Irgendwie scheine ein par leute nicht zu vestehen, was eine Partei ist.
Allein die Wortwahl (Gesinnungsprüfung
, Gesinnungskommittee
) zeigt: Hier gehts um Stimmungsmache und Polemik. Konstruktiven Geist seh ich da nirgendwo mehr.
Die Antwortmails der Grünen, soweit ich sie zitiert gefunden habe, sind auf Basis des nun zu Tode gerittenen Punktes 5.7.1 fast zwingend. Sie enthalten nicht die Spur einer Gesinnungsprüfung
, sondern erfragen lediglich die Bereitschaft zu der vom Statut verlangten Beteiligung, zur Mitarbeit. Dies nicht ganz zu Unrecht: Die Vorwähler lassen diesen Aspekt in ihrem Aufruf ja bewußt aus. Mitarbeit stellt ja aber wohl das zentrale Kriterium überhaupt für den Status als Unterstützer dar. Was daran jetzt verwerflich sein soll (Liebe Grüne, was hat euch da geritten?
) versteht keiner.
Gerade diese wehleidige und aufgesetzt-verwunderte Reaktion läßt das ganze Vorwahlprojekt wie eine Gruppe verzogener Gören erscheinen, die partout nicht einsehen wollen, daß man sie nicht gratis ins Kino läßt - obwohl sie doch extra gesagt haben, daß sie den Film auch bestimmt ganz toll finden werden. Vor diesem Hintergrund erscheint der ursprünglich so heftig kritisierte Spruch Ich bin Vorwähler, weil ich in meinem Penthouse sitze und mir fad is.
nachträglich in einem sehr realistischen Licht.
Einen sehr, sehr guten Kommentar zum Thema insgesamt gibts übrigens hier. Zitat:
ich weiß schon, was mich an der aktion letztendlich doch so stört [...].
Es ist dieses "sich-das-schild-'basis'-in-einigermaßen-pathetischer-PR-emphase-umhängen", mit dem ich nicht zurecht komme. Es ist eine wohl ungewollte unhöflichkeit gegenüber den vielen aktivistInnen, die die tatsächliche und nicht die behauptete basis darstellen; die abwertung von anderen, während mensch selbst sich als aktivistisch, verantwortlich und politisch engagiert präsentiert.
Lesenswert.