Freie Grafik-Karte
Auch wenn die vorzeigbaren Ergebnisse aufgrund der höheren Investitionen und des kleineren Pools qualifizierter Mitarbeiter bei weitem noch nicht an das heranreichen, was Freie Software zustande gebracht hat - interessant sind die Leistungen allemal.
Besonders spannend finde ich das Open Graphics Project: Es hat sich der Herstellung einer freien Grafikkarte verschrieben und scheint dabei bereits relativ weit gekommen zu sein. Bedarf dafür besteht: Zwar bieten die großen Hersteller mittlerweile Binärtreiber für den Betrieb ihrer Grafikkarten unter GNU/Linux an. Mit diesen Treibern bleibt der Anwender aber auf die unterstützten Plattformen und Modelle eingeschränkt. Das bedeutet heutzutage meistens: kein Einsatz auf 64bit-Systemen, immer schlechtere Unterstützung älterer Karten. Der alten Forderung, den Quellcode der Treiber freizugeben oder zumindest die Schnittstellen zu dokumentieren, kommen NVidia, ATI und Co. nicht nach. („Geistiges Eigentum …“)
Eine wirklich freie Grafikkarte wäre nicht nur vollständig dokumentiert und könnte von jedermann mit Treibern für alle möglichen Systeme versorgt werden. Mehr noch: Auch ihre Bauweise, ihre Schaltkreise wären frei und könnten ohne rechtliche Bedenken als Grundlage für Verbesserungen und somit für neue Modelle genutzt werden.
Ich werde das Projekt jedenfalls verfolgen und wäre durchaus bereit, ein paar hundert Euro für eine neue Grafikkarte zu investieren, sobald man das Produkt für marktreif hält.
Gilt das auch für Open Source Essen? ;-)
Dreistellige Preise sind ja an sich mal nix Ungewöhnliches bei Grafikkarten.
Essen ist ja gottseidank zu einem sehr großen Teil Open Source bzw. frei. Zumindest hat meine Oma ihre Rezepte nicht compiliert und sich alle Rechte gesichert und 250 Patente angemeldet. (Obwohl: Angeblich gibts das mittlerweile auch, daß Verlage sich drum kümmern, daß die Rezepte aus ihren Kochbüchern nicht an anderer Stelle auftauchen. Kranke Welt.)