ESC 2009: We don't wanna - Putin?
Georgiens Repräsentanten „Stephane & 3G“ singen in ihrem Song „We Don't Wanna Put In“ Textzeilen wie:
We don't wanna put in
The negative move
It's killing the groove
…
Lalala. Und so weiter halt. Nichts Aufregendes. Außer daß das ganze, wenn es zu stampfendem 70er-Jahre-Discopop gesungen wird, sich im Refrain fast auf die Wiederholung einer einzigen Zeile reduziert:
We don't wanna put in
Die wiederum klingt in georgischem Englisch ganz deutlich wie:
We don't want Putin
(Und das nicht mal unbeabsichtigt, wie die Interpreten freimütig zugeben. Süd-Ossetien ist nicht vergessen.)
Die russischen Gastgeber (der Song Contest wird heuer in Moskau ausgetragen) hätten mit einem drei Minuten langen We don't want Putin
wahrscheinlich wenig Freude, deshalb hat der Veranstalter EBU durchgegriffen und den Beitrag in dieser Form untersagt. Die Statuten des Wettbewerbs sorgen für diesen Fall sogar ausdrücklich vor:
4.9 The lyrics and/or performance of the songs shall not bring the Shows or the Eurovision Song Contest as such into disrepute. No lyrics, speeches, gestures of a political or similar nature shall be permitted during the Eurovision Song Contest.
Georgien hat nun bis zum 16. März Zeit, den Beitrag auszuwechseln, einen neuen Text zu schreiben oder die Teilnahme überhaupt zurückzuziehen. Wie auch immer die Sache ausgeht, Publicity hats gebracht. Sogar dem Spiegel, sonst nicht gerade Hofberichterstatter des Song Contest, war die Angelegenheit einen Artikel wert.
ESC: