Jolla-Phone: 3-2-1-meins!
Warum unvernünftig? Weil bisher keiner das Telefon in der Hand gehalten hat und testen konnte. Weil überhaupt keiner jemals irgendein Produkt von Jolla in der Hand gehalten hat. Weil Jolla selbst über sein Telefon sagt, das Betriebssystem sei eine Beta-Version. Weil mir niemand sagen kann, ob Jolla in drei Monaten überhaupt noch existiert, ob es also über längere Zeit Updates geben wird, ob der Store in Betrieb bleiben wird … Kurzum: Weil Jolla eine 80-Mann-Bude ist, die allen Ernstes glaubt, Smartphones bauen zu können. Verrückt, oder?
Warum also hab ichs mir gekauft?
Genau deswegen, unter anderem. Weil ich ein wilder Hund bin und unbedingt unter den ersten sein will, die dieses Telefon in ihren Händen halten. Und weil Jolla eine 80-Mann-Bude ist und das Telefon, sollte es die Basisanforderungen erfüllen, mehr ein Wunder als ein Gadget wäre. Ein käufliches Wunder um € 400,-. Mal ehrlich: Kann das wirklich sein? Samsung beschäftigt 340.000 Mitarbeiter, Nokia 87.000, Apple 80.000, sogar Emporia hat 130 Angestellte - und dann kommt ein finnisches Startup und will mit 80 Leuten Hardware und Betriebssystem bauen, sich um Investoren kümmern, einen Store für Programme aufziehen, ein Software Development Kit (SDK) für die Entwickler dieser Programme veröffentlichen und pflegen, Verträge mit Mobilfunkern schließen … ernsthaft jetzt? Wenn das tatsächlich funktioniert, will ichs nicht erzählt bekommen. Dann will ich dabei sein!
Ein noch viel wichtigerer Grund ist aber: Das Jolla Phone ist der direkte Nachfahre der Maemo-Geräte von Nokia, und das gleich in zweifacher Hinsicht. (Zur Erinnerung: Es war im März 2006, wie ich mir das erste auf Maemo basierende Tablet von Nokia gekauft habe. Seither habe ich jedes einzelne Modell besessen, inklusive der beiden Smartphones N900 und N9. Und mit jedem war ich mehr als zufrieden.) Einerseits ist das von Jolla gewählte Betriebssystem eine Fortführung des quelloffenen Codes aus der Maemo/MeeGo-Zeit. Andererseits kommen die Mitarbeiter von Jolla zu einem Gutteil aus Nokias früherer Maemo-Abteilung. Genau die Leute, die zuletzt das N9 zu dem Kultobjekt gemacht haben, das es immer noch ist, haben auch das Jolla Phone konzipiert. Aus beiden Gründen, der Software und der Menschen wegen, ist ein kleiner Vertrauensvorschuß gerechtfertigt.
Natürlich ist da auch noch das alte Argument, das auch schon beim N900 und beim N9 gültig war: Das Jolla Phone ist derzeit das einzige Smartphone am Markt (könnte man hier den Satz nicht schon enden lassen? *gg*), das wirklich auf einem offenen GNU/Linux-Stack basiert. Das Versprechen von Freiheit, mit dem Android immer nur geworben hat, löst Jollas Sailfish OS ein.
Am Mittwoch verkauft der finnische Mobilfunkbetreiber DNA in Helsinki die ersten 450 vorbestellten Geräte. Ab dann werden Testberichte im Netz auftauchen und ich werde wissen, ob ich mich freuen oder fürchten soll. :) Sollten die Berichte positiv ausfallen und sollte sich jemand dann dazu entschließen, auf shop.jolla.com einkaufen zu gehen: Pech. Der Shop ist derzeit nur auf persönliche Einladung für einige ausgewählte Kunden zugänglich. Jolla wird den Laden für weitere Bestellungen öffnen, sobald die ersten VIP-Geräte bei der Post sind. ;)
(...und die Kamera wird für Dein Blog auch ausreichen. *gg*)
Stets remember: It's a Wunder, not a Gadget!
„Gegrüßet seist du, Marc Dillon, voll der Gnade, Stefano Mosconi ist mit dir …“ *murmel*
Ich bin auch neugierig, wie sich diverse Foren und Blogs über das neue Phone auslassen werden. Wenn der Shop wieder offen ist, werde ich mal überlegen, auch so unüberlegt wie DU zu agieren. Wobei: Ich bin da ja viel wirschaftlich denkender als Du. *gg* MeineKreditkarte sitzt ja lang ned so locker wie Deine. *LOOL*
80 Männleins? Wow.
Da muss sich wohl jeder seinen Kafffé selber machen. *g*
Was man aber nicht vergessen darf: Das sind 80 hochspezialisierte ExNokianer, die sich auf das eine - und *nur* das eine - konzentrieren. Alles andere wird geoutsourced. Keine eigene Produktionsabteilung. Die Firma besteht wahrscheinlich nur aus einer F&E Abteilung. Lustige Vorstellung. Und natürlich sympathisch, keine Frage. ;-)
Weißt, was mein Traum wär?
Wenn Symbian komplett offengelegt werden würde (weils ja eh ka Firma mehr interessiert...) und es schaffen irgendwelche Nerds, Sailfish auf mein 808er zu portieren. Ich glaub, ich wär der glücklichste Schlosserbub der Welt. :-))
Ich könnt mir vorstellen, daß ein Gutteil der Steuerungslogik für die Foto-Hardware des 808 in der Symbian-Software steckt. Selbst wenn jemand ein anderes OS auf dem 808er installieren könnte - ob er die notwendigen Informationen hätte, die Spezialhardware auf dem Ding richtig auszunutzen?
Dazu kommt die schwächere Hardware des 808. Nur halb so viel RAM, nur ein Prozessorkern, … ich bezweifle, daß ein anderes OS da flüssig läuft.
Doch es wird immer ein Traum bleiben. *schnief*
Wieso N900? Niemand arbeitet an einer Portierung von Sailfish OS aufs N900, soviel ich weiß.
Was heißt es läuft schon
? Am N950 haben sie es entwickelt. Das N950 ist das erste Telefon, auf dem Sailfish jemals gelaufen ist.
Und hör endlich auf, monströse Videos direkt einzubetten. Das hab ich Dir schon oft genug gesagt. Das ist schon grauslich genug, wenn man als höflicher Gast die Größe anpassen würde. Aber so? Pfuigack. :) Muß ich Dir wieder beibringen, wie man einen anständigen und wohlerzogenen Link setzt? Wir sind hier im Internet und nicht am Times Square. Tsts...
Sei doch froh, dass ich Deinen momentan so medial rudimentären Blog ein bisserl pimpe mit beweglichen Büddln... *pffrt*
(Und: wohlerzogen? DRAUF GSCHISSN. *LOL*)
Die gute Erziehung is halt das Gegenteil von mitm Oarsch das Gsicht auswischen
. Aber das war ja klar, daß die guten Vorsätze nicht lang halten.
Ganz lieb, danke! Ich hätt ja eh noch mein Nokia 6230. Wenn das dann den Geist aufgibt, könnt ich vielleicht vorübergehend auf ein Galaxy als Notlösung zurückgreifen. ;)
Jolla: