Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Sind die Deutschen die besseren Menschen? :)

Vergleich: Strache und Merkel Zeit hab ich ja im Moment, also gabs gestern den Wahlmarathon zur deutschen Bundestagswahl. Volle Kanne, stundenlang.

Irgendwann mal war ich verwirrt. Da waren Politiker, Spitzenkandidaten im Fernsehen zu sehen, alle an einem Tisch. Und sie waren manierlich, höflich, charmant. Jeder einzelne von ihnen konnte ganze Sätze formulieren. Keiner unterbrach den anderen. Jeder beantwortete die Fragen der Moderatoren oder sagte klar Das kann ich jetzt nicht beantworten, ohne leere Phrasen zu dreschen. Es gab keine Beleidigungen, keine Peinlichkeiten, keine Untergriffe.

Dafuq?! Was ist denn mit denen los? Was haben denn die Piefkes für komische Politiker?!

Kann sich irgendjemand vorstellen, daß so etwas in Österreich funktioniert? Daß z.B. Strache und Stronach an einem Tisch sitzen, ohne peinlich herumzustottern, sich Unflätigkeiten an den Kopf zu werfen und möglichst jede inhaltliche Aussage zu vermeiden? Völlig undenkbar.

Ach ja, Strache und Stronach: Das ist noch ein Unterschied zwischen Deutschland und Österreich. Es gibt diesen Typ von Partei dort nicht. Das Billige, Populistische, die aggressive Bierzeltbewegung der Unterschicht ist im deutschen Bundestag nie angekommen. Bei uns wird sie in Summe von rund 25% der Wähler unterstützt. Woher kommt das?

Ich hab keine Antworten. Aber ich hab zusätzliche Fakten ausgegraben, die zumindest in den Zusammenhang passen.

Sehen wir uns zum Beispiel an, was das für Menschen sind, die an der Spitze der politischen Bewegungen stehen. Was können die eigentlich? Welche Bildung haben sie? Voilà, die Spitzenkandidaten der im deutschen Bundestag vertretenen Parteien mit ihrer jeweils höchsten abgeschlossenen Ausbildung:

Name Lehre Matura Universität oder FH
Merkel    
Steinbrück    
Gysi ¹    
Trittin ¹    

¹) Die Linken und die Grünen hatten bis zu acht angebliche „Spitzen“-Kandidaten, die keiner kennt. Man muß nicht jeden Blödsinn mitmachen auf einem kleinen Blog. ;)

Sodale, und jetzt sehen wir uns das mal für Österreich an:

Name Lehre Matura Universität oder FH
Faymann    
Spindelegger    
Strache    
Glawischnig-Piesczek    
Buchner    
Stronach    

(Alle Angaben, sowohl für Deutschland als auch für Österreich, habe ich ungeprüft aus Wikipedia übernommen.)

Ist Merkel eine bessere Bundeskanzlerin als Faymann, weil sie Physik studiert hat? Ich weiß es nicht. Das Thema ihrer Diplomarbeit (Der Einfluß der räumlichen Korrelation auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei bimolekularen Elementarreaktionen in dichten Medien) war doch recht weit weg von Euro-Rettungsschirmen. Was ich aber klar sehe: Je höher das Bildungsniveau, desto zivilisierter, sachlicher und angenehmer empfinde ich den Diskussionsstil. Gibt es dazu wissenschaftliche Studien? Sind Menschen mit akademischer Ausbildung tendenziell konstruktivere Diskussionspartner, weil die im Wissenschaftsbetrieb anders gar nicht überlebt hätten? Wenn wer was dazu findet - es tät mich interessieren. Vorläufig bleibt die trockene Feststellung: Deutsche Spitzenpolitiker haben ein um Größenordnungen höheres Bildungsniveau als österreichische.

Das ist allerdings keine Antwort auf irgendetwas. Eher ergibt sich daraus gleich die nächste Frage: Warum ist das so? Warum zieht es in Deutschland gut ausgebildete Menschen in die Politik, während in Österreich gerade mal ein Drittel der Spitzenkandidaten ein mit den deutschen Kollegen vergleichbares Bildungsniveau aufweist?

Eine mögliche Antwort könnte im finanziellen Anreiz liegen. Ein Politiker, der es in Deutschland bis in den Bundestag schafft, erhält derzeit rund € 12.250,- brutto. Davon muß er nur rund € 8.250,- versteuern, der Rest ist offiziell als steuerfreie Pauschalabgeltung für eventuelle Aufwendungen aus seiner Abgeordnetentätigkeit vorgesehen. (Bürokosten, Fahrtkosten, Repräsentation, …) Ob er diese Aufwendungen tatsächlich hat, muß er nicht nachweisen, das Geld bekommt er in jedem Fall.

Sein österreichischer Kollege darf nach dem Bundesbezügegesetz mit € 8.160,- brutto rechnen. Diese sind voll zu versteuern. Eventuelle Ausgaben für Büro, Fahrtkosten usw. müssen gesondert nachgewiesen werden; es werden aber maximal € 490,- pro Monat ersetzt.

Das bedeutet: Ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen Abgabensysteme gibt es eine Netto-Differenz von rund € 4.000,- monatlich, die die österreichische Bevölkerung „drauflegen“ müßte, um ähnlich gut qualifizierte Politiker zu beschäftigen wie die Deutschen. Der Wettlauf um die besten Köpfe findet dabei natürlich nicht zwischen deutschem Bundestag und österreichischem Nationalrat statt. Es ist - wie fast immer - ein Kampf zwischen den Unternehmen und den Bürgern dieses Landes. Wenn irgendwo ein besonders vielversprechendes Talent auftaucht, zahlt ihm die österreichische Bevölkerung € 8.160,- brutto für einen den Job im Parlament. Raiffeisen, OMV, Wienerberger oder Uniqa müssen nur minimal drauflegen (€ 200,-, € 300,-) und haben sie oder ihn schon bei sich - um geschätzte und gerundete € 8.500,-. In Deutschland müßte ein potentieller privater Arbeitgeber stattdessen dem jungen Talent zusätzlich zumindest den Entfall der unversteuerten Pauschalabgeltung vergüten. Statt (wie in Österreich) € 8.500,- muß ein privater Arbeitgeber in Deutschland seinem neuen Mitarbeiter also dann in Summe (Daumen mal Pi) € 16.200,- brutto zahlen, um ihn zum Verlassen des Bundestages zu überreden.

Heißt: Die deutsche Politik holt ihren Nachwuchs aus dem Pool all jener, die von Privatunternehmen weniger als € 16.200,- monatlich geboten bekommen. Die österreichische hingegegen muß sich zufrieden geben mit denen, die unter € 8.500,- verdienen würden am Markt. Das ist natürlich nach wie vor viel Geld - vor allem dann, wenn man verhältnismäßig schlecht ausgebildet ist.

Meine Theorie ist jetzt mal: Die Deutschen leisten sich höhere Gehälter für ihre Politiker. Dafür bekommen sie auch tatsächlich deutlich besser ausgebildetes Personal und müssen sich nicht mit TV-Diskussionen abquälen, die wie Sozialpornos auf ATV wirken und unterhalb jeder Geschmacksgrenze sind.

Oder hat jemand eine bessere Erklärung? Ist es vielleicht nur deswegen so, weil der Bierverbrauch pro Kopf in Österreich deutlich höher ist als in Deutschland? :)

 
schlosser meinte am :
Interessante Sache.
...und tatsächlich: Gestern war die 'Berliner Runde' ein Labsal im Vergleich zur 'besten' Konfrontation auf ORF. Man merkte zum Beispiel, dass Tritin es ernst meinte, als er der Merkelin zum Sieg gratulierte...hoher Anstand und Respekt prägt fast ausschließlich das deutsche Politikerbild. (Mittelfinger-Gesten tragen ihr übriges zur Unterhaltung bei *g*)
Vielleicht liegt's tatsächlich am Geld allein... oder in der allbekannten 'Deutschen Gründlichkeit', wer weiß. Vielleicht hat ja unser allseits bekannter Hans-Georg Zeit für einen Tipp (...nachdem er brav die Koffers ausgeräumt hat. *gg*) 
ossi1967 antwortete am :
Der siehts wahrscheinlich gar nicht so

