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SMS vom PC aus beantworten mit HeySMS
Muß man grundsätzlich nicht. Seit Jahr(zehnt)en bieten Handy-Hersteller in ihren begleitenden PC-Programmen irgendeine Möglichkeit an, auch SMS-Nachrichten zu empfangen und zu versenden. Das nützt nur nix: Erstens laufend diese Programme tendenziell selten unter GNU/Linux, zweitens hat man sie mit 99,9%iger Sicherheit nicht offen, wenn grad eine SMS kommt. Was aber auf jedem Betriebssystem läuft und was man immer offen hat (jedenfalls als Internetgiftler) ist irgendein Chat-Programm. SMS, Chat, … eigentlich ist das ja das gleiche. Das müßt sich doch irgendwie zusammenstöpseln lassen? Läßt sich!
Thibault Cohen hat ein Programm für das Nokia N900 geschrieben, das dieses Problem auf beeindruckend simple Weise löst. Solange HeySMS am N900 läuft, erzeugt es dort für jeden SMS-Absender einen Chat-Account, der sofort als Gesprächspartner am PC sichtbar wird. Man sitzt also am PC, sieht einen neuen Kontakt online gehen (mit dem Namen, der im Telefonbuch des N900 für den Absender hinterlegt ist) und empfängt seine SMS als Chat. Geantwortet wird im Chat-Fenster am PC, das N900 sendet die Antwort per SMS wieder zurück. Der Witz dabei: Am PC muß man dafür nichts installieren oder ändern. Weil HeySMS auf existierenden Standards aufbaut, passiert das alles automatisch. Einzige Voraussetzung: Das Chat-Programm muß vor HeySMS gestartet werden und muß einen Account nach dem XMPP Serverless Messaging Protokoll aktiviert haben, an den HeySMS andocken kann. Serverless Messaging wird unter anderem von Pidgin, Empathy (und allen anderen Telepathy-Clients), Adium, iChat, Kopete, Trillian und Miranda unterstützt - das deckt alle Desktop-Betriebssysteme ab, theoretisch ist damit sogar die Weiterleitung von einem N900 aufs andere möglich. Besonders gefällt mir natürlich, daß Empathy hier von Haus aus mitspielt. Dieser Client ist fest mit meinem Gnome-Desktop verdrahtet und schiebt eine dezente kleine Chat-Zeile über den Bildschirmrand, auch wenn ich ihn zuvor gar nicht extra gestartet habe.
Ich war von Anfang an begeistert von HeySMS, das gerade heftig perfektioniert wird (Code hier). Warum genau es mir solche Freude bereitet hat, war mir zunächst nicht ganz klar … bis ich dann draufgekommen bin: Ich selbst hab 2010 genau dieses Programm vorgeschlagen! Wie geil!
Einziges Manko: Meine Haupt-SIM-Karte steckt nicht mehr im N900. Thibault Cohen plant zwar, HeySMS auch noch aufs N9/N950 zu portieren. Für mein C7 siehts aber düster aus. Ich glaub nicht, daß der Python-Code dort läuft. Wurscht erst mal, ich freu mich über diese simple und nützliche Applikation. Ist es nicht beeindruckend, wie aus der Maemo-Community immer wieder solche Lösungen kommen, obwohl Nokia selbst das N900 schon 3x totgeschlagen hat? Ätsch, Herr Elop. Ätsch! :)
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Nokia Swipe User Interface um € 63,-

Die ersten Billig-Telefone auf Basis der mit dem N9 vorgestellten Swipe-Oberfläche sind da. Zum Listenpreis von € 63,- bis € 92,- gibt es drei neue S40-Featurephones, die optisch an ein „Best Of“ von MeeGo Harmattan und Nokia Belle erinnern. Die Swipe-Oberfläche ist dreigeteilt wie beim N9. Ein Teil davon ist der gewohnte Launcher für installierte Programme. Statt der Multitasking-Übersicht (die bei S40 unsinnig wäre, das Ding kann kein Multitasking) gibt es eine Fläche, auf der das Lieblingsprogramm immer geöffnet bleibt. Vernünftigerweise könnte das das Telefon-Programm sein, sodaß man es zum Wählen/Telefonieren nicht immer erst starten muß. Im französischen Nokia-Video zum Asha 311 hat man stattdessen den Musik-Player dort abgelegt. Wirkt wahrscheinlich cooler auf YouTube als eine Ansammlung grauer Knöpfchen mit Ziffern drauf. :)
Der dritte Teil ist ein Belle-ähnlicher Homescreen, auf dem häufig verwendete Shortcuts und Kontakte abgelegt werden. Beim N9 hätte man hier den sogenannten Event-Feed mit der chronologischen Übersicht über RSS-/StatusNet-/Twitter-/Facebook-/…-Updates gefunden. Weil die Asha-Serie auf eine Zielgruppe ausgelegt ist, die nicht 24 Stunden am Tag online sein kann, war es wohl sinnvoll, stattdessen etwas weniger Netzabhängiges in den Vordergrund zu stellen.
Von Nokia Belle, der aktuellen Symbian-Version, kommt die Benachrichtigungsleiste, die man vom oberen Bildschirmrand herunterziehen kann. WLAN-Status, neue SMS/MMS-Nachrichten, … alles wie gewohnt.
Technisch bekommt man im Spitzenmodell Asha 311 Dinge, die einen an der Bezeichnung Feature-Phone zweifeln lassen: 1GHz CPU, WLAN und HSPA, kapazitiver Touch-Screen (ja, mit Affenglas und Multitouch), Nokia Maps mit einer Kombination aus WLAN- und 3G-Positionsbestimmung (allerdings ohne GPS), Bewegungs- und sonstige Sensoren, Bluetooth mit allen gängigen Profilen, USB mit MTP-Support, SyncML, … Da sind Dinge dabei, die weder Windows Phone 7 noch Android unterstützen, iOS erst recht nicht. Das einzige, was an die angepeilte Zielgruppe erinnert, ist die magere RAM-Ausstattung (128MB), der kleine Bildschirm (3" mit 240x400 Pixel) und vor allem der eingesetzte S40-Browser. Der ist nämlich in erster Linie darauf ausgelegt, das Datenvolumen zu reduzieren. Deshalb schickt er alle Seiten (wie sein Opera-Gegenstück) über einen Proxy, der sie für mobile Ansicht optimiert und komprimiert. Gut für langsame und teure Internet-Verbindungen in Nordostpakistan, nicht unbedingt der geeignete Fokus für User mit Daten-Flatrate in Westeuropa.
Die Reise soll hier nicht zu Ende sein. Irgendwann, so verspricht die Gerüchteküche, wird auch der technische Unterbau erneuert. Der Linux Kernel und Qt sollen angeblich die Basis für die nächste Generation dieser Billigtelefone bilden - Meltemi, so heißt es, wird das neue Betriebssystem genannt. Mal sehen.
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Blogger-Treffen, feenbestäubt
So pendelten wir also entspannt zwischen Nord- und Südterrasse, je nach Neigung mit Bier oder Sprudelwasser in der Hand, und ließen uns von den knuddeligen Gastgebern in den Finger zwicken bzw. um denselben wickeln. Daneben fachsimpelten wir über neueste Trends beim immer wieder beliebten Humppa Metal (Hörbeispiele included - es lebe der Nokia Play 360°) und über den Song Contest.
Höhepunkt war natürlich, wie immer, die Grillerei nach Friesenhof-Vorbild. Ohne elegant-jugendliches Über-Die-Treppen-Springen zwar wieder (die Hoffnung haben wir ohnehin schon aufgegeben), aber mit sagenhaft gelungenem Grillgut. Nachspeislicher Feenstaub diesmal auf Eismarillenknödeln. Yummie!
Sehr kurzweilige Veranstaltung! Douze points!
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Klimaanlage
Gerät nicht im Freien verwenden.Fuck. Wieder keine Hilfe gegen den Klimawandel.
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ESC 2012: Unser Ergebnis
Wie es geht zeigt das Abstimmungsergebnis meiner diesmal leider ungewöhnlichen Song-Contest-Party:
Rang | Land | Song | Punkte |
Interpret | |||
1 | Moldau | Lăutar | 22 |
Pasha Parfeny | |||
2 | Frankreich | Echo (You and I) |
20 |
Anggun | |||
2 | Italien | L'Amore È Femmina |
20 |
Nina Zilli |
|||
2 | Serbien | Nije Ljubav Stvar |
20 |
Željko Joksimović |
|||
5 | Estland | Kuula | 19 |
Ott Lepland |
|||
6 | Island | Never Forget |
18 |
Gréta Salóme & Jónsi |
|||
6 | Norwegen | Stay | 18 |
Tooji | |||
8 | Spanien | Quédate conmigo |
17 |
Pastora Soler |
|||
8 | Irland | Waterline | 17 |
Jedward | |||
10 | Aserbaidschan | When The Music Dies |
15 |
Sabina Babayeva |
|||
11 | Litauen | Love Is Blind |
14 |
Donny Montell |
|||
11 | Deutschland | Standing Still |
14 |
Roman Lob | |||
13 | Vereinigtes Königreich |
Love Will Set You Free |
12 |
Engelbert Humperdinck |
|||
13 | Schweden | Euphoria | 12 |
Loreen | |||
15 | Bosnien & Herzegowina |
Korake ti znam |
10 |
Maya Sar | |||
15 | Mazedonien | Crno i belo |
10 |
Kaliopi | |||
17 | Ungarn | Sound Of Our Hearts |
7 |
Compact Disco |
|||
17 | Rumänien | Zaleilah | 7 |
Mandinga | |||
17 | Malta | This Is The Night |
7 |
Kurt Calleja |
|||
20 | Zypern | La la Love |
5 |
Ivi Adamou |
|||
20 | Dänemark | Should've Known Better |
5 |
Soluna Samay |
|||
20 | Türkei | Love Me Back |
5 |
Can Bonomo |
|||
23 | Griechenland | Aphrodisiac | 4 |
Eleftheria Eleftheriou |
|||
23 | Ukraine | Be my Guest |
4 |
Gaitana | |||
25 | Albanien | Suus | 2 |
Rona Nishliu |
|||
25 | Russland | Party For Everybody |
2 |
Buranovskiye Babushki |
Ungewöhnlich deshalb, weil aufgrund kurzfristiger Dazwischenkommenheiten eine vollständige Stimmabgabe nicht bei allen Teilnehmern möglich war. (Bei einigen ist das entschuldigt, anderen werfe ich an dieser Stelle solche Blicke zu. Aber solche!) Da wurden jetzt für manche Länder insgesamt weniger oft abgestimmt als für andere, was kein sauberes Bild macht und die Top 10 verzerrt. Durch ein bißchen Herumrechnen hab ich eine Tabelle hergestellt, die zumindest bei den von allen bewerteten Songs die tatsächlichen Ergebnisse zeigt und dann trotzdem die anderen Beiträge nicht benachteiligt. Es zeigt sich: Die Sieger fanden bei uns keine Gnade.
Egal: Nach dem Song Contest ist vor dem Song Contest. Wann ist die erste nationale Vorausscheidung für 2013?
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Song Contest in 8 Minuten

Tut sich bei den Wettquoten etwas? Kaum. Nach wie vor lauten die Favoriten:
Das ist fast die gleiche Reihung wie vor zwei Monaten. Einzige Ausnahme: Dänemark war damals noch auf Platz 3 und ist mittlerweile auf Platz 9 abgerutscht.
Könnte ich mit diesen Favoriten Leben? Mit Serbien sowieso. Engelbert für le Royaume-Uni de Grande-Bretagne et d'Irlande du Nord sowie Nina Zilli für Italien sind nicht 100%ig mein Geschmack, wären aber verdiente Sieger. Das ist schon fein, was die abliefern. Ganz und gar nicht fein finde ich Schweden. Da ist kein bißchen Emotion, keine Dynamik, nichts zum Anhalten in diesem Song. Kurz: Ich summe ihn nicht beim Duschen. Das sagt in diesen Tagen alles. Noch schlimmer find ich aber Russland. Ganz Europa hat sich in die zugegeben süßen Omis verguckt, die unbeholfen auf der Bühne rumwatscheln und Kekse backen. Das tun die abgebrühten Weibsen so raffiniert, daß drei Minuten lang keine Sau auf die Musik hört. Die nämlich klingt noch Ralph-Siegel-hafter als dessen eigene Kompositionen. (Kann sich noch jemand an Wir geben 'ne Party aus dem Jahr 1994 erinnern? Das russische „Party For Everybody“ ist die abgespeckte Reha-Version davon.) Wie auch immer: Ich will auf gar keinen Fall, daß mein Radiowecker mich mit diesem Lied aus dem Schlaf reißt in der Früh. Bitte macht es weg!
Haben meine persönlichen Lieblinge noch Chancen? Serbien sowieso, siehe oben. Ansonsten seh ich schwarz: Frankreich und Moldau , denen ich den Preis aus tiefstem Herzen gönnen würde, gondeln bei den Quoten so um Platz 20 rum. Das sieht nicht wirklich gut aus. Spanien (auch erst eine Entdeckung der letzten Tage), Irland und Deutschland sind zumindest unter den Top 10. Island und Estland, ebenfalls hoch geschätzt von mir, halten sich auf Mittelposition rund um den 15. Platz. Ungarn ist überhaupt an letzter Stelle - auch so ein Song, den ich eigentlich mittlerweile ganz gut finde.
Auch wenn also mit Schweden und Russland die Gefahr einer ESC-Katastrophe von fast Charlotte Nilsson'schen Ausmaßen besteht, ein positiver Aspekt des heutigen Abends steht jetzt schon fest: Fast 50% des Starterfeld sind Songs, auf die ich mich wirklich freue und denen ich ein gutes Abschneiden wünsche. Das garantiert mir zumindest gute Unterhaltung vor dem bitteren Ende. :)
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Zu Gast bei Ike und Tina

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ESC 2012: Voting Sheet fürs Finale
Runterladen, ausdrucken, anrufen, feiern! :)
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ESC: Auch das zweite Semi hat funktioniert

Auf der anderen Seite sind meine Favoriten (fast) alle wieder mit dabei: Serbien (Željko! Željko! Željko!), Norwegen und ein erst in den letzten Tagen lieb gewonnenes Estland haben die Qualifikation geschafft. Wen vermisse ich? Portugal. Bis vor wenigen Stunden lief deren „Vida Minha“ bei mir noch unter „den nächsten Song, bitte“. Der Live-Auftritt heute hat mich bekehrt. Zu spät, Filipa Sousa fährt heim.
Litauen, Mazedonien und Malta sind OK und werden am Samstag Spaß machen. Bosnien & Herzegowina ist ein bißchen gar langweilig, aber geht noch durch. Etwas aggressiv machen mich mittlerweile die fast identisch klingenden Songs aus der Ukraine und Schweden. Gleiches Schnittmuster, gleiches Buffta, gleiche Einfallslosigkeit. Was solls, Europa gefällts, vor allem diese Schwedin wird ja auch fleißig gekauft von Skandinavien bis Israel. Ebenfalls nicht so ganz mein Fall ist Shooting Star Can Bonomo aus der Türkei, der nun doch auch ins Finale einzieht. Volle drei Minuten lang zu einem Kinderlied zu hampeln, das macht mich kirre.
Absolutes Highlight der Show: Der Party-Auftritt der ESC-Sieger der letzten Jahre, von Dima Bilan bis Ell und Nikki. Es hat unglaublichen Spaß gemacht zuzusehen, wie die ihre Songs nochmal ohne persönlichen Eurovisions-Stress, aber vor einem hysterisch kreischenden Publikum gesungen haben. Tolle Idee! (Auch wenn - oder gerade weil? - Dima Bilan mehr illegale Substanzen in sich hatte, als man in einem Kondom über die Grenze schmuggeln kann. Was immer er beim abschließenden „Waterloo“ gesungen hat, es hatte nichts mit dem ABBA-Song zu tun.)
Jetzt heißts nur mehr meine XML-Datei mit den letzten Daten füttern und ein Voting Sheet fürs Finale erstellen, sobald die Startreihenfolge ausgelost ist. Baku, ich komme! :)
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ESC: Fluchtsender phoenix
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ESC: Jurywertung fürs zweite Semifinale
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ESC: Ein Hoch auf das Semifinale!

Nur ein einziges Land ist irrtümlich in diesem Filter hängengeblieben, obwohl es den Finaleinzug 100x verdient hätte: Israel. Die hätte ich unbedingt wiedersehen wollen am Samstag. Ansonsten sind meine Favoriten mit dabei: Moldau (Pasha! Pasha! Pasha!), Island und Irland standen für mich ja schon vorher fest. Während der Show wesentlich besser gefallen als im Videoclip haben auch Ungarn und Rumänien. Das hat sich ausgezahlt, beide sind weiter. Paßt.
Wen ich nicht unbedingt gebraucht hätte: Russland (denen wird sogar der Sieg am Samstag zugetraut), Albanien (von Anfang an Liebkind der Fans und Journalisten) und Dänemark (ebenfalls Anwärter auf den ersten Platz). Nicht ganz so schlimm, aber halt auch nicht der Brüller: Griechenland und Zypern mit diesem immer gleichen Happystampf. Aber das gehört offenbar zum Song Contest dazu, diese Art von Klogehnummern gabs immer.
Die Show hat gut begonnen, ich freu mich auf Donnerstag!
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ESC: Los geht's!
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ESC: Ergebnisse des ersten Semifinales stehen fest
Wer sehen möchte, was die Juroren heute beurteilen konnten: Hier die 18 Auftritte im 7-Minuten-Schnelldurchlauf.
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Nokia: Wieder Entwicklerprogramm für N9/N950!
„Summer '12 Device Program“ heißt die Initiative. Insgesamt 100 Harmattan-Geräte (N9 und N950) werden nochmal zum Nulltarif unters Programmierervolk gebracht. Zum Teil (25 der 100 Geräte) gehts ums Schließen von Lücken im Applikations-Angebot. Wer z.B. ein existierendes Programm von Symbian auf Maemo/Harmattan portiert, darf hier mit der Unterstützung in Form kostenloser Hardware rechnen. Das würd ich mir mit viel Phantasie noch als Kundenstammpflege verkaufen lassen. Anderes ist allerdings viel stärker in die Zukunft ausgerichtet. So sind ebenfalls 25 Stück für Entwickler reserviert, die das noch im Beta-Stadium befindliche Qt5 aufs N9 bringen und testen möchten.
Natürlich fragt man sich jetzt als gelernter Konsument: „Because of why?!“ Wirtschaftlich gesehen hat Nokia exakt gar keine Veranlassung, sich den ganzen Zauber anzutun. (Da gehts nicht nur um 100 Geräte, die verschenkt werden. Teuerer ist wahrscheinlich die interne Organisation des Programms.) Das N9 ist Schnee von gestern, wozu also nochmal in seine Infrastruktur und in eine Entwickler-Community investieren? Noch dazu in eine zukünftige (!) Infrastruktur wie Qt5, von der existierende N9-Kunden mangels weiterer Firmware-Upgrades voraussichtlich nie profitieren werden?
Ich hab da meine eigene Theorie. Die Gerüchteküche geht ja ziemlich fix davon aus, daß Nokia unter dem Codenamen Meltemi an einem neuen GNU/Linux-basierenden System, diesmal für low-end Featurephones arbeitet (siehe dieser Artikel). Zwar soll die Enticklung daran relativ unabhängig von der bisherigen Maemo/MaeeGo-Codebasis erfolgen, eine Gemeinsamkeit ist aber ziemlich sicher: Qt als Entwicklungsplattform. Wenn das alles stimmt, investiert Nokia mit dieser vordergründig aufs N9 zugeschnittenen Aktion hauptsächlich in irgendein Qt-System auf GNU/Linux-Basis und stellt sicher, daß pünktlich zur Markteinführung des neuen Meltemi-Systems ein reichhaltiges Angebot an Software zur Verfügung steht - Software, die ursprünglich zwar fürs N9 geschrieben wurde, wahrscheinlich aber mit nur minimalen Modifikationen auf der neuen Modellreihe läuft.
Wenn meine Vermutung zutrifft, ist der Plan gar nicht so bescheuert wie die Firma an sich. Offenbar hat Stephen Flop doch nicht nur die Leute behalten, die sich in finnischen Wintern das Hirn rausgesoffen haben. Der eine oder andere smarte Nokianer hat sich erfolgreich vor Flop verstecken können.
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ESC: Islamistische Attacken

Was bringen Schwule nach Aserbaidschan? Was wird in aserbaidschanischen Familien nach der Gay Parade passieren? Es gibt keinen Platz für unmoralische Schwule in Aserbaidschan. Verlaßt unser Land. Kein Platz in Aserbaidschan für Schwule, die aussehen wie Tiere.
Es gibt keinen Platz für das Böse in diesem Land – wir malen Blau zu rotem Blut.
Diesen Text bekam zu lesen, wer heute die traditionsreiche Song-Contest-Site esctoday.com besuchen wollte. Ein martialisches Kitschbild vervollständigte die Propaganda. Mittlerweile ist das Angebot komplett vom Netz, der Inhalt aus 12 Jahren Arbeit zerstört und gelöscht. Ähnliche Angriffe und versuchte DDoS-Attacken gab es heute auf eurovision.az, ESCkaz und sogar die offizielle Homepage eurovision.tv.
Inhalt und Sprache legen zunächst nahe, daß die Angriffe auf Aserbaidschan selbst kommen. Es gibt allerdings auch noch eine weitere Theorie: Der Iran könnte, so heißt es, hinter all dem stecken. Dort gab es in den letzten Wochen zunehmende Proteste gegen die angeblichen moralischen Entgleisungen im nördlichen Nachbarland. Der iranische Ayatollah Mohsen Mojtahed Shabestari warf der aserbaidschanischen Führung vor, eine von anti-islamischen Kräften geforderte Party auszurichten
. Demonstrationen gegen den Song Contest im Nachbarland hatten schon letzte Woche vor der aserbaidschanischen Botschaft im iranischen Täbris stattgefunden. Auch hier waren es Geistliche, die die Menge aufgehetzt hatten. Anschließende Gegenproteste in Baku (Der iranische Islam ist kein Islam!
und Der Iran schickt Terroristen in unser Land!
) beweisen, daß die iranisch-aserbaidschanischen Beziehungen ohnehin nicht von tiefer Freundschaft geprägt sind.
Die EBU als Veranstalterin des Song Contest spricht in einer Stellungnahme von bedauerlichen
Vorfällen und versichert: Wie immer existiert ein solides Sicherheitskonzept für den Eurovision Song Contest, und wir haben bereits im vergangenen Jahr entsprechende Garantien von den relevanten Behörden erhalten, unterschrieben vom Premierminister Aserbaidschans. Wir haben Vertrauen in ihre Arbeit.
Na dann.
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My URI = My WebID
Seit einigen Tagen habe ich auch eine WebID, die mich fürs Login auf neuen Seiten eindeutig identifiziert.
Seit vorgestern sind die beiden Dinge eins. Beides ist ja schließlich drauf aus, mich zu identifizieren. Beides beschreibt mich mittels RDF, noch dazu weitgehend mit dem gleichen Vokabular. Wozu also zwei Öltanks sein? Schwupps hab ich die WebID-spezifischen Teile (also vor allem die Zertifikats-Informationen) in die Daten über http://www.welzl.info/id/oskar.welzl eingebaut … Pfeift schon!
Ganz nebenbei gabs (neben inhaltlichen Updates) noch die Umsetzung eines genialen Vorschlags, den Daniel E. Renfer (aka duck1123) auf meinem µBlog gepostet hat:
http://www.welzl.info/id/oskar.welzl existiert ja nicht als Dokument - klar, weil Die URI mich bezeichnet und nicht eine Datei im Web. Der Server schickt stattdessen http://www.welzl.info/id/o.w mit Informationen über http://www.welzl.info/id/oskar.welzl zurück, und zwar je nach Client-Anforderung entweder als maschinenlesbare RDF/XML-Datei oder als für Menschen verdaubare HMTL-Seite. Daniel hat nun vorgeschlagen, auch die HTML-Version mit RDFa anzureichern und somit maschinenlesbar zu machen. Hab ich gleich eingebaut - funktioniert perfekt!
Ich liebe es, wenn sich am Schluß alles so einfach zusammenfügt. Ich bin einfach immer http://www.welzl.info/id/oskar.welzl. Egal ob jemand Informationen über mich veröffentlicht oder ob ich selbst mich mittels WebID irgendwo einlogge. Die Bezeichnung ist immer http://www.welzl.info/id/oskar.welzl. So einfach muß es sein.
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ESC 2012: Trackshittaz chancenlos (plus: Probenvideos!)
Zur Bestätigung hier noch ein paar Zahlen: Bei den Wettquoten für den Contest insgesamt liegt Österreich derzeit auf Platz 31 (von 42). Die Wettquoten für das erste Semifinale sehen die Trackshittaz auf Platz 15 (von 18); unter die Top 10 müßten sie hier kommen, um am Samstag im Finale überhaupt antreten zu dürfen.
Noch schlimmer sieht es bei den Abstimmungsergebnissen der ESC-Fanclubs aus, die europaweit im „Eurovision Fanclub Network - Organisation Générale des Amateurs de l'Eurovision“ (kurz OGAE) zusammengeschlossen sind. Hier gehört Österreich zu den Ländern, die noch nicht einen einzigen Punkt eingeheimst haben; gute alte ORF-Tradition.
Wer aber sind die chancenreichsten? Wem wird der Sieg zugetraut? Die Wettbüros sehen in den Top 5 derzeit Schweden, Italien, Russland, das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland (ein einziges Mal im Jahr darf man England so nennen *g*) und Serbien. Bei den Fanclubs halten sich ganz vorne: Schweden, Italien, Island, Serbien und Norwegen. Müßte ich persönlich nochmal eine Top-5-Liste erstellen, ich hätte wahrscheinlich Frankreich, Moldau, Serbien, Israel und Deutschland mit drauf. (Wow?! Ich entferne mich vom ESC Mainstream! Mit Schweden oder Italien kann ich grad so gar nichts anfangen.)
Die Redaktion von eurovision.tv hat auf YouTube aktuelle Videos zusammengestellt. Ich empfehle:
- Die Playlist zum ersten Halbfinale (inkl. Österreich)
- Die Playlist zum zweiten Halbfinale
- Das Video von den ersten Proben der Trackshittaz
Weitere Probenvideos sind im YouTube-Kanal von eurovision.tv zu finden.
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ESC 2012: Voting Sheets Semi 1 und 2
Wenn jemand das Ding runterlädt und verwendet: eventuelle Fehler (falsches Bild, Tippfehler, Land falsch zugeordnet etc.) bitte hier rückmelden. Wie gesagt: Das sind die Daten, die ich auch für die Finalshow verwende. Da wärs dann schon praktisch, wenn alles korrekt ist. :)
Der ORF überträgt angeblich beide Semifinal-Shows live, also am 22.5. und am 24.5. jeweils ab 21:00 Uhr auf ORF 1. Ausweichsender für Semi 1 ist einsfestival, für Semi 2 der Sender phoenix. (Ich erwähne die Ausweichsender nur, weil dieser Knoll als Kommentator erfahrungsgemäß nicht zu ertragen ist.)
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WebID: Coole Technik fürs einheitliche Login

Es gibt verschiedenste Versuche, diese unnötigen Eingaben überflüssig zu machen. Die dümmste und gefährlichste Variante ist, sich mit existierenden Facebook- oder Google-Accounts auf fremden Seiten einzuloggen. Viel besser, weitgehend etabliert und ausreichend offen dagegen ist OpenID. Dabei handelt es sich um ein dezentral angelegtes Protokoll. Ich kann mir einen beliebigen OpenID-Provider aussuchen, mich dort registrieren und von da an auf jeder OpenID-kompatiblen Seite mit immer den gleichen Daten einloggen, ohne mich dort nochmal extra registrieren zu müssen. Das ist die Technik, die ich selbst derzeit am häufigsten verwende.
Gerade entdecke ich eine weitere Alternative, an der zwar noch gebastelt wird, die aber aus meiner Sicht sehr spannend wirkt: WebID. Das System funktioniert auf Basis etablierter Standards wie TLS, X.509-Zertifikaten und RDF. Im Prinzip liegt die ganze Standard-Information über mich in einem RDF-Dokument, das das FOAF-Vokabular benutzt. Zusätzlich enthält dieses Dokument den öffentlichen Schlüssel eines Zertifikats, das ich in meinem Browser abgelegt habe. Wenn ich mich nun erstmals auf einer mir bisher unbekannten Seite einlogge, verlangt die von mir ein Zertifikat (das ich über ein Drop-Down im Browser auswähle). Im Zertifikat hinterlegt ist die Adresse des WebID-Dokuments, das meinen Namen, mein Foto und andere Informationen enthalten kann. Paßt der öffentliche Schlüssel im WebID-Dokument zu dem Zertifikat, mit dem sich mein Browser gerade identifiziert hat, dann wird mein Login akzeptiert und ich habe ohne jeden Aufwand ein neues Profil angelegt.
Natürlich geht niemand davon aus, daß Leute (so wie ich gestern) ein Zertifikat auf der Kommandozeile erstellen und das dazugehörige RDF-Dokument per Hand editieren und hochladen. Der Normalfall wird sein, daß ein Webservice, das WebID unterstützt, Zertifikatsgenerierung und Anlegen eines WebID-Dokuments für bestehende User automatisiert. Daß ich aber auch meine eigene, handgestrickte WebID verwenden kann, ist eine durchaus feine Sache: Ich mag Technologien, die ich auch ganz auf mich allein gestellt und unabhängig von irgendeinem Drittanbieter nutzen kann. WebID scheint so etwas zu sein. Simpel und effizient. (Einziger Nachteil, wie bei allem, was auf Verschlüsselung beruht: Irgendwie muß man einen Weg finden, das WebID-Zertifikat bei sich zu tragen. Sonst klappts nicht mit dem Login im Internet-Café.)
Tips zum Ausprobieren: Dieses Script hilft beim Erstellen eines Zertifikats mit OpenSSL; MyProfile ist ein experimentelles Service, bei dem man sich mit WebID einloggen kann.