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MeeGo, Samsung, LiMo … irgendwas is

Irgendwas is da am Kochen. Vor einigen Wochen schon geisterten Gerüchte durchs Netz, wonach Samsung Intel bei der Entwicklung von MeeGo unterstützen würde. Der leere Platz, den Nokia bei seinem Selbstmord hinterlassen hat, wäre somit wieder aufgefüllt.

Gestern hat dieses Gerücht neue Nahrung, aber auch einen neue Inhalt bekommen: Nicht nur Samsung, sondern gleich die ganze LiMo Foundation (zur der Samsung gehört) möchte mit Intels MeeGo gemeinsame Sache machen, heißt es plötzlich. LiMo, das ist eine 2007 gegründete Organisation, die auf Basis des Linux Kernels, des X11 Systems und einiger anderer vom Desktop her bekannten Komponenten (BlueZ, Webkit, Gtk+) ein Betriebssystem für Mobiltelefonie zusammenbaut. Mit an Bord sind Panasonic, NEC, Orange, Vodafone und eben Samsung.

Irgendwie klingt LiMo technisch ein kleines bißchen nach dem, was Maemo in seinen frühesten Jahren war. LiMo hat nur nicht die Offenheit, die man von einem GNU/Linux-System erwarten würde. Im Gegensatz aber zu MeeGo hat LiMo einen Vorteil: Marktpräsenz. Auch wenn man das System hierzulande nicht kennt, in Asien verkaufen die beteiligten Hersteller seit Jahren Smartphones, die unter LiMo laufen.

Während ich den ersten Samsung-Gerüchten noch skeptisch gegenüber gestanden bin, denk ich mir jetzt: Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Irgendwas is. Obs was Gutes ist, wird sich zeigen. Die Risken sind hoch. Realistisch muß man sich eingestehen: Das letzte vergleichbare Beispiel, die Verschmelzung von Moblin und Maemo zu MeeGo, hat Maemo das Leben gekosten und Moblin keinen Schritt vorwärts gebracht. (Das sage ich rückblickend: Als der Deal bekannt gegeben wurde, war ich ja noch Feuer und Flamme.) Was wird passieren, wenn das technisch interessante und communityfreundliche MeeGo sich mit dem mittlerweile etwas altbackenen LiMo der Anzugträger paart? Was passiert mit Qt? Wie offen wird/bleibt das System?

Andererseits: Wenn nicht bald irgendwas passiert mit MeeGo, passiert bald gar nichts mehr. Auch das muß man sehen. Also: Optimistisch sein, das Beste hoffen und am Ende das Produkt kaufen, auf dem ein möglichst offenes, desktopähnliches System läuft. Irgendwas wird schon sein.

 
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