Der Eïdsch Dschi siehts wahrscheinlich gar nicht so. Dem fehlt ja der Vergleich. Zumindest hoffe ich, daß er sich im Urlaub nicht die Konfrontationen aus dem österr. Wahlkampf reingezogen hat. :)

 
Deep_Blue meinte am :
Na endlich
wieder einmal ein wenig FPÖ-Bashing, war eh schon wieder Zeit.

Ok, Ossi du musst mir unbedingt was von dem Zeug, dass du rauchst, abgeben. :-)

Also fangen wir an.
Die Deutschen sind arme Hunde, dass sie keine Partei wie die FPÖ haben.
Die haben nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wirklich schlimm.

So jetzt zu der Bildung.
Aha, wir lernen eine Lehre ist nichts wert in Ossis intellektueller Welt.
Wenn man einen Beruf lernt, ist man automatisch ein Trottel, der in der Politik nichts zu suchen hat, oder wie.
Ich glaube der Stronach hat da das Gegenteil bewiesen, nicht jetzt wegen der Politik, sondern was man alles schaffen kann, auch ohne Studium.

Tja und die Matura des von dir so geliebten Faymann ist ja leider nicht beweisbar.
Recherchen des umtriebigen Publizisten Ernst Hofbauer, ob Faymann auch tatsächlich die Matura am Bundesrealgymnasium Henriettenplatz in Rudolfsheim-Fünfhaus absolviert hätte, blieben jedoch ergebnislos. Die Jahresberichte der Jahre 1973 bis 1994 sind in der Nationalbibliothek durch eine Aktenvernichtungsaktion verschwunden. Vom Maturanten Faymann finden sich keine Spuren, auch Schule und Stadtschulrat blockten jede Anfrage ab.

Na so ein Pech aber auch, dass die Unterlagen verschwunden sind :-)

So Ossi und jetzt rechne ich dir einmal in Schilling vor, was Politker so verdienen. Weil das hat ja die EU toll gemacht mit dem Euro, die Menschen sind sich heute gar nicht mehr bewusst, wieviel alles wirklich kostet.

Also ein Politker in Österreich verdient 112.231.- Schilling pro Monat.
Da sind aber diverse Aufsichtsratsposten, Funktionärsgehälter, etc. noch nicht eingerechnet.
Also mir kommen wirklich die Tränen, die Armen müssen Hunger leiden.

Und jetzt kommst du und möchtest den Gehalt auf 168.560.- Schilling aufstocken ? Gehts eh noch ?

Na das erklärst dann einmal einer alleinerziehenden Mutter mit 1000 € im Monat.

Und deine Gehälter mit über 8000.- in der Privatwirtschaft sind illusorisch.
Wieviele in Österreich verdienen das schon ?

Du darfst nicht von den politisch besetzten Posten in der Telekom aus gehen :-)
Und außerdem muss er in der Privatwirtschaft Leistung bringen, in der Politik nicht.

Oder willst du mir jetzt erzählen, dass sich alle 183 Abgeordneten einen Wolf arbeiten ?

Und dann wieder deine Überheblichkeit, 25 % der Wähler pauschal als Unterschicht zu bezeichnen, zum kotzen.


"Die österreichische hingegegen muß sich zufrieden geben mit denen, die unter € 8.500,- verdienen würden am Markt. Das ist natürlich nach wie vor viel Geld - vor allem dann, wenn man verhältnismäßig schlecht ausgebildet ist."

Du hast ja einen akademischen Grad, kommst du an die 8.500 ran, ich denke nicht. Also bist auch du verhältnismäßig schlecht ausgebildet, oder wie ? 
ossi1967 antwortete am :
Mhm. FPÖ-Bashing?

Das hätte ich so gar nicht gesehen. Aber wenn Du es so bezeichnest. Bei Bashing kennst Du Dich ja aus.

Du hast nur vor lauter Dschihad und Schaum vorm Mund wieder einmal völlig übersehen, was das Thema dieses Artikels ist, gell? Darauf bist Du mit keinem einzigen Wort eingegangen.

Die ganze Faymann-Matura-Gschicht ist es jedenfalls nicht. Die ist mir völlig egal, ganz im Gegenteil: Falls sich herausstellt, daß der schöne Werner da gelogen hat, ist das ja eine Stärkung meiner Argumentation. Wieder ein österreichischer Spitzenpolitiker, dessen Punkterl weiter nach links rutscht in der Tabelle!

Mit Schilling-Beträgen brauchst mir nicht kommen, genausogut kannst mir Beträge in römische Denare und Sesterzen umrechnen. Macht sich lieb im Asterix, ich kann mir aber nichts drunter vorstellen.

Ich sag nicht, daß eine Lehre nichts wert ist. (Manchmal denk ich mir: Hätt ich bloß was Gscheits glernt …) Aber ich sehe auch, daß die Politiker dieses Wahlkampfs, die über die Matura nicht hinaus gekommen sind, eine klägliche Figur machen in den TV-Auftritten, v.a. in Diskussionen. Es ging mir nicht ums „wert Sein“ oder ums „etwas Erreichen“. Es ging mir um die Fertigkeiten im sprachlichen Ausdruck, ums inhaltliche Erfassen der Inhalte des Gegenübers, ums Einhalten der Spielregeln, auch ums gute Benehmen. Und da kannst sagen was Du willst: Der Stronach kanns eben nicht. Er hats nicht drauf, er ist ein lächerlicher Versager. Er plappert einfach immer irgendwas daher, fällt anderen ins Wort, tut so als wär er allein dort im Studio … und der Strache nicht viel anders. Der Faymann ist nicht ganz so übel, aber eigentlich auch unerträglich. Der Buchner geht grad so, wenn er sich zsammreißt. Der Spindelegger und die Glawischnig-Piesczek sind gut, denen kann man zuhören. (Beim Spindi hats dann inhaltliuche Gründe, warum ichs nicht tu.)

Das kann am Ausbildungsgrad liegen. Muß nicht. Es ist halt ein auffälliger Zusammenhang, den ich thematisieren wollte, weil er mich interessiert. (Es gibt auch einen auffälligen Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Piraten auf den Weltmeeren und dem Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur.) Auf die Idee, daß da jemand FPÖ-Bashing rausliest … naja.

Du wirfst mir das von der intellektuellen Welt so vor die Füße, als ob intellektuell für Dich ein Schimpfwort wär. (Was es ja bei den Nazis tatsächlich war …) Da rennst gegen eine Wand: Ja, ich fordere außergewöhnliche intellektuelle Leistungsfähigkeit von einem Politiker. Das ist die Grundvoraussetzung, ohne dem geht gar nichts. Politik heißt denken, denken, denken. Probleme analysieren. Zusammenhänge erkennen. Ein Politiker, der nicht auch ein Intellektueller ist, ist wie ein Callboy, der keinen hochkriegt.

Glaub mir, die Gehälter mit € 8.500,- gibt es. Natürlich bindet es Dir keiner auf die Nase, damit Du weiter glaubst, Du bist die Mitte der Gesellschaft … Damit Du weiter gegen zusätzliche Steuern bist aus Angst, es könnte Dich treffen … aber es gibt sie. Frag den Herrn Stronach, der ja alle gescheiterten Politiker aus rot, schwarz und blau/orange bei sich in seinen Unternehmen aufgenommen hat.

Was die Unterschicht betrifft: Das sind Einteilungen, die nicht ich getroffen habe. Es gibt verschiedene Einteilungen und Definitionen der Schichten. Wenn Du Dich z.B. an den Sinus-Milieus orientierst, kommst Du auf rund 25% Unterschicht. Und Strache zielt mit seinem Wahlkampf exakt auf diese Gesellschaftsgruppe, wahrscheinlich noch konkreter auf die Untergruppe der Hedonisten. Ob nur die ihn wählen oder ob die Unterschicht auch wieder mal SPÖ wählt und er dafür Stimmen aus der Mittelschicht der Kriegsgeneration einfährt, ist eine andere Frage.

Wenn Du das zum Kotzen findest, tu Dir keinen Zwang an … aber ziele auf die Wahlkampfstrategen der FPÖ. Die haben sich das so ausgesucht. Sie hätten ja auch versuchen können, ins konservative Milieu einzudringen. Das wollten sie nicht.

 
Deep_Blue antwortete am :
Ich glaube
das ist so nicht ganz richtig.

Du wünscht dir ausschließlich intellektuelle Politiker, aber die breite Masse auch ?

Ich habe auch ein wenig den deutschen Wahlkampf geschaut, aber ehrlich gesagt ich habe mich fadisiert. Das bisserl Action, dass der Steinbrück da aufführt ?

Auf einem anderen Blog wurde der deutsche Wahlkampf mit dem Sex eines betäubten Eunuchen verglichen :-)

Die haben halt keinen Haider oder jetzt Strache, der den Regierende, wenn auch nicht immer mit regulären Mitteln, ein wenig Feuer untern Hintern macht.

Und jetzt schau dir unsere Wahlkonfrontationen an, da werden Taferln gezeigt, da wird untergriffig argumentiert und wennd er Strache mit einem türkischen Plakat den sonst so ruhigen Faymann zum Auszucken bringt, dass wollen die Leute sehen.
Da wird gerappt, da machen die Grünen Spots auf YouTube, etc.
Wahlkampf ist Show. Weil die Versprechungen glaubt ja eh keiner mehr.

Denk ein mal ein wenig zurück an den Franz Josef Strauß, oder nimm dem Pröll und den Haider und leider auch den Häupl.
Was macht den deren Erfolg aus ? Das sie übergscheit daherreden ?
Nein, das sind die sogenannten Politiker zum Anfassen.

Die haben ein offenes Ohr für die Bürger, oder sie spielen es halt vor.
Da versteht auch der kleine Arbeiter, was der Politker so meint.

Ich habs bei mir drüben geschrieben, die Grünen sind da anders, abgehoben, elitär. Mir san mir und das Wählervolk ist eh deppad.

Das mag der Bürger nicht so.

Ich bin überzeugt davon, wenn Rot/schwarz die Fuzo auf der Mahü gemacht hätte, der Aufstand wäre viel kleiner gewesen, wenn es überhaupt einen gegeben hätte.
Es geht auch sehr viel um die Art, wie ich was rüberbringe.

Es ist ein Unterschied ob sich der Häupl hinsetzt und mit seiner burschikosen Art den Leuten verklickert, schauts wir brauchen das halt, dass ist gut, wir werden uns bemühen, etc. etc. oder ob die Grünen hergehen und sagen, wir müssen die Leute zwingen aufs Fahrrad umzusteigen, das Auto stehen zu lassen, wir wollen die Autos aus der Stadt vertreiben.
Da beginnen die Leute dann halt bockig zu werden.

Aber die Grünen sind ja schon so abgehoben, dass sie nicht einmal mehr mitkriegen womit sie das Volk gegen sich aufbringen.
Von mir aus können sie so weitermachen, ist nur gut für Österreich wenn sie dann verschwinden.

Natürlich hast du auch Recht, ich brauche Politiker die sich auskennen und wo mitreden können. Die sich nicht von der EU am Nasenring herumführen lassen (jetzt wird es schon wieder schwierig) welche die Interessen Österreichs auch international vertreten.

