TOHKBD: € 55.000,- für die Jolla-Tastatur
Die Kickstarter-Seite für die Tastatur mit dem schnittigen Namen „TOHKBD“ (The Other Half Keyboard) bietet jede Menge Infos über das geplante Produkt, vom exakten technischen Aufbau über den Produktionsablauf bis hin zu den verfügbaren Farben und Sprachvarianten. Das Team hat sogar die noch bis 10.11. verlängerte Gutschein-Aktion von Jolla für seine PR genutzt: Wer jetzt spendet, selbst aber noch kein Jolla Telefon besitzt, bekommt einen gültigen Gutscheincode und das Handy damit um volle € 100,- billiger.
Im besten Fall ist die Tastatur dann im April (!) 2015 lieferbar: So lange dauert es, bis die Zulieferer die Kleinserien abgewickelt haben und die Stücke zusammengebaut sind.
Ob sich unter diesen Umständen genügend Fans finden, die sich den seit Ewigkeiten geäußerten Wunsch nach einer Hardware-Tastatur auch etwas kosten lassen? Ich mein: € 55.000,- sind kein Pappenstiel, das muß erst mal zusammenkommen … und die Piraten haben nur bis zum 4. Dezember Zeit. Wenn bis dahin nicht alles beisammen ist, stirbt das Projekt.
Wollen wir nachsehen, wie's aussieht? Wollen wir uns den Zwischenstand ansehen? 4. November, 17:25 Uhr, erst gute vier Stunden nach dem Start der Sammlung, steht der Spendenzähler bei € 42.783,-! Bist. Du. Deppat. In Scheveningen (Dirk), Espoo (Kimmo) und Moskau (Andrew) knallen jetzt wohl schon die Sektkorken. Und ich bin ein kleines bißchen stolz auf die Segler in der Jolla-Community: Herumjammern und in Internet-Foren eine Hardware-Tatstatur vom Hersteller fordern kann jeder iBobo. Sie aber selbst zu entwerfen und mal so nebenbei an einem Nachmittag die Finanzierung in Höhe von -zigtausend Euro so gut wie sicherzustellen, dazu gehört schon was. Da wächst man nochmal um ein paar Zentimeter, wenn man stolz sagen kann: Ich ghör dazu. Ich bin einer von denen. Und ja, freilich hab ich auch eine Spendenzusage abgegeben. :)
Dirk, Andrew, Kimmo, ihr seiz coole Hund. Wir hören im April wieder voneinander! :)
Update: Um kurz vor 20:00 Uhr war das Ziel erreicht. Drei junge Jolla-Fans haben innerhalb von nicht einmal sieben Stunden € 55.000,- Startkapital aufgestellt. Ich sag nur: Wow!
Das TOHKBD war ja schon mal Thema bei mir drüben...Ich war ja schon damals fasziniert, wie der Herr Dirk (oder war's der Herr Kimmo?) da herumgebastelt haben in ihrer fanatisch anmutenden Art. *g*
Es hat schon was sehr, sehr sympathisches, wenn junge Freaks für ihr Ziel so fokussiert unterwegs sind. :)
Ich wünsch ihnen auch das Allerbeste.
(wenn man nur denkt: Manche Leut stellen um das Vierfache ihren sechsten Sportwagen in die Garahsch. Ich wette, die haben nicht einen Bruchteil von dem Spass wie die Jungs. *gg*)
Muß wohl Dirk gewesen sein. Kimmo hat bisher v.a. die AMOLED-OH gebaut, mit der man hinten den zweiten Bildschirm hat.
