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Jolla: Taalojärvi mit Regenbogen

Jolla Taalojärvi UpdateTaalojärvi ist ein See, der gut 12 Autostunden nördlich von Helsinki liegt. Sehr nördlich. Von Taalojärvi aus gesehen ist der Polarkreis der sonnige Süden.

Taalojärvi ist auch der Codename der heute im „Early Access“-Programm veröffentlichten Version 2.0.1.7 des Sailfish-Betriebssystems von Jolla. Es ist das erste Update seit Oktober 2015, das erste Lebenszeichen nach den finanziellen Problemen, die dem Unternehmen ein Pause aufgezwungen haben. Das Foto mit dem Regenbogen, das das Update ankündigt, wurde wahrscheinlich nicht ganz ohne Grund ausgewählt.

In einem wie immer sehr ausführlichen Changelog führt Jolla knapp 500 Änderungen in etwas mehr als 100 Paketen auf. Diesmal sind es in erster Linie Fehlerbehebungen sowie (Sicherheits-)Updates aus den Upstream-Projekten. (Erfreulich, wenn so etwas auch noch 2016 für ein Telefon passiert, das 2013 auf den Markt gebracht wurde. Wann habe ich eigentlich das letzte Betriebssystem-Update für mein Samsung Handy erhalten?)

Was ist tatsächlich neu (und auch für mich irgendwie relevant)?

  • Die Android-Emulation wurde noch tiefer ins System integriert. Android-Programme können nun z.B. SMS-Nachrichten verschicken, was manche tun, um sich irgendwo zu registrieren. Die Multimedia-Steuerung am Lock-Screen funktioniert auch, wenn Android-Programme Musik wiedergeben. Außerdem „sehen“ Android-Programme nun auch die im Sailfish-Betriebssystem eingerichteten Konten, wenn es darum geht, Inhalte zu teilen.
  • Das Adreßbuch zeigt jetzt zu jedem Eintrag eine Liste der letzten Kontakte (bzw. Kontaktversuche) mit der jeweiligen Person an.
  • Die mit dem letzten Update neu hinzugekommenen Shortcuts am Event Screen lassen sich jetzt besser konfigurieren. (Das war im Oktober-Update nicht so glücklich gelöst.)
  • Verdeckte Eingabefelder für Passwörter kann man nun sichtbar machen. Keine unbemerkten Tippfehler mehr beim Eingeben eines WLAN-Schlüssels.
  • Mehr aus ideologischen Gründen interessant: Wer zur Installation von Programmen auf den Jolla-Store verzichten möchte und sich nur bei fremden Repositories bedient, der braucht auch keinen Jolla-Account dafür. (Ich gehe davon aus, daß ein Jolla-Account aber spätestens dann wieder nötig wird, wenn ein System-Update installiert werden soll.)

Außerdem wurden wieder neue Konto-Typen (z.B. Dropbox) eingeführt, die aber allesamt zu proprietären Services gehören und mich daher nicht so brennend interessieren.

In Summe eine schöne Überraschung, die mich da heute aus Finnland erreicht hat. Wenn keine zu groben Fehler auftreten bei den Kunden, die diese Version jetzt vorab installieren, wird sie in einigen Wochen allen Kunden zur Verfügung gestellt.