Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Deep_Blue meinte am :
Bravo
Applaus - Den Nagel haargenau auf den Kopf getroffen.

Bis auf einen kleinen Kritikpunkt:

Wir benötigen Einwanderungskriterien wie z.B.; Australien.

Was wir brauchen sind qualifizierte Arbeitskräfte und keine Analphabeten.
Aber aus den klassischen Fluchtländern qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen, ist ja auch so eine linke Illusion. 
ossi1967 antwortete am :
Wieder nicht verstanden

Du hast offenbar mit dem Verständnis längerer Texte immer noch Probleme, sonst hättest Du Deinen Kritikpunkt nicht nachgeschoben. Das ist ja genau das, was ich geschrieben habe:

  • Warum schafft es niemand in Europa, eine bedarfsorientierte Einwanderungspolitik zu betreiben, die gezielt jene Altersgruppen und Fähigkeiten hereinholt, die dringend benötigt werden … und jene draußen läßt, von denen wir genug haben?

Allerdings wird es nicht reichen, Einwanderungskriterien wie einen Abwehrschild aufzubauen. Im Gegenteil: Wir benötigen eine aktive Politik des Anwerbens. Eine (und das gräßliche Unwort verwend ich hier bewußt) Willkommenskultur. Es ist völlig egal, wen wir gerade brauchen und aus welchen Gründen: Wer immer es ist kann sich aussuchen, ob er zuhause bleibt, in die EU geht, nach Kanada oder in die USA zieht oder von mir aus auch nach Island, wenn er eine Schwäche für Naturgeister und Geysire hat. Wir konkurrieren mit allen Ländern der Erde um diesen Zuwanderer - und er wird sich nicht für uns entscheiden, wenn er weiß, daß hier grölende Horden Ewiggestriger die Abschaffung seine Religion fordern, sein Haus in Brand stecken oder seine Familie auf der Straße bespucken.

Daß angeblich aus klassischen Fluchtländern keine qualifizierten Arbeitskräfte kommen sollen, ist auch so ein blödsinniges Dahergebrabbel, das nicht gerade einladend wirkt. Was ist schon ein klassisches Fluchtland? Ungarn ist z.B. eines, seit Antritt der Orbán-Regierung haben 5%-10% der Bevölkerung das Land verlassen. Das hätte man sich früher auch nicht träumen lassen, daß sowas mitten in Europa passieren kann. Das wird ja in Deinen Augen nicht heißen, daß alle Ungarn seit Orbán plötzlich unqualifiziert sind … Genauso verhält es sich mit anderen Staaten, bei denen die politischen und wirtschaftlichen Umstände von einem Tag auf den anderen gekippt sind. Besser qualifiziert als der durchschnittliche FPÖ-wählende Langzeitarbeitslose ist da bald mal wer.

 
Deep_Blue antwortete am :
Mein Haus
steht unter Wasser und ich rufe die Feuerwehr um noch mehr Wasser in meinen Keller zu pumpen.

Was gerne vergessen wird, wir haben in Österreich ca. 450.000 Arbeitslose.
Das werden ja nicht alle linke, sozialschmarotzende Zecken sein.

Vielleicht sollte man sich vorrangig darum kümmern, dass diese Menschen wieder in ein Arbeitsverhältnis kommen, bevor man sich Sorgen um die die berufliche Zukunft von Ziegenhirten macht.

Aber erkläre das einmal einem Grünen. 
ossi1967 antwortete am :
Wie einfach!

Es ist so schön, so tief in das Hirn eines FPÖ-Wählers blicken zu dürfen. Für Dich besteht der Arbeitsmarkt also aus einem in sich geschlossenen System von offenen Stellen und Arbeitssuchenden … und wenn es keine offenen Stellen mehr gibt, gibt's Arbeitslose. Und wenn dann noch mehr Menschen dazu kommen, gibt's noch mehr Arbeitslose. Sonst gibt's da keine Einflußfaktoren. So einfach ist das für Euch! Na da wunderts mich nicht, daß Ihr auch auf die einfachen Pseudo-Lösungen von Hatze reinfallts.

Es gibt ein paar Variable mehr in dem Spiel. (Das Problem ist, daß die sich alle zusammen nicht so einfach berechnen und steuern lassen. Sonst wärs ein Leichtes für die Politik, steuernd einzugreifen.) Nur einige wenige Beispiele:

  • Zuwanderer sind (zumindest in Deutschland und Österreich) die besseren Unternehmensgründer. Sie sind risikobereiter. Allein in Wien hat jeder dritte selbständige Unternehmer seine Wurzeln im Ausland. Neue Unternehmen bedeuten nicht nur unmittelbar neue Arbeitsplätze, sondern auch mittelbar in den Zulieferbetrieben.
  • Zuwanderer, vor allem Unternehmer mit Migrationshintergrund, fördern durch ihre engen Netzwerke in die alte Heimat und die Kenntnis der Märkte den Export.
  • Zuwanderer sind immer auch Konsumenten, was die Binnennachfrage stärkt und somit wiederum Arbeitsplätze schafft.
  • Zuwanderer besetzen offene Stellen, für die man Deine langzeitarbeitslosen FPÖ-Wähler nicht gebrauchen könnte (Stichwort z.B. Pflegebereich).

Es ist also schon alles etwas komplizierter. Europa braucht in erster Linie junge Menschen, die die Arbeitsplätze schaffen, auf denen der alte, müde Kontinent sich dann ausruhen kann.

 

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