Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Deep_Blue meinte am :
Von Fake News und Rauchern
Ok, fangen wir mit den Fake News an.

Natürlich wird niemand 60 Stunden arbeiten müssen, dass weißt du genau, aber so Fake News fetzen halt gewaltig.

Im FP/VP-Regierungsprogramm steht ein klares Bekenntnis zum 8 Stunden Arbeitstag und einer 38,5 bis 40 Stunden Arbeitswoche für Arbeitnehmer geschrieben.

Arbeitnehmer, welche jedoch mit ihrem jeweiligen Arbeitgeber eine freiwillige und flexible Lösung vereinbaren (Überstundenauszahlung oder Zeitanrechnung), an mehren Tagen die Woche bis zu 12 Stunden arbeiten zu wollen, sollen dann ab 38,5 bis 40 Arbeits-Wochenstunden mehr Tage hintereinander frei und Zeit für Ihre Familie haben. Auf Wunsch und zum Vorteil des Arbeitnehmers, der Familie und aller Betroffenen!

Ich arbeite seit 10 Jahren in 12 Stunden Schichten und liebe es.
PS.: Den 12 Stunden Arbeitstag findest du auch im Plan A vom Kern.

Jetzt zu den armen, gefährdeten Nichtrauchern.
Wobei ich vorausschicken muss, dass ich ja auch seit geraumer Zeit Nichtraucher bin.
Ich dampfe jetzt, (E-Zigarette) wird aber genauso verteufelt, ist also genauso wenig ernst zu nehmen wie die Nichtraucher-Hysterie.

Der derzeitige Nichtraucherschutz ist vollkommen ausreichend.
- in öffentlichen Gebäude
- in Bädern
- in Zügen
- in Flugzeugen
- in Restaurants etc etc.

Es geht hier um ein paar Lokale, die a) einen abgegrenzten Raucherbereich haben oder b) ein Beisl sind.
Und das regt euch auf?
Niemand zwingt Euch, diese Lokale aufzusuchen oder sich in den Raucherbereich zu setzen.

Wenn man sich Rainis Kommentar durchliest, merkt man sehr schnell in welche Richtung es gehen soll.
Alkoholsteuer erhöhen etc. - ein neues Biedermeierzeitalter steht vor der Türe.

Im Großen und Ganzen muss man sagen, ganz toll.
Die Regierung ist noch nicht einmal im Amt und bringt schon mehr weiter als die Sozen in den letzten 15 Jahren.

- Steuererleichterungen für Familien
- Steuererleichterungen für kleine und mittlere Einkommen
- den arbeitsscheuen Parasiten wird das Geld gekürzt
- direkte Demokratie (den Linken schaudert es)
- Innenminister Kickl
usw usw.

Jetzt noch eine türkis/blaue Stadtregierung und wir gehen tollen Zeiten entgegen.

MAKE AUSTRIA GREAT AGAIN 
ossi1967 antwortete am :
Auf Wunsch und zum Vorteil des Arbeitnehmers

Ja, eh. Die Unternehmen werden sich heftig dagegen wehren, aber nach ein paar Warnstreiks wird man den Leuten erlauben, die Arbeitszeit zu erhöhen und nur mehr 8 statt 11 Stunden Ruhezeit zwischen den Schichten zu haben. Das wird genauso „freiwillig“ sein wie die Sonn- und Feiertagsöffnung im Handel etc., wo sich die ganzen alleinstehenden Mütter um die Dienste anstellen, weil der normale Lohn ohne diese Zusatzzahlungen eben nicht mehr ausreicht. Daß sie damit am einzigen Tag arbeiten, den sie mit ihren Kindern verbringen könnten, daß damit eine neue Generation von Schlüsselkindern heranwächst, die kein Sozialverhalten lernen und gefährlich sind … hach, wen kümmert das schon.

Du wirst als Arbeitnehmer gar nix vereinbaren. Du wirst froh sein, in ein Unternehmen einen Job gefunden zu haben. Und in diesem Unternehmen gilt halt dann der 12-Stunden-Tag ohne Überstundenbezahlung. Freizeitausgleich gibts nicht, wenn Du es gern hättest, weil Du mit Deiner Familie was unternehmen willst. Freizeitausgleich gibts, wenn die Auslastung schlecht ist und man Dich grad für ein paar Tage nicht braucht.

Daß man das Leben und die Gesundheit von Menschen opfert, um ein paar Wählerstimmen zu ergattern, regt mich tatsächlich auf. Es gibt Dinge, die objektiv richtig und notwendig sind. Andere sind objektiv falsch und gefährlich. Das ist unabhängig davon, obs mich jetzt persönlich betrifft oder nicht. Das Rauchen in Lokalen betrifft mich persönlich nur ganz am Rande, siehe oben. Aber es ist ja nur ein Symptom dafür, daß hier moralisch verdorbene, machtgeile, egoistische Menschen das Sagen haben, die ganz buchstäblich über Leichen gehen, um sich die Säcke zu füllen.

PS: Und übrigens, das hätt ich fast vergessen:

Ich arbeite seit 10 Jahren in 12 Stunden Schichten und liebe es.

Nach derzeitigem Arbeitsrecht sind 12-Stunden-Schichten als vorübergehende Ausnahmeregelung (!) bei vorübergehendem, besonderem Arbeitsbedarf zulässig, wenn sonst ein unverhältnismäßiger wirtschaftlicher Schaden droht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ausgerechnet Dein Arbeitgeber seit durchgehend 10 Jahren auf ausgerechnet Deine Überstunden angewiesen ist, weil ihm ohne Dich unverhältnismäßiger wirtschaftlicher Schaden entstehen würde. Wie schaffst Du es also, seit einem Jahrzehnt auf 12-Stunden-Schichten zu kommen? Da gibt es tatsächlich einen Hinweis im Gesetz:

Du arbeitest gar nicht, zumindest nicht laut Gesetz. Das, was Du wahrscheinlich tust, nennt das Gesetz Arbeitsbereitschaft - auf gut Deutsch: Eh auch da sein, falls sich irgendwann doch mal was tut und es kein anderer macht. In solchen Fällen sind 12 Stunden kein Problem, da sieht der Gesetzgeber keinen schützenswerten Bedarf an Regeneration, Erholung, …

 
Deep_Blue antwortete am :
Ganz lieb
Es ist wirklich ganz herzig von dir, lieber Ossi, dass du dir um meine Arbeitszeit Sorgen machst.
Um dich zu beruhigen, habe ich mich heute extra wegen dir in meiner Personalabteilung erkundigt, weil mir ist es ja im Prinzip wurscht.

Also, wir haben einen 24 stündigen Schichtbetrieb und daher falle ich unter die "vollkontinuierliche Schichtarbeit" mit einer 12 stündigen Arbeitszeit gem. § 4 Abs.4 Z 2 und § 1a Arbeitszeitgesetz.

Grob gesagt läuft das so ab, zwei Tage je 12 Stunden Dienst, zwei Tage frei.
Jede 6 Woche einen zusätzlichen Tag frei.
Fette Sonntagszulagen, Feiertage mit 100 %igen Überstunden abgegolten.
Ca. 14-15 Dienste pro Monat.
Einfach nur geil. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen :-)

Wenn ich daran denke, wie ich bei der gesch.... TK ausgebeutet wurde, kommt mir heute noch das Speiben.

So und jetzt nochmals ein kurzer Kommentar zu dem Affentheater Rauchverbot.

Wenn die EU zustimmt, dass wir weiter mit Glyphosat vergiftet werden dürfen, regt das niemanden auf.
Wenn in ein paar Lokalen, in abgetrennten Bereichen weiter geraucht werden darf, nässen sich alle ein.

Ist doch ein reines Politikum, weil es eben von der FPÖ kommt.
Außerdem sind Linke nicht gewohnt, dass Politiker Wahlversprechen auch einlösen.

Aber das Rauchen ist halt ein Thema, wo wirklich jeder mitreden kann.
So wie das schlechte Benehmen von Männern bei der Annäherung an Frauen ein solches Thema ist, oder das Wetter, oder der Urlaub.
Solche Themen brauchen vor allem jene, denen Staatsverschuldung, Völkerwanderung, Demographie, Migration, Terror, Sicherheit, Islamisierung, Asylmissbrauch, Nullzinsen, Europa, Nahost, Wettbewerbsfähigkeit, Überregulierung, Welthandel, Meinungsfreiheit, Bildungsfragen, Umweltschutz und viele andere Fragen zu kompliziert oder heikel sind, um einen Durchblick auch nur zu versuchen.

Ich würde Mahnwachen vor Trafiken vorschlagen.
Da könnt ihr dann Babypuppen in die Höhe halten, oder so was in der Art.

Einfach nur lächerlich, das Ganze. 
ossi1967 antwortete am :
@Blue: Und schon wieder bist Du im Recht!

Das ist ja unglaublich, Blü hat die Dinge schon wieder mal richtig eingeordnet. Weil die FPÖ-Wähler zu blöd sind, um langfristige oder komplexere Themen wie Demographie, europäische Integration, Umweltschutz, Klimawandel, Bildung, Finanzsystem etc. etc. auch nur annähernd zu verstehen, reduziert man jede Politik auf den kurzfristigen Kick: „Lieber HC-Fan, du hast dein Leben verschissen, ich weiß, dafür darfst du jetzt auch das Leben anderer ruinieren und mußt auf niemanden Rücksicht nehmen. Rauch einfach weiter im Gasthaus und warte, bis der Kellner umkippt.“ Das ist super. Diese kurzfristig (haha! Wortspiel!) ausgelegte Brot- und Spiele-Politik gehört ja zur Definition von Populismus.

Da werden beispiellose Kampagnen in den Mainstream-Medien gegen Glyphosat gefahren und jeder Horst ist plötzlich der Oberfachmann. Dabei ist eine Gesundheitsgefährdung durch Glyphosat strittig. Es steht der Verdacht im Raum, daß es Krebs auslösen könnte, aber es gibt keine einhellige Meinung dazu … und daher sind auch ca. die Hälfte der Staaten in Europa für die Verlängerung der Zulassung. Anders ist das beim Rauchen: Da ist die Gesundheitsgefährdung eindeutig bewiesen, niemand zweifelt sie an. Außerdem gehts da nicht „nur“ um Krebs, sondern auch um Herzinfarkte, Schlaganfälle, Früh- und Totgeburten, Aneurismen, nachlassende kognitive Leistung, chronische Bronchitis, Impotenz, Blindheit durch Makuladegeneration, Asthma, … etc. etc. etc. Wer das „Vielleicht kriegt man davon Krebs, vielleicht aber auch nicht“-Risiko von Glyphosat ernsthaft mit all diesen erwiesenen Folgeerkrankungen des Rauchens und Passivrauchens zu vergleichen versucht, hat sich damit für jede weitere Diskussion disqualifiziert.

(Ich freu mich übrigens auch den Tag, an dem Glyphosat verboten wird und die Lebensmittelpreise deshalb wieder ein bißchen steigen. Wir könnten Wetten abschließen, wem die hochqualifizierten FPÖ-Wähler dafür dann die Schuld geben: a) dem Glyphosatverbot oder b) dem Euro? *LOL*)

Daß Wahlversprechen eingelöst werden, wäre in der Tat ungewöhnlich. Wie war das von Strache nochmal vor der Wahl? 12-Stunden-Tage lehnt er ab, sie sind eine asoziale, leistungsfeindliche Idee. Na dann.

Du bist jetzt ein Schichtler? Wow. Was für ein Karrieresprung. Das ist natürlich ganz was anderes. Richtig, bei der Telekom hat man Dich voll ausgenutzt. Du bist gekommen und gegangen, wanns Dir gepaßt hat, hast Deine Zeitaufzeichnungen gefälscht, Deine Arbeit verweigert bzw. auf Deine Kollegen abgeladen … und das alles bei voller Bezahlung. Wahnsinn eigentlich, was Du ertragen mußtest. (Daß Du dann aber andere als arbeitsscheuen Parasiten bezeichnest, ist schon wieder ziemlich komisch.) Da verstehe ich gut, daß Du starre, auf Anwesenheit ausgelegte 12-Stunden-Schichten (auch in der Nacht) dem flexiblen Gleitzeitmodell ergebnisorientierter Büroarbeit vorziehst.

 

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