Flashblock, mon amour
Firefox sei Dank gibt es einen Mittelweg: Flashblock ersetzt jedes Flash-Objekt durch eine leere Fläche mit Play-Button in der Mitte. Man surft also weiterhin unbehelligt, kann aber einzelne Inhalte gezielt zulassen oder aber auch ganze Websites (wie eben XTubeYouTube) zur flashverseuchten Zone machen, in der dann Flash-Inhalte automatisch geladen und wiedergegeben werden.
Mit diesem Add-On läßt es sich leben, bis Flash strafrechtlich verboten wird.
mal abgesehen von der krankheit aller techniker/semi-techniker ("wozu brauch ich bunte bildchen? ich leb doch eh in der matrix und will nur 0 und 1 sehen") und deiner abwehrhaltung gegenüber proprietären entwicklungen - was genau stört dich an flash?
komplett in flash designte seiten kann ich auch nicht leiden, aber bewegt-bunt-bildchen find ich schon recht nett und die vielen flash spielereien bieten auch immer wieder interessante anwendungen. die beigepackte werbung stört mich relativ wenig bis gar nicht - alles, was nicht aufpoppt und mir die sicht auf den eigentlichen inhalt versperrt, ist mir wurscht. schließlich kann ich die "konsumenteninformation" im tv genauso gestig ausblenden.
ad blocker sind natürlich eine feine gschicht, allerdings hatte ich damit auch schon oft das problem, dass auch interessantes geblockt wurde.
Jetzt hab ich Dich endlich davon überzeugt, daß „Web 2.0“ nur Ferengi ist - und prompt machst Du die nächste Front auf. ;-)
Also, jetzt paß mal auf, Kleiner. Onkel Ossi erklärt Dir wieder mal die Welt:
Flash als Zusatz (mit sauber implementiertem Fallback!) wär ja gar nicht so schlimm. So nach dem Motto: Hast Du's installiert, bewegt sich das Raumschiff, ansonsten siehst Du ein statisches Bild. Solche Anwendungen kenne ich aber nicht. In freier Wildbahn gibt es zwei Varianten:
- Unkritische Inhalte (=reine Dekoration ohne Informationsgehalt) werden als Flash-Objekte umgesetzt. Unnötig, aber „jo mei“.
- Inhalte mit echtem Informationsgehalt oder gar Navigationselemente sind in Flash realisiert. Das ist das wahre Verbrechen. (Siehe XTube und Co.)
Was mich an Flash konkret stört?
- Meine Abneigung gegen proprietären Code ist nicht einfach nur eine Laune. Proprietärer Code bedeutet unter anderem auch: Die Inhalte können nicht auf jeder Plattform wiedergegeben werden. Solange Adobe nicht die Gnade besitzt, das Plugin für das Betriebssystem XY anzubieten, bleiben User des Betriebssystems XY von den entsprechenden Inhalten ausgeschlossen. (Und es geht nicht nur um Betriebssysteme, es geht auch um Varianten von Betriebssystemen, zB 32 vs. 64 Bit.) - Ich konnte zB lange Zeit nix auf YouTube sehen, weil Adobe gemeint hat, daß ich als Zielgruppe nicht wertvoll genug bin. Das wäre mit keinem anderen mir bekannten Format passiert.
- Barrierefreiheit ist aus meiner Sicht das Thema schlechthin für die Zukunft des Web („Web 1.0 Pro“, sozusagen). Auch wenn wir das Thema Internet immer mit jungen, vitalen Soziophobikern in Verbindung bringen: Sogar die heutigen Script-Kiddies werden mal 75 Jahre alt sein und dann u.U. stark sehbehindert weitersurfen wollen. Gib mal Flash über eine Braille-Zeile oder über einen Screen-Reader aus. Es ist einfach völlig unnötig, echte Information mutwillig vor etwa 8% der möglichen Leserschaft zu verstecken, nur weils so schön blinkt.
- Call me old-fashioned, possum, but ich glaub nicht nur an offene Standards und freie Software, ich glaub auch an den vorsichtigen Umgang mit Ressourcen. Ich glaube an C statt C#. Ich glaube an text/plain statt application/pdf. Und ich glaube an HTML statt Flash. Natürlich zwingt so ein bißchen Flash-Animation den Browser nicht in die Knie - für sich allein gesehen. Aber in der Regel läuft halt nicht nur ein Browser mit einem Flash-Objekt auf dem PC. Und jede Applikation sollte so sparsam sein, wie's geht. Dann kann ich nämlich auch mit dem alten Pentium mit 90MHz und 64MB RAM noch einige Zeit gemütlich weitersurfen.
Reicht das jetzt mal oder müssma wieder frühstücken zur Abwechslung? *gg*