Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Stalker verfolgen mich!

Ich lerne die Schattenseiten meiner Berühmtheit kennen: Seit heute weiß ich, daß mich ein Stalker verfolgt. Erbarmungs- und rücksichtslos. Sogar im Büro hat er mich schon aufgespürt - plötzlich stand er vor mir und hat mir seine von grausamen Selbstverstümmelungen gezeichneten Hände entgegengestreckt. Das ist eine Situation, die man so schnell nicht vergißt.

Der Stalker heißt Daniel. Er darf im Büro sein, weil er im gleichen Zimmer wie ich arbeitet. Verletzt hat er sich nur so ein bißchen bei einer Silvesterkracherei. Daniel betreibt Stalking (zumindest glaube ich das … (Daniel?!)) nur online, via Google. Dabei hat er aber deutlich mehr Erfolg als manche andere: Mindestens eine meiner virtuellen Identitäten konnte er eindeutig mir zuordnen. Wahrscheinlich haben mich meine Präzise Logik und mein gekonnter Umgang mit der Sprache verraten. (Vielleicht wars auch nur der verbohrte Starrsinn.) Seither hat er ein wesentlich umfassenderes Bild von meinen online-Aktivitäten - und wahrscheinlich ganz gräßliche Angst vor mir. ;-)

Spannend ist die Erfahrung natürlich doch. Immerhin spielt man das Spiel mit den verschiedenen Identitäten im Netz unter anderem ja auch, um manches im Schutz einer vermeintlichen Anonymität deutlicher zu formulieren, als man es unter normalen Umständen tun würde. Sobald jemand nachträglich die verschiedenen Namen wieder zu einer Person zurückführt, kann das auch unangenehm werden. Ich hoffe, daß Daniel nicht auch noch den Nickname entdeckt (hat), unter dem ich auf schlüpfrigeren Seiten unterwegs bin. Dann wäre wohl eine finanzielle Neuberwertung seiner Tätigkeit hier fällig. :-)