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Sailfish 2.0: Eineheminlampi

Das vorbildliche Changelog (mit Verweisen zu den jeweils relevanten Einträgen im öffentlichen MER-Bugzilla) listet diesmal über 2.000 Fehlerbehebungen und neue Features in 150 alten und 6 neu hinzugekommenen Paketen. Mein Jolla wirkt jetzt tatsächlich wie in völlig neues Handy. Nicht nur sind ganz essentielle Elemente des User Interface bei Sailfish 2.0 anders (und wenigstens großteils besser) als zuvor, es wirkt auch alles flüssiger und schneller. Das kann natürlich raffinierte Täuschung sein und an den schicken neuen Animationen liegen, die nicht mehr so sehr nach 2013 riechen. Vielleicht hat man die Möglichkeit der mit 1.1.7 erstmals eingeführten neuen Toolchain aber auch einfach gut ausgenutzt, um echte Geschwindigkeitsvorteile zu erzielen.
Das große Highlight sind natürlich die Veränderungen in der Benutzerführung. Die zu beschreiben ist aber schwer. Dafür sind die Videos besser geeignet, die sicher in den nächsten Tagen auftauchen werden. (Eine noch sehr frühe Preview-Version vom MWC zeigt dieses Video. Ebensfalls aus der Zeit vor der heutigen offiziellen Veröffentlichung stammt dieser Artikel.)
Für mich interessant sind der endlich deutlich sinnvoller gestaltete Event Screen, die lange versprochene Nutzung von Ambiences als „Profile“ (stumm, extralaut, normal, …), die Umstellung des bei Videoaufnahmen verwendeten Codecs auf H.264, überhaupt das Upgrade des gesamten GStreamer-Frameworks auf die Version 1.0 und der Zugriff von Android-Applikationen in das normale Sailfish-Benachrichtigungssystem (LEDs und Signaltöne).
Weniger gelungen (und online auch schon heftig kritisiert) ist die ohnehin vorab angekündigte Abkehr von den Wischgesten auf den aktive Covers. Statt für die Funktionen „Pause/Play“ bzw. „Nächstes Lied“ einfach über das Cover zu wischen, muß man nun die entsprechende Symbole wie kleine Buttons antippen. Das mag am größeren Tablet noch klappen, führt am Telefon aber zu Fehlbedienungen und widerspricht dem UI-Konzept. Begründet hat Jolla diesen Schritt damit, daß die horizontalen Wischgesten nun dem Wechsel zwischen Home- und Event-Screen vorbehalten sind. Das ist kein überzeugendes Argument: Niemand sagt, daß man ausgerechnet von einem Cover aus den Schirm nach rechts oder links ziehen muß. Von den Rändern aus ginge das genauso gut. Mal sehen, ob sich daran noch etwas ändert.
Wie gesagt - ich bin sehr zufrieden und habe eher das Gefühl, mir ein neues Telefon runtergeladen zu haben als nur ein Betriebssystem Update. Jolla hat die seltsame Versionsnummer (1.1.9 für eine „2.0“-Version?) damit begründet, daß Eineheminlampi erst die erste Hälfte der für „Sailfish 2.0“ ursprünglich geplanten Änderungen beinhaltet. Na dann … Es bleibt spannend! :)
Auf zur Deep-Blue-Terrasse

Nummer eins war die Wiental-Terrasse bei der Pilgramgasse. Wo früher ein nur schmaler Asphaltstreifen zwischen U-Bahn und Plakatwänden für ein leichtes Unwohlsein bei Fußgängern und Radfahrern sorgte, spannt sich jetzt eine offene Fläche von der Häuserfront bis zum Wienfluß. Die Plakatwände, die die Nutzung der Grünfläche bisher verhindert haben, wurden entfernt. Über der U-Bahn-Trasse wurden Sitzgelegenheiten zwischen kleinen Schilfgrasflächen geschaffen. Das ist kein Prater und kein Türkenschanzpark, aber eine unglaubliche Aufwertung für die bisher dunkle und wenig attraktive Gegend.
Ein kleines Stück weiter stadtauswärts haben wir dann ein von der Idee her ähnliches Stück Parkersatz besucht: Die Nevillebrücke unterscheidet sich von der Wiental-Terrasse nur dadurch, daß sie eben schon da war und nicht erst gebaut werden mußte - und daß sie auch vom 6. Bezirk her direkt zugänglich ist. Sie wurde bereits 2013 zur heutigen Form umgebaut, sah damals aber noch recht trostlos aus. Mittlerweile haben sichs die Pflanzen gemütlich gemacht und lassen vergessen, daß die Fläche einmal eine ganz gewöhnliche Straßenbrücke war.
Gute Ideen hat er, der Herr Blue. Er versteckts nur immer so schamhaft. Mehr davon! :)
Wien-Wahl: Koalitionsoptionen
- Das Rennen zwischen FPÖ und SPÖ um den ersten Platz ist offen. Zwar gibt die Umfrage (so wie jede andere auch) jeweils knackige Prozentwerte für die Parteien an, nach denen die SPÖ vorne liegen würde. Tatsächlich muß man sich aber ansehen, wie groß die Schwankungsbreite der Umfrage ist. Da sind Freiheitliche (27% bis 37%) und Sozialdemokraten (29% bis 39%) im gleichen Bereich unterwegs, eine Vorhersage über den ersten Platz läßt sich nicht ableiten.
- Ebenso offen ist die Situation bei den Plätzen drei und vier. Die Grünen (10%-16%) und die ÖVP (8%-14%) sind nicht weit genug auseinander.
- Statistisch gesichert scheint nur, daß die NEOS auf dem letzten Platz landen. Ob sie überhaupt die 5%-Hürde überspringen, ist noch nicht gesagt bei einer Schwankungsbreite zwischen 4% und 8% für diese Partei. Es ist aber sehr wahrscheinlich.
Über die drei anderen antretenden Listen macht die Umfrage keine Aussage. In Summe werden ihnen 2%-6% zugetraut.
Neuwal.com hat versucht, anhand der Umfragedaten eine mögliche Mandatsverteilung mit Koalitionsvarianten zu errechnen. Hier gibt es einen Knalleffekt:
Es geht sich außer FPÖ/SPÖ keine Zweierkoalition aus. Die Verluste der SPÖ machen rot/grün unmöglich, die der ÖVP verhindern blau/schwarz.
Damit haben wir als eine Möglichkeit eine Revolte innerhalb der SPÖ, den Sturz von Häupl und das Modell Burgenland auch in Wien.
Eine zweite Möglichkeit ist die Dreierkoalition, die wohl dann kommen wird, wenn Häupl das Ruder in der Hand behält. Welche Konstellationen sind da rechnerisch denkbar? Rot/schwarz/grün theoretisch, rot/pink/grün und rot/pink/schwarz ebenfalls. Diese drei verlieren an Wahrscheinlichkeit, wenn man sich die Aussage der NEOS aus dem Jahr 2014 in Erinnerung ruft: Die Roten aus dem Sattel heben
wollte man da - und eine Zusammenarbeit mit der FPÖ im Rahmen einer kreativen Lösung
, solange nur Strache nicht Bürgermeister wird. Das spricht klar gegen eine NEOS-Beteiligung an jeder Koalition, die die SPÖ mit einschließt. Die letzte Hoffnung der Sozialdemokraten, rot/schwarz/grün, schwindet damit aber ebenfalls: Es spricht viel für ein Angebot der NEOS an die NEOS-Mutter ÖVP: Steig mit uns und der FPÖ ins Bett und laß Dich gar nicht erst auf Koalitionsgespräche mit Häupl ein. Das geht sich nämlich nach den aktuellen Umfragewerten aus, die rechts/rechts/rechts-Kombination aus FPÖ, ÖVP und NEOS.
Ich frag mich grad, was mir lieber wär: Eine von der SPÖ noch halbwegs in Schach gehaltene FPÖ um den Preis des Todes der SPÖ - oder ein völlig unkontrolliertes Irrlichtern dreier (!) rechter Kräfte in der Stadt, das dem Wähler nach einiger Zeit wieder die Augen öffnen würde über die Unfähigkeit der einen oder anderen beteiligten Partei (siehe der FPÖ-Absturz auf Bundesebene nach Haiders erster Regierungsbeteiligung). Eigentlich gefällt mir keine dieser Optionen.
Ich zieh den Joker und fordere eine neue Umfrage. *LOL*
c't über meine Jolla Tastatur

Fünf Seiten lang ist die Geschichte nicht nur wegen der Fotos und Grafiken, die sie auffrischen. Es ist die Schilderung der vielen Probleme und Rückschläge, die ihren Platz braucht. Probleme und Rückschläge, von denen ich bisher nichts wußte und die man dem fertigen Produkt auch nicht ansieht.
Mein Respekt vor Dirk, Kimmo und Andrew ist gerade nochmal ziemlich gestiegen.
Wahlkabine Wien 2015

Es ist die Zeit des Jahres, in der man die wahlkabine.at besucht, um kurz den politischen Kompaß zu überprüfen. Stimmt die ins Auge gefaßte Wahlentscheidung in etwa mit den Programmen und Aussagen der Parteien überein? Bei mir nicht - aus gutem Grund. :)
Was bekomme ich für ein Ergebnis? Die Wahlkabine vergibt absolute Punkte. Meine Tabelle:
Liste | Punkte |
ANDAS | 275 |
Grüne | 242 |
SPÖ | 88 |
FPÖ | 9 |
NEOS | 4 |
ÖVP | -118 |
(Beeindruckend, wie die Schwarzen noch hinter FPÖ und NEOS ins Minus rutschen. *LOL*)
Wähle ich also nun im Oktober ANDAS? Nein, und ich kann begründen warum. Es sind zwei Hauptgründe:
Einerseits habe ich kein Vertrauen in Wahlbündnisse. Sie sind schnell geschlossen (meist als letzte Hoffnung auf Mandate) und zerfallen genauso schnell wieder, weil inhaltlich ja doch nicht so viel Einigkeit herrscht. Gerade ANDAS bestehen aus unterschiedlichsten Gruppierungen, von denen die einen (KPÖ, Piraten) wenigstens bekannt und daher grundsätzlich wählbar sind, andere jedoch kaum mehr als ein unbekanntes Logo zu bieten haben. Meine Stimme für die Katze im Sack wäre mir zu riskant.
Andererseits scheint ANDAS offenbar gerade bei jedem an erster Stelle auf, der seine Ergebnisse für die Wahlkabine irgendwo im Netz veröffentlicht. Das Programm dürfte relativ beliebig die populärsten Punkte abdecken, ohne irgendwem weh zu tun. Das probiert die FPÖ auch gerade - nur halt auf der anderen Seite der Wählerteichs, wo die Leute noch nicht begriffen haben, daß das Internet außerhalb von Facebook noch weitergeht. Die kommen gar nicht erst zur Wahlkabine. ;)
Ansonsten aber zumindest keine großen Überraschungen: NEOS und FPÖ werdens eher mal nicht, schätz ich. *LOL*
Lachen im Kino
Ein ca. 10jähriger kommt mit seiner Oma, die beiden landen drei Reihen schräg hinter uns. Es wird dunkel, die Werbung beginnt. Cineplexx selbst wirbt für seinen Streaming-Dienst Cineplexx2Go. In die darauffolgende Stille fragt die Oma laut und für jeden im Saal gut hörbar: Das versteh ich jetzt nicht. Kriegt man da eine Videocassette von denen?
Ich konnte körperlich spüren, wie der Kleine neben ihr im Sitz versunken ist. Und ich konnte sehen, wie's die paar Leute vor uns vor Lachen geschüttelt hat. Es geht halt nix über eine gute Komödie im Kino. ;)
Immer noch INTJ
Mein Problem mit diesen Persönlichkeitstests, die auf Selbsteinschätzung beruhen: Meiner Befürchtung nach verfälscht das Wunschbild, das man von sich selbst hat, die Beantwortung der Fragen. Daher hatte damalige Ergebnis INTJ für mich auch mehr die Qualität von Partnerschafts-Tests in Frauenmagazinen.
Durchaus interessant finde ich, daß auch acht Jahre später bei einem anderen Testanbieter das gleiche Ergebnis rauskommt (ergänzt um -T für „turbulent“, als INTJ-T):
Entweder also es ist halbwegs richtig - oder ich hab mir die ganze Zeit über gemerkt, bei welchen Fragen ich damals geschummelt hab. :)
Beim Lesen der Beschreibung von INTJ-Personen bin ich dann über einen Schlüsselsatz gestoßen, bei dem ich laut lachen mußte. Der könnt nicht nur von mir sein, der ist von mir. Sowas hab ich tatsächlich schon mal gesagt:
„You are not entitled to your opinion. You are entitled to your informed opinion. No one is entitled to be ignorant.“
– Harlan Ellison
Berühmte INTJ-Personen sind übrigens neben Wladimir Putin, John F. Kennedy und Richard Gere auch die fiktionalen Charaktere Professor Moriarty (aus Sherlock Homes) und Gandalf (aus Herr der Ringe).
Warum es kein ABBA-Comeback gibt :)

Was das BAO auch hin und wieder macht: Sie spielen alte ABBA-Songs. Tantiemen werden sie dafür ja kaum zahlen müssen. :) Und wenn man die Aufnahmen davon sieht versteht man, warum Agnetha, Benny, Björn und Frida auch die höchsten Summen für ein Comeback abgelehnt haben. Hier ist Kisses of Fire von ABBA bei einem Auftritt 1979. Benny haut links in die Tasten. Der gleiche Song 2011 von BAO mit Helen Sjöholm und Tommy Körberg als Sängern und wieder Benny am Keyboard. Genau so und nicht anders würde ein ABBA-Konzert heute aussehen - inklusive des Publikums, auf das man, bitteschön, einen besonderen Blick werfen sollte bei diesem Auftritt. Knacks!
Ich kann gut verstehen, daß die vier Schweden lieber in den grellen Glitzerkostümen der '70er in Erinnerung bleiben möchten und nicht als Seniorentanzband. ;)
Geburtstagsschnitzerl
Gelegenheit zur Packerlübergabe (ich hab sogar meinen Teil zu einem Produkt aus Cupertino beigetragen - und mir 3x die Hände gewaschen anschließend) hatten wir bei einem Schnitzel auf der Terrasse in Linz. Sehr feines Wetter … und statt der Geburtstagstorte einen Kuchen, den mein Bruder selbst mitbringen mußte. :)
Erstmals in diesem Jahr gabs bei dieser Gelegenheit Wespen. Schau an. Lang nicht mehr gehabt.
Nachdem mein Bruder sich irgendwann wieder in seine Wohnung verdrückt hat (die nach Meinung mancher hier gar nicht seine Wohnung ist), ging langsam auch das verlängerte Wochenende in Linz zu Ende. Schade drum. Wir hattens sehr gemütlich. ;)
Zwergerl schaun

Wir habens heute gemacht. Volles Programm:
Rauf gings stilecht mit der Pöstlingbergbahn. Oben führte der erste Weg zur Aussichtsplattform - genial schöner Blick über Linz und bis zu den Alpen. Danach zogs uns in die Kirche - und zwar deswegen, weil keiner von uns wußte, wie das mir seit 39 (räusper) Jahren als „Pöstlingbergkirche“ bekannte Gotteshaus tatsächlich heißt. Die Lösung: „Basilika zu den sieben Schmerzen Mariä“. Da bleiben wir doch für die Zukunft lieber bei „Pöstlingbergkirche“ und gönnten uns auf den Schreck Kaffee und Kuchen.
Direkt neben der Aussichtsplattform gibt's nämlich jetzt ein Café, das ich noch nicht kannte. Die erste Veränderung am Pöstlingberg seit 500 Jahren. Das Publikum war gräßlich (irgendwas zwischen NEOS und Junge ÖVP), die Auswahl bescheiden, die Preise saftig und die Torten trocken. Dafür durften wir einen wunderschönen Blick über die Landeshauptstadt genießen, der für alles entschädigte. (Außerdem war das Klo sauber, das ist auch was wert.)
Pflicht am Pöstlingberg: die Grottenbahn. Drei Runden mit dem Drachen oben, dann runter in den Märchenkeller. Wir waren begeistert! Die Zwergerl haben nichts von ihrem Charme verloren. Sogar den Zwergenkönig haben wir gesehen!
Ein kleiner Spaziergang rund um die Anlage herum (inklusive Wildtierfütterung durch die kleine Anni und ihren bauchfreien Papa) hat den Nachmittag abgeschlossen.
Sehr fein wars! Perfektes Wetter und perfekte Zwerge! :)
O Pöstlingberg, du Landeshort, Du Perle der Provinz, Du Segensquell und Gnadenort, Akropolis von Linz! Es trocknet der Schönwetterwind Die Felder und den Steg, Nimm Hut und Shawl, mein schönes Kind, Und mach dich auf den Weg. Es schleppt sich in des Jahres Lauf Viel Sünd´ dahin und Leid, Komm, tragen einmal wir hinauf Ein Stückchen Seligkeit.
Frühstück in Linz
Lügenpresse
Zwei große Bouldevardzeitungen zeigten dieser Tage, was sie können. (Interessanterweise werden Scans beider Artikel ausgerechnet in der Facebook-Haßgruppe gegen den Mariahilferstraßen-Umbau veröffentlicht. Das zeigt, daß sie ihr Zielpublikum erreicht haben.)
Da ist einerseits die Zeitung „Österreich“, die ein Loblieb auf Johanna Mikl-Leitner singt. Ein neues Konzept für Sicherheit auf der MaHü
, ein Sieben-Punkte-Programm
habe sie offengelegt, heißt es. Implizit wird damit unterstellt: Die Kriminalität dort ist so hoch, daß man ein ganzes Bündel eigener Maßnahmen benötigt. Ich bin stutzig geworden, weil von erhöhter Kriminalität bisher nie etwas zu hören war. Drei Frauen haben in einem Geschäft Handtaschen gestohlen - für eine Einkaufsstraße mit rund 260.000 Kunden wöchtenlich ist das nicht so aufregend, daß es ein Sieben-Punkte-Programm
rechtfertigt.
Gottseidank kann man im Internet nachlesen, was die Innenministerin wirklich gesagt hat - und aus welchem Anlaß. Im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage nämlich hatte die FPÖ behauptet, die (roten und grünen) Bezirksvorsteher würden gegen Polizeistreifen in der Fußgängerzone protestieren. Sie wollte wissen, mit welchen Mitteln das Innenministerium zukünftig die „Sicherheit der Wirtschaftstreibenden“ garantieren wolle. Mikl-Leitner hat in ihrer knappen Anfragebeantwortung die blauen Behauptungen ins Reich der Phantasie verwiesen und darüber hinaus aufgezählt, welche Maßnahmen die Polizei sowieso für Sicherheit und Prävention setzt. „Österreich“ macht aus der Aufzählung von Standardmaßnahmen (Streife fahren, Beratungstätigkeit) ein aufregendes Maßnahmenbündel für die Zukunft und trifft dabei genau den Nerv der dankbaren FPÖ-Wählerschaft auf Facebook. SMS Warnungen, mensch [sic] ich will nicht wissen was der ganze unnötige Scheiß wieder kostet.
, geifert dort einer. Trotzdem kläre ich hier auf: Die SMS-Warnungen werden seit 2006 an die Kaufleute der Wiener Einkaufsstraßen verschickt, die Kosten dafür trägt die Wirtschaftskammer. Die mysteriöse Beratungsstelle in der Andreasgasse
entpuppt sich als das altbekannte „kriminalpolizeiliche Beratungszentrum Wien“, zu dem die Polizei seit Jahren die Besucher diverser Seniorenmessen karrt.
So weit, so „Österreich“. Aber auch die „Krone“ kanns. In einem Artikel über Minister Kurz schwenkt der Autor unmotiviert auf die Grünen und präsentiert eine Liste von Verboten, die die Grünen angeblich durchsetzen wollten. Kaugummiautomaten, Fiaker, heliumgefüllte Luftballons, Ölheizungen, PC-Spiele, Rauchen an Straßenbahnhaltestellen, … all das wollen die Wiener Grünen laut „Krone“ verbieten. Allein: Die Suchmaschine meines Vertrauens findet dazu nichts. Ja, ein Rauchverbot an Straßenbahnhaltestellen wurde tatsächlich verlangt - von der Ärztekammer. Ja, ein Verbot von Ölheizungen wurde diskutiert - von österreichischen Unternehmern. Ja, ein Verbot von Fiakerfahrten in der City wurde gefordert - von der FPÖ für Hitzetage mit über 30°.
Natürlich interessiert das alles niemanden, der die „Krone“ liest - und erst recht niemanden, der in der Facebook-Haßgruppe kommentiert. Die Realität wird sowieso überbewertet. Verbotspartei!
, schreit man da und ist sofort mit Erklärungen zur Hand, in denen die Bilderberger und das Geld vom Rothschild eine Rolle spielen. Herr, laß es Alufolien regnen …
Wundert noch jemanden, warum der Journalismus so hoch geschätzt wird in Österreich?
Was bleibt vom Urlaub?

- Familie Möhrchen. Nie hat sie so viele Kinder umgeworfen wie heuer. (Und die Abreise war auch nicht übel. *LOL*)
- Taliban. Taliban sind freundliche Menschen, egal ob „mit ohne T-Shirt“ oder mit einem markigen
Servus!
. - Alberich.
- Die Königin von Saba.
- Ghettofaust! (
Ich hab die Händ eingschmiert.
) - Ein Dinosaurier muß in erster Linie eins sein: elegant.
- Hosanna in excelsis. Benedictus qui venit in nomine Domini.
- M. ging von Blumen Wuttig nach Lütow und hat dort das Café übernommen.
Es ist ein kleines Hotel. Und die Kameras funktionieren auch noch.
Na? Russisch gelernt?
- Man ist hier kein schlechter Mensch.
Daß man sichs halt merkt fürs nächste Jahr. :)
Grau

- Grau. Im Büro ist alles grau. Der Schreibtisch, der PC, der Teppichboden, die Besprechungsräume, die Sessel, die Kästen, die Raumtrenner, … Wo sind das saftige Grün der Wiesen rund um den Friesenhof, das Gold des Strandes, das Blau des Meeres, das Rosarot des Café am Deich?
- Wäääh! Das Essen hier in der Kantine ist nochmal um 2 Stufen schlechter geworden. Zumindest im Vergleich zu dem, was ich so die letzten drei Wochen gewohnt war. (Ehrlich jetzt: Wie kann man simple Wurstfleckerl aber sowas von versauen?)
- 38° tagsüber, 29° kurz nach dem Aufstehen in der Wohnung - obwohl natürlich die ganze Nacht über alle Fenster offen waren. Auf Usedom hatten wir zivilisierte Temperaturen, die nicht einmal 30° erreicht haben - dazu angenehmen Wind. Einschlafen am Abend war nie ein Problem. In Wien käm ich ohne mein mobiles Klimagerät nicht mehr über den Tag und kann ewig lang nicht einschlafen.
- Wiener. Das ist schon ein anderer Menschenschlag hier. Freundlichkeit? Herzlichkeit? Gut, aber aus. Da menschelts auf der Insel schon viel mehr.
- Lärm auch spät am Abend. Die Nachbarin über mir trampelt wie eine Elefantenkuh, während sie mit dem MP3-Player in der Hand indianische Fruchtbarkeitstänze in ihrer Wohnung veranstaltet. Im Haus gegenüber brüllt ein Fernseher. Unten vor dem Café telefonieren die Menschen in einer Lautstärke, als müßten ihre Gesprächspartner am Balkan sie ohne Handy verstehen können. In Trassenheide war in der Nacht gelegentlich der Wind in den Bäumen zu hören, sonst nichts.
Den Direktflug Wien-Usedom gibts nicht mehr heuer. Sonst wär ich am Samstag glatt zum Flughafen gefahren. :)
Wien Westbahnhof

Sehr, sehr schade, daß nun alles vorbei ist. Wir hatten drei ganz besonders schöne Wochen.
Berlin

Gut geschmeckt hat er! Noch ein Kuchen drauf, dann geht's ab in den Schlafwagen.
Letztes Essen, Abfahrt

Stammgäste, die wir seit Jahren kennen, übernehmen unser Zimmer. Das Schwein ist gefüttert, der Bär verpackt... Wir finden keine Ausreden mehr, länger hier zu bleiben. Ab gehts zum Bahnhof!
Frühstück bei Smutje
Highlight gleich zu Beginn: Weil wir reitstundenbedingt nicht gleichzeitig angekommen sind, hat der Kronprinz sofort nach dem „anderen Onkel“ gefragt und wollte partout nicht in den Kindergarten, solange das österreichische Trachtenpärchen nicht komplett war. Ist das nicht superlieb?
Wir haben schließlich den Kompromiß gefunden: Der „andere Onkel“ wird beim Kindergarten über den Zaun winken. Dann gings. :)
Das Frühstück war wohl extra für uns zusammengestellt: Der Tisch hat sich gebogen und dem Buffet am Friesenhof Konkurrenz gemacht. Es gab nicht nur viel Nutella, Erdnußbutter und große Häferl mit richtigem Kaffee... Sogar Spiegelei bzw. Eierspeis hat man uns angeboten. Das haben wir aber dann der Hitze wegen abgelehnt. Überhaupt hat das warme Wetter dazu geführt, daß wir irgendwo an der Hauswand entlang herumgehangen sind und nur seeehr langsam gesprochen haben. :)
Ein entspannter und angenehmer Vormittag wars trotzdem - oder gerade deswegen. Wenn alle gleich fertig sind, fühlt man sich besonders miteinander verbunden. ;)
Zum Schluß durften wir uns noch den umgebauten ersten Stock der königlichen Residenz ansehen. Der wurde mit viel Geschick zu einem Kinderparadies mit Kuschelecke und Piratentapete ausgebaut. Optimal! Und geradezu unheimlich aufgeräumt. Wohlerzogene Kinders sind das...
Aber auch hier: Es war das letzte Mal für heuer, daß wir Smutje & Co. gesehen haben. Da helfen auch die verzweifeltsten Abschieds-Umarmungen nichts. Vielen lieben Dank für die schöne Zeit und bis zum nächsten Jahr!