kommt man ja an so exotischen Spielerein nicht vorbei.
Habe mich mal ein wenig eingelesen und bin auf einen Kommentar eines Users gestossen, den ich so unterschreiben kann !
"Das Teil ist mit 399 EUR für die gebotene Hardware zu teuer. Ein Mittelklasse-Smartphone zum High-End-Preis. Ein Motorola Moto G 16 GB hat ein fast doppelt so hoch auflösendes Display und einen Quadcore-Prozessor statt Dualcore. Es kostet nur 199 EUR statt 399 EUR. 16 GB Speicher, wechselbare Backcover und den Adreno 305 Grafikchip haben beide. Das Jolla punktet nur mit dem SD-Kartenslot und LTE. Das macht es zum doppelten Preis trotzdem nicht wettbewerbsfähig."
Ist halt ein Yuppie-Spielzeug.
Ahnung hast Du nicht wirklich. Das merkt man immer wieder. ;)
Daß das Moto G ein Yuppie-Spielzeug ist, halte ich für unwahrscheinlich. Yuppies nehmen iPhones.
Und: Das Jolla ist relativ billig. Sie sind derzeit die einzigen am Markt, die ein offenes Telefon auf GNU/Linux-Basis anbieten. Die könnten verlangen, was sie wollen. Nur zur Erinnerung: Das letzte derartige Handy hat € 600,- gekostet.
Was also bringt mir ein € 199,- Handy von Motorola, wenn es nichts von dem tut, was ich will? Du meinst, ich kauf Handys nach dem Preis, unabhängig davon was sie können? Da hätt ich einen heißen Tip für Dich: So ein Nokia 109 kriegst um 50 Euro. Ziemlich toller Preis.
Nicht mehr oder weniger.
Sprich: Um diesen Preis bekomme ich ein technisch höherwertiges Handy, halt ohne Yuppie Spielerein.
Abgesehen davon, daß das von Dir genannte Moto G auch rein hardwaremäßig nicht ans Jolla Phone heranreicht (schlechtere Kamera, keine SD Karten, Akku nicht wechselbar, kein LTE, …), läßt Du das wichtigste technische Alleinstellungsmerkmal des Jolla Phone völlig unberücksichtigt: das Betriebssystem. Und da sind halt Preisvergleiche fehl am Platz, wenn nur ein einziges Gerät am Markt dieses Feature anbietet.
(Bei genauerem Nachdenken weiß ich schon nicht recht, was Du mit „zu hohem Preis“ meinst. Für wen zu hoch? Für mich? Ganz offensichtlich nicht, sonst hätt ichs ja nicht gekauft. Für Dich? Du bist ja sowieso nicht in der Zielgruppe, Du könntest damit gar nichts anfangen. Für wen also ist der Preis Deiner Meinung nach zu hoch?)
Now that's fun. Seems you set yourself the goal of commenting here exactly once a year. *LOL*
It will be hard for them to ship to other countries. At least from what I understood they'll expand their market slowly, probably starting from Asia.
XMPP is fully integrated, much like it was on the N9. Add one or mor XMPP-Accounts in the system settings and use them through the chat application (which handles all kinds of text-based messages, including SMS).
SIP is a different story. It's not yet accessible from the GUI. They do claim, however, that telepathy-rakia is installed on the device and they successfully used it to do VoIP-calls from the command line. I'm not sure if this is true, as I wasn't able to locate telepathy-rakia myself. (It is available for download, though.) Anyway, the answer to a request about SIP was: The missing parts will definitely be done at some point, but we can't give an estimate yet.
So … hope you'll have a Jolla device next year when you come here again. :)
Vielen Dank fuer den Text, das hat mir sehr geholfen! In anderen Testen liest man zum Teil, dass Android-Apps zu langsam liefen. Nach diesem Test scheint das nicht der Fall zu sein. Daher die Frage: liegt es an subjektiver Wahrnehmung, laufen Android-Apps langsamer als man es gewohnt waere, laufen sie ueberhaupt irgendwie verzoegert?
Also erst mal: Freut mich, wenn sowas hilfreich ist. :)
Zur Geschwindigkeit von Andoid-Programmen: Ich hab jetzt keine schwergewichtigen Spiele installiert, bei denen man dann die FPS zählt. Vielleicht gibts bei sowas Performanceunterschiede. Aber ich hab z.B. den Firefox in der Android-Version laufen, ich hab die A1-Applikation fürs TV-Programm, ich hab RSS-Reader, Shazam, Flickr und YouTube … und gerade bei so einem Ding wie einem Browser müßte man doch am ehesten sehen, ob etwas hängt und ruckelt. Tut es aber nicht: Firefox für Android läßt sich genauso flüssig bedienen wie der Sailfish-Bowser.
Eins muß man ja auch sagen: Was heißt „zu langsam“? Langsamer als auf einem Android-Handy mit besserer Hardware? Oder langsamer als ein vergleichbares Programm am Jolla Phone? Ich hab z.B. Firefox am Jolla und am Samsung Galaxy S4 mini verglichen. Mir kommt er am Galaxy um einen ganz kleinen Hauch schneller vor - was aber eigentlich auch so sein muß, das ist einfach schneller getaktet und bringt mehr RAM mit. Aber ich merks nur, wenn die beiden wirklich nebeneinander liegen.
Wie gesagt: mein Nutzerverhalten, meine Programme. Vielleicht sammelt man wirklich andere Erfahrungen, wenn man andere Arten von Programmen installiert.
Kritischer als die Geschwindigkeit ist die Sache mit den (offiziell) fehlenden „Google Play Services“. Das heißt: Alle Programme, die auf diese proprietären APIs zugreifen, laufen nicht (legal) auf der Jolla Phone - und diese Liste wird immer länger. Android ist längst kein offenes und freies Betriebssystem mehr. Wenn also Android-Kompatibilität ein Entscheidungskriterium ist, würde ich mir weniger um die Geschwindigkeit als um den Google-Trick mit den „Google Play Services“ Sorgen machen.
So detailliert hab ich mich mit Android nicht auseinander gesetzt. Ich glaub schon, daß man zumindest die rohen GPS-Daten aus einem Android-Programm abfragen kann, ohne die Play-API nutzen zu müssen. Die Play-API wird man dann halt für die Integration von Google Maps benötigen. So stell ich mir das vor …
Jolla: