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ORF @ ESC 2012: Es muaß seyn

James Cottriall will zum Song Contest 2011 hat der ORF unter dem Titel „Der Ö3-Wecker rockt den Song Contest“ einige für österreichische Verhältnisse erstaunlich unpeinliche Songs zur nationalen Vorausscheidung auf die Bühne gebracht. Das ist heuer nicht gelungen. Die Auswahl hat wieder langjährigen ORF-Durchschnitt erreicht. Schlimmer: Der eine eingereichte Song mit echten Siegerchancen wurde gar nicht erst zur nationalen Vorentscheidung zugelassen.

Was hat sich verändert? In erster Linie der Auswahlmodus. Für den ESC 2011 wurde der Fokus (so wie beim Song Contest selbst) auf die Songs gelegt. Fertige Kompositionen mußten eine Vorauswahl per Publikumsvoting durchlaufen, nur die erfolgreichsten 10 wurden schließlich in der TV-Show präsentiert. In diesem Jahr hat der ORF zuerst die Interpreten ausgewählt, die teilweise bis heute keine fertigen Songs vorgestellt haben. Das solcherart zum Handkuß gekommene Musikervolk hatte dann nach dem Motto Es muaß seyn! schnell, schnell 3minütige Songs zusammenzuschustern, die den Regeln der EBU entsprechen. Das merkt man dem Ergebnis auch deutlich an.

Der ESC ist ein Komponistenwettkampf. Es gewinnt der Komponist des besten Songs, nicht der Interpret. Die ORF-Taktik, Interpreten statt Songs auszusuchen, entspricht der Auswahl von Büchern nach der Farbe des Einbands.

Genug gejammert. Schauen wir uns an, was rausgekommen ist:

!Deladap („Crazy Swing“) und (ausgerechnet!) Conchita Wurst („That’s What I Am”) fallen aus der Reihe. Sie lassen den Finger nicht sofort zur Skip-Taste wandern, ein bißchen gehen die Songs sogar ins Ohr. Tatsächlich kommen die beiden auch in den internationalen Foren nicht schlecht an.

James Cottriall („Stand Up“), die Trackshittaz („Woki mit deim Popo“), Valerie („Comme ça“) und Papermoon („Vater, Father, mon père“) mühen sich redlich (ich sag ja: Es muaß seyn!), kriegens aber einfach nicht gebacken. Vor allem um die Trackshittaz tut’s einem dabei aufrichtig leid: Die hatten letztes Jahr mit „Oida Taunz!“ auch international alle Sympathien auf ihrer Seite. Viele Fans in den Webforen wünschen ihnen für 2012 eine zweite Chance. Leider: nicht mit diesem Song. (Und, bzgl. Valerie und Papermoon: Mehrere Sprachen in einem ESC-Song zu benutzen ist einfach nur nuttig. Das tut man nicht - oder nur, wenn man es sich leisten kann.)

Was bleibt? Auf dem vorläufig vorletzten Platz liegt Norbert Schneider mit „Medicate My Blues Away“. Mit großem Abstand die schlechtesten Lieder präsentieren Krautschädl („Einsturzgefohr“) und die „Wildcard“-Gewinner Mary Broadcast Band, die angeblich tatsächlich wegen ihres Songs „How Can You Ask Me“ ausgesucht wurden und nicht von vornherein fest standen. Dabei hätte man ganz andere Kaliber haben können: Ebenfalls um den Finalplatz per Wildcard beworben hatte sich z.b. Sankil Jones mit „Fire“. Wer „Fire“ und „How Can You Ask Me“ vergleicht wird daran zweifeln, daß die Entscheidung tatsächlich auf Basis der Songs fiel. Schließlich wollte der ORF die farblose Mary Broadcast Band schon 2011 mit „Who´s Gonna Stop Me“ in die Finalshow pushen, was damals aber am Widerstand des abstimmenden Publikums scheiterte.

In diesem Artikel fehlt noch die Band Blockstars, von der noch nicht mal die Mitglieder bekannt sind. Dennoch sind sie Fixstarter am 24. Februar. Sympathien schafft man sich auf diese Weise nicht.


RDFa à la twoday, Teil II

Semantic Web Logo 2008 habe ich zum ersten Mal versucht, maschinenlesbare Zusatzinformationen nach der (damaligen) RDFa-Spezifikation in ein twoday.net-Blog einzubauen - und bin kläglich gescheitert. In den letzten Monaten hat sich aber einiges getan: RDFa 1.1 wird sich, das ist abzusehen, wesentlich von der 2008 gültigen Version 1.0 unterscheiden und dadurch technische Probleme aus dem Weg räumen. Außerdem gibt es neue Antworten auf die Frage nach dem „Warum?“. Wo also stehen wir 2012? Und was könnte ich für mein Blog hier verwenden?

Ich habs im RDFa-Testblog von 2008 ausprobiert. Was eine Maschine daraus lesen kann, wird in diesem Diagramm sichtbar. Ziemlich beeindruckend, finde ich. Aber sehen wir mal im Detail, was für mich neu war:

Vorweg: Alle folgenden Aussagen zum „neuen“ RDFa beziehen sich auf eine Version 1.1, die noch nicht als offizielle W3C-Empfehlung vorliegt. Noch wird daran gefeilt - sehr heftig sogar. Ich gehe aber davon aus, daß der Editor’s Draft vom 15.12.2011 dem Ergebnis sehr nahe kommen wird … sofern es überhaupt ein Ergebnis gibt, doch dazu später.

  • RDFa verläßt sich nicht mehr auf den XML-spezifischen Mechanismus der Namensraum-Deklaration, um ein Vokabular einzuführen. Das ist zwar deutlich weniger elegant, ermöglicht aber die Nutzung in Dokumenten, die kein XML sind - wie z.B. in twoday.net-Blogs. Heißt: Ich konnte im Testblog RDFa einbauen ohne mich darum zu kümmern, ob die ganze Tagsoup drumherum irgendeinem (X)HTML-Standard entspricht. Tatsächlich habe ich das Ergebnis von neuen RDFa-Parsern lesen lassen, es funktioniert.
  • Die Autoren von RDFa haben unter dem Namen „RDFa Lite“ ein Subset definiert, das in seiner Funktionalität sehr stark an das von der Industrie bevorzugte Microdata-Modell erinnert. Microdata ist simpler, aber zentralistischer, weniger leistungsfähig und vor allem weniger flexibel als RDFa. Wahrscheinlich wird es aber für RDFa wichtig werden, eine Microdata-ähnliche, allgemein anerkannte Mindestvariante anbieten zu können. Im Testblog habe ich einfach versucht, möglichst konform zu RDFa Lite zu bleiben (und somit implizit auch „in Microdata zu denken“). Das ist mühsam und umständlich, wenn man RDF gewöhnt ist. Außerdem schränkt es die Möglichkeiten doch sehr ein: Die Einfachheit kommt nicht ohne Preis, manches läßt sich in „Lite“ einfach nicht mehr ausdrücken.
  • Im Juni 2011 mußten die um ein semantisches Web bemühten Personen und Organisationen zunächst einen herben Rückschlag einstecken: Mit schema.org haben Google und andere Suchmaschinenbetreiber das Rad neu erfunden und ein auf Microdata basierendes Vokabular vorgestellt, das alle bestehenden völlig ignoriert. Ein Licht am Horizont gibt es erst wieder seit November: RDFa Lite soll von den Suchmaschinenbetreibern gleichberechtigt mit Microdata als Syntax anerkannt werden - solange das schema.org-Vokabular verwendet wird. In der Praxis könnte das bedeuten: Eine Website verwendet volles RDFa 1.1 (also nicht nur die lite-Version) mit etablierten Vokabularen (SIOC, Dublin Core, FOAF, …) und den Ausdrücken aus schema.org. Die großen Suchmaschinen lesen nur, was als RDFa Lite gültig ist und schema.org-Vokabeln enthält, während alle zusätzlichen Informationen für fortgeschrittene RDF-Anwendungen unverändert erhalten bleiben. Ob Google tatsächlich schon RDFa 1.1 Daten aus meinem Testblog liest, bezweifle ich erst mal. Wahrscheinlich warten die, bis die Spezifikation engültig fest steht.

Apropos bis die Spezifikation engültig fest steht: Spannend wird, wie sich das W3C aus der Sache mit den konkurrierenden Standards RDFa und Microdata herauswindet. Es gibt Bestrebungen, die Veröffentlichung beider Spezifikationen zu unterbinden und darauf zu warten, daß die beiden Gruppen sich einigen. Andererseits wäre es nicht das erste Mal, daß zwei Standards parallel existieren, die mehr oder weniger dem gleichen Zweck dienen.

Wenn sich die Geschichte wiederholt, wird der schlechtere Ansatz (Microdata) sich gegen den überlegenen (RDFa) durchsetzen … so wie sich „HTML“ 5 durch die Macht der Konzerne gegen das wesentlich brilliantere XHTML 2 durchsetzen konnte. Noch ist aber nicht alles verloren. Der Kunstgriff mit „RDFa Lite“ könnte noch einiges ändern. Mal sehen.

Einen guten Überblick über den aktuellen Status von RDFa bietet Ivan Herman im Artikel Where we are with RDFa 1.1?. Eine Gegenüberstellung von RDFa, Microdata und den etwas in Vergessenheit geratenen Microformats hat Manu Sporny unter dem Titel An Uber-comparison of RDFa, Microdata and Microformats veröffentlicht.


Lungenbraten und Pizzakäse

Wie jedes Jahr gleiten wir mit Lungenbraten und Pizzakäse ins neue Jahr. Mhm! Lovin' it! ;)


Gebiß-schonende Hühnerroulade

Menü vom 30.12.2011 Ganz spontan (Uns haben Gäste abgesagt, aber das Zeug ist schon eingekauft) gabs am letzten Freitag des Jahres statt Spaghetti eine Einladung zu Rainer und Wolfi.

Wer immer da abgesagt hat: Es müssen ältere Tattergreise gewesen sein, für die leicht Kaubares am Speiseplan stand. Sowas hab ich ja generell auch gern. ;)

So gabs also weiche Linsensuppe, gebißschonende Hühnerroulade mit Erdäpfel und G’müs sowie Rheuma-Käse-Kuchen. Als Vorspeise und Überraschung (Ein Klavier, ein Klavier!) lagen außerdem ein kompaktes Power-Pack und stundenlange Wellness auf den Tellern.

Vielen herzlichen Dank fürs gute Essen, das Doggy Bag und die Päckchen. Auf daß weiterhin viele Gäste absagen! ;)


Ich bin Filmstar

Ausschnitt aus einem Super8-FilmEigentlich weiß ich ja schon seit 2006, daß das Ansehen alter Fotos nicht immer nur Vergnügen bereitet. ;)

Seit Weihnachten gibts mehr als nur Fotos: Ich hab für meine Eltern knapp 2 ½ Stunden Super8-Filme auf DVD überspielen lassen … Himmelherrgott! Einerseits ist es nicht immer gut fürs eigene Ego, sich selbst als Kleinkind in Lederhosen zu sehen, das schreiend vor einer Kindergartentante davonläuft. Andererseits macht es riesengroßen Spaß, die eigenen Eltern, Opas und Tanten in der Mode der 1960er/1970er rumlaufen zu sehen. (Ich war ja immer der Meinung, daß man Peter Alexander und Grete Weiser absichtlich albernes Zeug angezogen hat, um den Comedy-Faktor zu steigern. Aber nein: Die liefen damals alle so rum!)

Irgendwie ist es unter Strich aber auch schön, Erinnerungen an Verwandte aufzufrischen, die viel zu früh gegangen sind.

Wer sich an meinen eigenen großen Auftritten erfreuen will, hat hier auf blip.tv Gelegenheit dazu.


Keks bei HMB

Es ist viel zu lange her, daß ich bei Helga, Martin und Barbara war. Heute ist sich endlich wieder einmal ein Treffen ausgegangen. Kirstin hat auch kurz vorbeigeschaut... gute alte Zeit eben. ;)

Neben vielen netten Gesprächen gab's auch wunderbare Kekse und (Überraschung!) ein Päckchen vom Christkind, das ich aber erst in Wien aufmachen darf. Dabei wär ich schon so neugierig!


Überstanden ;)

Überstanden hammas. Weihnachten 2011 ist aufgegessen und ausgepackt. Ich habe wunderbare Versage-Hosen bekommen, jede Menge geiles, geiles, geiles Technik-Spielzeug (fürs Telefon und für den PC - ausnahmslos alle Steckdosen sind jetzt belegt), weitere Verkitschungen meiner ohnehin bereits legendären Schönheit … und Horror. *LOL*

Mehr Details? Wenn ich die Dinge der Reihe nach ausprobieren. Ich hab grad mal das eine oder andere beschnuppert (hihi!), recht viel mehr kann ich noch nicht sagen. ;)


YouTube am Küchenfernseher

Hab ich hier vor kurzem beschrieben, wie ich die Küche verläßlich mit WLAN versorgt habe? Und wie ich meinen Eltern nicht so 100%ig erklären konnte, wie sich dadurch ihr Leben verbessert?

Nun, seit heute ist alles klar: Ein WLAN-Stick am Fernseher erlaubt Video on Demand vom deutschen Privatfernsehen (Britt, Switch Reloaded, Salesch,...), YouTube und blip.tv, vor allem aber sich das Abspielen von Mediendateien von meinem Symbian-Smartphone via DLNA.

Meine Eltern sind begeistert und kriegen sich gar nicht mehr ein vor Freude. (Stell mir da ja nichts um!; So, schalt das jetzt aus, ich will fernsehen!) *LOL*


FRITZ!WLAN Repeater 300E

Meine Eltern haben ein neues High-Tech-Spielzeug: Um den schlechten WLAN-Empfang in der Küche zu verstärken, steckt jetzt im Erdgeschoß ein WLAN-Repeater. Blinkt wie ein Christbaum (paßt ja), funktioniert aber. An unauffälliger Stelle ohne irgendwelchen Kabelsalat direkt in die Steckdose gedrückt, läßt sich das Gerät mit wenigen Klicks über den Handy-Browser konfigurieren.

Das einzige, woran ich bisher gescheitert bin: meinen Eltern zu erklären, was das ist und was man davon hat. Aber da fällt mir schon noch was ein. *LOL*


WESTbahn

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In der neuen Westbahn von Wien nach Linz. Naja. Das gibt es noch viel zu tun: Obwohl ich im „Club“ reise, wirkt alles irgendwie eng. WLAN ist wohl theoretisch da, fällt aber viel zu oft aus. Der Wagen wackelt so stark, daß ich schon kurz nach Wien seekrank war. Die Tante, die meinen Fahrschein kontrolliert hat, soll sich angeblich exklusiv um unseren Wagen kümmern und uns aufmerksam mit Kaffee und Snacks versorgen. Nun, ich hab sie ein einziges Mal gesehen. Die Bestellung, die ich dabei aufgegeben habe, hat sie wohl vergessen. Was tut die bloß, wenn der Zug voll ist?

ESC 2012: Gehts denn schon los?

Hans-Georg hat mich drauf hingewiesen, und tatsächlich: Die Song Contest Season hat begonnen. Gestern hat die Schweiz per Televoting ihren Kandidaten für Baku gewählt. Sinplus heißen die Knaben mit dem völlig unverständlichen Englisch, die etwas singen, was laut den schriftlich vorliegenden Informationen „Unbreakable“ heißt. (Nicht-Schweizer werden sich freuen, daß endlich wieder ein Land in seiner Muttersprache singt.)

Anyway: Jetzt heißts wieder XML-Sheets pflegen. Keine Ausreden mehr! ;)


Titten, Titten, Titten. Die Weihnachtsfeier.

Als Gegenentwurf zur gepflegten Fadesse einer „großen“ Weihnachtsfeier gabs heute ein bemerkenswertes Team-Event.

Was noch durchaus weihnachtlich bei Punsch und Adventstimmung im Amerlingbeisl begonnen hatte, entwickelte sich nach einem Lokalwechsel (man will ja auch was Essen) zu einem Comedy-Programm mit extra Kreischfaktor. Wir hatten unter anderem am Programm:

  • Titten (viiiele Titten!)
  • Schamhaare (bzw. eben das Fehlen derselben)
  • Pornos mit Robotern
  • Spiderman (genauer: ich im Spiderman-Kostüm; immer wieder)

Allein die völlig verständnislosen und verwirrten Blicke von den Nebentischen hatten Unterhaltungsfaktor 1A dabei. Unglaublich, wofür Weihnachten gut ist. ;)


Plachutta

Plachutta1211
Traditionen muß man pflegen. Wie jedes Jahr um diese Zeit zieht es uns zum Plachutta. Besonders nett diesmal: die Gänseleber-Crème-Brûlée; ach ja, und die Rösslwirtin am Nebentisch. ;)

(Natürlich auch wieder Hietzinger Schnepfen. Das muß man akzeptieren, wenn man ein gutes Filetsteak haben will.)

Schöner Abend! Geld gut investiert! ;)


Jetzt bin ich ein richtiger Mann!

Führerschein und Personalausweis Vor gefühlten 4-5 Jahren - also genau am 11.12.1985 - hab ich meinen Führerschein bekommen. Reaktion meiner Großmutter damals dazu: Sie nahm meine Hand fest in ihre beiden Hände und sagte feierlich: Jetzt bist Du ein richtiger Mann! (Mir ist bis heute keine passende Antwort eingefallen.)

Was meine Männlichkeit mit dem rosa Lappen zu tun hatte, war mir also zwar nicht klar. Wie ich aber heuer eben diesen Lappen im Zug verloren habe, wußte ich sofort: Falls da jetzt wider Erwarten doch meine Männlichkeit dran hängt, muß ich das Ding so rasch wie möglich wieder haben. Daher also das ganze Theater mit Behördenurlaub und Verlustanzeige etc. etc.

Der langen Rede großartige Pointe: Ich hab sie wieder, meine Männlichkeit. Sie ist immer noch rosa, gegenüber 1985 jedoch deutlich geschrumpft. Weil ich schon mal shoppen war, hab ich mir auch gleich so einen schicken Personalausweis im dazu passenden Design ausgesucht. Der ist graublau. Jetzt bin ich also wieder ein richtiger Mann. ;)


Mit Lejla bei Billa

Hari Mata Hari bei Billa Hach, kann einkaufen schön sein! Billa verwöhnt mich beim Kauf von Kloreinigern und Geschirrspülmittelchen völlig unerwartet mit einem musikalischen Highlight des 21. Jahrhunderts:

Via Radio Max umschmeichelt mich der Beitrag von Bosnien-Herzegowina zum Song Contest 2006: „Lejla“, gesungen von Hari Mata Hari, erreichte im Televoting zwar „nur“ den dritten Platz. Die anschließende Journalisten-Wertung für die beste Komposition ging aber verdientermaßen an Željko Joksimović, der das Lied komponiert hat.

Bei so viel musikalischer Freude hab ich extra zu den teuren Markenprodukten gegriffen, um mich bei Billa zu bedanken. (Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die heute wirklich die Originalversion gespielt haben oder ein Cover: Immerhin gibts auch von Željko Joksimović selbst eine Live-Aufnahme. Wer weiß, wer das Lied sonst noch veröffentlicht hat?)

Anyway: Ich hab die Song-Contest-CD drin und tanze leichtfüßig durch die Wohnung.

Golube, moj golube
nosi joj suze mjesto pjesme
ja odlazim k'o da sam kriv
što voljeh tebe koju ne smijem
Što voljeh tebe
Lejla

Wers mir nachtun will, findet den Song hier zum Runterladen. ;)


Gnome 3.2 in da house - will ich das?

Gnome Logo Gestern wars fällig: das Update von Gnome 2.32 auf die aktuelle 3er-Linie in Form von Gnome 3.2. Das Update an sich verlief relativ problemlos; das ist bei einer Distribution wie Gentoo immer wieder erwähnenswert, immerhin muß man sich da ja alles selber compilieren und konfigurieren. Fehler und Inkompatibilitäten sind da fast unvermeidlich.

Der eigentliche Schock ist aber dann das fertige Ergebnis. Gnome 3 ist schon sehr viel anders als andere Desktop-Konzepte. Man versteht, warum Ubuntu hier mit seiner Unity-Oberfläche teilweise andere Wege geht. Zwar war Gnome auch in der Vergangenheit im Verlgeich zu anderen Desktop-Umgebungen von einer starken Simplifizierung geprägt. Die neue Version schlägt aber alles. Erstens gilt so gut wie überall: Für jeden Use Case gibt es genau eine Lösung. Das wars dann. Kein „Jeder nach seinem Geschmack“ mehr. Zweitens: Dieser eine Weg wurde ohne viel Rücksichtnahme auf bekannte Desktop-Konzepte fast auf der grünen Wiese konzipiert. Das mag für die Designer (ich hasse dieses Wort) ein schlüssiges Gesamtkonzept ergeben, erschwert aber zwei Personengruppen die Arbeit mit Gnome: Umsteigern und jenen, die abwechselnd mit Gnome und Windows (oder Ubuntu/OS X …) arbeiten. (Machen diese beiden Gruppen zusammen nicht schon 90% der Benutzer aus?)

Was sticht ins Auge? Alles ist groß, größer, am größten. Schriften, Icons, Fenstertitel, einfach alles. (Die Symbole für Programme und Dokumente sind auf meinem Bildschirm nachgemessene 3x3cm groß!) Der Desktop ist leer. Außer der Uhr, dem Lautstärkeregler und einem Kombi-Button (ausloggen, online Status ändern, Bildschirm sperren …) ist nichts zu sehen. Jede Art von Steuerung findet über eine zusätzliche Ebene („Aktivitäten“) statt. Diese wird eingeblendet, wenn man den Mauszeiger ins linke obere Eck schiebt. „Aktivitäten“ ist die all-in-one Zentrale für das Starten von Programmen, das Suchen (Dokumente, Kontakte, Internetinhalte - wieder all-in-one), das Umschalten zwischen geöffneten Fenstern, das Handling von virtual Desktops usw. usw.

Optisch sieht das alles recht nett aus. Die Handhabung wird natürlich erschwert. Früher reichte fürs Umschalten von Firefox auf Evolution einfach ein Klick auf das Evolution-Symbol in der unteren Bildschirmleiste. Jetzt muß man in die Aktivitäten-Ebene und dort das Fenster Evolution aktivieren. Mindestens ein Arbeitsschritt mehr - je nachdem, auf welchem der virtuellen Desktops Evolution gerade liegt, können es auch mehr werden. Das ist die Konsequenz aus dem Wunsch nach einem „schlüssigen Gesamtkonzept“. Da heißt es eben: Fenstermanagement über die Aktivitäten-Ebene. Na gut, soll sein.

Ebenfalls Teil des „schlüssigen Gesamtkonzepts“ ist die Feststellung, daß das Herunterfahren und Abschalten eines Rechners in Zeiten von Laptops und raffiniertem Power-Management nicht mehr nötig ist. Der Use Case „Ich beende meine Arbeit und benötige den Rechner nicht mehr“ wird daher mit dem Standby-Modus erfüllt. Ernsthaft. Einen Button oder Menüpunkt zum Herunterfahren und Abschalten gibt es nicht mehr. (Per Trick gehts doch: Hält man die Alt-Taste gedrückt, wird aus dem Menüpunkt „Bereitschaft“ gottseidank „Abschalten“. Nur weiß das eben kaum wer …)

Mal sehen, wie ich mich in den nächsten Tagen und Wochen mit dem Ding anfreunde. „Unity oder Gnome Shell“ ist ja mittlerweile als Glaubenskrieg fast noch heftiger als „KDE oder Gnome“. ;)

Wer sich ein Bild machen will: Eine grobe Übersicht bietet das Gnome-Projekt selbst. Ein paar offizielle Videos zu speziellen Anwendungsfällen gibts ebenfalls. Detaillierter zur Sache gehts auf derstandard.at, wo Andreas Proschofsky für die Vorgängerversion 3.0 einen ausführlichen Artikel samt Ansichtssache veröffentlicht hat.