Tatlı Bela: Reingekippt
Was ist „Tatlı Bela“? Eine indische (!) Soap Opera, die in der türkisch synchronisierten Fassung auf Kanal 7 läuft. (Der Titel läßt sich sehr frei mit „Süßer Schmerz“ übersetzen.) Was meine Liebe zu diesem Machwerk so bizarr (und für viele beängstigend) macht ist die Kombination aus verschiedenen Elementen: Erstens eben die türkischen Dialoge der Darsteller, die sich dabei in indischem Kopfwackeln und diversen anderen typischen Verhaltensweisen des Subkontinents üben. Zweitens die Tatsache, daß ich rund 90% eben dieser türkischen Dialoge überhaupt nicht verstehe. Das ist aber auch nicht so wichtig. Die handlungstragenden Phrasen sind Merak etme!
(„Mach dir keine Sorgen!“) und Üzgünüm!
, gelegentlich auch Çok üzgünüm!
(„Es tut mir (sehr) leid!“). Diese zwei Sachen hör ich ziemlich verläßlich raus. Drittens und vor allem die Handlung, neben der jeder Groschenroman zu großer Dichtkunst wird. Erinnert sich noch jemand an „Dallas“? Die Folge, in der Bobby Ewing aus der Dusche steigt und sein Tod sich als bloßer Traum entpuppt? So geht's in „Tatlı Bela“ ständig zu, nur mit schlechteren Schauspielern in bunteren Kostümen.
Grundgerüst der Serie sind Shlok, seine Frau Aastha und das ständige Auf und Ab ihrer Liebe. Falsche Liebesschwüre, falsche Identitäten, Intrigen, Tränen, … Die Liste der Nebenrollen ist lang, im Grunde sind sie aber alle entbehrliche Staffage. Wer sich ein Bild machen möchte: Dieser kurze Trailer für eine der neueren Folgen lief vor kurzem auf Kanal 7:
Tatlı Bela 115. Bölüm Fragmanı
(Kameraführung, Bildeffekte, Musik etc. wurden übrigens nicht extra für den Trailer dramatischer zugespitzt. Das ist auch in der Serie so.)
Großes Kino! Dagegen ist „Star Wars“ ein B-Movie!