Irgendwie sind das auch so Momente, in denen ich mein Alter spür. Selbst wenn ich mit Anfang 20 eine wirklich coole Idee in der Richtung ghabt hätt und so ein Drittel vom Know-How, um sie umzusetzen … Es gab in den 1980ern keine Möglichkeit, so einfach und unkompliziert über Menschen im Rest Europas zu stolpern, die die gleichen Ziele haben und die restlichen zwei Drittel vom Know-How beisteuern können. Und es gab erst recht keine Möglichkeit, mit einer weltweite Kampagne im Lauf eines Nachmittags € 55.000,- einzusammeln. (Mittlerweile sind sie auf über € 71.000,- und in den Top 10 der populärsten Kickstarter-Projekte. Es ist also nicht nur für die beschaulichen Jolla-Verhältnisse außergewöhnlich, was sich da grad abgespielt hat.) Und diese drei Piraten machens einfach. Sitzen da vor ihren PCs, kein Mensch weiß, ob sie sich überhaupt jemals persönlich begegnet sind, und bringen gemeinsam so ein Ding auf die Welt. Cool. Saucool. Man kann ihnen wirklich nur wünschen, daß alles gut geht jetzt in der Realisierung.
(Jajaja, die vielen Leut mit dem sechsten Sportwagen. Und ich sag dann noch immer: „Nein, komm, laß doch, fünf reichen doch!“ Aber die wenigsten hören auf mich.)
(Nicht auf *diesem* Blog, bitte. *gggg*)
Was 'Kickstarter' betrifft: Right, young padawan! Sowas gab's halt vor einigen Jahren noch nicht und da macht das Internet wieder mal ein feines Spektrum an Möglichkeiten auf (bzw. an deren Realisierung). Keine Klinkenputzerei an überheblichen Firmen, ob sie denn an einem neuen Produkt interessiert sind, nein: Es kommen einfach Leut' zsamm, die das cool finden und jeder steuert sein Scherflein bei. Genialisch. (btw: Darf ich fragen? Was war denn *Dein* Obulus? Würd mich einfach nur interessieren, was Dir die Jungs wert sind. *lol*)
Und ad Sportwagen:
Ächt jetzt? Du kennst jemanden, der fünf Sportwagen hat? Sag nich...! Was hast denn Du für Freunde?!?!?? :-))
Bei mir gabs noch Restplätze in der verbilligten „Custom Colors“-Abteilung um € 120,-. Mit Versand warens dann € 131,-, und ich hab nochmal fettes Trinkgeld draufgelegt, das sich die drei Buben teilen dürfen, und auf € 140,- aufgerundet.
(Der Herr Minirat sagt in solchen Situationen immer: „Bist du wieder scheinträchtig?“ *LOL*)
PS: Und vieles Dankescheen für die unverlebten 30 Lenze. Die hätt ich fast schon wieder vergessen ghabt. *gacker*
Bei der Farb ist ja auch das Problem, daß es irgendwie zu dem unnötigen Holzteil passen soll, das sie unbedingt hinten draufpappen wollen. Ob Pink und Walnuß so problemlos harmonieren? Naja. Es ist ja noch viel Zeit zum Überlegen. :)
Da laß ich mich dann von Dir beraten. In Sachen Handtaschen und Styling würde ich nie etwas ohne Deinen Rat und Deine Erfahrung machen. :)
Der macht Dir das perfekte Schteiling. :-))
Nach 20 Jahren hast Du das mittlerweile längst auch. *LOL*
Ich muß auch zugeben: Ich war ein klein bißchen stolz drauf, daß mir diese Formulierung wieder eingefallen ist. ;)
PS: Über 90.000,- Euro inzwischen. Die kommen noch auf 100.000,-, wenn das so weiter geht. Kapitalistenschweine! *LOL*
(Was passiert eigentlich, wenn das benötigte Kapital überschritten wird? Wirds einfach so akzeptiert? (klingt blöd, ich weiss...)
Ich mein, es hat ja einen Grund, warum die Jungs auf diesen Betrag von 50.000 Euros gekommen sind. (Ich nehme mal an, trotz ihres Nerdismus haben sie ein klein wenig Ahnung von Vorlaufkalkulation *g*)
Machen sie's dann extra geschmeidig, das TOHKBD? ;)
Erstens wird einfach mehr produziert und verkauft. Im Prinzip siehst Du ja auf der Kickstarter-Seite die eingegangenen Vorbestellungen und den Umsatz. Ca. 450 Bestellungen hätten sie gebraucht, um mit der Produktion überhaupt beginnen zu können... Jetzt sinds halt deutlich mehr und entsprechend mehr Umsatz haben sie. Wenn sich das auch in mehr Gewinn niederschlägt, seis ihnen vergönnt.
Zweitens könnte es sein, daß sie ab einer gewissen Bestellmenge die Fertigung im Spritzgußverfahren durchführen können. Dann wird das Produkt qualitativ besser.
Minuspunkt: Die Lieferzeit.
So ein Werkzeug für einen Spritzgussteil braucht Zeit satt. Unter 8 Wochen geht da nix, das muss ja auch noch gehärtet werden. Sowas dauert. Und Änderungen sind halt auch sehr, sehr schwer möglich und teuer. Da ist 3D-Druck schon a Hit. Auch wenn die Qualität nicht vergleichbar ist.
Noch.
;-)
Ich muß ja sagen: Wann immer ich das Wort „Spritzgußverfahren“ schreibe, komm ich mir vor wie Penny. Because I like peppermint, and it's fun to say schnapps!
Die Lieferzeit wird gar nicht so sehr das Problem sein. Mit allem drum und dran werden die eh vor April nicht fertig - sagen sie jetzt mal. Das Problem is eher, daß es teuer ist und sich für kleine Serien nicht rechnet. Ich weiß nicht, wo die Grenze ist, ab ders wirtschaftlich wird (laut Dirk erst bei einigen 1000), aber es stand immer so als der feuchte Traum des Teams im Raum: Wenn genügend Leute klicken, dann spritzen wir!
Hast schon von diesem anderen Projekt von Ex-Nokianern gehört? http://www.thingsee.com/
(P.S.: twoday sucks. Da ruckelts und zuckelts, dass a Freid is. *pffrt!*)
Ach ja, Handytastatur mit Blue Tooth gibt es um 23.99.- bei Amazon.
Für normale Handys halt. :-)
http://www.amazon.de/GoldQ-Wireless-Bluetooth-Tastatur-Standschutzfolie/dp/B00N2NCUFK/ref=sr_1_12?ie=UTF8&qid=1415136584&sr=8-12&keywords=handytastatur
Die Bluetooth-Tastaturen funken ja mitm Jolla Phone auch; ich hätt sogar eine recht gute. Sie haben nur das grundsätzliche Problem, daß sie eine eigene Stromversorgung benötigen. Da hat dann entweder das Handy grad keinen Strom mehr oder die Tastatur … öd.
Außerdem hab ich noch keine Lösung gesehen, die wirklich stabil genug am Handy klebt. Entweder sinds überhaupt extra Teile ohne physische Verbindung zum Telefon, oder sie sind (wie das von Dir verlinkte Modell, das ja wirklich allein vom Tastenlayout sehr schlecht ist) recht wackelig in irgendeiner Klapphülle verbaut. In beiden Fällen kann man damit nicht ohne Unterlage tippen, wie's beim N900 oder beim N810 noch möglich war.
Eben weil das N900 in dieser Hinsicht absolut perfekt war, wollen die Leut etwas möglichst Ähnliches wieder. Und Dirk scheints geschafft zu haben.
Aber ich merk schon, so Typen wie Dirk, Andrew und Kimmo beeindrucken Dich nicht so. Die jammern nicht rum, daß andere an ihrem persönlichen Frust schuld sind; die tun einfach was Sinnvolles und Konstruktives und bringen sich und andere damit ein Stück weiter. Das ist ein anderes Spiel.
Reicht die Software Tastatur ala "SwiftKey" nicht aus. ?
Ich frage ja nur.
Ja, 'Swype' war auch geil (=Pendant zu 'Swiftkey') - aber wie gesagt: 'Richtige' Tasten sind geil.
Aber vielleicht bis Du für sowas ja auch zu jung: Ich lernte das auf meinem ersten 'IPAQ' von Hewlett Packard kennen und lieben und auf meinem N900 war ich überhaupt voll verliebt. ;-)
Wenn das nicht fest verbunden ist, schleppt die dann wer mit ?
Ist das nicht ein wenig retro und wird hier nicht das Rad neu erfunden ?
Fragen über Fragen :-)
Guckst Du hier: http://youtu.be/kG2RnA3J5JM
(@Ossi: Du, Hase... ich glaub fast, Du hast einen neuen Interessenten für Deinen Gutschein! *LOL*)
Naja, wozu braucht man eine Hardware-Tastatur? Zum SMS-Schreiben wohl eher nicht. Aber bei längeren Mails, Kommentaren hier im Blog oder kleinen Schweinereien auf der Kommandozeile stößt die Bildschirm-Tastatur schnell an ihre Grenzen, selbst wenn sie noch so schlau programmiert ist. (Ein Swype-Keyboard ist schon was Feines!)
Allein schon wegen der Größe: Die beste Bildschirm-Tastatur muß immer auch einen Teil des Bildschirms frei lassen, damit man sieht, was man tippt. Die Folge sind kleine Tasten und vor allem auch sehr wenige Tasten, was zu Umschaltorgien auf irgendwelche Symboltafeln und Dreifachbelegungen führt. Allein um ein HTML-Tag zu schließen, muß ich je nach Tastatur bis zu 7x wechseln. Beispiel auf meinem Samsung: Auf die Symbolebene (1x), auf die zweite Symbolebene (2x), „<“ eingeben, dann wieder zurück auf die erste Symbolebene (3x), „/“ eingeben, zurück zu den Buchstaben (4x), „p“ eingeben (oder was immer das Tag war), wieder auf die Symbolebene (5x), weiter auf die zweite Symbolebene (6x), mit „>“ abschließen und (7x) zurück auf die Buchstabenebene zum Weitertippen. Das kann bei anderen Tastatur-Layouts je nach Anordnung oder Doppelbelegung der Tasten schneller gehen, im Prinzip ist es aber immer übel.
Eine vernünftige Hardware-Tastatur kann fast so groß sein wie das Telefon selbst, hat im Falle des TOHKBD die vollen fünf Reihen einer PC-Tastatur und erlaubt die Eingabe von „<“, „/“, „>“ (und „€“, „@“, „{“, „#“, …) ohne irgendwelche Geduldsspiele dazwischen. Es gibt Tasten wie Ctrl, Shift, CapsLock, Pfeil links/rechts/rauf/runter, Fn, Tab, … Man tippt wie auf einem Laptop: bequem wegen der Größe der Tastatur (laß Dir nie einreden, daß es nicht auf die Größe ankommt!), schnell wegen der sofortigen Verfügbarkeit aller Zeichen.
(Es gab mal Versuche mit einer transparenten Tastatur, die sich über den ganzen Bildschirm gelegt hat - war aber auch nicht so das gelbe vom Ei und hat sich nie durchgesetzt.)
Was die Art der Befestigung betrifft: Im Artikel ist ein Link, Du müßtest ja nur lesen. Da wird alles mit Bildern und Videos erklärt. Aber in kurz: Ja, es ist so wie bei den Handys „zum Aufschieben“. Das war ja die Motivation hinter dem Projekt, weil die Kunden sich unbedingt ein Modell mit so einer aufschiebbaren Tastatur gewünscht haben. Eine Hälfte steckst Du als „Other Half“ hinten ans Telefon, sie enthält die notwendigen elektronischen Verbindungen zum Handy und Magneten. Eine zweite Hälfte mit dem Schiebemechanismus und der eigentlichen Tastatur kannst Du an den Magneten festmachen. Vorteil: Du kannst den dickeren Teil der Tastatur jederzeit in Deiner Freitag-Tasche lassen, wenn Du nur mal kurz beim Flanieren eine SMS mit „Ja“ beantwortest. Du kannst sie frickelfrei ansnappen, wenn Du Dich nachher konsumbefreit auf ein Stadtmöbel beim Wassertisch setzt und einen Blog-Eintrag über den freundlichen, talentierten jungen Jongleur schreibst, der gegenüber vom Mäcki steht. Und Du kannst beide Teile entfernen und durch das Modell mit den Solarzellen ersetzen, wenn Dir dabei der Saft ausgeht. Very chique.