Apples me.com: Willkommen in den 90ern
Was ist passiert? Mit me.com führt die kalifornische Sekte eine Praxis wieder ein, die schon auf dem alten mac.com-Service für Verärgerung gesorgt hat, dort dann aber schrittweise fallen gelassen wurde: Jeder, der die Seite besuchen will, wird auf Browser und Betriebssystem hin untersucht. Nur was Apple genehm ist, darf weiter. Alle anderen sehen eine Fehlermeldung, in der sie aufgefordert werden, auf Safari oder Firefox „für Mac oder PC“ umzusteigen. Diese Fehlermeldung ist nicht zu umschiffen: Ein Button „Fortfahren“ existiert zwar, ruft aber nur wieder die gleiche Seite mit der gleichen Fehlermeldung auf.
Der dahinterstehende Prüfcode berücksichtigt überhaupt nur MS Windows und Apples eigene Betriebssysteme. Andere Plattformen existieren in dem Script erst gar nicht und führen daher, unabhängig vom Browser, immer zur oben beschriebenen Fehlermeldung.
Aufmerksam gemacht hat mich darauf ein verärgerter Apple-User auf internettablettalk.com, der nach dieser Fehlermeldung tatsächlich der Meinung war, der am Tablet eingesetzte Browser (Firefox 3) sei zu alt und nicht standardkonform genug, um me.com anzuzeigen.
Vernünftigen Grund gibt es für diese Form von Browser Sniffing keinen. Gutes Web-Design funktioniert auch noch auf alten Browsern. Schlechtes Web-Design schließt bei Bedarf Browser aus, mit denen eine Seite bekanntermaßen nicht funktioniert. Umgekehrt nur jene Browser durchzulassen, die man in einer Art Whitelisting für reif genug hält, ist seit den 1990er Jahren nicht mehr üblich - schon gar nicht in Zusammenhang mit einer Überprüfung des Betriebssystems. Es stellt sich daher wieder einmal die Frage, was Apple mit derartigen Aktionen bezweckt. „It just works™“ jedenfalls sieht anders aus.
Komme gleich zu einem Anmeldebildschirm im Hintergrund sind ein paar Grafiken.
Du hast ja auch Windows XP, das akzeptieren sie ja großzügigerweise. Mit meinem GNU/Linux und Firefox 2.0 (und auch Firefox 3.0, je nach PC) bekomm ich nur die freundliche Aufforderung, doch bitte Windows oder OSX zu verwenden.
Warum nimmst du dann nicht auch XP.
Schön langsam könntest du ja dein 68iger Gehabe ablegen und für einen Revoluzzer bist eh schon zu alt :-)
Aber wenn du dir das Leben unnötig schwer machen möchtest, dann bitte :-)
Manchmal machst Du mich einfach nur mehr sprachlos mit Deiner unkompliziert-pragmatischen Herangehensweise an die Herausforderungen des Alltags. Ich sollte öfter mal auf Dich hören. Wieso verwend ich nicht einfach auch Windows XP? Daß ich da nicht selbst drauf gekommen bin …?
Weil ich gern die Kontrolle darüber behalte, was auf meinem PC passiert! Und weil XP auf einem Großteil meiner Hardware gar nicht mehr laufen würde!
Meine Güte … ;)
Außerdem: Ich mach mir das Leben damit ja nicht schwer, es funktioniert ja alles, was ich brauch. (Und für den Notfall hätt ich auf einer anderen Partition noch Vista - glaub ich jedenfalls. Ich habs schon lang nicht mehr gestartet.) Beschwert hat sich ja eben nur dieser siralien im Forum. Und nach den Google-Suchanfragen, die dieses Posting mittlerweile so anzieht, ist er offenbar nicht der einzige, der mit der Sache Probleme hat.
Ich glaub das Problem ist, dass Apple sich momentan von Jeffrey Piper und Konsorten vor sich hertreiben lässt mit der Anforderung business-kompatibel und damit windowsfähig zu sein. Und da sind wir beide nicht die ersten, die meinen, das sie's damit jetzt schön langsam übertreiben.
Ohne jetzt in Organisationspsychopathologie ausbrechen zu wollen, aber mir scheint da gerade ein gewisser Minderwertigkeits- und Trotzkomplex aufgearbeitet zu werden. So nach dem Motto, "wir wollen jetzt auch bei den grossen Kindern mitspielen!".
Dabei finde ich, dass das eher das Problem der M$ler ist, die sich immer noch dran klammern, dass die anderen zwar vielleicht stabiler, ressourceneffizienter und sicherer sind, aber eeeeeeeeigntlch ja eben nicht businessfähig. Und die naiven Flowerpowers aus Cupertino glauben ihnen das... *kopfschüttel*
Edit: mal sehen, was die Fanboys dazu sagen: http://www.mactechnews.de/forum/thread.html?id=262751
Wenn Apple böse ist, ist Microsoft schuld? Und die Jobs-Jünger sind naive Blumenkinder?
Reality Distortion Field … ;)
Ich hatte den Absatz mit Dabei finde ich, dass das eher das Problem der M$ler ist …
so verstanden. Nicht?
Was ich meinte ist, dass die Cupertinos das nicht all zu sehr glauben sollten, wenn die Leute aus Redmont im Dunkeln pfeiffen. Versteht? Hat nix damit zu tun, dass ich behaupten würde, dass M$ daran Schuld ist, dass Steve Jobs jetzt auch eine "ich-Rette-Die Welt-Stiftung" haben will. ;-)
und was zum geier ist me.com und muss man das wissen?
Apple: