Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Gerechtigkeit

Gleichheit vs. Gerechtigkeit Es paßt grad so überhaupt nirgendwo dazu (OK, zur aktuellen Vermögenssteuer-Debatte vielleicht …), aber ich freu mich so, daß ich diese Zeichnung wiedergefunden habe im Netz. Ursprünglich ist sie mir während des EU-Wahlkampfs untergekommen und hat mir gefallen. Wie ich sie in meinem eigenen Blog verbraten wollte, war sie weg. Pech.

Jetzt bin ich zufällig wieder drübergestolpert. Daher versuche ich zusammenzukratzen, was ich damals schreiben wollte:

Keine vernünftige Partei wird von sich behaupten, für Ungerechtigkeit einzutreten. Natürlich solls in der Gesellschaft gerecht zugehen, davon sind sie alle überzeugt, egal ob SPÖ, Team Stronach, NEOS, Grüne oder ÖVP. Daß sie sich trotzdem nie einigen können, was denn jetzt zu tun ist, liegt an der unterschiedlichen Vorstellung von Gerechtigkeit. So weit ist das nichts Neues und zieht sich durch alle Politikbereiche, von Minderheitenrechten über die StVO bis hin zur Steuergesetzgebung.

Konkret auf die Verteilung von Ressourcen bezogen gibts diese wunderbare, einfache Zeichnung von den drei Männlein am Zaun des Sportplatzes. Ich hab über Jahrzehnte hinweg komplizierte Texte gelesen, die vollgestopft waren mit Begriffen wie Fairness, Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Verteilungsgerechtigkeit, Startvorteil, Gleichbehandlung usw. usf. Ich hab aber noch nie etwas so Einfaches und Überzeugendes gesehen wie dieses Bild, das offenbar sogar Schüler der zweiten Klasse Volksschule verstehen.

Im Web findet man auch noch eine Erweiterung der Szene um den Begriff „Kapitalismus“:

nur ein Zuseher sieht über den Zaun

 
schlosser meinte am :
Cool.
Aber es ist für mich verständlicher, wenn die beiden Zeichnungen nebeneinander sind und nicht untereinander. ;-)



(Zum eindeutigen Verständnis: 'Equal' ist jetzt gleich 'Wirtschaftsliberal' und 'Fair' gleich 'Links'?) 
ossi1967 antwortete am :
Ja, wie gesagt:

In der Variante für die 2. Klasse Volksschule sind sie das ja auch. Drum hab ich die sicherheitshalber auch mit reingenommen. :)

 
schlosser antwortete am :
Wer ist was?
Und wen hast Du wo reingenommen?
Ich nix verstehen. :( 
ossi1967 antwortete am :
Noch keinen gesunden Apfel gegessen heut?

Du: Aber es ist für mich verständlicher, wenn die beiden Zeichnungen nebeneinander sind und nicht untereinander.

Ich: In der Variante für die 2. Klasse Volksschule sind sie [die Zeichnungen, Anm.] das [nebeneinander, Anm.] ja auch. Drum hab ich die [Variante für die 2. Klasse Volksschule, Anm.] sicherheitshalber auch mit reingenommen [in meinen Artikel, Anm.].

Hümmisakra.

 
schlosser antwortete am :
Ah ja! Jetzt klingelts.
Danke, lieber Ossi.
(Ich dachte schon, ich hätte ein 'unter-zweite-Klasse-Niveau', *kicher*)

Ich denke grad über das 'Capitalism'-Bild nach: Wenn man jetzt noch die drei Kisten, auf denen der '1-Prozent-Mann' steht, farblich den beiden anderen zuordnen könnte, hätte es bildsprachlich für mich *noch* eine Message mehr. :-) 
ossi1967 antwortete am :
Niveau? I wo!

Du bist doch nicht unter dem 2. Klasse Niveau! :D

Bildsprachlich ist ein schönes Wort. Das gefällt mir. Damit machst Du den Minuspunkt von Message mehr als wett. ;)

 
schlosser antwortete am :
Wie Du siehst:
Bilder sind sehr wichtig. *gg* 
ossi1967 antwortete am :
Jo, eh

Bisher hast immer alles verstanden - als Text. Aber kaum gehts um a Bild, hagelts Mißverständnisse um die horizontale oder vertikale Anordnung. :)

 
Deep_Blue meinte am :
Mhhhh
Du hast die, wenn morgen gewählt werden würde, stärkste Partei vergessen.
Finde ich aber herzig, diese, ich steck den Kopf in den Sand, Taktik.

Eine Frage hätte ich zu diesem Propaganda Artikel noch.

Was bitte hat die Straßenverkehrsordnung mit Gerechtigkeit zu tun ?
Du kommst mir jetzt aber bitte nicht wieder mit den Skatern ! 
ossi1967 antwortete am :
Du meinst die FPÖ?

Ich hab ja nicht alle Parteien aufzählen wollen. Es ging darum, die Parteien aufzuzählen, die auch tatsächlich gesellschaftliche Gerechtigkeit für sich in Anspruch nehmen. Dazu gehört die FPÖ nicht.

Die StVO ist ein Machtausgleich zwischen verschiedenen Interessenslagen um das knappe Gut „Straße“. Die einen wollen möglichst rasch von A nach B, ohne Querverkehr, ohne Ampeln, ohne Geschwindigkeitsbeschränkung. Die anderen wollen die Straße möglichst sicher benutzen können. Die einen wollen die Straße als Lebensraum für Anrainer in den Vordergrund stellen, die anderen als unbewohnbaren Ort für den Durchzugsverkehr. Instrumente der StVO wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Einschränkungen gegen nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer, Vorrangregeln, Wohnstraßen etc. etc. wurden geschaffen, um einen als „Gerechtigkeit“ empfundenen Ausgleich zwischen den gegensätzlichen Interessenslagen herzustellen. (Was da als gerechter Ausgleich empfunden wird, ändert sich immer wieder mal. Mit der StVO aus den 1960er-Jahren hätte man heutzutage in der Realpolitik so seine Probleme.)