Eine guten Mischung aus allen eben und solche Leute sind leider sehr dünn gesät.

Du kannst dir keine Schillingbeträge mehr vorstellen ?
Na da hat ja die EU-Gehirnwäsche voll gewirkt.

Ich rechne immer noch um und wenn ich dann für eine Leberkässemmel 48.- Schillinge bezahle, dann frage ich mich, wie kann es Menschen geben, die so etwas gut heißen ?

Aber keine Sorge, die EU-Themen kommen schon wieder.
Wie man hört, wird ja schon das nächste Hilfspaket für Griechenland vorbereitet.
Wollten sie halt nicht vor den Wahlen machen, sind ja alle keine Selbstmörder :-) 
ossi1967 antwortete am :
Action? Show?

Also wenn Du der Meinung bist, daß Wahlkampf Action und Show sein muß, dann bist Du eh schon am falschen Dampfer. Das ist so, wie wenn ich mich zwischen der Küche beim Leiner und der vom IKEA ausschließlich danach entscheide, welcher Verkäufer fescher und witziger ist, ohne ein einziges Mal die beiden Küchen anzusehen.

Wenn die Leut nur auf die Show achten und womöglich danach auch noch ihre Stimme abgeben, wundert mich die zunehmende Politikverdrossenheit nicht. Die Show kommt ja nur dann richtig in Schwung, wenn man zuspitzt, vereinfacht, komplexe Zusammenhänge ignoriert und „Lösungen“ verspricht, die sich auf ein Taferl schreiben lassen. Das hat mit der Wirklichkeit natürlich nichts zu tun. Wenn jemand im Wahlkampf so unseriös agiert, dann muß er seine Wähler anschließend zwangsläufig enttäuschen.

Pröll, Häupl, Haider … Wasser auf meine Mühlen. Menschen mit Uni-Abschluß, weit weg von der Tiefebene eines Strache oder eines Stronach.

Ich weiß was Du meinst: Dieses schmierige „Die Sprache der einfachen Leute“ reden, statt das zu sagen, was Sache ist. Sich anders zu geben, als man ist. Haider konnte das ja perfekt. Der war ja bei Gott nicht der primitive Brüllaffe, den er auf der Bühne gespielt hat. Es gibt TV-Auftritte, v.a. gegen Ende hin, da hatte er wohl das Gefühl: Ich hab erreicht, was ging, ich muß mich hier nicht mehr zum Affen machen für den Pöbel da draußen. Da hat man ihn gesehen, wie er wirklich war. Diese Art von „volksnaher Politik“ ist halt Betrug am eigenen Wähler. Man erzählt den Leuten einfach das, was sie hören wollen, weil man weiß: Würde man über das reden, was man grad wirklich tut und worums grad wirklich geht, würden sie nicht mal die Vokabel verstehen, erst recht nicht die Inhalte. Das ist Mißbrauch. Man fängt die Leut ein, indem man über die Themen A und B redet … obwohl man selber A und B niemals angreifen wird, sondern nur an C und D interessiert ist. Aber man weiß halt auch: A und B ist das, was die Leut grad hören wollen, und C und D würd eh keiner kapieren.

Was Du als abgehoben bezeichnest bei den Grünen ist einerseits, daß sie halt genau diese Art von Lügen und Märchen nicht betreiben. Wenn die A meinen, dann reden sie bei Wahlveranstaltungen auch über A. Sie erklären Dir, warum sie es wollen und sie gehen darauf ein, wenn Du eine Frage dazu stellst. Das funktioniert. So muß Politik sein. Es ist anstrengend, weil man immer wieder merkt, daß viele Menschen damit hoffnungslos überfordert sind. Die können einfach intellektuell nicht folgen. Die würden lieber hören „Wir senken die Steuern und sorgen für schönere Blumen im Park“. Da versteh ich dann auch ehrlich, wenn man irgendwann die Nerven schmeißt und mit Mimik und Tonfall verrät, daß man eine Diskussion auf diesem Niveau für vergebene Liebesmüh hält. Ist sie ja auch. Siehe MaHü-Diskussion.

Die Grünen hätten längst 25%, wenn sie - wie die FPÖ - sich in der Öffentlichkeit auf diese populistischen Dinge wie niedrige Steuern und schöne Blumen konzentrieren und die eigentlichen Inhalte dann irgendwann im stillen Kammerl durchziehen würden. Dann käm ich aber auch nicht auf die Idee, sie zu wählen.

Andererseits kommt Deine Wahrnehmung von abgehoben mit ziemlicher Sicherheit auch daher, daß Bewegungen wie die Grünen (oder in seinen Anfängen auch das LiF) ihrer Zeit ein paar Jahre voraus sind. Die behandeln Themen, die andere in ihrer Relevanz noch gar nicht so erkannt haben. Beide Parteien sind doch für völlig verrückt gehalten worden, wie sie die rechtliche Gleichstellung homosexueller Beziehungen gefordert haben - zu einer Zeit, als gewissen schwule Handlungen noch mit Gefängnisstrafe bedroht waren! Mittlerweile hat sogar die ÖVP genau diese Forderungen umgesetzt. Bei manchen Menschen dauerts halt, bis sie verstehen. Bei anderen gehts schneller. Und für jede Gruppe gibts im Parteienspektrum ein Angebot.

 
Deep_Blue antwortete am :
Genau Ossi !
Steuern senken und schöne Blumen pflanzen, das will das Volk hören.

Und sind wir uns doch ehrlich, in erster Linie geht es doch nicht um ehrliche Politik sondern um Machterhalt. Die wollen ja weiter kassieren.

Schau nach Deutschland, die FDP, soviel ich weiß haben sich die vehement für die totale Gleichstellung von Homosexuellen im Eherecht, für die Liberalisierung des Zuwanderungsrechtes, für den Euro Rettungskurs ohne Wenn und aber und für die Griechenlandrettung eingesetzt.

Also mir war schon vor der Wahl klar, dass sie den Märtyrer Tod sterben werden.
Das Volk möchte das halt einfach nicht.
Egal ob das jetzt schlau ist, oder nicht.
Egal wie deppad die Wähler sind oder nicht, sie machen das Kreuzerl und das entscheidet halt immer noch über sein oder nicht sein.

Und jetzt komm mir nicht damit, das totalitäre Systeme ala Kommunismus besser wären :-)

Ich könnte als Staat ja auch hergehen und in die Bildung der Jugend investieren.
Ich bin davon überzeugt, dass dies das Wichtigste überhaupt ist.

Geschieht das ? Nein.

Ich arbeite ja selbst an einer Uni und sehr jeden Tag, wie dieses System ausgehungert wird.
Dann dürfen wir uns über gewisse Pisa-Ergebnisse nicht wundern.

Aber wenn ich hier schreiben würden, dass das ja so gewünscht und gesteuert ist, das Volk "Dumm" zu halten um dann meine Steuersenkung und Blumen zum Machterhalt verkaufen zu können, dann bin ich wieder der Spinner, welcher Verschwörungstheorien nachhängt.

Der Bürger soll nicht denken, sonst kommt es zu so unschönen Sachen wie jetzt die MaHü.
Der Bürger soll kaufen und alle 5 Jahre sein Kreuz machen.

Damit schließt sich dann der Kreis von Steuern und Blumen :-) 
ossi1967 antwortete am :
Eben: Die Bürger denken nicht

Sie können und sie wollen nicht denken. Das merkt man an der MaHü-Diskussion eindeutig. Sie wollen Action und Show und bloß keinen Moment drüber nachdenken, was sie selbst da eigentlich faseln. (Vergleich mal die Längen der zwei Straßen!)

