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Frankreich: Apple & Microsoft verwirklichen „Fahrenheit 451“

Fahrenheit 451 spielt in einer Welt, in der es als schweres Verbrechen gilt, Bücher zu lesen oder sogar zu besitzen. Die Gesellschaft wird vom politischen System abhängig, anonym und unmündig gehalten.

So beschreibt Wikipedia den Film Fahrenheit 451 von François Truffaut. Frankeich arbeitet hart an der Verwirklichung dieser Vision auf digitaler Ebene:

Die Business Software Alliance (BSA) mit Konzernen wie Microsoft und Apple an der Spitze sowie die Rechteverwertungsagentur SACEM haben durch gemeinsames Lobbying ein Gesetz zustande gebracht, das noch vor Weihnachten beschlossen werden soll und Informationsaustausch praktisch völlig unter die Kontrolle der großen Konzerne stellt. Verpflichtendes DRM für Online-Radios, mehrjährige Haftstrafen für das Aushebeln von Kopierschutzmaßnahmen sowie ein univerelles Filtersystem bei Internet-Providern zur Suche nach geschütztem Material sind nur einige der Inhalte.

SACEM hat in einer Aussendung Programmierer freier Software bereits darauf hingewiesen, daß sie ihre Lizenzbedingungen ändern müssen: Der frei zugängliche Quellcode läßt sich nicht mit dem neuen Gesetz vereinbaren. Dieses verlangt nämlich von Softwareherstellern auch, daß die Übertragung (!) geschützten Materials zu unterbinden ist. Mit anderen Worten: Firefox müßte beispielsweise einen Filter einbauen, der bei jeder HTTP-Verbindung zuerst überprüft, ob die angeforderte Datei nicht durch digitale Mechanismen geschützt ist und den Download gegebenenfalls abbrechen. Das Funktionieren eines solchen Filters läßt sich bei quelloffener Software natürlich niemals garantieren.

Eine Unterschriftenaktion gegen das Gesetz gibt es hier, detailliertere Hintergrundberichte auf netzpolitik.org, bei der Free Software Foundation und natürlich auch auf heise.