Ich bin zwar jederzeit für eine Verbesserung des Bildungssystems zu haben, aber: Die (auch politische) Verblödung der Gesellschaft jetzt nur der Politik anzulasten (bzw. der Tatsache, daß das existierende Bildungssystem nicht verbessert wird), ist mir zu billig. Das sogenannte „Bildungssystem“ sorgt in erster Linie für die Ausbildung. Das ist zwar etwas, was wirklich nur das Bildungssystem kann - aber es ist sekundär. Echte Bildung, das Interesse an Neuem, die Grundfertigkeiten der Zivilisation wie Lesen und Schreiben, muß im Elternhaus ansetzen. In einer Gesellschaft, in der Kinder in der ersten 6 Lebensjahren vom Fernseher erzogen werden, in der Eltern und Kinder nicht mehr gemeinsam Märchenbücher lesen, in so einer Gesellschaft kann auch die beste Schule nicht mehr viel retten. Die kommt viel zu spät. Außerdem: Bildung ist eine Holschuld. Der Staat hat Bildungsangebote zu schaffen und sie möglichst so zu streuen, daß alle davon profitieren - egal wie reich sie sind, egal wo sie wohnen. Aber das Bildungsangebot bestmöglich auszunutzen liegt in der Eigenverantwortung des Bürgers („Eltern haften für ihre Kinder“). Ich kann als Mutter nicht hergehen und sagen: „Na geh, so blöd. Mein Kind lernt net gscheit lesen in der Schule. Daß ma da nix machen kann!“ Ich kann als 15jähriger nicht sagen: „Mei, blöd! Englisch hams uns net gscheit beigebracht.“ Ich muß eben auch was tun dafür. Selber was lernen. Himmel noch eins! Es war noch nie in der Geschichte der Menschheit so leicht, an Bildung und Wissen zu kommen. Es gibt keine Ausrede.

(Glaubst ich bin so wahnsinnig gscheit, weil meine Lehrer sich alle so bemüht haben? *gg*)

Also, wie gesagt, ich bin Feuer und Flamme für jede Verbesserung im Bildungssystem. (Und ich reagier sehr empfindlich auf Vorstöße einer gewissen Partei, in denen Eltern immer mehr nur als Faktor am Arbeitsmarkt gesehen werden, in denen die vererbte Chancenungleichheit bzgl. Bildung im Schulsystem weiter einzementiert wird). Aber man darfs nicht nur dem Staat in die Schuhe schieben, wenn man selber deppat ist - vereinfacht auf den Punkt gebracht.

Die FDP? Wie kommst jetzt auf die? Eine nichtsnutzige, extrem wirtschaftsliberale Partei. Die haben immer noch auf den neoliberalen Schmarrn der 1990er gesetzt, obwohl wir alle ja sehen, wohin uns der geführt hat. Die hätte man schon vor Jahren mit nassen Fetzen verjagen sollen. Die Westerwelle hat noch getan, was ich oben schon kritisiert hab: Die schmutzigen eigenen Inhalte mit einem Spaßwahlkampf zu übertünchen und unkenntlich zu machen, sodaß ein paar Analphabeten auch noch ihr Kreuzerl bei ihm gemacht haben. Jetzt gabs das halt nicht mehr und die FDP ist endlich weg. (Wie hats eine Wählerin im TV-Interview so schön gesagt? Wenn das wirklich stimmt, daß die draußen sind, dann gibt es noch Hoffnung für Deutschland.)

Ach ja: Obs den Politikern um Machterhalt geht oder nur um die gute Sache, kann mir egal sein. Solange sie für den Machterhalt meine Stimme brauchen und somit für mich ein Angebot schaffen müssen …

 
Deep_Blue antwortete am :
Du wirst es nicht glauben !
Zustimmung :-) 
ossi1967 antwortete am :
Nee, nö?

Ich muß mir das alles wohl noch mal genauer überlegen. *LOL*

 
schlosser antwortete am :
DEEP ???
SAG...HAST FIEBER? NIMMST STARKE MEDIKAMENTE?

(Zustimmung? *LOOOL!*)

:-) 
Weitere Links zu …
Politiker: